Test Lenovo ThinkPad T440s 20AQ-S00500 Notebook
Business-Notebooks mit dem Namen ThinkPad sind aus der Computer-Landschaft nicht mehr wegzudenken. Verkörpern diese Geräte doch bereits seit Jahrzehnten den Inbegriff an Zuverlässigkeit, Langlebigkeit, Qualität und Ergonomie. Dabei haben sowohl IBM als auch Lenovo bisher Neuerungen immer mit Augenmaß und recht behutsam eingeführt. Die letzte große Veränderung hat im Tastaturbereich, dem letzten IBM-Heiligtum, stattgefunden, die zunächst auf viel Misstrauen unter den ThinkPad-Liebhabern gestoßen ist. Doch inzwischen sind viele Zweifel und Bedenken zerstreut und man lernt die Vorteile der neuen Eingabe durchaus zu schätzen. Das aktuelle Lenovo ThinkPad T440s bringt zwar keine so tief greifende Neuerung mit, ist aber dafür mit einer Vielzahl kleinerer Veränderungen bedacht worden. Ob diese alle als Verbesserung durchgehen, werden wir uns beim Testgerät genau anschauen.
Unser Lenovo ThinkPad T440s 20AQS00500 ist mit einer Intel Core i5-4200U-CPU, 4 GB RAM, einer 500-GB-Festplatte und einem 14-Zoll-HD+-Display ausgestattet. Es handelt sich hier um ein Modell aus Lenovos Education-Programm, was neben dem fehlenden Windows-Betriebssystem für den relativ günstigen Preis von 960 Euro mitverantwortlich sein dürfte.
Ein Testupdate mit der Variante 20AQ0069GE (Intel i7, 256 GB SSD, FHD IPS, 9-cell) finden Sie hier auf Notebookcheck.
Black is beautiful. Der erste Eindruck zeigt deutlich: Farbe, Gesamterscheinung und Erkennbarkeit sind typisch ThinkPad. So gefällt das sehr zurückhaltende Äußere wie eh und je und profitiert wie gehabt von dem prestigeträchtigen ThinkPad-Schriftzug. Wie bei der Edge- oder S-Serie leuchtet hier im eingeschalteten Zustand der i-Punkt. Der Schriftzug steht nun auf dem Kopf und ist damit bei aufgeklapptem Display von der Rückseite auch regulär lesbar. Im Detail hat sich im Vergleich zum Vorgänger Lenovo ThinkPad T430s noch einiges mehr verändert. Die Oberfläche ist feiner strukturiert und gefällt haptisch etwas besser als das recht raue Kunststoffmaterial der älteren Familienmitglieder.
Das Gehäuse wirkt nun eher wie aus einem Guss und weist auch deutlich geringere Spaltmaße auf. Die Verarbeitung ist beim Testgerät übrigens top und auch die Gehäusefestigkeit kann insgesamt zulegen. Lediglich der Displaydeckel ist vor allem zwischen den Scharnieren recht biegsam. Durch Druck auf den Deckel kann man zudem eine Störung der Darstellung auf dem Bildschirm provozieren. Bei einer normal-sorgsamen Verwendung dürfte beides aber kein Problem darstellen. Das beim ThinkPad T430s noch angedeutete Clamshell-Design ist nun endgültig verschwunden, die seitlichen Lautsprecherleisten mussten der Tastatur weichen, die Trackpoint und Touchpadtasten sind im großen 5-Tasten-Clickpad integriert, einen Doppelhakenverschluss sucht man vergebens und die ehemals separat ausgeführten Audiobedientasten sind nun klassisch im Tastenfeld untergebracht. Die beiden Displayscharniere halten den Bildschirm gut in Position, ein minimales Nachwippen ist nur bei starker Bewegung vorhanden.
Das Gewicht hat Lenovo dank der Verwendung von Magnesium und Carbonfasern etwas reduzieren können. Mit 1,56 kg Testgewicht handelt es sich hier um ein sehr leichtes 14-Zoll-Notebook, das unser T430s-Testmodell um ungefähr 200 Gramm unterbietet. Doch nicht nur das Gewicht, sondern auch die Ausmaße des 14-Zöllers halten sich erfreulich zurück. Im Vergleich zu Dells Latitude E7240, das mit einem 12,5-Zoll-Bildschirm ausgestattet ist, hat man nur wenige Zentimeter mehr an Gehäusbreite und -tiefe in Kauf zu nehmen.
Die Schnittstellenausstattung stellt über das übliche Ultrabook-Niveau hinaus die eine oder andere Besonderheit zur Verfügung. Neben dem digitalen Mini-DisplayPort ist im ThinkPad T440s auch noch ein analoger VGA-Anschluss verbaut. Dieser gibt bei 1.920 x 1.080 Bildpunkten eine scharfe Darstellung aus und dürfte bei so manchem Unternehmen durchaus willkommen sein. Darüber hinaus muss die SIM-Karte für das optionale WWAN-Modul nicht wie üblich im Akkuschacht eingelegt werden, sondern lässt sich komfortabel über eine seitliche Schublade ins Gehäuse schieben. Das hier verwendete Kunststoffmaterial fällt allerdings sehr dünn aus und macht keinen besonders zuverlässigen Eindruck. Die Praxis wird es zeigen.
Cardreader, Ethernet und 3 x USB 3.0 reichen ansonsten für viele mobile Einsatzszenarien sehr gut aus. Wer im stationären Betrieb mehr Anschlüsse benötigt, hat die Möglichkeit, diese klassisch über den Weg einer Dockingstation zu erweitern. Der Dockinganschluss befindet sich wie üblich am Unterboden, kann aber nur noch Lenovos neue CS13-Dockingstationen Basic, Pro und Ultra aufnehmen. Die Basisvariante (40A00065EU) ist beispielsweise für etwa 140 Euro erhältlich.
Das beim ThinkPad T430s noch vorhandene optische Laufwerk ist ersatzlos weggefallen. Nutzer die darauf nicht verzichten können, müssen sich nun nach einer externen Lösung umsehen.
Kommunikation
Das Lenovo ThinkPad T440s verfügt über das Intel Wireless-N 7260-Modul. Es kann im 2,4-GHz-Band und im 5-GHz-Band funken, ist mit 2 Antennen ausgestattet und soll eine theoretische Übertragungsrate von maximal 300 Mbit/s erreichen. Gegen unseren 802.11n-Router mit Ralink RT2860T Chip konnten wir normale Signalstärken und ein übliches Verbindungsverhalten feststellen. Die WLAN-Leistung haben wir mit Sichtverbindung zum Router bei Entfernungen von 2, 5 und 10 Metern gemessen. Hier bewegen sich die Ergebnisse zwischen 3,2 MB/s und 5,7 MB/s. Äußere Störfaktoren, wie überlappende WLAN-Netze können die Übertragungsraten beeinflussen und sind daher nur als Anhalt zu sehen. Ebenfalls im Intel-Modul integriert ist ein Bluetooth-4.0-Chip, der über kurze Entfernungen zum Beispiel Smartphones, Mäuse oder Boxen ansteuern kann. Für Videokonferenzen kann man auf eine 720p-Webcam von SunplusIT zurückgreifen und die Integration in ein kabelgebundenes Netzwerk ist über einen Gigabit-Ethernet-Port möglich.
Sicherheit
Hier bietet Lenovo beim Testmodell eine solide Basisausstattung. Neben dem für diese Klasse üblichen Fingerabdruckscanner kann man auch auf einen Smart Card Reader und ein Trusted Platform Modul 1.2 (TPM 2.0 ab Win 8) zurückgreifen. Ein NFC-Chip ist optional erhältlich, Intel Anti Theft und der Computrace Service können bei Bedarf im BIOS (F1) aktiviert werden. Secure Boot war beim Testmodell standardmäßig deaktiviert. Ansonsten stehen natürlich die vielfältigen BIOS- und System-Kennwortoptionen zur Verfügung.
Wartung
Nach dem Entfernen von 8 Kreuzschrauben am Unterboden kann man die Abdeckung entfernen und gelangt an die wesentlichen Komponenten. Zusätzlich zu den Schrauben sind hier Haltenasen vorhanden, die man mit etwas Druck lösen muss. Wir haben das beim fabrikneuen Testgerät mit Rücksicht auf den Leihsteller nicht durchgeführt. In Lenovos Hardware Maintenance Manual zum ThinkPad T440s sind alle notwendigen Schritte wie gewohnt ausführlich beschrieben und bebildert. Hier findet man auch Hinweise, welche Komponenten vom Anwender selbst getauscht werden dürfen. Erreichbar sind unter anderem der freie RAM-Steckplatz, der Massenspeicherschacht, der Lüfter und der verschraubte interne Akku. Beim Testmodell ungenutzt ist ein M.2-Steckplatz, der entweder ein M.2-Solid State Drive oder eine M.2-WWAN-Karte aufnehmen kann.
Garantie
Der Garantiezeitraum entspricht mit 36 Monaten Dauer dem üblichen Klassenstandard. Erweiterungen und Verlängerungen sind wie gehabt optional erhältlich. Eine Verlängerung auf 48 Monate Vor-Ort-Service kostet etwa 90 Euro, eine Verlängerung auf 60 Monate circa 160 Euro.
Tastatur
Die Tastatur im Chiclet-Design ist sehr gelungen und repräsentiert die typischen ThinkPad-Qualitäten. Die Tasten verfügen über einen mittel-kurzen Hub, bieten einen guten Druckpunkt und ein recht leises Anschlagsgeräusch. Die Tastaturmatte liegt fest auf und lässt sich nur minimal durchbiegen. Ein Nachwippen der Tasten, ein Klappern oder sonstige Schwächen lassen sich nicht erkennen. Für einen kleinen Kritikpunkt sorgen die Pfeiltasten für den vertikalen Bereich. Sie liegen etwas dicht beieinander und provozieren dadurch hin und wieder mal eine Fehlbedienung. Ansonsten sind die Tasten ausreichend groß, im 19-mm-Raster angeordnet und kontraststark beschriftet.
Die integrierte Tastaturbeleuchtung lässt sich in zwei Stufen regeln und verbessert die Lesbarkeit in dunklen Umgebungen gut. Auf das ehemals im Displayrahmen integrierte ThinkLight kann man gut verzichten. Das Layout ist wie bei Lenovo üblich mit einigen Besonderheiten versehen, an die sich Umsteiger erst gewöhnen müssen. So sind zum Beispiel links neben der Space-Taste "Strg" und "Windows-Taste" vertauscht und die "Druck-Taste" befindet sich rechts neben der "AltGr". Die beim ThinkPad T430s noch ausserhalb des Tastaturbereichs angesiedelten Audio-Bedientasten sind nun als FN-Kombination direkt im Tastaturlayout untergebracht.
Touchpad
Das Touchpad verfügt über eine 100 x 75 Millimeter große Glasoberfläche mit sehr guten Gleiteigenschaften. Mehrfingergesten werden sauber erkannt und Fingertips zuverlässig angenommen. Die Eingabefläche lässt sich als Ganzes runterdrücken und ersetzt die früher separat ausgeführten Touchpad- und Trackpoint-Tasten. Lenovo bezeichnet das als 5-Tasten-Clickpad. Im unteren Bereich, wo sich früher die Touchpad-Tasten befunden haben, registrieren wir eine zuverlässige Annahme von Tipps und Klicks. Zudem werden die rechte und die linke Seite bei Eingaben sehr gut auseinandergehalten. Nicht so gut funktioniert das Ganze im Zusammenspiel mit dem Trackpoint. Hier ist das Arbeiten mit der oberen Seite des Clickpads sehr gewöhnungsbedürftig und kann hinsichtlich Komfort und Zuverlässigkeit nicht mit der ehemals üblichen Lösung zusätzlicher Tasten mithalten.
Lenovo wirbt auf der deutschen Produktseite mit einem HD+-IPS- und einem FullHD-IPS-Bildschirm. Hier scheint es sich jedoch um einen Übersetzungsfehler zu handeln, da die englischsprachige Produktseite lediglich das FullHD-Display eindeutig als IPS-Display ausweist. In unserem Testgerät ist tatsächlich ein "normales" HD+-Display mit TN-Technologie verbaut. Es verfügt mit seinen 1.600 x 900 Bildpunkten über eine Punktdichte von 131 dpi und dürfte vielen Anwendern das richtige Verhältnis aus Darstellungsgröße und Arbeitsfläche bieten. Ansonsten soll das Display von AU Optronics mit der Bezeichnung B140RTN03.0 einen Kontrast von 400:1 und eine Helligkeit von 250 cd/m² erreichen.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 232 cd/m²
Kontrast: 237:1 (Schwarzwert: 0.98 cd/m²)
ΔE Color 9.22 | 0.5-29.43 Ø4.94
ΔE Greyscale 11.6 | 0.5-98 Ø5.2
45% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
48.91% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
70.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
47.24% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.36
Die maximale Displayhelligkeit haben wir wie üblich an neun Messpunkten ermittelt. Bei einer sehr homogenen Ausleuchtung von 91 % erstrecken sich die Helligkeitswerte auf einen Bereich zwischen 211 cd/m² und 232 cd/m². Beim Lenovo ThinkPad S440 Touch haben wir zwar den gleichen Paneltyp vorgefunden, dieser hat aber vermutlich aufgrund der zusätzlichen Touchoberfläche mit durchschnittlich 173 cd/m² sichtbar weniger hell geleuchtet. Für Innenräume reicht die Luminanz unseres Testgeräts natürlich mehr als aus und erlaubt es in der Regel eine ergonomische Helligkeitseinstellung von um die 150 cd/m² auszuwählen. Den WLAN-Akkulaufzeit-Test haben wir mit der Helligkeitsstufe 12 durchgeführt, die im Bildschirmzentrum eine Helligkeit von 155 cd/m² bietet.
Beim Außeneinsatz profitiert das ThinkPad T440s von einer ungedrosselten Leuchtkraft im Akkubetrieb. Dank der matten Oberfläche kann man beim Testgerät unter freiem Himmel Bildinhalte meist gut erkennen. Störende Spiegelungen bleiben aus. Vermeiden muss man jedoch eine direkte Sonneneinstrahlung, weil sonst so gut wie nichts mehr zu erkennen ist.
Der Kontrast ist mit 237:1 mehr als dürftig und hauptverantwortlich dafür, dass die Farben flau und das Schwarz eher grau wirken. Bei Fotos, Filmen und Spielen ist die Darstellung daher wenig lebendig und kaum naturgetreu. Der sRGB-Farbraum wird zudem lediglich zu etwa 60 % abgedeckt. Einschränkungen muss man hier vor allem im Magenta-, Rot- und Grün-Bereich hinnehmen.
Weitere Gründe, warum sich das Display nicht für professionelle Aufgaben im bildverarbeitenden Bereich eignet, finden wir bei den ergänzenden Displaytests. Während man die schlechten Anfangswerte im Bereich der Graustufenauflösung durch eine Kalibrierung erheblich verbessern kann, gelingt das im Bereich der Farbsättigung und der Farbgenauigkeit nur im begrenzten Umfang. Vor allem Rot, Blau und Magenta schaffen es auch dann nicht, einen DeltaE2000-Wert von unter 5 zu erreichen. Hier fehlt einfach die notwendige Farbraumabdeckung, um zum Beispiel das reine Rot noch abbilden zu können. Bei den Mischfarben ist dieser Effekt deutlich weniger drastisch, da in dem Fall das fehlende Farbspektrum etwas ausgeglichen werden kann.
Die Blickwinkelstabilität des TN-Panels erreicht lediglich das übliche Notebook-Standard-Niveau. Im vertikalen Bereich bleichen Farben je nach Display-Neigung entweder schnell aus, oder es kommt zu einer Invertierung. Im horizontalen Bereich wird die Darstellung durch eine Veränderung der Helligkeit nur wenig beeinträchtigt und bleibt immer gut erkennbar.
Zu den möglichen Ausstattungsoptionen im Leistungsbereich, lässt sich derzeit noch wenig sagen. Bisher ist die neue T-Serie nur für Berechtigte aus Lenovos Education-Programm in zwei nahezu identischen Varianten erhältlich. Mit einer breiten Verfügbarkeit ist erst zum offiziellen Erscheinungstermin im November zu rechnen. Dann wird auch ersichtlich, welche Komponenten wirklich liefer- und konfigurierbar sein werden. Angekündigt sind ULV-CPUs bis zum Intel Core i7 der 4. Generation (Haswell), Festplatten mit einer Kapazität von bis zu 1 TB, Solid State Discs mit bis zu 512 GB und eine dedizierte Nvidia GT 730M. Die Preise sollen laut Lenovo für die regulären Modelle bei etwa 1.250 Euro beginnen.
Prozessor
In unserem Testmodell kommt Intels Core i5-4200U-CPU zum Einsatz. Mit Hyperthreading, Turbo Boost und Quick Sync Video werden alle wesentlichen Technologien unterstützt. Der Basistakt liegt hier bei 1.600 MHZ und kann bei Single-Thread-Aufgaben maximal 2.600 MHz erreichen. Wie wir schon bei anderen Testgeräten festgestellt haben, ist der limitierende Faktor bezüglich der Leistungsentfaltung die im Vergleich zum Vorgänger deutlich reduzierte Thermal Design Power von 15 Watt. Diese beinhaltet neben der CPU auch die Grafikeinheit, den Speichercontroller und den Chipsatz.
Mit einer Reduzierung der Rechenleistung muss man vor allem dann rechnen, wenn CPU und GPU gleichzeitig beansprucht werden. Bei gleichzeitigem Durchlauf von Prime95 und Furmark reduziert sich die CPU-Taktung laut unserer Tools beispielsweise auf 1.000 - 1.100 MHz. Wird die Grafikeinheit nicht benötigt, so können wir konstante 2.300 MHz beobachten. Beim Dell Latitude E7240 haben wir mit gleicher Intel Core i5-4200U-CPU eine deutlich geringere Leistungsreduzierung auf maximal 1.600 MHz festgestellt. Wahrscheinlich hat Lenovo beim ThinkPad T440s zusätzlich eingegriffen, um die Leistungsaufnahme und die daraus resultierende Hitzeentwicklung im Zaum zu halten.
Auf die Benchmarkergebnisse hat das jedoch weder bei den CPU-Benchmarks noch bei den Grafik-Benchmarks (Siehe Kapitel Grafikkarte) eine Auswirkung. Beim Cinebench R10 64 bit werden 5002 Punkte und 9963 Punkte erzielt. Die wPrime 1024m-Berechnung erfolgt in 658 Sekunden. Die Leistungsfähigkeit ist somit in etwa mit einer regulären Intel Core i3-3110M-CPU vergleichbar, die mit einer TDP von 35 Watt aber auch deutlich mehr Energie verbrauchen darf. Weitere Vergleichwerte findet man in unserer umfangreichen CPU-Benchmarkliste.
Im Praxistest haben wir Videos und Audiodateien in andere Formate konvertiert. Hierfür haben wir entweder die reine CPU-Leistung oder Intels Quick Sync Video genutzt. Die Audio-Umwandlung per iTunes (Single-Thread) kann mit bis zu 39,6-facher Geschwindigkeit durchgeführt werden und die Konvertierung per Cyberlinks MediaEspresso gelingt per Intel Quick Sync Video deutlich schneller als bei einer reinen CPU-Beauftragung (Multi-Thread). Siehe dazu auch die entsprechende Grafik. Im Vergleich zum Dell Latitude E7240 kann das Lenovo ThinkPad T440s leichte Vorteile bei der Quick Sync- und MP3-Konvertierung verbuchen, fällt aber dafür bei der Video-Umwandlung per CPU etwas ab.
Im Akkubetrieb haben wir keine zusätzliche Leistungsreduzierung festgestellt. Durchgeführte Vergleichs-Benchmarks wurden im Rahmen der Messungenauigkeit absolviert.
Cinebench R10 | |
Rendering Single CPUs 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad T440s 20AQ-S00500 | |
Dell Latitude E7240 | |
Rendering Multiple CPUs 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad T440s 20AQ-S00500 | |
Dell Latitude E7240 | |
Shading 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad T440s 20AQ-S00500 | |
Dell Latitude E7240 |
wPrime 2.10 - 1024m (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad T440s 20AQ-S00500 | |
Dell Latitude E7240 |
* ... kleinere Werte sind besser
System Performance
Die Systemleistung bleibt aufgrund der konventionellen Festplatte und dem im Single-Channel-Modus laufenden Arbeitsspeicher hinter den eigentlichen Möglichkeiten zurück. Die im Vergleich zu Solid State Drives mäßigen Zugriffszeiten und Übertragungsraten des Massenspeichers sorgen für einen langsamen Systemstart und ein insgesamt träges Ansprechverhalten beim Öffnen von Programmen und Dateien. Der Arbeitsspeicher arbeitet erst mit einem eingesetzten RAM-Modul ( 4 GB aufgelötet) im Dual-Channel-Modus und kann dann auch erst die volle Geschwindigkeit erreichen. Das hat auch Auswirkungen auf die Grafikleistung, da sich die Intel HD Graphics 4400 mangels eigenem Speicher im Shared-Memory-Verfahren beim Arbeitsspeicher bedient. Die Ergebnisse beim PC Mark Vantage (6949 Punkte) und PC Mark 7 (2287 Punkte), könnten nach der Beseitigung dieser Systembremsen somit erkennbar besser ausfallen.
PCMark Vantage Result | 6949 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2287 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die im Testmodell verbaute Hitachi-Festplatte arbeitet mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von bis zu 7200 U/min und bietet eine recht üppige Kapazität von 500 GB (brutto). Im Vergleich zu sonstigen konventionellen Festplatten handelt es sich hier um ein recht schnelles Modell, das Übertragungsraten von bis zu 139 MB/s erzielt. Im Vergleich zu aktuellen Solid State Drives sind die Ergebnisse jedoch recht bescheiden und zeigen deutlich, dass der einzige Grund kein Solid State Drive zu verwenden im Preisunterschied zu sehen ist. Eine umfangreiche Vergleichsmöglichkeit von Massenspeichern findet man in unserer HDD-Benchmarkliste.
Ergänzende Massenspeicheroptionen wird Lenovo bieten, wenn im November die T440s-Serie für den breiten Markt verfügbar sein wird. In der Modell-Übersicht werden Festplatten mit bis zu 1 TB Kapazität, SSD-Cache-Module und Solid State Drives mit bis zu 512 GB Speicherplatz gelistet. Bis dahin müsste man in jedem Fall selbst Hand anlegen, um eine Veränderung herbeizuführen.
Grafikkarte
Die im Prozessor integrierte Intel HD Graphics 4400 nutzt den Arbeitsspeicher im Shared-Memory-Verfahren und erreicht Taktraten von bis zu 1.000 MHz. Der Basistakt liegt bei geringen 200 MHz und trägt damit seinen Teil zur geringen Gesamt-Leistungsaufnahme bei wenig Last bei. Alternativ hat Lenovo für zukünftige Modellvarianten auch eine Lösung mit dedizierter Nvidia Geforce GT 730M im Programm. Diese sollte bei 3D-Aufgaben eine spürbar bessere Performance bieten. Für professionelle CAD-Aufgaben eignet sich diese wie auch die Intel-Lösung aber eher nicht.
Wie bereits im Kapitel Systemleistung angesprochen, kann die Grafikleistung der Intel HD Graphics 4400 durch ein zusätzlich zum aufgelöteten Speicher eingesetztes RAM-Modul gesteigert werden. In unserem Testmodell ist dies nicht der Fall, weshalb der Arbeitsspeicher nur im Single-Channel-Modus arbeitet. Bei den bekannten Grafikbenchmarks ordnen sich die Ergebnisse im erwarteten Bereich ein und weisen einen deutlichen Abstand zu dedizierten Grafikeinheiten der unteren Mittelklasse auf. Beim 3D Mark Vantage werden beispielsweise 3412 Punkte, beim 3D Mark 11 813 Punkte und beim Cinebench R10 OpenGL Shading 64 bit 6023 Punkte erzielt.
Im Gegensatz zur CPU haben wir in der Grafiksektion unter Volllast keine Taktreduzierung festgestellt. Auch in diesem Szenario zeigen die Tools bis zu 1.000 MHz Taktrate an. Im Akkubetrieb ist ebenfalls kein direkter Leistungsabfall feststellbar.
3DMark 06 Standard Score | 4502 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3412 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 813 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 29910 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 3941 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 559 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die Spieleperformance beschränkt sich auf niedrige Einstellungen und Auflösungen oder bei genügsamen Titeln wie World of Warcraft, Torchlight und auch F1 2012 auf unsere mittleren Testeinstellungen. Mit etwas Ausprobieren kann man hier und da auch noch etwas optimieren. World of Warcraft lässt sich beispielsweise auch mit der nativen Displayauflösung von 1.600 x 900 Bildpunkten mit 71 fps noch gut spielen, wenn man niedrige Qualitätseinstellungen wählt.
min. | mittel | hoch | max. | |
World of Warcraft (2005) | 134 | 69 | 18 | 7 |
Torchlight 2 (2012) | 79 | 40 | 21 | |
F1 2012 (2012) | 42 | 31 | 23 | 14 |
Geräuschemissionen
Lenovo hat die Geräuschemissionen bei den aktuellen Modellen sehr gut im Griff. Bereits beim ThinkPad S440 und S531 haben wir sehr leise arbeitende Notebooks vorgefunden. Das ThinkPad T440s ist hier nicht andersgeartet und überzeugt trotz konventioneller Festplatte mit einem leisen Betriebsgeräusch von 29,8 dB(A) bei wenig Last. Mit einem Solid State Drive könnte man hier das Lautstärkevolumen nochmals verringern, da dann auch noch das leise Laufwerksgeräusch der Festplatte wegfallen würde. Erst wenn Grafik oder CPU leistungsintensivere Aufträge erhalten, dreht der Lüfter gemächlich hoch und erreicht bei mittlerer Last einen Schalldruckpegel von 34,8 dB(A). Unter Volllast steigt dieser Pegel nur marginal auf 35,4 dB(A) und ist ein erkennbarer Effekt der reduzierten CPU-Leistung bei gleichzeitiger Grafiklast.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.8 / 29.8 / 29.8 dB(A) |
HDD |
| 31.4 dB(A) |
Last |
| 34.8 / 35.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: PCE-322A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Temperaturentwicklung beim Testmodell ist kaum der Rede wert. Mit maximal 35,7 °C unter Volllast am zentralen Unterboden hat man keinerlei Einschränkungen zu befürchten. Selbst die direkt am Luftauslass gemessenen 41,8 °C dürften niemanden wirklich stören. Auch hier wirkt sich die Leistungsreduzierung der CPU bei vorherrschender Grafiklast positiv aus und sorgt bei gleichzeitig geringer Betriebslautstärke für ein kühles Gehäuse.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 34.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 35.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.9 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-2.2 °C).
Lautsprecher
Die Lautsprecher sind vom Arbeitsbereich seitlich der Tastatur (ThinkPad T430s) in den Unterboden gewandert und liefern wie eh und je eine höhenlastige Soundcharakteristik ab. Für Systemsounds und Internetaufgaben reicht das, Präsentationen, Filme oder Spiele verlangen aber nach einer externen Lösung. Diese kann zum Beispiel per 3,5-mm-Klinke, USB oder Bluetooth angebunden werden.
Energieaufnahme
Die netzseitig gemessene Leistungsaufnahme reicht von 4,1 Watt bis hin zu 27,4 Watt. Selten kann man bei reiner CPU-Last auch Spitzen von bis zu 33,4 Watt messen, die aber sozusagen nur kurzzeitig "aufblitzen". Beim ähnlich ausgestatteten Dell Latitude E7240 haben wir unter Volllast hingegen konstante 34,8 Watt ermittelt, was an der ungedrosselten CPU-Leistung bei gleichzeitiger Grafiklast festgemacht werden kann. Das Netzteil hat mit einer Nennleistung von 60 Watt noch genügend Leistungsreserven für leistungsstärkere Ausstattungsvarianten.
Eine der elementaren Neuerungen, mit denen das ThinkPad T440s aufwartet, ist das Power Bridge genannte Akkukonzept. Lenovo kombiniert hier einen fest eingebauten Akku mit einer Kapazität von 24 Wh mit einem austauschbaren Akku den man, wie von den Vorgängern her bekannt, ganz normal am Unterboden entnehmen kann. Unser Testmodell ist mit einem weiteren 24-Wh-Akku ausgestattet und bietet damit eine Gesamtkapazität von 48 Wh. Alternativ hat Lenovo einen 6 Zellen Akku 68+ mit 72 Wh Kapazität (0C52862) angekündigt. Dieser sollte die möglichen Laufzeiten zwar verdoppeln, ist allerdings auch deutlich ausladender und wiegt etwa 150 g mehr. Der Vorteil dieses 2-Akku-Konzepts zeigt sich vor allem dann, wenn man oft einen Akkutausch vornehmen muss und nicht gleichzeitig das System herunterfahren kann oder will. Zudem hat man eine etwas größere Ausfallsicherheit, wenn einer der Akkus nicht mehr so recht will.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 4.1 / 7.8 / 8.7 Watt |
Last |
26.9 / 27.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Akkulaufzeit
Die insgesamt geringe Leistungsaufnahme ist der wesentliche Faktor, warum die vergleichsweise geringe Akkukapazität von 48 Wh dennoch für ansprechende Akkulaufzeiten sorgt. Beim Battery Eater Readers Test (maximale Energiesparoptionen, minimale Displayhelligkeit, Funk aus) erreicht das ThinkPad T440s schon mit dem kleinen Zusatzakku über 11 Stunden Netzunabhängigkeit. Dieser beeindruckende Wert zeigt jedoch nur, was theoretisch möglich ist und hat wenig mit dem realen Arbeitsverhalten zu tun. Daher reduziert sich die Laufzeit recht drastisch, wenn man das Funkmodul beim Internetsurfen belastet (Energiesparprofil, Helligkeitsstufe 12 (155 cd/m²), Funkmodule an). Hier sorgen vor allem die erhöhte Displayhelligkeit und das WLAN-Modul für einen entsprechenden Mehrverbrauch. Von den 11 Stunden bleiben dann nur noch knapp 6 Stunden übrig. Unter Volllast wiederum profitiert das System von der eingebremsten CPU-Leistung und erreicht beim Battery Eater Classic Test (Höchstleistungsprofil, Funk an, maximale Displayhelligkeit) noch schmeichelnde 109 Minuten.
Das Lenovo ThinkPad T440s hat einen klar erkennbaren Anspruch: Die Spitze. Bereits das Basismodell aus Lenovos Education-Programm überzeugt in vielen Bereichen.
Die Anwendungsleistung ist trotz der Verwendung von Intels leistungsschwächeren ULV-Prozessoren und der konventionellen Festplatte als sehr gut einzustufen. Im Gegenzug profitieren darüber hinaus die Geräuschemissionen, die Hitzeentwicklung und die Akkulaufzeiten von der geringen Leistungsaufnahme. Das ThinkPad T440s bleibt dadurch immer leise, wird nie unangenehm warm und liefert gleichzeitig praxisgerechte Akkulaufzeiten ab.
Komfortable Ausstattungsdetails wie die Tastaturbeleuchtung, das Power Bridge Akkukonzept und der vollwertige Dockinganschluss ergänzen die sehr guten Basiseigenschaften wie das geringe Gewicht, die gelungene Tastatur, die umfangreiche Schnittstellenausstattung und die gute Gehäusestabilität mehr als überzeugend.
Nicht so gelungen sehen wir das 5-Tasten-Clickpad dann, wenn es zusammen mit dem Trackpoint zum Einsatz kommt. Hier hat uns das ursprüngliche Konzept mit separaten Tasten deutlich besser gefallen.
Das Display ist insgesamt durchaus businesstauglich und punktet mit seiner HD+-Auflösung, einer guten Helligkeit und der matten Oberfläche. Verbesserungswürdig sind hingegen nicht nur für den professionellen Einsatz im bildverarbeitenden Bereich die mäßige vertikale Blickwinkelstabilität, der kleine Farbraum und der geringe Kontrast.
Insgesamt kann Lenovo mit dem ThinkPad T440s einen überzeugenden Einstieg hinlegen. Das eine oder andere kleine Manko lässt sich durch eine alternative Konfiguration beheben und entsprechend der persönlichen Bedürfnisse anpassen.
Den entscheidenden Knackpunkt könnten nun nur noch die tatsächlichen Straßenpreise und die Geduldsprobe bis zur tatsächlichen Verfügbarkeit im November darstellen.
Hinweis: Ein Testupdate mit der Variante 20AQ0069GE (Intel i7, 256 GB SSD, FHD IPS, 9-cell) finden Sie hier auf Notebookcheck.