Test Lenovo Thinkpad T410 Notebook (Optimus)
Das Thinkpad T410 stellt sozusagen das Arrandale Upgrade des T400 dar. Das von uns ursprünglich getestete Modell mit Intel Core i7-620M CPU und Quadro NVS 3100M Grafikkarte von Nvidia verzichtete auf die Nutzung des in der CPU integrierten Grafikchips von Intel, der GMA HD.
Die Hardwareausstattung des nunmehr vorliegenden Optimus-Gerätes bleibt nahezu unverändert: Core i7 620M CPU, eigenständige Nvidia Quadro NVS 3100M Grafikkarte und vier Gigabyte DDR3 RAM. Statt einer 250 Gigabyte 7200 U/min Festplatte erhält der Benutzer nun eine 500 Gigabyte Festplatte, welche ebenfalls mit 7200 Umdrehungen pro Minute zu Werke geht.
Zusätzlich kann sich der Käufer, im Gegensatz zum vormals getesteten T410 Modell, über das optionale WWAN Modul freuen und der Laptop erreicht deshalb eine bessere Bewertung in punkto Konnektivität. Da die Geräte ansonsten baugleich sind, starten wir gleich mit dem Abschnitt Display.
Unser Testkandidat tritt mit einem Bildschirm Marke Eigenbau mit der Kennung LEN4036 an. Typisch Business-Gerät wurde der Bildschirm entspiegelt und eignet sich damit für den Einsatz an Bildschirmarbeitsplätzen.
Das Display bietet wie schon beim Vorgänger-Modell eine 1440x900 Pixel Auflösung und damit ein 16:10 Format. Damit erhält der Benutzer im Vergleich zum 16:9 Format (1366x768) etwas mehr Höhe und muss auch bei horizontal orientierten Anwendungen, wie beispielsweise bei mehreren offenen Fenstern, weniger oft scrollen.
Der gebotene Farbraum ist wie schon beim Vorgänger-Modell klein. sRGB und AdobeRGB können nicht annähernd abgedeckt werden. Laptops wie das MacBook Pro 13 schlagen sich in dieser Kategorie deutlich besser. Sofern nicht für Bildbearbeitung genutzt, sollte sich dadurch aber kein Nachteil ergeben.
Die Messwerte liegen durch die Bank mehr oder weniger deutlich über jenem des T410 2522-3FG-Modells. Die maximale Helligkeit von 228 cd/m² (vs. 202 cd/m² im 2522-3FG) wurde dabei im oberen mittleren Segment gemessen. Von dort fällt die Helligkeit in alle Richtungen ab und erreicht schließlich ihr Minimum von 182 cd/m² im linken unteren Bereich. Insgesamt ergibt sich damit eine gute Helligkeitsverteilung von 80%, womit es sich auch hier knapp vor den Vorgänger setzten kann. Selbiges gilt für die Durchschnittshelligkeit mit 201 cd/m² für den Testkandidaten versus 183.4 cd/m² für den Vorgänger.
|
Ausleuchtung: 80 %
Kontrast: 139:1 (Schwarzwert: 1.43 cd/m²)
Der Schwarzwert von 1.43 cd/m² ist dafür geringfügig höher als im Modell ohne Optimus (2522-3FG: 1.37 cd/m²). Dennoch ergibt sich noch ein leicht besserer Kontrastwert von 139:1 (2522-3FG: 136:1). Damit ist duchaus denkbar, dass Lenovo hier zuzgunsten einer etwas höheren Helligkeit etwas nachgebessert hat, damit allerdings auch der Schwarzwert angestiegen ist.
Subjektiv wirkt Schwarz tatsächlich etwas gräulich. Auch wenn der Kontrast etwas niedrig ausfällt, so ist die Farbdarstellung für einen geplanten Office- oder Interneteinsatz in Ordnung. Auffällige Schattenbildungen fielen jedenfalls mit bloßem Auge nicht auf.
Mit matter Oberfläche und einer Durchschnittshelligkeit von rund 200 cd/m² steht einen Außeneinsatz nichts im Wege. Erfreulich, dass diese Helligkeit auch im Akkubetrieb zur Verfügung steht. Zwar ist der Bildschirm heller als beim T410 2522-3FG, dennoch, bei direkter Sonneneinstrahlung wirkt das Bild fast zu kontrastarm und zu wenig hell um längere Zeit unter diesen Bedingungen ermüdungsfrei arbeiten zu können.
Bezüglich Blickwinkel hebt sich das T410 nicht vom getesteten Vorgänger und damit nicht wirklich vom Großteil der Laptop-Konkurrenz ab. Subjektiv kann man horizontal von einem großen Arbeitsbereich sprechen, während vertikal schon geringfügige Abweichungen vom idealen, senkrechten Betrachtungswinkel zu Bildveränderungen in Form einer Verdunklung bzw. eines Überstrahlens und in weiterer Folge zu Farbveränderungen führen.
In Bezug auf Prozessor und Chipsatz sind die beiden von uns getesteten T410-Modelle ident. Beide basieren auf dem QM57 Chipsatz von Intel und nutzten eine Core i7 620M CPU. Diese kann dank Turbo-Boost Technologie einzelne Kerne abhängig von der Auslastung übertakten. Mittels Hyperthreading, welche jedem physikalischen Kern einen virtuellen Kern zur Seite stellt, ist der Zwei-Kern-Prozessor der Arrandale Familie befähigt bis zu vier Threads gleichzeitig abzuarbeiten.
Ebenso bieten beide Modelle vier Gigabyte Arbeitsspeicher, bei unserem Testkandidaten ist dieser nun als einzelnes Vier-Gigabyte-Modul der Type PC3-10700 (667 MHz) realisiert. Der Vorgänger nutzte langsameres PC3-8500F (533MHz) DDR3 RAM. Dank Windows 7 Professional 64 Bit kann der Arbeitsspeicher verglichen mit 32-Bit Betriebssystemen auch effizient ausgenutzt werden. Zudem steht einem Upgrade, welches einfach via Wartungsklappe an der Unterseite des Gerätes durchgeführt werden kann, nichts im Wege. Maximal kann der im Prozessor integrierte Speicherkontroller bis zu acht Gigabyte RAM adressieren.
Für die Grafikausgabe zeichnet sich – wie schon im Vorgänger ohne Optimus eine NVIDIA Quadro NVS 3100M mit 512 MB Grafikspeicher verantwortlich. Es handelt sich dabei um eine für Business-Anwendungen optimierte Einstiegs-Grafikkarte, das heißt dass die Priorität auf Stabilität und Kompatibilität des Treibers und weniger auf Leistungssteigerung gelegt wurde.
Im Unterschied zum Vorgänger kann die eigenständige Quadro NVS 3100M Grafikkarte zum Stromsparen auch gänzlich deaktiviert werden und der im Arrandale Prozessor integrierte GMA HD Grafikchip genutzt werden. Nvidia Optimus entscheidet dabei selbstständig, welche Grafikeinheit jeweilig die bessere Wahl ist. Ein manuelles Eingreifen ist allerdings auch möglich.
Die Leistungsbenchmarks wurden allerdings mit aktiver Quadro NVS 3100M durchgeführt. Die vorinstallierte Treiber Version 8.17.12.5738 (ForceWare 257.38) ist dabei nicht mehr ganz aktuell. Auf Nvidias Homepage steht schon die Version 260.99 zum Download zur Verfügung.
PCMark Vantage Result | 6948 Punkte | |
Hilfe |
Wenig überraschend brauchen beide Geräte bis auf geringfügige Abweichungen in etwa gleich lang um mittels SuperPi eine vordefinierte Anzahl von Nachkommastellen der Zahl Pi zu berechnen.
Zur Beurteilung der Anwendungsleistung greifen wir auf das PCMarkVantage Tool zurück. Unser Testgerät erreicht einen Gesamtscore von 6948 Punkten. Das Modell 2522-3FG konnte dagegen nur 5575 PCMarks und damit 24% weniger einfahren. Schauen wir uns die Einzelbewertungen an, so können wir feststellen, dass sich dies aus deutlich höheren Bewertungen in den Kategorien Communication und Productivity für das Optimus-Modell ergibt, während die Festplatten und Speicherwerte sogar unter jenen des Vorgängers liegen.
3DMark 06 Standard Score | 3247 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1118 Punkte | |
Hilfe |
Betrachten wir nun die Massenspeicherausstattung. Unser Testgerät erhielt eine ST9500420AS von Seagate verpasst. Diese bietet eine Bruttokapazität von 500GB, von welcher 9.77 Gigabyte Recovery-Informationen zur Wiederherstellung des Werkszustandes enthalten und 454.82 Gigabyte für Betriebssystem und Nutzerdaten zur Verfügung stehen. Die Festplatte arbeitet mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 7200U/Min. Wie schon aufgrund der Bewertung der Festplatte im PCMarkVantage Tool zu erwarten war, fallen die mit HDTune durch die Bank etwas schlechter aus als jene der 250 Gigabyte-Festplatte im Vorgänger. Die Werte sind dennoch im großen und ganzen unauffällig.
Das optisches Laufwerk wurde ebenso ausgetauscht. Nun steht ein Modell von Optiarc, nämlich ein DVD RW AD-7930H zu Diensten.
Die Nvidia Quadro NVS 3100M reiht sich in unsere Leistungsklasse 3 ein, welche die untere Mittelklasse darstellt. In Bezug auf Grafikleistung erwarten daher nicht allzu große Sprünge. Zudem kommt, dass die Treiber für Businessanwendungen spezialisiert sind, das heißt auf maximale Kompatibilität und Stabilität ausgerichtet und nicht auf Leistung getrimmt sind.
In den durchgeführten 3DMark Tests und beim Cinebench R10 Shading verhält sich das Testgerät bis auf geringfügige Schwankungen wie sein Vorgänger. Auf umfangreiche Spieletests wurde deshalb und auch in Anbetracht dessen, dass es sich um ein Business-Gerät handelt, verzichtet. Wer sich für die Spielefähigkeiten der Grafikkarte interessiert, sei auf unsere Spieleliste verwiesen.
Schauen wir uns noch kurz die Resultate von Spec ViewPerf Version 11 auf dem integrierten Display an, so wird deutlich, dass das Gerät ebenso nicht für den Einsatz in aufwendigen CAD Anwendungen konzipiert wurde, trotz dedizierter Grafikkarte.
SPECviewperf 11 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Siemens NX | 2.21 fps | |
1920x1080 | Tcvis | 0.9 fps | |
1920x1080 | SolidWorks | 5.32 fps | |
1920x1080 | Pro/ENGINEER | 1.04 fps | |
1920x1080 | Maya | 4.49 fps | |
1920x1080 | Lightwave | 7.21 fps | |
1920x1080 | Ensight | 4.01 fps | |
1920x1080 | Catia | 3.28 fps |
Geräuschemissionen
Unter geringer Last ist vor allem das hin und wieder das leise Klacken der Festplatte hörbar. Das Lüftergeräusch bleibt dabei meist um 32.1 dB(A) und kann hin und wieder auf 34.4 dB(A) hochdrehen.
Selbst bei 3D-Belastung in der Größenordnung unserer 3DMark Benchmarks wird der Laptop kaum lauter als 34.4 dB(A). Schließlich provozieren wir mit unserem mehrstündigen Stresstest, bei welchem sowohl CPU als auch GPU zu 100% ausgelastet werden eine maximale Lautstärke von deutlich hörbaren 37.3 dB(A). Die Lautstärke bewegt sich damit insgesamt auf dem Niveau des Vorgängers und der stets präsente Geräuschpegel bleibt immer gut verkraftbar.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.1 / 32.1 / 34.4 dB(A) |
HDD |
| 33.1 dB(A) |
DVD |
| 35.7 / dB(A) |
Last |
| 34.4 / 37.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-300 Plus (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Schon wie der Vorgänger kann auch die Optimus-Variante unter Last ganz schön warm werden. Die Oberseite steigt aber hier nie über Körpertemperatur. Dafür wird die Unterseite wärmer.
Die Temperaturen der Inneren Komponenten bleiben selbst nach mehreren Stunden 100% GPU und CPU Auslastung im Rahmen. Gelegentlichen zeichnet das TMonitor Tool Einbrüche der Taktraten für uns auf. Eine permanente Drosselung der Leistung bleibt aber aus und der im Anschluss ausgeführte 3DMark06 Test liefert bis auf geringfügige Abweichungen die gleichen Resultate wie der Kalttest.
Bei geringer Belastung der Komponenten bleibt der Laptop rundherum angenehm kühl. Somit ist das Gerät für einen geplanten Office-Einsatz gut gerüstet. Sowohl an der Unterseite als an der Oberseite liegen die Werte aber über jenem des Modells ohne Grafikumschaltung.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 48.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34.9 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-7.2 °C).
Ebenso wie sein Vorgänger wird beim Testgerät ein Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von 57 Wattstunden mitgeliefert. Mit Hilfe der Optimus Technologie sind allerdings vor allem bei niedriger Last deutlich längere Akkulaufzeiten möglich.
Maximal kann das getestete T410 knapp über sechs Stunden bei minimaler, für den praktischen Einsatz unbrauchbarer, Helligkeit durchhalten. Dieser Wert wurde vom Battery Eater Reader's Test bei ausgewähltem Energiesparprofil und abgeschalteten Kabellos-Modulen für uns aufgezeichnet. Das sind etwas weniger als plus zwei Stunden, oder plus 44% im Vergleich zum Vorgänger.
Im Praxiseinsatz sind fast vier Stunden Recherchen via WiFi-Hotspot im Internet bei Energiesparprofil und Helligkeitsstufe 12 von 15 (+ 85%). Das Filmvergnügen auf Akku endet nach etwas über vier Stunden bei Profil “Videowiedergabe”, maximaler Helligkeit und abgeschalteter Kabellos-Funktionalität möglich (+ 105%).
Die minimale Akkulaufzeit zeichnet der BatteryEater Classic Test bei maximaler Helligkeit und angeschalteten Verbrauchern für uns auf. Mit aktiver Quadro NVS 3100M sind nur mehr knapp eineinviertel Stunden (71 Minuten) netzunabhängige Zeit möglich. Deaktiviert man die eigenständige Grafikkarte und begnügt sich mit der Leistungsfähigkeit der GMA-HD so verändert sich die Akkulaufzeit nur marginal um gerade einmal plus eine Minute auf 72 Minuten, das gleiche gilt im Vergleich zum Modell ohne Optimus. Alle anderen Test wurden ausschließlich auf aktiver GMA HD durchgeführt.
Gerade im Niedrig-Last-Bereich kommt es durch den Einsatz der Optimus-Technologie zu einer deutlichen Verbesserung des Stromverbrauchs im Vergleich zum Vorgänger. Der Vorteil der Optimus-Technologie im Vergleich zu manuellen Lösungen liegt darin, dass das Umschalten der Grafikkarte automatisch und für den Benutzer transparent ohne Verzögerung und auch bei laufenden Anwendungen erfolgt. Zudem punktet das Gerät mit niedrigen Werten unter 0.5 Watt, wenn es ausgeschalten oder im Standby-Modus ist.
Aus / Standby | 0.2 / 0.4 Watt |
Idle | 11.7 / 15.6 / 19.4 Watt |
Last |
49 / 66.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 Plus Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Das T410 wurde für den Einsatz im Niedrig-Last Bereich konzipiert, mit typischen Anwendungen wie Office- und Internet-Anwendungen. Hier verhilft ihm der Einsatz der Optimus-Technologie zu längeren Akkulaufzeiten. Dagegen hat sich in Bezug auf seine Leistungsmerkmale im Vergleich zum Vorgänger nichts verändert.
Lenovo nutzt das Upgrade und bringt ein etwas helleres Display zum Einsatz. Der enge Farbraum und der geringe Kontrast bleiben aber wie gehabt. Matter Bildschirm und durchdachte Kommunikationsfeatures - inklusive Breitbandmodem bei diesem Modell - sind Punkte, die man unterwegs nicht missen möchte. Zudem ist man via Dockingstation auch schnell wieder im eigenen Office zu Hause. Mit digitaler Bildschnittstelle, auch direkt am Gehäuse, kann man dabei auch auf hochauflösenden, externen Bildschirmen mit guter Qualität arbeiten.
Durch die bewährten Thinkpad-Qualitäten kann das T410 ein durchaus attraktiver Business-Begleiter sein. Es eignet sich für den Dauereinsatz an Bildschirmarbeitsplätzen wie unterwegs, über Einstiegs-Grafikleistung kommt es aber selbst mit aktiver Quadro NVS 3100M nicht hinaus.
» Das Thinkpad T410 (Optimus) ist derzeit ab 1745,- bei Notebooksbilliger.de erhältlich