Cybercrime: Sicherheitsbehörden auch im Netz mit verdeckten Ermittlern
Die rasante Digitalisierung stellt auch Polizei und die Sicherheitsbehörden vor immer neue Herausforderungen. Bei den Ermittlungen in Fällen von Cybercrime kombiniert die Polizei Maßnahmen und Mittel aus digitaler und analoger Welt. BKA-Präsident Holger Münch erklärt in einem Gastbeitrag, dass die Sicherheitsbehörden zunehmend neue Wege gehen müssen, um Kriminalität effektiv und erfolgreich zu bekämpfen.
So müssten Polizeibeamte heute nicht nur internationale und interkulturelle, sondern auch "digitale Kompetenzen" mitbringen. Polizeibehörden setzen laut Münch beispielsweise auch im Cyberraum verdeckt ermittelnde Personen ein, um an für die Ermittlungsverfahren wichtige Informationen zu gelangen. Ein weiterer wichtiger Faktor bei Ermittlungen im Bereich Cybercrime sei die enge nationale und internationale Zusammenarbeit, da grenzüberschreitende Bezüge in diesem Bereich eher die Regel als die Ausnahme seien. In solchen Fällen würden häufig in sogenannten JITs (Joint Investigation Teams) gearbeitet, in denen Vertreter mehrerer betroffener Staaten auf Basis einer für den konkreten Einzelfall geschlossenen Vereinbarung zusammenarbeiten.
Allerdings müssen die Sicherheitsbehörden auch in ihre eigenen IT-Systeme investieren. "Herzstück der polizeilichen Informationsarchitektur" ist das beim BKA betriebene Informationssystem INPOL. Die Anfänge von INPOL liegen in den 70er-Jahren. Gemäß Münch galt das System damals als revolutionär. INPOL wurde seitdem immer weiterentwickelt, weist mittlerweile aber Defizite auf, so Münch. Daher werde es in den nächsten Jahren viele Neuerungen in der polizeilichen Informationsarchitektur geben müssen.
Münch spricht in diesem Jahr auf der CeBIT. Am CeBIT-Mittwoch (22. März 2017) steht er um 13.45 Uhr bei den CeBIT Global Conferences in der Halle 8 auf der Bühne.
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