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Europa will eigenes Tesla Model 2 für 15.000 €, um es mit dem 20.000 € teuren BYD Seagull aufnehmen

Der BYD Seagull wird in Europa unter dem Namen Dolphin Surf verkauft. (Bildquelle: BYD)
Der BYD Seagull wird in Europa unter dem Namen Dolphin Surf verkauft. (Bildquelle: BYD)
Während Tesla sein Projekt für ein günstiges Elektroauto beendete, will Europa der Flut chinesischer Modelle mit einem eigenen Gegenschlag begegnen: Die Europäische Kommission plant, profitabel ein günstiges E-Auto für die breite Masse zu entwickeln.

Angesichts der Flut an günstigen chinesischen Elektroautos, die den europäischen Markt überschwemmen, will die Europäische Kommission einen echten Konkurrenten zum Tesla Model 2 bauen. Der weltweit größte E-Auto-Hersteller BYD hat gerade angekündigt, dass seine Pläne, sein günstigstes Fahrzeug noch in diesem Jahr in Europa zu produzieren, auf Kurs sind. Bisher importiert das Unternehmen den BYD Seagull unter dem Namen Dolphin Surf nach Europa, doch da er erheblichen Zöllen unterliegt, könnte die lokale Produktion ihn noch günstiger machen.

Der BYD Dolphin Surf wird zu einem Startpreis von rund 22.990 Euro angeboten. Das entspricht in etwa dem geplanten Preis von Teslas eingestelltem Model-2-Projekt nach staatlichen Subventionen. Wenn BYD durch lokale Produktion Zölle umgeht und der Dolphin Surf im Preis weiter sinkt, wird er zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten für alles, was die neue EU-Initiative „Small Affordable Cars” hervorbringen könnte.

In ihrer Rede zur Lage der Europäischen Union kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen an, dass die Kommission mit der lokalen Autoindustrie zusammenarbeiten wird, um ein günstiges Stadt-E-Auto zu entwickeln, das nicht von der chinesischen Lieferkette abhängig ist.

Dies scheint mit dem übereinzustimmen, was die CEOs von Stellantis und Renault zu Beginn des Jahres vorschlugen. Sie forderten, dass die Europäische Kommission einige ihrer Automobilvorschriften lockert, um die Produktion eines profitablen kleinen Stadtautos zu ermöglichen, das rund 15.000 € kosten soll. Genau das scheint das neue Projekt „Small Affordable Cars” anzustreben, wie in der Rede der Union zu hören war:

Ich glaube, Europa sollte sein eigenes E-Auto haben. E wie Environmental – sauber, effizient und leicht. E wie Economical – erschwinglich für die Menschen. E wie European – es soll hier in Europa mit europäischen Lieferketten gebaut werden. Denn wir können nicht zulassen, dass China und andere diesen Markt erobern.

Es bleibt abzuwarten, welche Sicherheits- und sonstigen Vorschriften Europa lockern kann, um Elektroautos für die breite Masse zu produzieren. Der schwierigere Teil wird jedoch die Entwicklung einer lokalisierten Lieferkette sein, insbesondere angesichts der Tatsache, dass der Großteil der LiFePO4-Batterien aus China kommt.

Diese werden überall eingesetzt: von Autos und Energiespeicherprojekten bis hin zu beliebten mobilen Akkus wie der 25.000-mAh-Anker-Laptop-Powerbank (derzeit für 99,99 Euro bei Amazon). CATL baut eine Batteriefabrik in Europa und wird für den lokalen Markt optimierte LiFePO4-Packs herstellen, die entweder eine große Reichweite oder schnelles Laden ermöglichen. Ob die „Small Affordable Cars“-Initiative diese jedoch als Teil einer europäischen Lieferkette betrachten wird, bleibt abzuwarten.

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> Notebook Test, Laptop Test und News > News > Newsarchiv > News 2025-09 > Europa will eigenes Tesla Model 2 für 15.000 €, um es mit dem 20.000 € teuren BYD Seagull aufnehmen
Autor: Daniel Zlatev, 11.09.2025 (Update: 11.09.2025)