GMKtec EVO-T1 im Test: Mini-PC mit Intel Core Ultra 9 für KI-Modelle, LLMs und Gaming via OCuLink

Mit dem EVO-T1 hat GMKtec einen Mini-PC im Portfolio, der sowohl mit einer hohen Leistung als auch mit einer tollen Ausstattung in unserem Test punktet. Herzstück des Systems ist Intels Core Ultra 9 285H, ein moderner 16-Kern-Prozessor, dem der Hersteller eine TDP von bis zu 80 Watt einräumt. Damit kann sich der EVO-T1 problemlos gegen den Geekom Mini IT15 mit gleichem Prozessor durchsetzen. Weiterhin ist der Mini-PC mit 64 GB DDR5-RAM und einer schnellen PCIe-4.0-SSD bestückt. GMKtec liefert mit dem GMK-AI-Assistant eine eigene lokal ausführbare KI-Instanz, mit der die leistungsstarke Basis hervorragend genutzt werden kann. 

Optisch wirkt der EVO-T1 hochwertig, was nicht zuletzt auch durch die schwarz-goldene Farbgebung untermauert wird. Dennoch verbaut GMKtec viel Kunststoff, was den Gesamteindruck etwas mindert, wenngleich Verarbeitungsmängel nicht vorhanden sind. Das Gehäuse ist etwas größer als bei den meisten Kontrahenten, was aber einer größeren Kühleinheit zugutekommt. Immerhin wirbt der Hersteller mit einer TDP von bis zu 80 Watt, die wir im Test auch so bestätigen können. In unseren Leistungstests zeigt der EVO-T1, dass er nicht nur auf dem Papier stark ist. Ob Videobearbeitung, Rendering, Softwareentwicklung oder Virtualisierung – der kleine Rechner bietet eine große Auswahl an Einsatzmöglichkeiten. Die integrierte Intel-Arc-Grafikeinheit reicht für alltägliche Multimedia- und Grafikaufgaben aus, für Gaming oder GPU-intensive Workflows empfiehlt sich jedoch eine externe Grafikkarte über den OCuLink-Anschluss. Im Praxistest haben wir den Mini-PC mit einer Nvidia GeForce RTX 4090 ausgestattet, um den Leistungssprung mit eGPU zu veranschaulichen. Der OCuLink-Anschluss übertrifft USB4 deutlich und sorgt für einen erheblichen Performance-Boost in 3D-Anwendungen.

Die gesamte Anschlussausstattung ist umfangreich, aber nicht perfekt. Neben mehreren USB-A-Ports bietet der Mini-PC USB4, den bereits erwähnten OCuLink-Anschluss sowie HDMI 2.1 und DisplayPort für die Bildausgabe. Zwei 2,5-GbE-LAN-Anschlüsse sind ebenfalls vorhanden, wie auch ein Funkmodul, welches jedoch nicht den aktuellen Standard nutzt. Das WLAN-Modul ist bei Bedarf durch ein neueres ersetzbar. Zusätzlich verfügt der Mini-PC über drei M.2-Slots (z. B. Samsung 990 Pro, aktuell 289 Euro), was Speicherkapazitäten von bis zu 12 TB ermöglicht.

Der größte Pluspunkt ist die gebotene Leistung in Relation zur Gehäusegröße. Dazu kommen eine starke Schnittstellenauswahl und die Option auf eGPU-Unterstützung. Allerdings arbeitet das Kühlsystem unter Volllast hörbar, was in ruhigen Arbeitsumgebungen stören kann. Auch der Preis ist ambitioniert: Mit 64 GB RAM und 1 TB SSD bewegt sich das Modell je nach Angebot im vierstelligen Bereich. Der GMKtec EVO-T1 richtet sich primär an Nutzer, die höchste Rechenleistung und flexible Anschlussmöglichkeiten in einem kompakten Gehäuse suchen. Für Entwickler, Kreativprofis und Power-User kann er einen vollwertigen Desktop ersetzen – und das bei deutlich geringerem Platzbedarf. Wer jedoch hauptsächlich Office-Anwendungen nutzt oder preisbewusst einkauft, findet im Markt auch günstigere Alternativen.