Der Weltraum ist ein gleichermaßen faszinierender wie geheimnisvoller Ort, und es ist wichtig zu wissen, dass viele Himmelskörper derzeit mit gewaltigen Geschwindigkeiten durch ihn hindurchrasen. Dies ist auch bei Apophis der Fall, einem 340 Meter großen Asteroiden, der im Jahr 2029 zwei Milliarden Menschen ein Schauspiel bieten wird, das sich nur alle 7.500 Jahre ereignet.
Als er im Jahr 2004 entdeckt wurde, löste dieser Gigant eine Schockwelle in der wissenschaftlichen Gemeinschaft aus. Schließlich barg er ein 2,7-prozentiges Risiko einer Kollision mit der Erde und wurde damit auf Stufe 4 der Torino-Skala eingestuft. Glücklicherweise erlaubten Beobachtungen im Laufe der Jahre, seine Flugbahn neu zu definieren, und im Jahr 2021 wurde jede Gefahr für mindestens ein Jahrhundert ausgeschlossen.
Doch während seines Vorbeiflugs in nur 30.000 km Entfernung von der Erde am 13. April 2029 besteht die Möglichkeit, dass Apophis von der Erdanziehungskraft beeinflusst wird, wodurch sich seine Flugbahn verändern könnte. Dies könnte eine einzigartige Gelegenheit für Wissenschaftler sein, die Auswirkungen der Schwerkraft auf einen Himmelskörper in Echtzeit zu beobachten.
Die NASA hat darüber hinaus beschlossen, die Raumsonde OSIRIS-REx, die eigentlich den Asteroiden Bennu untersuchen soll, umzulenken, damit sie Apophis während seines Vorbeiflugs überfliegen kann. Auch Europa hat mit dem Ramses-Projekt eine entsprechende Entscheidung getroffen: Dieses Projekt könnte den Asteroiden mit Hilfe eines kleinen Satelliten beobachten, der seismische Wellen erfassen kann.
Ein unglaubliches Schauspiel für zwei Milliarden Menschen
Auch wenn Apophis keine Bedrohung darstellt, könnte er am Nachthimmel ein einzigartiges Schauspiel bieten. Ähnlich wie bei den beiden Kometen, die im Oktober sichtbar sein werden, können Menschen in Afrika und Westeuropa diesen Asteroiden mit bloßem Auge beobachten, wie er als sehr heller, neuer Stern am Himmel wandert. Selbstverständlich wird seine Flugbahn innerhalb der nächsten vier Jahre noch genauer berechnet werden, sodass jeder weiß, wo er am Himmel Ausschau halten muss.
Doch aufgepasst: Klares Wetter ist nötig, und man muss zum gegebenen Zeitpunkt den Wetterbericht im Auge behalten. Ganz zu schweigen davon, dass bis dahin auch andere kosmische Ereignisse stattfinden könnten. Der Vorbeiflug von Apophis könnte zudem als Test für potenzielle neue Bedrohungen aus dem All dienen. Das Ziel besteht darin, Asteroiden zu erkennen und verschiedene Möglichkeiten zu ihrer Bahnabwehr zu entwickeln.
Quelle(n)
Sciencepost (auf Französisch)













