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Kalifornien verklagt Activision Blizzard wegen erschreckender Diskriminierung gegen Frauen

Activision Blizzard ist offenbar kein angenehmer Arbeitsplatz für Frauen. (Bild: Blizzard)
Activision Blizzard ist offenbar kein angenehmer Arbeitsplatz für Frauen. (Bild: Blizzard)
Das Arbeitsministerium in Kalifornien hat den Spiele-Publisher Activision Blizzard verklagt und dabei erschreckende Anschuldigungen vorgebracht. Demnach gleiche das Büro einem Verbindungshaus, Frauen werden sexuell belästigt und bei Beförderungen übergangen, während sich einige Männer aufführen, als wären sie in einer Studentenverbindung.

Laut einem Bericht von Bloomberg muss sich Activision Blizzard bald für die angeblich frauenfeindliche Umgebung innerhalb des Unternehmens rechtfertigen. Die Klage, die am 20. Juli vom Department of Fair Employment and Housing (DFEH) eingebracht wurde, ist das Ergebnis einer zweijährigen Untersuchung, in der das Arbeitsministerium von Kalifornien das Unternehmen durchleuchtet hat.

Etwa 20 Prozent der Mitarbeiter von Activision Blizzard sind weiblich. Diese sollen seltener befördert und schneller gefeuert werden als ihre männlichen Kollegen, während Frauen vor allem im Management deutlich schlechter bezahlt werden. Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs, denn die Zustände bei Activision werden mit jenen einer Studentenverbindung verglichen.

Männliche Mitarbeiter sollen während der Arbeitszeit große Mengen Alkohol konsumieren, anschließend von einem Arbeitsplatz zum nächsten "kriechen" und sich dabei vor allem gegenüber Frauen unangemessen verhalten. Witze über Vergewaltigungen gehören zur Tagesordnung, während einige Mitarbeiter verkatert auf der Arbeit erscheinen und Videospiele zocken, während sie ihre Arbeit auf weibliche Kolleginnen abwälzen.

Offenbar haben Mitarbeiterinnen bei Activision stetig mit sexueller Belästigung zu kämpfen, von anzüglichen Kommentaren bis hin zu plumpen Anmachen, auch durch Vorgesetzte, Maßnahmen gegen dieses Verhalten hat der Konzern auch nach diversen Beschwerden keine ergriffen. In einem besonders tragischen Fall hat eine Mitarbeiterin während einer Geschäftsreise mit einem Vorgesetzten Selbstmord begangen.

Statement von Activision Blizzard

Activision Blizzard hat gegenüber der Presse angegeben, dass diese Klage nichts weiter als unverantwortliches Verhalten von Staatsbürokraten wäre. Laut dem Konzern wären viele der Vorwürfe vom Arbeitsministerium schlichtweg falsch, während Blizzard in den vergangenen Jahren Maßnahmen ergriffen hat, um die Arbeitsumgebung grundlegend zu verbessern.

In sozialen Netzwerken haben sich mittlerweile aber mehrere Mitarbeiter zu Wort gemeldet, die zumindest einige der Anschuldigungen bestätigt haben. Die Anschuldigungen des DFEH sollte man wie üblich mit ein wenig Vorsicht betrachten, das Gerichtsverfahren dürfte aber Klarheit über die Arbeitsverhältnisse bei Activision Blizzard schaffen.

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Autor: Hannes Brecher, 22.07.2021 (Update: 22.07.2021)