Test HP Envy 15 Notebook
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Mit den neuen Envy Notebooks wagt sich nun auch HP ins Premium-Multimedia Segment vor, das bislang nur von wenigen Marken dünn besiedelt ist. Auf der Wunschliste stehen hier ein hochwertiges und erstklassig designtes Gehäuse in Verbindung mit aktuellster leistungsfähiger Hardware. Der Preis spielt eher eine Nebenrolle und wenn, dann eher um die Exklusivität so mancher Produkte nochmals hervorzuheben. Wir zeigen, was man für sein Geld vom HP Envy 15 erwarten kann.
Die Namen Envy 15 bzw. Envy 13 bezeichnen die jeweilige Serie (Displayformat 13/15-Zoll), unter der verschieden ausgestattete Modelle zu erwarten sind. Als eines der ersten verfügbaren Modelle haben wir uns das Envy 15-1090eg gekrallt, das neben der Core i7-720QM CPU und der ATI Mobility Radeon HD 4830HD mit einer 500GB/7200rpm Harddisk und unglaublichen 8GB Arbeitsspeicher ausgestattet ist. Von alternativen Modellvarianten ist bisher noch nichts bekannt.
Nach dem ersten Kontakt mit der neuen Envy Serie von HP vor einigen Wochen, hat sich nun offenbar doch nicht mehr viel geändert, zumindest was das Gehäuse betrifft. Das Envy 15 kommt mit einer robusten Metall-Wanne und auch die Oberseite des Notebooks sowie der Displaydeckel sind aus Metall, lt. HP Aluminium bzw. Magnesium, gefertigt. Das Thema Material wurde nach unserem Hands-On Bericht intensiv im Forum diskutiert. Das hier vorliegende Notebook widerlegt mögliche Zweifel: die kühle Oberfläche des ausgepackten Notebooks und die einzigartige Haptik, nicht zuletzt aber der „Fingernagel-Kratz-Test“ schließt Kunststoff als verwendetes Material eindeutig aus.
Kurz nochmals zum Design. Ja, wir bleiben dabei. Das Envy zitiert vieler Orts Designelemente, wie wir sie bereits von den aktuellen Alu-Macbooks kennen. Dies beginnt bereits bei der Verpackung, wo man mit einer Lasche das in Samt gehüllte Notebook empor hebt. Beim Gehäuse erinnert etwa die schlichte abgerundete Form der Baseunit, das breite zentrale Scharnier oder aber die Chiclet Einzeltasten-Tastatur bzw. das große Touchpad an die Kollegen mit dem Apfel am Displaydeckel.
Wie dem auch sei, ein wesentlicher Unterschied stellt die Konstruktion der Baseunit dar. Hier wurde offenbar auf ein gängiges Konstruktionsprinzip eines Rahmens, der für die notwendige Stabilität sorgt, beplankt mit Oberflächenbauteilen, gesetzt. Die Gehäusewanne dürfte allerdings eine ganz wesentliche Rolle hinsichtlich der Stabilität spielen. Bei den Lüftungsschlitzen aber auch an der Oberseite ist erkennbar, dass dieser Bauteil besonders dick ausgeführt worden ist.
Der Belastungstest bestätigt was anzunehmen war: An der Unterseite ist auch durch unüblich hohen punktuellen Druck keine Verformung zu provozieren. Auch mögliche Verwindungen bzw. Knarrgeräusche beim Hantieren mit dem Laptop bzw. beim Anheben des Gehäuses an der Vorderkante bleiben ein Tabu.
Mit der Vorlage der Gehäusewanne nicht ganz mithalten kann die Oberseite der Baseunit. Hier dürfte ein wesentlich dünneres Material zur Anwendung kommen. Im Bereich der rechten Handballenablage lässt sich das Gehäuse minimal unter Druck verformen, auch damit verbundene Geräusche sind möglich.
Optisch und haptisch sehr gut gelungen ist die wannenartige Vertiefung, in der die Tastatur eingebettet ist. Auch die feine, lt. HP per Laser eingearbeitete Struktur im Bereich der Handballenablagen gefällt und fühlt sich darüber hinaus gut an.
Zu finden ist diese Oberfläche übrigens auch am Displaydeckel. Aus der Distanz betrachtet wirken die unzähligen heraus gearbeiteten quadratischen Kästchen wie die an Pflanzen erinnernde Ornamente. Um das allerdings zu erkennen muss man schon zwei Mal hinsehen und auch das einfallende Licht sollte passen.
Ohne Probleme erkennbar ist die ebenso ausgezeichnete Stabilität des Bildschirms. Selbst starker punktueller Druck lässt das Display kalt. Auch gegen Verwindungen widersetzt sich das Panel erfolgreich.
Ein Anpacken des Notebooks am Display ist grundsätzlich möglich. Allerdings muss man dann die unschönen Fingerabdrücke an der Displayeinfassung in Kauf nehmen, neben der Displayoberfläche der einzige glänzende Bauteil beim HP Envy 15. Auch das Displayscharnier macht trotz seiner Größe nicht unbedingt den robustesten Eindruck, zumindest wenn man das Gerät am Bildschirm anpackt, was sich im Praxisbetrieb allerdings in Grenzen halten sollte.
Der Öffnungswinkel von maximal 117° könnte in der einen oder anderen Situation, speziell bei mobiler Verwendung des Laptops einschränkend wirken. Das Panel zeigt zwar eine ausreichende Blickwinkelstabilität, die auftretenden Spiegelungen bei ungünstigen Lichtverhältnissen sind aber etwas nervig, dazu aber etwas später in der Rubrik Display.
Ein erster Kontrollblick um das Gehäuse bestätigt auch hier: Am eingeschränkten Schnittstellenumfang des Pre-Samples hat sich nichts geändert. Abgesehen vom Stromanschluss an der linken Seite ganz hinten befinden sich alle Ports an der rechten Gehäuseseite. Hier findet man von links nach rechts: Kensington Lock, einen 3.5mm Headset Anschluss, einen kombinierten USB/eSATA Port, zwei weitere USB Ports, HDMI 1.3 und LAN.
Der Umfang kann als ausreichend bezeichnet werden. Vermissen könnte man eventuell eine Firewire Schnittstelle oder aber auch einen mittlerweile überholten VGA-Anschluss. Die kombinierte Audio Buchse ist ebenso möglicherweise etwas problematisch.
Kritik fordert die unserer Meinung nach nicht optimale Position der Ports an der rechten Seite im vorderen Bereich. Nach Anschluss eines LAN Kabels, 1-2 Peripheriegeräten via USB und etwa einem externen Monitor, ist neben dem Notebook mit einem erheblichen Kabelsalat zu rechnen, der Rechtshänder beim Navigieren mit der Maus einschränken könnte.
Eine geringfügige Entschärfung der Situation bietet das mitgelieferte USB-DVD Laufwerk. Dieses bietet an dessen Rückseite zwei weitere USB Ports, und ersetzt damit nicht nur den am Gerät belegten Port sondern fügt dem auch noch einen Weiteren hinzu.
Beinahe vergessen, weil besonders formschon in das Gehäuse integriert, hätten wir den im mittleren Bereich der Vorderkante platzierten SD-Cardreader, der die besagten SD-Karten und MMCs lesen kann.
Mit Gigabit Ethernet von Atheros, Wireless LAN Standard 802.11 a/g/n (Intel 5100AGN) und Bluetooth verfügt das HP Envy 15 über eine komplette Kommunikationsausstattung. Zur Sprache könnte eventuell noch erwünschtes integriertes UMTS/HSDPA kommen, das HP vorerst allerdings ausklammert bzw. in diversen Datenblättern nicht anführt.
Erwähnenswert ist die umfangreiche Zubehörausstattung. Neben dem genannten externen USB Laufwerk findet man auch noch einen externen Zusatzakku im Karton. Dieser wird an die Unterseite des Notebooks angedockt und versorgt den Laptop mit einer stolzen Zusatzkapazität von 93 Wh. Mehr dazu im Kapitel Akkulaufzeit.
Auch diverse Software findet man am Notebook vorinstalliert. Darunter etwa der HP Support Assistant, der bei diversen Problemen mit dem Notebook Hilfestellung geben soll. Mit Hilfe der HP Instant On Software wird ein rascher Zugang zu diversen Anwendungen (Mail, Skype, Internet,..) gewährleistet, ohne das Betriebsystem hochfahren zu müssen. Da dieses Tool bei unserem Testsample routinemäßig vor Windows startete, empfanden wir dies eher als Mühsal denn als brauchbare Hilfe.
Insgesamt bleibt die Programmvielfalt allerdings im Rahmen, und ist glücklicher Weise weit entfernt von der immer öfter zu beobachtenden Vermüllung diverser Consumer-Systeme.
Ein nettes Feature ist auch die beigelegte SD-Karte, auf der HP ein digitales Handbuch speichert. Bei unserem Sample fehlte diese Karte zwar, die dafür vorgesehene Vertiefung in der Verpackung ist neben der Erwähnung im Datenblatt von HP ein eindeutiges Indiz für dessen Existenz.
HP bietet auf das Envy 15 wie auch das Envy 13 24 Monate Herstellergarantie inklusive Liefer- und Abholservice. Mit den bestehenden HP Total Care Lösungen lässt sich der Garantieumfang außerdem, gegen entsprechendes Entgelt natürlich, erweitern und auf die individuellen Bedürfnisse abstimmen. Auch ohne Aufpreis stellt HP bei den Envys einen so genannten „Consierge-Service“ zur Verfügung, der Hilfestellung via Mail, Chat und Telefon beinhaltet.
Tastatur
Trotz 15.6-Zoll Breitbild Display verzichtet HP auf die mögliche Integration eines zusätzlichen Nummernblocks. Dies nimmt man vor allem zu Gunsten des Designs in Kauf, kann man auf diese Art und Weise eine schicke Chiclet-Tastatur, sprich einzelne in das Gehäuse eingesetzte Tasten, integrieren, und dabei auch bei der Tatengröße sehr großzügig agieren. Mit einer Breite von 32 Zentimetern verteilen sich die Tasten auf rund vier Zentimetern mehr, als dies etwa beim Arbeitstier Lenovo Thinkpad T61 der Fall ist. Auch die Anschlagfläche der Tasten mit 15x15 Millimetern geht in Ordnung, vor allem, weil der Tastenabstand mit rund 4 Millimetern sehr groß ausgefallen ist.
Dass sich die Tastatur auch durchwegs zur umfassenden Texteingabe eignet, das stellt sich im Praxistest ebenso schnell heraus. Markant ist dabei vor allem der deutliche Druckpunkt. Der Hubweg fällt eher mittellang bis kurz aus und ermöglicht so eine rasche Anschlagfolge. Absolut vertretbar ist unserer Meinung nach auch die Geräuschkulisse beim Tippen. Bei energischerem Anschlag wird das Envy 15 zwar deutlich hörbar, bleibt aber im vertretbaren Rahmen.
Auffällig bei der Tastatur wird auch die Beschriftung der einzelnen Tasten. Hier wurde ein sehr feines, gediegenes Schriftbild gewählt. Ein nettes Feature wäre ergänzend eine hinterleuchtete Tastatur gewesen, auf die man allerdings leider verzichtet hat.
Die in der Regel bei den F-Tasten untergebrachten Sekundär-Funktionen (via FN) wurden als primäre Belegung gewählt und auch durch größere Symbole auf den Tasten visualisiert. Dies ist durchaus löblich, benutzt man in der Regel die Tasten zur Steuerung der Soundlautstärke, der Displayhelligkeit sowie einzelne Multimediatasten wesentlich öfter als die Standard F-Tasten.
Links neben dem Standardlayout wurde ebenso noch eine Reihe von Tasten platziert, die spezielle Funktionen, etwa das Öffnen des Mail-Klienten, des Webbrowsers oder des Taschenrechners beinhalten.
Nettes Gadget sind die kleinen LEDs, die die aktivierte Feststelltaste markieren, oder aber ein visuelles Feedback bei deaktiviertem Sound geben.
Touchpad
Ganz im Stil der nahen Verwandtschaft aus Kalifornien verfügt das Envy 15 über ein Multigesture Touchpad, das über keine eigenen Touchpadtasten verfügt, sondern sich als Ganzes im unteren Bereich drücken lässt. Erkannt werden allerdings Links- und Rechtsklick, optisch auch getrennt durch eine dezente Markierung am Touchpad. Zu erkennen ist außerdem ein dezenter Punkt im linken oberen Eck, der vermutlich über den Aktivitäts-Zustand des Touchpads Auskunft geben sollte. Leider schafften wir es im Test nicht, die LED irgendwie zum Leuchten zu bringen.
Die Oberfläche des Pads fällt samtig weich aus, und ist damit als sehr angenehm zu umschreiben. Dank der guten Gleiteigenschaften und den umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten im Touchpad Treiber, lässt sich das Envy 15 auch ohne externe Maus problemlos bedienen. Hinsichtlich Multitouch funktionierte auf Anhieb lediglich das Zoomen. Zu blättern oder scrollen in Browser Fenstern versuchten wir vergeblich. Auf der Suche nach der Aktivierung der Gesten fanden wir nur diverse Tools wie etwa das Mood-Pad oder aber das Fingerdruckdiagramm, das zwar alles schön anzusehen ist, uns aber nicht wirklich weiterhalf.
Erst der beigelegte gedruckte Einführungs-Folder offenbarte die Geheimnisse des Multitouchpads. Um etwa ein Scrollen zu aktivieren, müssen zuerst zwei Finger am Pad abgelegt werden, und anschließend nach oben bzw. unten geschoben werden. Ein bloßes „über-das-Touchpad-streichen“ reicht nicht. Die Zoom bzw. die Dreh-Funktion lässt sich hingegen wesentlich intuitiver auslösen.
Das vorliegende Modell des Envy 15 war mit einem 15.6-Zoll Display („HP BrightView Infinity Breitbild“) ausgestattet. Aufgelöst wird das Panel im HD-Format, also 1366x768 Pixel bei einem Seitenverhältnis von 16:9. Den Angaben HPs zufolge kommt hier eine LED Hintergrundbeleuchtung zur Anwendung.
Die gebotene Auflösung entspricht dem aktuell bei Multimedia-Notebooks vorherrschenden Trend. Bei Film-Wiedergabe bzw. den meisten Computer-Games ist gegen dieses Format nichts einzuwenden, reduziert es doch die schwarzen Balken bei den meisten Hollywood-Streifen. Bei klassischen Office Anwendungen sieht die Sache aber schon etwas anders aus. Hier ist man meist auf eine ausreichende Bildhöhe angewiesen, etwa bei Textdokumenten. Letztlich ist aber auch die Bildbreite von 1366 Pixeln oft zu wenig, wenn es darum geht, mehrere Fenster nebeneinander anzuzeigen.
Nun zu den inneren Werten des Displays. Unsere Helligkeitsmessung ergab im Messdurchgang eine maximale Helligkeit von eher mageren 165.9 cd/m² und zwar im zentralen unteren Displaybereich. Deutlich schlechter wurde diese dann nach oben hin zu den Ecken, in der die niedrigste maximale Helligkeit mit 119.7 cd/m² beobachtet werden konnte. Dies würde eine Ausleuchtung von nur 72,15% bedeuten.
Nach einiger Recherche entdeckt man den im Displayrahmen integrierten Helligkeitssensor, der in der Regel dazu dient, das Display automatisch an die vorherrschende Umgebungshelligkeit anzupassen. Allerdings brachte eine Deaktivierung dieser adaptiven Helligkeitsanpassung in den Energieoptionen keine Verbesserung der Helligkeits-Situation.
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Ausleuchtung: 72 %
Helligkeit Akku: 143.9 cd/m²
Kontrast: 225:1 (Schwarzwert: 0.64 cd/m²)
Nebst der gemessenen Helligkeit fällt auch der maximal darstellbare Kontrast mit den protokollierten Daten nur durchschnittlich aus: 225:1 sind für ein Multimedia-Notebook der Oberklasse wahrlich kein Grund zum Jubeln.
Das mit freiem Auge als eher kühl empfundene dargestellte Bild entpuppt sich nach der Kalibrierung mittels des Spyder 3 Tools von Datacolor als sehr blau-lastig. Dies suggeriert zwar eine höhere wahrgenommene Displayhelligkeit, dargestellte Bilder werden dadurch allerdings doch deutlich verfälscht. Speziell Hauttöne wirken bei Werkseinstellungen unnatürlich blass.
Der darstellbare Farbraum des Displays liegt etwas über dem Durchschnitt, vergleichbar mit dem Panel im Dell Studio 1555 und fällt etwas kleiner als der sRGB Farbraum aus. Weit entfernt ist das eingesetzte Display allerdings vom RGB-LED Display im Dell Studio XPS 16.
Mit einem Gewicht von rund 2.4 Kilogramm und dem schlanken Gehäuse würde sich das Envy 15 durchwegs auch für einen mobilen Einsatz, möglicherweise sogar im Freien anbieten. Allerdings spiegelte das Display, wohl auch aufgrund der nur mäßigen Helligkeit, bereits in gut belichteten Innenräumen vergleichsweise stark. Unter freiem Himmel ist mit einer weiteren Verschärfung der Situation zu rechnen, womit man mit dem Notebook wohl besser Indoor bleibt.
Im horizontalen Bereich bleibt das Bild bis zu einer Abweichung von rund 45° vom lotrechten Blickwinkel stabil. Es folgt eine Verdunklung und eine rapide Zunahme von störenden Spiegelungen. Im vertikalen Sichtbereich ist man mit etwas engeren Blickwinkeln konfrontiert, die von einer Verdunklung des Bildinhaltes bzw. eines Verblassens des selbigen begrenzt werden. Auch hier ist stets mit Spiegelungen zu kämpfen.
Neben dem attraktiven Gehäuse wohl der zweite gewichtige Grund der zahlreiche Interessenten zum Envy 15 lockt, ist die Hardware des Notebooks. Mit der Intel Core i7-720QM CPU kommt ein Vertreter der aktuellsten CPU-Generation zum Einsatz. Die bekannten Eckdaten des Chips, etwa die Taktfrequenz von 1.6-2.8 GHz, die sich mittels Intel Turbo Boost Technologie automatisch an die geforderte Leistung anpasst und sich dabei an der maximalen Kühlleistung des Systems orientiert, versprechen erstklassige Leistung bei allen erdenklichen Anforderungssituationen.
Eine Sache sollte man in diesem Zusammenhang aber nicht vergessen: Die TDP des Prozessors (Thermal Design Power) von 45W. Verglichen mit den Intel Core 2 Duo Chips der Pxxx Serie (25/28W TDP) bedeutet das beinahe eine Verdopplung der notwendigen Kühlleistung. Selbst die Leistungsstarken Txxx Modelle liegen mit ihren 35W noch deutlich unter dem Niveau der Core i7-Chips. Ein besonders flaches Notebook könnte damit durchaus in Probleme geraten, muss doch ein entsprechend starker Lüfter in Gehäuse Platz finden, der die Abwärme nach außen befördert.
Spannend wird es auch bei der verbauten Grafikkarte. Hier setzt HP die bisher unbekannte ATI Mobility Radeon HD4830. Der Grafikchip wird bereits im 40-Nanometer Verfahren gefertigt, und sollte damit trotz guter Performance hinsichtlich Stromverbrauchs im Rahmen bleiben.
Leistungstechnisch positioniert sich der Grafikchip anhand seiner Architektur zwischen der ATI HD 4670 und der HD 4850. In etwa auf selben Niveau kann man auch die GTS 160M bzw. die ältere 9800M GT Grafikkarte vom Konkurrenten Nvidia finden. Wie die Chips im Vergleich abschneiden werden folgende Benchmarktests klären.
Mit einer potenten CPU und GPU allein gibt sich HP allerdings nicht zufrieden, dies lässt zumindest ein Blick auf das Datenblatt des vorliegenden Testsamples vermuten. Unglaubliche 8GB Arbeitsspeicher befinden sich bereits ab Werk im Gerät verbaut. Zum Einsatz kamen bei unserem Testsample schnelle DDR3 PC3-10700 Module und zwar zu je 2GB, also insgesamt vier Stück. Dies erklärt auch, warum 8GB durchaus leistbar integriert werden können, da insgesamt vier Speicherslots zur Verfügung stehen. Zwei davon sind über den Akkuschacht erreichbar.
Nichts desto trotz führt HP etwa am Datenblatt der Modellvariante 1090eg, zu der lt. Typenschild eigentlich auch unser Testsample zählen sollte, zwei RAM Module zu je 4GB an.
Keine halben Sachen macht HP schließlich auch bei der eingesetzten Festplatte. Verbaut wird eine 500GB HDD von Seagate (ST9500420AS) mit einer Rotationsgeschwindigkeit von 7200 U/min. Die im HDTune Benchmark ermittelten Werte fallen zu unserer Zufriedenheit aus. Sowohl die Übertragungsrate von durchschnittlich 78.9 MB/s als auch die Zugriffszeit von 16.1 Millisekunden sprechen eine eindeutige Sprache.
Beginnen wir unseren Benchmarkparcours mit dem bereits etwas älteren PC Mark 2005. Hier erreicht das Notebook mit 6074 Punkten einen passablen Wert. Auf vergleichbarem Niveau liegen etwa das Dell Studio XPS 16 (T9400/HD3670) oder aber Samsung R522 mit T6400 CPU und ATI HD4650 Grafik.
Vielversprechend fällt der aktuellere PC Mark Vantage Benchmarktest aus, in dem das HP Envy 15 mit 4996 Punkten die Latte besonders hoch legt. Gaming Kaliber wie etwa das Cybersystem QX18 (T9900/GTX280M SLI) oder Profi Workstations wie das Thinkpad W700 (QX9300/FX3700M) können hier egalisiert werden. Zu verdanken ist dies zu einem großen Teil der Core-i7 CPU, die auch unsere interne Rangliste aktuell mit dem XMG7.c (920XM/GTX280M) und 7408 Punkten unangefochten anführt.
PCMark 05 Standard | 6074 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 4996 Punkte | |
Hilfe |
Als erster Anhaltspunkt hinsichtlich 3D-Performance dient uns normalerweise der 3D Mark 2006 Score und zwar in der Auflösung von 1280x1024 Pixel. Leider verfügte das getestete Modell lediglich über ein HD Panel, was in Zusammenhang mit dem Fehlen eines HDMI-fähigen externen Monitors bzw. eines passenden Adapters ein Testen in der besagten Auflösung verhinderte. Zur Verfügung steht uns damit lediglich der 3DM2005-Score getestet in einer Auflösung von 1024x768 Pixel. Hier erreichte das HP Envy 15 14938 Punkte.
Im Vergleich ordnet sich das Envy 15 damit in etwa auf dem Niveau des bereits von uns getesteten Clevo M860TU mit T9400 CPU und 9800M GT Grafik von Nvidia ein. Auch das Asus G60VX (T9400/GTX260M) bzw. das M570RU mit T7800 CPU und 8800M GTX Grafik bewegt sich in etwa auf selbigen Niveau.
Der 3D Mark 2006 in der möglichen Auflösung von 1280x768 bescheinigt dem Notebook 8380 Punkte.
3DMark 05 Standard | 14938 Punkte | |
3DMark 06 1280x768 Score | 8380 Punkte | |
Hilfe |
SuperPi
Der SuperPi Benchmarktest protokolliert die notwendige Zeit zur Berechnung der Zahl Pi auf eine voreingestellte Genauigkeit. Um den Übertaktungszustand der Intel Core i7 CPU überprüfen zu können verwendeten wir das Intel Turbo Monitor Widget.
Im 32M-Test erreichte das HP Envy 15 mit 847 Sekunden einen sehr guten Wert. Interessant dabei ist allerdings, dass das Intel Tool überwiegend eine maximale Taktfrequenz von „nur“ 2.67 GHz anzeigt, und nur selten kurz auf die maximal möglichen 2.8 GHz hochfährt. Trotzdem, vergleicht man das Ergebnis etwa mit jenem des mySN XMG7.c, welches als leistungsstarke Testplattform für unseren Intel Core i7 Vergleichstest diente, so erledigt der 720QM Chip im Envy 15 seine Arbeit sogar 10 Sekunden schneller. Eine mögliche Leistungsreduzierung ist damit also nicht zu belegen.
Die mit dem Tool DPC Latecy Checker beobachteten Latenzen blieben sprichwörtlich konstant in „grünen Bereich“. Bei Verwendung einer externen Soundkarte sollte es hier zumindest keine durch ungewöhnlich hohe Latenzen bedingten Probleme geben. Um in diesem Spezialfall allerdings auf Nummer Sicher zu gehen, empfiehlt sich ein individueller Test des Envy 15 mit der in Frage kommenden Hardware.
Auch wenn das HP Envy 15 nicht wirklich als Gaming Notebook einzustufen ist, die potente Hardware könnte durchaus auch designbegeisterte Gamer auf den Plan rufen, die natürlich über das nötige Kleingeld verfügen sollten. Die erste Einteilung anhand der generischen Benchmarks weist dem Envy 15 bereits eine passable Spielefähigkeit zu. Wie es aber in einzelnen Games tatsächlich aussieht kann letztlich nur der Praxistest klären. Wie gewohnt erfolgt dieser anhand einer Reihe an aktuellen namhaften Spieletiteln.
Crysis
Den Einstand im Benchmark-Reigen gibt sich der Shooter Crysis, der mit seinen hohen Hardwareanforderungen auch die stärksten Boliden in die Knie zwingt. Das HP Envy 15 schlägt sich durchaus wacker. Bei hohen Details (1024x768) erreicht das Notebook im spielintegrierten GPU-Benchmarktest 32,31 Fps. Damit positioniert sich unser Testsystem in etwa auf einer Höhe mit dem MSI GT628 (Q9000/GTS 160M) bzw. dem Clevo M860TU (T9400/9800MGT) – beides respektable Gaming Boliden. Auch die ursprüngliche Positionierung der ATI 4830 Grafik scheint sich hier zu bestätigen.
Für den Gaming Einsatz sollte man trotzdem mit den Grafikdetails etwas zurückschrauben um auch bei erhöhten Grafiklasten im späteren Spielverlauf ausreichend Reserven zu haben. Trotzdem, die protokollierte Framerate im Benchmarktest verläuft konstant ohne auffällige Einbrüche.
Anno 1404
Zum Testprogramm zählte auch das beliebte Game Anno 1404. Auch wenn Anno aufgrund seines relaxten Speilaufbaus eher das Image einer besonders genügsamen Software haben mag, bei entsprechenden Grafikeinstellungen entpuppt sich das Game als Schwergewicht, selbst für Multimedia-Notebooks.
Getestet wurde in der nativen Auflösung von 1366x768 Pixel mit hohen Detaileinstellungen. Das Ergebnis fiel sowohl subjektiv als auch in der Detailbetrachtung der Framerate zufriedenstellend aus. Mit konstant über 30 Fps war Anno zu jeder Zeit problemlos und absolut flüssig spielbar.
FEAR2
Keine Troubles sollte das Envy 15 auch beim Grusel-Shooter FEAR2 haben. Abgesehen von einem kurzen Ausrutscher unter die 30 Fps Marke lief das Spiel beim Anspielen des Demos absolut flüssig mit durchschnittlich 55,60 Fps. Getestet wurde in den Einstellungen 1366x768, high, 4xAA.
Supreme Commander – Forged Alliance
Das als besonders CPU-intensiv bekannte Echtzeit Strategie Game sollte das Envy 15 aus der Reserve locken. Bei den getroffenen Einstellungen (1366x768, high, 2xAA) war dies dann auch der Fall. Fraps protokollierte den integrierten Performance Test und zeigte Einbrüche auf bis zu 15 Fps. Dies mag jetzt zwar nicht sehr aufregend klingen, spielbar ist Supreme Commander mit den genannten Einstellungen dennoch. Ähnlich wie bei Anno ist auch bei SupCom eine konstant hohe Framerate nicht zwingend erforderlich um einen entsprechenden Spielspass gewähren zu können.
Call of Duty – Modern Warfare
Pflicht im Benchmark Parcours ist der beliebte Shooter Cod4. Bei niedrigen Grafikdetails und Auflösungen ist das Spiel zwar auch schon mit schwachbrüstigen Office Notebooks zu schaffen, bei entsprechend hoher Grafikqualität, ohne die der Spass am Spiel doch sehr leiden würde, kann Cod aber auch heute noch Gaming Boliden in die Knie zwingen.
Das Envy 15 meistert mittlere Detaileinstellungen mit guten und auf jeden Fall ausreichenden 45-60 Fps. Probleme, insbesondere in Multi-Player Matches, könnten dann aber schon hohe Grafikdetails machen, die die Framerate teils unter die 30 Fps Marke drücken.
Need for Speed – Shift
Das brandneue Rennspiel der NFS-Reihe zeigte bereits in den ersten Tests, dass es schon einer „soliden Unterlage“ bedarf, um auch in den Genuss einer attraktiven Grafik zu kommen. Auf mittlerer Detailstufe läuft das Spiel überwiegend butterweich. Hin und wieder fällt die Bildwiederholungsrate knapp unter 30 Fps ab, subjektiv blieb das Bild aber stets flüssig. Nicht empfehlenswert sind allerdings hohe Detaileinstellungen, wo das Envy 15 mit 20-30 Fps eine nur unzufrieden stellende Performance erreicht. Auch im Gameplay selbst wurde die Bildfolge subjektiv als zu gering empfunden.
Der Feldversuch quer durch die aktuelle PC-Spielewelt zeigt, dass das Envy 15 mit den meisten Games gut zurecht kommt. Meist darf man sich an hohen Grafikdetails in der nativen Auflösung von 1366x768 Pixel erfreuen, vereinzelt muss man aber zugunsten einer besseren Performance etwas zurück stecken, um letztlich den Spass an den einzelnen Titeln nicht zu verlieren.
Lautstärke
Unerlässlich für eine vertretbare Geräuschkulisse ist die richtige Wahl des für die aktuelle Tätigkeit passenden Energieprofils. So lässt sich der/die Lüfter im Energiesparmodus auf ein verkraftbares Niveau von 36.2 dB(A) zurückdrängen. Sofern man bei wenig fordernden Anwendungen bleibt, etwa bei der Eingabe von Texten oder dem Surfen auf einfachen Websites, bleibt das Envy 15 auch konstant auf diesem Niveau.
Wechselt man auf das Profil Höchstleistung, so erhöht sich rasch die Lautstärke des Notebooks, auch ohne weiteres Zutun des Nutzers. Ab geht die Post allerdings, sobald man das Notebook fordert, etwa mit einem Grafik und Prozessor fordernden Computer Spiel. Hier erreicht das Envy 15 rasch 41.8 dB(A) und bläst lautstark vor sich hin.
Den absoluten Spitzenwert erreichten wir wie immer bei Auslastung der CPU und des Grafikchips mit der gefürchteten Kombination von Prime95 und Furmark: 56.1 dB(A). Dieser Wert liegt auch subjektiv jenseits der Schmerzgrenze…
Will man mit dem Envy 15 Gamen, so empfiehlt sich entweder die Soundkulisse auf ein entsprechendes Niveau zu erhöhen oder gleich zu Kopfhörern zu greifen. Wesentlich nerviger kann die Lautstärke aber bei diversen Anwendungen werden, etwa beim Bearbeiten von Videos, wo man sich dann lediglich mit diversen Songs „zwangsbeschallen“ kann, um die heulenden Lüfter zu übertünchen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 36.2 / 36.2 / 40.1 dB(A) |
HDD |
| 36.6 dB(A) |
DVD |
| 37.4 / dB(A) |
Last |
| 41.8 / 56.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bereits nach einigen Minuten Betrieb erwärmt sich das Envy 15, speziell im Bereich der Handballenablagen gut fühlbar, auf bis zu 36°C an der Oberseite der Baseunit. Dazu ist praktisch keine Last notwendig, gemessen wurde im Idle Betrieb bei maximalen Energiesparoptionen nach rund 60 Minuten.
Die Unterseite erreicht bis zu knapp 40°C und befindet sich damit etwas über dem Niveau der Oberseite samt Tastatur und Touchpad. Geht man nur nach den Messdaten, so könnte man die gemessenen Temperaturen als annehmbar und unproblematisch bezeichnen. In der Praxis sorgt das Envy 15, etwa bei der Eingabe von langen Texten schon mal für feuchte Hände. Auch ein Betrieb auf den Oberschenkeln gestaltet sich nur bei frostigen Temperaturen um den Gefrierpunkt als angenehm.
Um einem möglichen Throttling zufolge Überhitzung auf die Schliche zu kommen, führten wir wie gewohnt einen Stresstest (Auslastung CPU/GPU mittels Prime95/Furmark)für die Dauer von rund 8 Stunden durch. In dieser Zeit heulte der Lüfter zwar auf Hochtouren vor sich hin, die Gehäuseerwärmung hielt sich allerdings in Grenzen. Die Oberseite erwärmte sich etwa auf maximal bis zu 43.7 °C und die Unterseite lag bei maximal 45.0 °C im zentralen Bereich.
Der folgend durchgeführte 3D Mark 2005 Benchmarktest lieferte mit 14926 Punkten einen nahezu identen Wert wie im kalten Zustand. Die Kühlleistung des Notebooks sollte demzufolge ausreichend dimensioniert sein.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 34.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 38.4 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-9.6 °C).
Lautsprecher
Zu unseren Tests gehört natürlich auch eine Kontrolle der Soundqualität der integrierten Lautsprecher. HP positioniert diese links und rechts im vorderen Bereich der Seitenkanten. Ihr Klang ist als durchaus gut zu beurteilen. Die beiden Speaker bieten eine gute Klangfülle bei der auch tiefe Töne nicht zu kurz kommen, insgesamt wirkt der Sound dadurch aber beinahe schon etwas dumpf. Dies hängt vermutlich auch mit der etwas eingeschränkten maximalen Lautstärke zusammen. Speziell bei der Wiedergabe von Filmen würde man sich hin und wieder eine um 20-30% höhere Lautstärke wünschen. Für dezente Musikwiedergabe in leisen Umgebungen eignet sich das integrierte Soundsystem aber einwandfrei.
Dass HP einen riesigen Zusatzakku mit in den Verpackungskarton steckt ist kein Zufall. Viel mehr entpuppt sich dieses „Goodie“ als dringend notwendiges Ad-on, da mit dem integrierten Akku nur sehr dürftige Laufzeiten erreicht werden konnten. Mit einer Kapazität von 93 Wh verspricht der externe Akku rund eine doppelt so lange Laufzeit wie die im Gehäuse integrierte Batterie. Zusammen ist damit in etwa mit einer Verdreifachung der folgend angeführten Laufzeiten zu rechnen, die nur mit dem integrierten 53 Wh Akku ermittelt wurden. So attraktiv die externe Akkulösung auch zu sein scheint, mit einem Gewicht von 1210 Gramm erhöht sich die Last des Envy 15 mit dem Zusatzakku um mehr als 50% auf insgesamt 3580 Gramm. Von „Mobilität“ kann man dann nur mehr bedingt sprechen. Apropos Gewicht: Mit 770 Gramm zählt auch das zugehörig Netzteil mit erfreulich langen Anschlusskabeln nicht unbedingt zu den Leichtgewichten seiner Klasse.
Nun zu den Laufzeittests im Detail: Die maximal mögliche Akkulaufzeit bei optimierten Energiesparoptionen (min. Displayhelligkeit, WLAN aus, Energiesparprofil), getestet mit dem Battery Eater Readers Test, beläuft sich auf rund 160 Minuten. Im „worst case“ Szenario, also unter Last bei deaktivierten Energiesparoptionen, ging dem Envy 15 in der vorliegenden Ausstattung nach 70 Minuten der Saft aus.
Die praxisnahen Laufzeiten positionieren sich zwischen diesen beiden Extremwerten. So kann man etwa beim kabellosem WLAN Surfen bei maximaler Displayhelligkeit von einer Laufzeit von rund 95 Minuten ausgehen. Etwas kürzer fällt diese bei Wiedegabe einer DVD über das mitgelieferte externe DVD Laufwerk aus: 80 Minuten reichen wohl kaum für einen üblichen Hollywood-Streifen.
Werfen wir noch kurz einen Blick auf den Stromverbrauch des Envy 15. Minimal konnten wir das Notebook auf kulante 25.5 W zurückdrängen. Im Schnitt sind im wenig fordernden Office Betrieb rund 32 Watt notwendig. Bei Auslastung der Kernkomponenten (CPU/GPU) rauscht die konsumierte Leistung auf knapp 110W nach oben. Positiv: Im Ruhezustand bzw. im Standby Betrieb gibt sich das HP Envy 15 mit 0.0 Watt ausgesprochen „green“.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 25.5 / 28.8 / 31.8 Watt |
Last |
68.6 / 109.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Auch wenn der ausführliche Test nunmehr eine Reihe an weiteren spannenden Aspekten des Envy 15 aufgezeigt hat, der erste Eindruck als „MacBook Klon“ will dennoch nicht verschwinden. Zu zahlreich fallen unserer Meinung nach ähnliche Designmerkmale und Gadgets der beiden doch so fremden Geräte aus. Eines muss man dem Envy 15 aber lassen: in der „Windows-Welt“ genießt das Notebook bislang eine Sonderposition. Es bleibt abzuwarten ob noch andere Hersteller auf den Multimedia „Premium-Zug“ aufspringen werden.
Das Gehäuse überzeugt in den Punkten Design, Verarbeitung und Stabilität. Verglichen mit den Alu-Unibodies der Apple-Kollegen kann das Envy 15 aber keinesfalls mithalten. Andererseits scheitert auch jeder Vergleich mit den weit verbreiteten Kunststoff Gehäusen, deren Haptik und Stabilität jener des Envy 15 nicht das Wasser reichen kann.
Optisch gelungen aber leider nicht sehr entgegenkommend für den Benutzer ist die Ansammlung aller Anschlusse an der rechten Gehäusekante im vorderen Bereich. Bei entsprechender Belegung ist hier mit einem störenden Kabelaufkommen rechts neben dem Notebook zu rechnen.
Gefallen gefunden hat im Test auch die Tatstatur mit ihrem großzügigem Layout und dem angenehmen Tippgefühl. Der Premium-Gedanke ist hier durchaus zu erkennen. Gut gemeint aber nicht 100%ig umgesetzt wurde das Multigesture Touchpad. Auch hier gilt: Wirft man einen Seitenblick auf die MacBooks, so bleibt das Envy-Touchpad chancenlos. Im Vergleich zu den bei anderen Windows basierenden Notebooks verbauten Touchpads kann jenes im Envy 15 aber sehr wohl punkten.
Etwas enttäuscht wurden wir vom integrierten HD-Display. Ja, der gemessene Farbraum oder aber der Kontrast geht in Ordnung, bei einem Notebook mit Oberklassenanspruch wird mehr erwartet als der akzeptable Durchschnitt. Dies gilt vor allem für die Displayhelligkeit, die mit 120-160 cd/m² besten Falles die Pflicht erfüllt.
Zufrieden waren wir mit der gebotenen Leistung, sowohl im Anwendungs- als auch im Gaming Bereich. Während die Intel Core i7 CPU bei Programmen aller Art ihre Überlegenheit ausspielen kann, sorgt bei grafiklastiger Software, insbesondere natürlich bei Computer Games, die verbaute ATI 4830HD für eine sehenswerte Performance.
Die leistungsstarken Komponenten in Verbindung mit dem schlanken Metallgehäuse müssen natürlich ausreichend gekühlt werden, wobei der integrierte Lüfter Spitzenwerte bis in den überaus unangenehmen Bereich hinein erreichen kann.
Dass die Akkulaufzeit bei einem besonders schlanken aber gleichzeitig leistungsstarken Notebook zu einem Flaschenhals in der Gesamtbewertung werden könnte, hat man bei HP offenbar schon früh erkannt. Mit dem mitgelieferten Zusatzakku schafft dann auch das Envy 15 gute Laufzeiten, allerdings sehr zu Lasten der Mobilität, wiegt das Notebook dann rund 3.5 Kilogramm. Speziell dieser Punkt aber auch die mä'igen Werte des Displays und die Geräuschkulisse drücken auf die Gesamtbewertung als Multimedia Notebook.
Auch wenn der Premium Gedanke teils durch kleine Patzer etwas getrübt wird, bleibt insgesamt doch ein positiver Eindruck. User mit Hang zu Design und Performance könnten im Envy 15 durchaus fündig werden. Apple Fans brauchen bislang nicht um den Status ihrer Idole zu fürchten. Trotzdem, HP ist mit den Envys den Kollegen aus Kalifornien ein ganzes Stück näher gekommen. Ja, zumindest ein paar Schritte auf einem langen, langen Marsch…