Vivo IQOO Handy im Test: Gaming-Smartphone aus China mit Schultertasten
Geräte des chinesischen Herstellers Vivo landen nicht oft in unseren Tests. Nach dem Vivo Nex Ultimate und dem Vivo Nex Dual ist das Vivo IQOO erst das dritte Modell, das in unsere Berichte aufgenommen wird. Die bisher genannten Smartphones zeichnen sich durch ein großes Display aus und von den beiden Nex-Modellen wissen wir bereits, dass bei Vivo viel Wert auf Akkulaufzeiten und Leistung gelegt wird.
Diesen Eindruck bestätigt auch das Datenblatt des IQOO, das einen Qualcomm Snapdragon 855 und 6 GB Arbeitsspeicher ausweist. Hinzu kommen eine integrierte Qualcomm-Adreno-640-Grafikeinheit und ein 128 GB fassender interner Speicher. Mit einer Kapazität von 4.000 mAh verspricht der Akku außerdem eine gute Ausdauer.
Da Gaming-Smartphones anderer Hersteller, wie das Razer Phone 2 und das Asus ROG Phone in einer anderen Preisklasse um Käufer werben, kommen in diesem Test eher günstigere Smartphones ohne direktes Game-Branding als Vergleichsgeräte in Frage. Mit einem ähnlichen Preis-Leistungs-Verhältnis stellen wir dem Vivo IQOO daher das Sony Xperia 10 Plus, Xiaomis Mi 9, das Nokia 8.1 und Googles Pixel 3a XL gegenüber. Unter jeder Tabelle lassen sich zudem weitere Smartphones aus unserer Datenbank dem Vergleich hinzufügen.
Gehäuse - Dezentes Gaming-Smartphone
Vivo fertigt das Gehäuse des IQOO mit einem Rahmen aus Metall und einer Rückseite aus Glas. Dabei zieren farbige Segmente die linke und recht Seite. Hinzu kommt ein strahlenförmiger Farbverlauf auf der Rückseite, in dessen Mitte Vivo die Benachrichtiguns-LED als langen Leuchtstreifen untergebracht hat. Neben den Farben "Optic Blue" und "Lava Orange" findet sich auf Marketingbildern auch eine schwarze Version des Vivo IQOO, welche aber bislang noch nicht zum Kauf angeboten wird.
Für ein Smartphone, das unter dem Gamer-Label vermarktet wird, wirkt das Vivo IQOO eher unauffällig. Es gibt keine scharfen Kanten oder eckige Designelemente und lediglich die lange Lichtleiste auf der Rückseite lässt auf ein Spielegerät schließen. Die Verarbeitung ist zudem sehr hochwertig und zeigt keinerlei Schwächen.
Im Vergleich mit den anderen Smartphones aus unserem Testfeld, bringt das IQOO allerdings mit 190 Gramm ein recht hohes Gewicht auf die Waage. Die Dicke fällt mit 8,5 mm ebenfalls recht hoch aus. Durch das rahmenlose Design und eine Screen-to-Body-Ratio von 91,7 Prozent halten sich Breite und Länge allerdings in Grenzen.
Ausstattung - Vivo IQOO ohne Speicherkartenleser
Im Vivo IQOO sorgen das High-End-Soc Qualcomm Snapdragon 855 und 6 GB Arbeitsspeicher für einen flüssigen Systembetrieb. Für die Darstellung grafischer Inhalte ist eine Qualcomm-Adreno-640-Grafikeinheit verantwortlich und ein 128 GB fassender interner Speicher sorgt für viel Platz zur Installation von Apps und der Sicherung eigener Daten. Sollte der Speicher einmal voll sein, haben Nutzer keine Möglichkeit diesen zu erweitern. Der Schacht an der linken Geräteseite sieht nur die Aufnahme zweier NanoSIM-Karten vor. Während beide Slots LTE unterstützen, sind Dienste wie VoLTE oder VoWiFi im Menü nicht auffindbar.
Für die kabelgebundene Datenübertragung steht Nutzern ein USB-Typ-C-Anschluss zur Verfügung, der intern mit USB-2.0-Standard angeschlossen ist. Außerdem können Headsets oder externe Lautsprecher über eine 3,5-mm-Klinkenanschluss mit dem Vivo IQOO verbunden werden. Durch die Beschränkung auf DRM L3 lassen sich Streaminginhalte von beispielsweise Netflix, Amazon Prime und Maxdome nicht in FullHD abrufen.
Software - Android Pie mit FunTouch OS
Nutzer des Vivo IQOO erwartet ein Android-Pie-System in der Version 9.0 und mit Sicherheitspatches auf dem Stand vom 1. April 2019. Als Benutzeroberfläche kommt das herstellereigene FunTouch OS zum Einsatz, das einige wesentliche Punkte anders gestaltet, als es Anwender von Android-Smartphones gewohnt sind. Beim Wischen von oben nach unten werden zwar weiterhin Benachrichtigungen eingeblendet, das Shortcut-Menü für die Aktivierung und Deaktivierung von zum Beispiel WLAN, Standort und mehr ist allerdings nur über eine Wischgeste von unten links nach oben erreichbar. Dort findet sich dann auch das Einstellungsmenü, welches eine starke Umstrukturierung erfahren hat. Die deutsche Übersetzung ist dabei teils etwas holprig, mit ein wenig Geduld sind aber alle relevanten Optionen zu finden.
Der Homescreen und die vorinstallierten Apps sind ganz deutlich auf den chinesischen Markt ausgelegt. Dementsprechend viele chinesische Schriftzeichen sind daher auch unterhalb der App-Icons zu finden. Wird das Gerät über beispielsweise TradingShenzen bezogen, ist Googles Playstore bereits vorinstalliert.
Kommunikation und GPS - Mäßige WLAN-Performance und kein LTE Band 20
Das Vivo IQOO kann Mobilfunkverbindungen in GSM-, 3G- und LTE-Netzen herstellen. Letzteres ist dabei mit LTE der Kategorie 12 möglich, womit Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 600 MBit/s und Uploadraten von bis zu 100 MBit/s erreicht werden können. Anwender müssen dabei allerdings auf das LTE-Band 20 verzichten, was sich außerhalb von großen Städten durch einen schlechteren bzw. gar keinen LTE-Empfang bemerkbar macht.
Im Nahbereich kann das Vivo IQOO drahtlose Verbindungen über NFC, Bluetooth 5.0 und WLAN mit den Standards 802.11 b, g, n und ac herstellen. Mit unserem Referenzrouter Linksys EA8500 erreicht das China-Smartphone damit allerdings nur unterdurchschnittliche Geschwindigkeiten. Mit durchschnittlich 97 MBit/s beim Datenempfang und 105 MBit/s bei der Übertragung von Daten, erreicht das IQOO lediglich den letzten Platz in unserem Testfeld.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Google Pixel 3a XL | |
Xiaomi Mi 9 | |
Nokia 8.1 | |
Sony Xperia 10 Plus | |
Vivo IQOO | |
iperf3 receive AX12 | |
Xiaomi Mi 9 | |
Google Pixel 3a XL | |
Sony Xperia 10 Plus | |
Nokia 8.1 | |
Vivo IQOO |
Mit der App "GPS-Test" überprüfen wir, wie gut das Vivo IQOO seinen eigenen Standort bestimmen kann. Dabei kann das Gaming-Smartphone aus China auf GPS, Galileo, GLONASS und Beidou zurückgreifen. In unserem Test erreichen wir damit eine Genauigkeit von circa vier Metern im Freien, wohingegen im Innenraum keine Satellitenverbindung hergestellt werden konnte.
Auf unserer obligatorischen Fahrradtour vergleichen wir das Vivo-Handy außerdem mit unserem Referenzgerät Garmin Edge 520. Die aufgezeichneten Wegstrecken liegen dabei recht nah beieinander, wobei das China-Smartphone mit plötzlichen Richtungswechseln nicht so gut zurechtkommt. Zwischen höheren Gebäuden werden auch Kurven nur mäßig mitgeschnitten bzw. stark abgekürzt. Das Vivo IQOO eignet sich daher eher für einfache Navigationsaufgaben.
Telefonfunktionen und Sprachqualität - Gute Verbindung mit dem Vivo IQOO
Vivo installiert auf dem IQOO eine zum FunTouch OS gehörende App für Anrufe. Diese erlaubt die direkte Eingabe von Rufnummern über eine Zifferntastatur und bietet über ein kleines Symbol unten links auch den Zugriff auf gespeicherte Kontakte. Im Gespräch zeigt das China-Handy keine Schwächen und überträgt beide Teilnehmer klar und deutlich. Die Lautstärke könnte allerdings etwas höher sein und reicht beispielsweise an einer dicht befahrenen Straße nicht mehr aus, um den Gesprächspartner gut verstehen zu können.
Kameras - China-Smartphone mit Dreifachkamera
Vivo stattet das IQOO mit einer Dreifach-Kamera auf der Rückseite aus. Diese bietet einen 13-MP-Sensor mit f/2.2-Blende, einen 12-MP-Sensor mit f/1.8-Blende und einen 5-MP-Sensor für Tiefenschärfe. Die Frontkamera besteht aus einem 12 MP starken Sensor mit f/2.0-Blende und ermöglicht Porträtaufnahmen mit einer brauchbaren Qualität. In nur von Tageslicht beleuchteten Räumen wird das gewählte Motiv gut wiedergegeben. Bereits auf niedrigen Zoomstufen zeigen sich allerdings kleine Unschärfen an Objekträndern und in feinen Strukturen. In der Kameraapp lässt sich das Ergebnis der Selfieaufnahme lediglich durch das Anwenden verschiedener Farbfilter und AI-gesteuerter Verschönerungseffekte beeinflussen. Zudem stehen noch ein HDR-Modus und verschiedene Beleuchtungseffekte zur Verfügung. Ein Profi-Modus oder ähnliches ist hingegen nicht vorhanden.
Die Hauptkamera des Vivo IQOO fertigt bei guten Lichtverhältnissen scharfe Aufnahmen mit kräftigen Farben an. Dabei sind Details gut zu erkennen und Objektränder zeigen sich klar voneinander abgegrenzt, schattige Bereiche im Bild geraten außerdem nicht zu dunkel. Dieser Eindruck setzt sich bei Nahaufnahmen fort, wobei hier Objekte außerhalb des Fokusbereichs schnell unscharf wirken. Oberflächen mit ähnlichen Farben wirken zudem etwas matschig, wenn sie nicht in den Mittelpunkt der Aufnahme gerückt werden. Abseits davon zeigen sich Objektränder aber auch hier wieder klar voneinander abgegrenzt und Farben werden gut wiedergegeben. Im LowLight-Bereich sind gewählte Motive ebenfalls noch zu erkennen. In den Ecken unserer Testaufnahme treten zwar schwarze Stellen auf, Objekte, die sich nah an der Lichtquelle befinden, können allerdings mit scharfen Konturen und nur leicht verfälschten Farben ausgemacht werden. Neben den Möglichkeiten, die Anwendern auch bei der Frontkamera zur Beeinflussung der Qualität zur Verfügung stehen, bietet die Hauptkamera einen Weitwinkel-, einen Bokeh- und einen Nachtmodus. Außerdem steht ein Profimodus zur Verfügung, der die manuelle Anpassungen von Helligkeit, ISO-Wert, Verschlusszeit, Weißabgleich und des Fokus erlaubt.
Videoaufnahmen gelingen mit dem Vivo IQOO in einer ähnlichen Qualität, wie sie auf unseren Testfotografien zu sehen ist. Dabei sorgt ein Bildstabilisator für den Ausgleich gröberer Verwackelungen und die Auflösung kann aus den Stufen 720p, 1.080p und 4K gewählt werden. In den beiden erstgenannten Modi lässt sich die Bildrate zudem auf 60 fps setzen. Im 4K-Modus steht hingegen nur eine automatische Anpassung der Framerate zur Verfügung.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Mit dem ColorChecker-Passport überprüfen wir, wie gut die Kamera des Vivo IQOO Farben wiedergeben kann. Dabei zeigt sich, dass diese zu einem Großteil heller dargestellt werden, als sie auf unserer Vorlage abgebildet sind. Dunkle Blautöne werden zudem dunkler angezeigt als sie sein sollten.
Unter kontrollierten Lichtbedingungen kann die Kamera des China-Smartphones unseren Testchart gut wiedergeben. Farben erscheinen zwar etwas zu hell, feine Linien und Strukturen sind aber in jedem Bereich scharf zu erkennen. In der Mitte des linken und rechten Rands stellt sich allerdings eine leichte Blässe ein.
Zubehör und Garantie - Gaming-Smartphone aus China
Im Lieferumfang des Vivo IQOO befinden sich ein USB-Steckernetzteil mit passendem USB-Typ-C-Kabel, eine Schutzhülle aus Silikon und eine SIM-Needle. Da das Netzteil mit US-Stecker versehen ist, legt ShenzenTrading beispielsweise einen passenden EU-Adapter bei. Weiteres Zubehör, das speziell auf das IQOO zugeschnitten wurde, hat Vivo nicht im Angebot.
Nutzer des Vivo IQOO erhalten auf ihr Smartphone eine Garantie von 12 Monaten. Käufer können sich zudem auf die Händlergewährleistung berufen. Alles Wissenswerte dazu kann in unserem FAQ zum Thema "Garantie, Gewährleistung, Rückgaberecht" nachgelesen werden. Was es außerdem beim Import von Geräten zu beachten gibt, haben wir in unserem Bericht zum Thema "Smartphone-Kauf in China" zusammengefasst.
Eingabegeräte & Bedienung - Smartphone mit Schultertasten und Inscreen-Fingerprint
Für die Eingabe von Texten setzt Vivo auf die Tastaur-App "SwiftKey". Damit lassen sich auch längere Sätze schnell und unkompliziert tippen. Außerdem stehen zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten zur Verfügung, durch die sich das Layout und die Größe der Tasten individuell einstellen lassen. Der Touchscreen reagiert auf jede Eingabe zuverlässig und übermittelt Berührungen direkt an das System. Die Bildschirmoberfläche ist dabei angenehm glatt, wodurch sich auch Drag-and-Drop-Bewegungen ohne Schwierigkeiten ausführen lassen. Der Lagesensor reagiert ebenfalls zuverlässig auf Bewegungen des Gaming-Smartphones.
Zum Entsperren können Anwender einen Fingerabdruck speichern, der über den Inscreen-Sensor registriert wird. Um das China-Handy freizuschalten, muss allerdings recht beherzt auf den Bildschirm gedrückt werden, damit der Sensor den Abdruck erkennt. Eine weitere Besonderheit stellen die touchsensitiven Bereiche auf der rechten Geräteseite dar. Diese lassen sich in Spielen im Querformat wie Schultertasten verwenden. Ein entsprechendes Overlay erlaubt dabei die individuelle Belegung der Tastflächen.
Display - Heller AMOLED-Bildschirm
Der Bildschirm des Vivo IQOO besteht aus einem 6,41 Zoll großen AMOLED-Panel und bietet eine Auflösung von 2.340 x 1.080 Bildpunkten. Die Helligkeit liegt dabei mit durchschnittlich 618 cd/m² an der Spitze unseres Testfelds und die Ausleuchtung ist mit 98 Prozent ebenfalls sehr gut. Im APL50-Test liegt die maximale Leuchtkraft bei 640 cd/m², mit Sensor werden 626 cd/m² erreicht. Die maximale Luminanz liegt ohne aktivierten Sensor bei 400 cd/m².
Wie es für OLED-Panels typisch ist, flackert auch das AMOLED-Display des Vivo IQOO mit einer Frequenz von 219 Hz. Dadurch kann es bei Nutzern mit empfindlichen Augen zu Schwierigkeiten bei der Verwendung des Gaming-Smartphones kommen.
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Ausleuchtung: 98 %
Helligkeit Akku: 612 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 5.37 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 4.8 | 0.5-98 Ø5.2
99.4% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.255
Vivo IQOO AMOLED, 2340x1080, 6.4" | Sony Xperia 10 Plus IPS, 2520x1080, 6.5" | Xiaomi Mi 9 AMOLED, 2340x1080, 6.4" | Nokia 8.1 IPS, 2246x1080, 6.2" | Google Pixel 3a XL OLED, 2160x1080, 6" | |
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Bildschirm | -13% | 37% | 4% | 26% | |
Helligkeit Bildmitte | 612 | 572 -7% | 593 -3% | 567 -7% | 409 -33% |
Brightness | 618 | 580 -6% | 587 -5% | 547 -11% | 410 -34% |
Brightness Distribution | 98 | 96 -2% | 94 -4% | 92 -6% | 96 -2% |
Schwarzwert * | 0.4 | 0.61 | |||
Delta E Colorchecker * | 5.37 | 4.5 16% | 0.9 83% | 4.39 18% | 1.3 76% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 10.65 | 12.2 -15% | 2 81% | 7.28 32% | 2.3 78% |
Delta E Graustufen * | 4.8 | 7.9 -65% | 1.5 69% | 4.9 -2% | 1.5 69% |
Gamma | 2.255 98% | 2.16 102% | 2.27 97% | 2.248 98% | 2.22 99% |
CCT | 7440 87% | 8726 74% | 6548 99% | 7642 85% | 6621 98% |
Kontrast | 1430 | 930 |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 219 Hz | ||
Das Display flackert mit 219 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 219 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Weitere typische Eigenschaften von OLED-Panels sind ein Kontrastverhältnis außerhalb des messbaren Bereichs und ein Schwarzwert von 0 cd/m². Dadurch wirken Farben sehr gut voneinander abgegrenzt und schwarze Bildinhalte werden mit abgeschalteten Pixeln realisiert. Ein Restleuchten durch das ein leichter Grauschleier entsteht, tritt dadurch nicht auf.
Die CalMAN-Analyse zeigt außerdem, dass Farben auf dem Vivo IQOO mit einem deutlichen Blaustich dargestellt werden. Die Farbtemperatur lässt sich im Einstellungsmenü über einen Eye-Protection-Mode wärmer oder kälter einstellen. Die allgemeine Anzeige von Farben kann zudem in vorgefertigten Modi zwischen Standard, Warm und Kalt unterschieden werden.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 3 ms steigend | |
↘ 3 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 15 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 3 ms steigend | |
↘ 3 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 15 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Durch seine hohe Helligkeit ist das Vivo IQOO gut für den Einsatz im Freien geeignet. Aus schrägen Blickwinkeln kommt es allerdings zu deutlichen Reflexionen und Spiegelungen von Objekten in der Umgebung, weshalb ein gerader Blick auf das Smartphone bevorzugt werden sollte.
Das OLED-Panel des Gaming-Smartphones aus China ist sehr blickwinkelstabil. Bildinhalte lassen sich aus nahezu jedem Winkel ablesen, ohne dass diese verzerrt oder mit verfälschten Farben angezeigt werden. Der bei OLEDs häufig auftretende Grünstich ist beim IQOO nicht vorhanden.
Leistung - China-Handy mit guter Systemleistung
Das Vivo IQOO ist mit einem Qualcomm Snapdragon 855 und einer integrierten Adreno-640-Grafikeinheit ausgestattet. Hinzu kommen 6 GB Arbeits- und ein 128 GB fassender interner Speicher. Damit eignet sich das China-Handy auch für anspruchsvolle Aufgaben und kann seiner Bestimmung als Gaming-Smartphone gerecht werden.
In unseren Benchmarktests erreicht das Vivo-Handy auch dementsprechend gute Werte und muss sich nur gelegentlich vom Xiaomi Mi 9 auf den zweiten Platz unseres Testfelds verweisen lassen. Dies tritt vor allem bei grafiklastigen Benchmarks auf, wohingegen die Speicher- und Systembewertung für den ersten Platz unter den von uns gewählten Vergleichsgeräten ausreicht.
PCMark for Android | |
Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Vivo IQOO | |
Sony Xperia 10 Plus | |
Xiaomi Mi 9 | |
Nokia 8.1 | |
Google Pixel 3a XL | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (10330 - 14439, n=19) | |
Work 2.0 performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Vivo IQOO | |
Sony Xperia 10 Plus | |
Xiaomi Mi 9 | |
Nokia 8.1 | |
Google Pixel 3a XL | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (8342 - 11440, n=19) |
AnTuTu v7 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Vivo IQOO | |
Sony Xperia 10 Plus | |
Xiaomi Mi 9 | |
Nokia 8.1 | |
Google Pixel 3a XL | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (217967 - 398720, n=16) |
In den Browserbenchmarks sind die Ergebnisse eindeutig. In jedem Test muss sich das Vivo IQOO vom Xiaomi Mi 9 auf den zweiten Platz verweisen lassen. Im Alltag zeigt das China-Smartphone einen flüssigen Browserbetrieb. Webseiten werden schnell geladen, scrollen flüssig und Medieninhalte stehen zügig bereit.
WebXPRT 3 - Overall | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (38 - 347, n=80, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (90 - 129, n=20) | |
Vivo IQOO (Chrome 74) | |
Nokia 8.1 (Chrome 71) | |
Google Pixel 3a XL (Chrome 73) | |
Sony Xperia 10 Plus (Chrome 73) |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=210, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (17011 - 33918, n=21) | |
Vivo IQOO (Chrome 74) | |
Nokia 8.1 (Chrome 71) | |
Google Pixel 3a XL (Chrome 73) | |
Sony Xperia 10 Plus (Chrome 73) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Sony Xperia 10 Plus (Chrome 73) | |
Google Pixel 3a XL (Chrome 73) | |
Nokia 8.1 (Chrome 71) | |
Vivo IQOO (Chrome 74) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (1852 - 2611, n=19) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=167, der letzten 2 Jahre) |
JetStream 1.1 - Total Score | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (84.4 - 120, n=17) | |
Vivo IQOO (Chrome 74) | |
Nokia 8.1 (Chrome 71) | |
Google Pixel 3a XL (Chrome 73) |
* ... kleinere Werte sind besser
Das Vivo IQOO besitzt einen 128 GB großen UFS-2.1-Flashspeicher. Von diesem stehen circa 108 GB für die Speicherung eigener Daten und der Installation von Apps bereit. Während die Schreibraten des internen Speichers in unserem Test unterdurchschnittlich ausfallen, liegen die Leseraten auf einem Niveau, das mit anderen UFS-2.1-Speichern vergleichbar ist. Ein Kartenleser steht Nutzern im Vivo IQOO nicht zur Verfügung.
Vivo IQOO | Sony Xperia 10 Plus | Xiaomi Mi 9 | Nokia 8.1 | Google Pixel 3a XL | Durchschnittliche 128 GB UFS 2.1 Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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AndroBench 3-5 | -36% | 154% | -46% | 32% | 114% | 494% | |
Sequential Read 256KB | 795 | 280.3 -65% | 666 -16% | 279.3 -65% | 315.6 -60% | 760 ? -4% | 1887 ? 137% |
Sequential Write 256KB | 194.2 | 205.2 6% | 388.3 100% | 203.8 5% | 179.1 -8% | 297 ? 53% | 1474 ? 659% |
Random Read 4KB | 147.5 | 77.7 -47% | 149.4 1% | 69.9 -53% | 92.1 -38% | 152.9 ? 4% | 279 ? 89% |
Random Write 4KB | 26.2 | 16.77 -36% | 165.3 531% | 7.3 -72% | 87 232% | 131.6 ? 402% | 312 ? 1091% |
Spiele - Gamingtaugliches Smartphone aus China
Für Spiele ist das Vivo IQOO gut geeignet. Die von uns getesteten Titel PUBG Mobile und Asphalt 9: Legends liefen zu jeder Zeit flüssig. Dabei sorgte die glatte Bildschirmoberfläche dafür, dass die Fingerkuppen auch nach längeren Spielesessions nicht ermüdeten. Die touchsensitiven Schultertasten müssen allerdings recht genau getroffen werden, um einen Steuerungsbefehl auszulösen. Der Lagesensor reagierte in Spielen sehr zuverlässig und übermittelte Bewegungen des Smartphones direkt an das System.
Emissionen - China-Handy erwärmt sich stark
Temperatur
Unsere Messungen bescheinigen dem Vivo IQOO Oberflächentemperaturen von bis zu 32,7 °C im Leerlauf und maximal 44,7 °C unter Last. Dabei fühlt sich das Gaming-Smartphone vor allem im Bereich der Kamera sehr warm an, was auf Dauer etwas unangenehm wird. Dabei wird es allerdings nie zu heiß, um es festhalten zu können und uns sind auch keine Einschränkungen aufgefallen, die auf zu hohe Temperaturen zurückgeführt werden können.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 44.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 40.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 32.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Lautsprecher des Vivo IQOO bietet eine mittelmäßige Lautstärke und ein Klangspektrum, das unterhalb der Mitten und oberhalb der hohen Höhen stark abfällt. Die Qualität ist dabei für die gelegentliche Wiedergabe von Medieninhalten ausreichend, auf Dauer sollten aber Kopfhörer oder externe Lautsprecher bevorzugt werden. Diese lassen sich unter anderem über einen 3,5-mm-Klinkenanschluss mit dem China-Smartphone verbinden, der entsprechende Stecker fest aufnimmt und die Klangqualität nicht negativ beeinflusst. Für die Verwendung von drahtlosen Headsets oder Kopfhörern steht außerdem Bluetooth 5.0 zur Verfügung.
Vivo IQOO Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (81 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 23% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (13.3% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 2.8% abweichend
(+) | lineare Mitten (5% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 3% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4.1% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (26.1% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 63% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 6% vergleichbar, 31% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 78% aller getesteten Geräte waren besser, 4% vergleichbar, 18% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Xiaomi Mi 9 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (87.1 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 25.1% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (10.7% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.4% abweichend
(+) | lineare Mitten (5% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 3.4% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (17.3% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 9% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 84% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 29% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 63% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit - Gaming-Handy mit großem Akku
Energieaufnahme
Unsere Messungen bescheinigen dem Vivo IQOO eine Leistungsaufnahme von mindestens 1,2 Watt im Leerlauf und maximal 8,5 Watt unter Last. Damit ist es das Smartphone mit dem höchsten Energieverbrauch in unserem Testfeld, wobei es um mindestens 20 Prozent von den Konkurrenzgeräten übertroffen wird.
Das mitgelieferte USB-Steckernetzteil bietet eine Ausgangsleistung von 22,5 Watt und ist mit Vivos hauseigener Schnellladetechnik ausgestattet. Der 4.000 mAh starke Akku ist damit nach circa einer Stunde wieder vollständig aufgeladen.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 1.2 / 2.2 / 2.6 Watt |
Last |
4.8 / 8.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Vivo IQOO 4000 mAh | Sony Xperia 10 Plus 3000 mAh | Xiaomi Mi 9 3300 mAh | Nokia 8.1 3500 mAh | Google Pixel 3a XL 3700 mAh | Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 22% | 30% | 33% | 39% | 17% | 9% | |
Idle min * | 1.2 | 0.68 43% | 0.67 44% | 0.8 33% | 0.7 42% | 0.939 ? 22% | 0.885 ? 26% |
Idle avg * | 2.2 | 2.12 4% | 1.26 43% | 1.5 32% | 1.63 26% | 1.506 ? 32% | 1.451 ? 34% |
Idle max * | 2.6 | 2.17 17% | 1.29 50% | 1.8 31% | 1.67 36% | 1.799 ? 31% | 1.608 ? 38% |
Last avg * | 4.8 | 3.82 20% | 3.71 23% | 3.2 33% | 2.64 45% | 4.61 ? 4% | 6.55 ? -36% |
Last max * | 8.5 | 6.44 24% | 9.3 -9% | 5.4 36% | 4.62 46% | 9.04 ? -6% | 9.92 ? -17% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
In unserem praxisnahen WLAN-Test erreicht das Vivo IQOO eine Laufzeit von circa 18 Stunden. Damit übertrifft es die Konkurrenten in unserem Testfeld deutlich, wobei die Kapazität des Gaming-Smartphones aus China mit 4.000 mAh auch deutlich höher liegt.
Vivo IQOO 4000 mAh | Sony Xperia 10 Plus 3000 mAh | Xiaomi Mi 9 3300 mAh | Nokia 8.1 3500 mAh | Google Pixel 3a XL 3700 mAh | |
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Akkulaufzeit | |||||
WLAN | 1085 | 635 -41% | 546 -50% | 738 -32% | 709 -35% |
Pro
Contra
Fazit - Gute Haptik und schnelles System
In unserem Test kann das Vivo IQOO seine Stärken als Gaming-Smartphone gut ausspielen. Der große und helle Bildschirm sorgt mit seiner glatten Oberfläche für eine gute Haptik, durch die auch längeres Spielen ohne Schwierigkeiten möglich wird. Die touchsensitiven Schultertasten sind zudem eine brauchbare, aber nicht unbedingt notwendige Ergänzung. Die Leistung liegt nicht zuletzt aber auch in Anbetracht des Preises auf einem hohen Niveau, wobei sich das Xiaomi Mi 9 immer wieder als etwas leistungsstärker zeigt.
Das Vivo IQOO ist ein leistungsfähiges Gaming-Smartphone mit guter Kamera, bietet aber keine ordentliche Lokalisierung.
Die lange Akkulaufzeit kommt Spielern ebenfalls entgegen, wobei die Schnellladetechnik des Vivo IQOO selbigen auch zügig wieder Einsatzbereit macht. Obendrauf gibt es noch eine Dreifachkamera, die bei gutem Licht auch sehr gute Bilderergebnisse liefert. Somit bleiben nur die hohe Wärmeentwicklung, eine mäßige Lokalisierung und das langsame WLAN als Kritikpunkte zu nennen. Wer damit zurechtkommt und den starken China-Touch nicht scheut, der erhält ein leistungsfähiges Gaming-Smartphone mit dezentem Auftreten. Für das fehlende Band 20 und die schlechte Lokalisierung, gibt es von uns allerdings einen kleinen Punktabzug bei der Bewertung.
Vivo IQOO
- 20.06.2019 v6 (old)
Mike Wobker