Merz sorgt weiter für Verunsicherung: Droht dem E-Auto jetzt der Super-GAU? Kfz-Steuerbefreiung für Stromer auf der Kippe (Update) ↺

Der deutsche Automobilmarkt steht vor einer Zerreißprobe, die die Zukunft der Elektromobilität fundamental infrage stellt. Nach dem abrupten Ende der staatlichen Umweltprämie droht dem E-Auto-Segment in Deutschland der nächste schwere Schlag: die Streichung der Kfz-Steuerbefreiung. Für Bestandsfahrzeuge gilt die Steuerfreiheit noch bis 2030, doch die Befreiung für Neuzulassungen läuft bereits zum 31. Dezember 2025 aus.
Eine Verlängerung, die Union und SPD im Koalitionsvertrag bis 2035 zugesagt hatten, ist wegen der angespannten Haushaltslage plötzlich unsicher. Diese Unsicherheit wird durch Bundeskanzler Friedrich Merz noch verschärft, der parallel das Verbrenner-Aus der EU kippen will. Merz hatte angekündigt, das Thema beim EU-Gipfel in Kopenhagen und beim entscheidenden Autogipfel am 9. Oktober 2025 im Kanzleramt zur Sprache zu bringen. Die gleichzeitige Infragestellung beider BEV-Impulse – das Verbrenner-Aus als Richtungsweiser und die Steuerfreiheit als finanzieller Anreiz – sendet ein maximal widersprüchliches Signal an Verbraucher und Industrie.
Der VDA (Verband der Automobilindustrie) und der ADAC warnen eindringlich vor den erheblichen Folgen dieser Planungsunsicherheit und einer drohenden Kaufzurückhaltung. Obwohl die jährliche Steuerlast für einen E-Kompaktwagen (wie den VW ID.3) mit ca. 56 Euro gering wäre, ist der psychologische Effekt fatal: E-Autos würden ab 2026 im Vergleich zu umweltschädlicheren Plug-in-Hybriden steuerlich benachteiligt. Dies konterkariert das politische Ziel, die CO2-Emissionen im Verkehr zu senken und bis 2030 insgesamt 15 Millionen vollelektrische Fahrzeuge auf die Straße zu bringen.
Die SPD lehnt Merz' Plan zum Verbrenner-Aus ab und fordert im Gegenzug neue Kaufanreize, wie Kaufprämien oder Social Leasing. CDU-Fraktionsvize Sepp Müller plädiert dafür, die Kfz-Steuerbefreiung umgehend bis 2035 zu verlängern und zusätzlich den Ladeinfrastruktur-Ausbau sowie die Energiekosten zu senken. Der Autogipfel muss jetzt dringend für Verlässlichkeit sorgen. Bis dahin gilt: Wer 2025 noch ein E-Auto zulässt, sichert sich die Steuerfreiheit bis mindestens 31. Dezember 2030.
News-Update 13:55 Uhr: VDA-Präsidentin fordert sofortige Klarheit
In einer drastischen Stellungnahme hat die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, die Bundesregierung und Kanzler Merz aufgefordert, das politische Chaos um die E-Mobilität umgehend zu beenden.
Das Statement der VDA-Präsidentin verstärkt die Warnungen vor einer drohenden Kaufzurückhaltung, die durch die unsichere Zukunft der Kfz-Steuerbefreiung entstehe. Müller betonte, die Steuerbefreiung sei ein "wirksamer Kaufanreiz" gewesen, der für Neuzulassungen ab 1. Januar 2026 wegfalle.
VDA-Präsidentin Hildegard Müller:
"Die Koalition muss schnellstmöglich die Verlängerung der Kfz-Steuerbefreiung für reine Elektrofahrzeuge bis 2035 sicherstellen, wie auch bereits im Koalitionsvertrag zugesagt. Läuft die Steuerbefreiung am Ende des Jahres aus, würden vollelektrische Fahrzeuge sogar höher besteuert als Plug-in-Hybride – ein Widerspruch, den die Koalition dringend auflösen muss, um Verunsicherung und Kaufzurückhaltung zu vermeiden."
Müller verwies zudem auf die IAA Mobility und forderte:
"Die Industrie leistet ihren Teil und hat ihre Hausaufgaben gemacht. Jetzt muss die Politik mit den richtigen Rahmenbedingungen schnellstmöglich nachziehen, denn um die Klimaziele zu erreichen, brauchen wir attraktive Bedingungen..."
Quelle(n)
DPA, Handelsblatt, VDA



















