Im Jahr 2024 hatte die europäische Fahrzeugsicherheitsorganisation Euro NCAP eine ungewöhnlich harte Bewertung für das Fahrassistenzsystem des kleinen Elektro-SUV BYD Atto 3 vergeben. Die Experten stuften das System des E-Autos aus China als "nicht empfehlenswert" ein, da es bei Tests schwerwiegende Mängel zeigte. Insbesondere reagierte der Intelligente Adaptive Tempomat bei der Annäherung an andere Autos oder Motorräder nicht angemessen. Auch wenn der Fahrer in bestimmten Situationen nicht reagierte, konnte das System die Kontrolle nicht sicher übernehmen. Aufgrund dieser Ergebnisse erhielt der Atto 3 die erste "nicht empfehlenswerte" Bewertung, die Euro NCAP je für ein Fahrerassistenzsystem ausgesprochen hat.
Zwei Lösungen für eine Sicherheitsproblematik
BYD hat auf diese klare Kritik nun reagiert und einen zweigleisigen Ansatz gewählt, um das Problem zu beheben.
Für alle bereits verkauften Atto 3-Modelle des Jahrgangs 2022 hat der Hersteller ein umfassendes Over-the-Air (OTA)-Software-Update ausgerollt. Nach der Installation der neuen Software hebt sich die Bewertung des Assistenzsystems von Euro NCAP von "nicht empfehlenswert" auf die Kategorie "mäßig". Im Detail steigt die "Assistance Competence" von 55 auf 60 Prozent und die "Safety Backup"-Bewertung sogar von 35 auf 72 Prozent.
Noch weiter geht BYD bei den Neuwagen: Modelle des Jahrgangs 2025 erhalten ein komplett neues und weiterentwickeltes Assistenzsystem. Dieses erreicht im Test von Euro NCAP direkt die Bestnote "gut", mit 67 Prozent bei der "Assistance Competence" und 80 Prozent bei der "Safety Backup"-Bewertung.
Ein klarer Kontrast zum Fall MG3
Die schnelle und kundenfreundliche Reaktion von BYD steht im krassen Gegensatz zum Vorgehen des Konkurrenten MG Motors. Wie in der gestrigen News berichtet, hat der Hersteller beim MG3 Hybrid ein Problem mit der Sitzverriegelung. Im Gegensatz zu BYD hat sich MG dazu entschieden, diese Komponente nur bei Neufahrzeugen ab einem bestimmten Produktionsdatum zu überarbeiten. Die bereits ausgelieferten Fahrzeuge bleiben vom "Sitz-Fail" betroffen.
BYD beweist mit seinem Schritt, dass chinesische Autobauer durchaus bereit sind, die Verantwortung für Sicherheitsprobleme zu übernehmen und bestehende Kunden nicht im Stich zu lassen. Dieses Vorgehen könnte in Zukunft eine wichtige Rolle im Wettbewerb spielen und das Vertrauen der Käufer in die Hersteller stärken.
Wie Richard Schram, der technische Direktor von Euro NCAP, kommentiert:
"Wir freuen uns, dass BYD auf unsere Testergebnisse von 2024 mit einem Software-Update für bestehende Modelle und einem neuen, verbesserten, die Note 'gut' erzielenden Assistenzsystem für den Atto 3 des Jahrgangs 2025 reagiert hat."
Er weist jedoch darauf hin, dass die Besitzer der älteren Modelle das Software-Update auch wirklich installieren müssen, um von den Verbesserungen zu profitieren.






















