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TÜV-Verband räumt mit Mythos auf: E-Autos brennen nicht häufiger als Verbrenner, sogar viel seltener

Feuerwehrleute löschen ein brennendes Auto. Entgegen der Panikmache brennen E-Autos statistisch sogar seltener als Verbrenner (Bild: Pexels, jane grn).
Feuerwehrleute löschen ein brennendes Auto. Entgegen der Panikmache brennen E-Autos statistisch sogar seltener als Verbrenner (Bild: Pexels, jane grn).
Brennen E-Autos öfter? Nein, sagt der TÜV-Verband. Laut den TÜV-Experten sei die Brandgefahr bei Elektroautos gering, die Sicherheit von Stromern hoch. Als häufigste Hauptursache für Autobrände identifizieren die Autoprofis technische Defekte und mangelnde Wartung, nicht den Akku.

Bilder von brennenden E-Autos in den Medien wecken Ängste, doch die spektakulären Szenen täuschen. Der TÜV-Verband widerspricht der Panikmache. "Tatsächlich ist die Gefahr eines Fahrzeugbrands sehr gering, und E-Autos stehen klassischen Verbrennern in puncto Sicherheit in nichts nach", so Dr. Hermann Dinkler, Brand- und Explosionsschutz-Experte beim TÜV-Verband.

Laut GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft gab es 2023 bei insgesamt über 49 Millionen Pkw in Deutschland, nur etwa 14.200 Brände (kaskoversichert). Das Risiko liegt also bei unter 0,03 Prozent. Diese Zahlen für Deutschland zur Brandgefahr sind zwar nicht nach Antriebsart aufgeschlüsselt, aber das Fraunhofer-Institut (ISI) bestätigt ebenfalls, dass Elektroautos nicht häufiger brennen. Eine viel zitierte US-Analyse des Versicherungsportals AutoinsuranceEZ.com (Daten von NTSB und BTS) zeichnet sogar ein völlig anderes Bild: Die Analyse verglich Brände pro 100.000 verkauften Fahrzeugen. Verbrenner (ICE) lagen bei 1.529 Bränden, Elektroautos (BEV) bei nur 25. Spitzenreiter der Brandgefahr waren Hybridfahrzeuge mit 3.474 Bränden.

Der TÜV-Verband betont, dass E-Autos nicht häufiger, sondern nur "anders" brennen. Das Brandverhalten des Akkus sei der Knackpunkt, nicht die Sicherheit der Akkus, so die Ingenieure des TÜV. Die Batterien moderner Elektroautos seien durch sehr hohe Sicherheitsstandards geschützt, das Hochvoltsystem schalte bei einem Unfall sofort ab. Nur bei massiver Beschädigung der Lithium-Ionen-Batterie könne es zu einem "thermischen Durchgehen" (Thermal Runaway) der Akkus kommen. Dieser Dominoeffekt mache die Brandbekämpfung im Falle eine Fahrzeugbrands daher komplexer.

Ein E-Auto-Brand benötigt laut EV FireSafe bis zu 10.000 Liter Wasser zur Kühlung, ein Verbrenner-Brand nur 2.000 Liter. Oft muss das E-Auto danach in einen Wasser-Container. Die eigentliche Brandgefahr bei allen Fahrzeugen gehe laut TÜV-Experte Dinkler aber von technischen Defekten und Wartungsmängeln aus. Ein Kurzschluss, undichte Leitungen oder Öl-Rückstände sind demnach die wahren Brandbeschleuniger. Wer Wartungsintervalle einhält und Warnsignale wie Schmorspuren ernst nimmt, reduziere die Brandgefahr erheblich, so der TÜV.

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Autor: Ronald Matta, 17.11.2025 (Update: 17.11.2025)