Test Fujitsu Lifebook U904 Ultrabook
Das Lifebook U904 wird von Fujitsu als bestes Notebook im Sortiment der Subnotebooks benannt. Der Preis für die vorliegende Konfiguration ist mit 1.800 Euro nicht gerade gering, aber für ein Flaggschiff noch im Rahmen. Die genaue Produktbezeichnung dieser Zusammenstellung ist VFY:U9040MXPB1DE. Sind wir nun gespannt, was Fujitsu mit diesem Versprechen "Superior" verbindet.
Die auffälligsten Merkmale sind sicherlich der extrem hochauflösende Touchscreen, und auch ein Docking-Port-Anschluss ist bei Ultrabooks nur selten vorzufinden. In Kombination trifft man daher kaum auf einen echten Konkurrenten. Mit dieser hohen Auflösung von 3.200 x 1.800 Pixeln gibt es ein paar Ultrabooks, die allerdings eher für Consumer ausgerichtet sind. Daher werden wir uns mit diesen Modellen nur im Bereich Display beschäftigen. Wegen der Business-Ausrichtung von Fujitsu und Merkmalen wie dem Docking-Port-Anschluss haben wir uns entschlossen, die folgenden drei bereits getesteten Business-Subnotebooks zum Vergleich heranzuziehen: Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch, Dell Latitude E7440 und HP EliteBook Folio 9470m.
Angesichts der hohen Displayauflösung stellt sich aber erst das neue Thinkpad X1 Carbon auf Augenhöhe (Test folgt) und auch das Folio 9470m hat im Folio 1040 G1 (Test folgt) bereits einen Nachfolger gefunden. Im Falle HPs geht man hier aber nur bis Full-HD-Auflösung.
Update 07.04.2014: In einem Testupdate zum Lifebook U904 haben wir uns auch die matte Variante des hochauflösenden Displays genauer angesehen.
Gehäuse
Fujitsu galt lange als Hersteller, der schnöde Business-Geräte herstellt, welche man optisch stets fünf Jahre früher ansiedeln würde. Doch seit ein paar Jahren hat beim Hersteller ein Umdenken stattgefunden und man muss sagen: Sie haben schnell gelernt.
Egal, wie man das Notebook betrachtet, es sieht stets edel, aber nicht aufgetakelt aus. Das Design ist mit der matten, schwarzen Oberfläche des Displaydeckels aus Metall sehr minimalistisch gehalten. Wer jedoch genau hinschaut, entdeckt in der vorderen rechten Ecke einen kleinen hochglänzenden Bereich.
Der Touchscreen ist hinter einer bis zum Rand reichenden Glasscheibe untergebracht. Über der gesamten Oberkante des Displays ist eine Gummilippe eingelassen, damit im geschlossenen Zustand das Glas nicht direkt auf dem Alugehäuse aufliegt.
Die Base Unit ist aus Aluminium und Magnesium gefertigt und kann ebenfalls mit ihrem Aussehen punkten. Allerdings hätte man sich bei Fujitsu etwas mehr Mühe beim Anbringen der vier Aufkleber geben können. Wenn man schon meist schwer zu entfernende Sticker auf die Oberseite kleben möchte, dann sollten diese einigermaßen gerade zueinander positioniert werden.
Der Öffnungswinkel beträgt knapp 155 ° und sollte für die meisten Anwendungsgebiete ausreichen. Die Scharniere sind recht straff und erlauben das Öffnen des Notebooks nur mit zwei Händen. Trotzdem lässt sich ein leichtes Nachwippen bei Eingaben auf dem Touchscreen nicht verhindern.
Bei Verarbeitung und Stabilität hat Fujitsu noch Verbesserungspotential - allerdings lag uns ein Vorserienmodell vor. Vor allem beim Displaydeckel gibt es ein paar Kritikpunkte in der Verarbeitung, die leicht ungenaue Spaltmaße betreffen. Außerdem ist der Deckel nicht sehr steif und stets ein klein wenig gewölbt. Diese Mängel fallen aber nur bei sehr genauem Hinsehen auf.
Die Base Unit lässt sich unter unangenehmen Geräuschen etwas verwinden. Die Unterseite kann man fast überall etwas eindrücken, während die Oberseite hier ein gemischtes Bild abgibt. Vorne widersteht das Notebook punktuellem Druck ganz gut, zwischen Tastatur und Display ist es allerdings sehr nachgiebig.
Die Abmaße können mit den schlanken Consumern locker mithalten. Eine maximale Höhe von 19 mm inklusive Gummifüße ist sehr flach, und auch das Gewicht von nur 1,4 kg ist lobenswert.
Die Konkurrenz hat etwa eine ähnliche Höhe, allerdings unterscheiden sich die Geräte beim Gewicht: Während das ThinkPad 1,5 kg auf die Wage bringt, liegen das Dell Latitude und das EliteBook von HP mit über 1,6 kg in der Tasche. Die Verarbeitung ist bei den Konkurrenten gleichwertig oder etwas besser.
Ausstattung
Die Auswahl an Anschlüssen leidet unter der kompakten Bauweise häufig. So auch bei dem Fujitsu U904. Auf der linken Seite findet sich neben der Audio-Buchse eine USB-3.0-Schnittstelle, ebenso auf der rechten Seite. Das ThinkPad hat ebenso nur 2 USB-Schnittstellen, Dell und HP integrieren jedoch jeweils drei solcher Anschlüsse.
Als Bildschirmausgabe wird nur HDMI angeboten. Man findet weder den im Business-Bereich aktuellen Anschluss DisplayPort noch das weiterhin häufig verwendete VGA. Alle Konkurrenten setzen auf (Mini-)DisplayPort, HP verbaut sogar noch eine VGA-Buchse.
Bei der Ethernet-Buchse geht Fujitsu einen Kompromiss ein und verzichtet nicht vollständig darauf, wie etwa das schmale ThinkPad, allerdings kann es auch nicht wie bei HP und Dell einfach in das Gehäuse integriert werden. Dazu ist es etwas zu schmal. Als Lösung bietet Fujitsu einen aufklappbaren Ethernet-Port an, der allerdings nicht für den häufigen Gebrauch geeignet ist, da dieser sehr schnell abzubrechen droht. Wer allerdings spontan eine LAN-Verbindung herstellen muss, kann darauf zurückgreifen. Ansonsten sollte hier besser die Docking-Station genutzt werden.
Der Sim-Karten-Einschub ist an der Seite platziert und somit leicht zugänglich, für den Eigentümer ebenso wie für ungebetene Gäste. HP versteckt den SIM-Karten-Einschub unter der leicht zu entfernenden Wartungsklappe. Da Fujitsu dem Anwender jedoch davon abrät, die Abdeckung zu entfernen, entfällt diese Möglichkeit. Das Einsetzen der Sim-Karte ist etwas mühsam: Man klappt erst die Blende nach unten, die man übrigens auch etwas herausziehen kann, und zieht dann eine kleine "Schublade" heraus, in die man die Sim-Karte einlegen kann. Dieses Prozedere ist in der Anleitung nicht erklärt und erschließt sich auch nicht von selbst.
Kommunikation
Fujitsu verbaut bei den Kommunikationsmodulen ausschließlich hochwertige Komponenten. Gigabit-LAN wird von dem Intel I218-LM bereitgestellt. Ebenso verfügt das Ultrabook über Bluetooth 4.0.
Die WLAN-Karte stammt auch von Intel und funkt mit zwei Antennen im 2,4- und 5,0-GHz-Band und erreicht große Reichweiten. Es werden die Standards a, b, g und n unterstützt. Auf ac muss verzichtet werden, allerdings kann bei Bedarf die WLAN-Karte ausgetauscht werden. Dann erlischt jedoch die Garantie von Fujitsu. Dafür verbaut Fujitsu die Sierra Wireless EM7305, welche ebenfalls einen sehr guten Empfangsbereich hat und sogar LTE unterstützt.
Sicherheit
Fujitsu bietet optional einige Services an, welche die Sicherheit der Daten erhöhen sollen. Darunter sind Advanced Theft Protection, Fingerprint-Sensor, TPM-Modul und Full Disk Encryption. Ein SmartCard-Leser muss jedoch über USB angeschlossen werden und kann nicht wie bei Dell und HP ins Notebook integriert werden.
Zubehör
Abgesehen von einem kleinen Tuch, mit dem man die Fingerabdrücke auf dem Touchscreen entfernen kann, liegt dem Ultrabook kein Zubehör bei. Jedoch bietet Fujitsu eine große Bandbreite an optionalem Zubehör an. Darunter ist beispielsweise ein HDMI-auf-VGA-Konverter oder die etablierte Dockingstation.
Wartung
Fujitsu untersagt die eigenständige Wartung und droht mit einem Garantieverlust. Wer jedoch doch an das Inneren seines Notebooks vordringen möchte, kann dies mit einem kleinen Kreuzschlitz-Schraubendreher tun. Unter den vorderen Gummifüßen und weiteren Gummiblenden befinden sich Schrauben, die die untere Abdeckung der Base Unit befestigen. Hat man diese abgenommen, erhält man Zugriff auf alle Komponenten, einschließlich den Lüfterschlitzen.
Garantie
Die Garantie beträgt ohne Aufpreis 24 Monate, während denen man das Notebook einschicken kann. Für 133 Euro erhält man im Online-Shop von Fujitsu eine Erweiterung der Bring-In-Garantie auf 48 Monate. Für 256 Euro ist ein vierjähriger Service erhältlich, bei dem am nächsten Arbeitstag ein Mitarbeiter das Gerät vor Ort untersucht.
Eingabegeräte
Tastatur
Das Layout der Tastatur ist gewöhnlich und wartet mit keinen Überraschungen auf, an die man sich erst gewöhnen müsste. Die Tasten sind ausreichend groß, allerdings vollkommen flach. Wenn die Umgebungsbeleuchtung nicht ausreicht, um die Beschriftung zu erkennen, kann die Hintergrundbeleuchtung hinzugeschaltet werden.
Das Tippgefühl ist nach Meinung des Autors für ein Business-Notebook unbefriedigend. Der Hub ist relativ kurz und es gibt keinen klaren Druckpunkt. Erst wenn man ausreichend fest tippt, kommt man an den recht harten Anschlag und erhält somit ein ausreichendes Feedback. Wer weniger kräftig tippt, ist sich nie ganz sicher, ob die Tastatur die Eingabe registriert hat oder nicht. Besonders im hinteren Bereich gibt das Tastaturbett auch etwas nach.
Touchpad
Mit 110 mm x 72 mm Fläche ist das Touchpad sehr groß. Auch gleitet der Finger leicht über die Fläche und alle Eingaben werden präzise erkannt. Zur Handballenauflage ist das Touchpad nicht überall ausreichend gut abgegrenzt. Links vorne ist das Touchpad etwas tiefer als die umgebende Auflagefläche. Rechts hingegen steht das Pad sogar ein klein wenig über.
Als Clickpad ausgelegt existieren keine gesonderten Mausersatztasten. Der Rechtsklick kann überall auf dem Touchpad erfolgen, außer rechts vorne, wo optisch ein Bereich abgegrenzt ist, der als Rechtsklick interpretiert wird. In den vorderen Zweidrittel der Fläche funktioniert das sehr gut, doch im hinteren Bereich ist das Clickpad sehr schwergängig und kann dort nur noch mit einigen Anstrengungen genutzt werden.
Touchscreen
Das Touchscreen erkennt ohne Probleme 10 Finger gleichzeitig. Die Eingaben werden auch meist - trotz der teilweise sehr kleinen Schaltflächen - präzise angenommen, und mit ein klein wenig Übung trifft man auch kleinste Felder überraschend gut.
Display
Das mit Abstand Interessanteste an diesem Bildschirm - wenn nicht sogar an dem ganzen Notebook - ist die Auflösung von 3.200 x 1.800 Pixeln. Im Business-Bereich der Ultrabooks ist sie eine komplette Neuerung und auch sonst kaum anzutreffen.
Doch beginnen wir von vorn: Das Panel kommt von Sharp und hört auf den Namen LQ140Z1JW01. Die Technik ist mit IGZO eine Spezialität von Sharp und lässt immense Pixeldichten, wie etwa die 260 ppi in unserem Testgerät, zu, die man sonst eher von Smartphones kennt.
Update 07.04.2014: In einem Testupdate zum Lifebook U904 haben wir uns auch die matte Variante des hochauflösenden Displays genauer angesehen.
Selbst mit sehr geringem Betrachtungsabstand sind die einzelnen Pixel kaum zu erkennen. Somit ergibt sich beispielsweise bei 4K-Videos ein kaum noch zu übertreffender Schärfeeindruck. Auch die Apps aus dem Store skalieren alle wunderbar auf diese große Auflösung.
Das große Problem tritt erst dann auf, wenn man normale Desktop-Programme nutzen möchte. Denn bei 100 % Anzeigengröße und der hohen Pixeldichte kann man selbst mit guten Augen nicht mehr alles lesen. Windows bietet zwar eine Skalierung auf 200 % an, jedoch funktioniert das längst nicht mit allen Programmen.
Die einzige sinnvolle Lösung, die man im Produktivbetrieb wählen kann, ist die Anzeige von 100 % bei einer Auflösung von 1.600 x 900 Pixeln, bei der die Auflösung horizontal wie vertikal halbiert wurde. Allerdings wirkt das Bild dann etwas verwaschen und hinkt einem Bildschirm mit nativen 1.600 x 900 Pixeln hinterher.
Unser Zwischenfazit daher zum Bildschirm: Wer diese hohe Auflösung und Pixeldichte wirklich gebrauchen kann, findet hiermit nun ein Business-Ultrabook, welches diese anbietet. Wer jedoch nicht nur die Apps nutzt und eventuell auf ältere Programme zurückgreifen muss, der sollte sich die Anschaffung eines solchen Displays zu diesem Zeitpunkt noch mal gut überlegen.
Die Konkurrenz aus dem Business-Bereich setzt nur auf 1.600 x 900 Pixel (Lenovo und HP) oder 1.920 x 1.080 Pixel (Dell), welche aber ohne Skalierungseffekte schon ausreichend hoch auflösen.
Um das Display besser einschätzen zu können, müssen wir uns im Consumer-Bereich umsehen. Hier finden wir das Samsung ATIV Book 9 Plus 940X3G Ultrabook, welches mit gleicher Auflösung, allerdings sogar noch etwas kleinerer Displaydiagonale (13,3 Zoll) aufwartet.
Die Helligkeit liegt bei durchschnittlich 305,6 cd/m², wobei die Ausleuchtung mit 90 % relativ gut ist. Im Akkubetrieb wird die Helligkeit nicht gemindert. Das Samsung Ultrabook hat mit 264,3 cd/m² eine etwas geringere Helligkeit.
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Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 317 cd/m²
Kontrast: 1268:1 (Schwarzwert: 0.25 cd/m²)
ΔE Color 4.17 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 4.87 | 0.5-98 Ø5.2
64.5% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
68.3% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
96.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
66.9% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.45
Fujitsu Lifebook U904 HD Graphics 4400, 4600U, Toshiba HG5d THNSNH256GCST | Lenovo Yoga 2 Pro HD Graphics 4400, 4200U, Samsung SSD PM841 MZMTD128HAFV mSATA | Samsung ATIV Book 9 Plus HD Graphics 4400, 4200U, Samsung MZNTD128HAGM | Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 Iris Graphics 5100, 4258U, Apple SSD SM0256F | Asus Zenbook UX301 Iris Graphics 5100, 4558U, 2x Sandisk X110 SD6SP1M-128G RAID 0 | |
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Display | -36% | -6% | |||
Display P3 Coverage | 66.9 | 42.03 -37% | 63 -6% | ||
sRGB Coverage | 96.5 | 63.3 -34% | 89.7 -7% | ||
AdobeRGB 1998 Coverage | 68.3 | 43.42 -36% | 64.1 -6% | ||
Response Times | |||||
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 33 ? | ||||
Response Time Black / White * | 26.2 ? | ||||
PWM Frequency | |||||
Bildschirm | -22% | -14% | -23% | 10% | |
Helligkeit Bildmitte | 317 | 371.5 17% | 301 -5% | 327 3% | 419 32% |
Brightness | 306 | 340 11% | 284 -7% | 300 -2% | 358 17% |
Brightness Distribution | 90 | 87 -3% | 84 -7% | 84 -7% | 71 -21% |
Schwarzwert * | 0.25 | 0.749 -200% | 0.39 -56% | 0.42 -68% | 0.196 22% |
Kontrast | 1268 | 496 -61% | 772 -39% | 779 -39% | 2138 69% |
Delta E Colorchecker * | 4.17 | 3.14 25% | 4 4% | 4.89 -17% | |
Delta E Graustufen * | 4.87 | 1.24 75% | 4.4 10% | 5.68 -17% | |
Gamma | 2.45 90% | 2.44 90% | 2.43 91% | 2.47 89% | |
CCT | 6792 96% | 6461 101% | 7434 87% | 7664 85% | |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 64.5 | 40.49 -37% | 54.8 -15% | 60 -7% | |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -29% /
-25% | -14% /
-14% | -23% /
-23% | 2% /
5% |
* ... kleinere Werte sind besser
Noch größer ist der Unterschied jedoch bei Schwarzwert und Kontrast. Hier kann das U904 nämlich ohne Frage punkten. Mit nur 0,25 cd/m² Restlicht und somit einem sehr hohen Kontrast von über 1250:1 übertrifft es nicht nur das Consumer-Ultrabook (772:1), sondern auch sämtliche Konkurrenz aus dem Business-Bereich.
Der Farbraum des Panels ähnelt dem Farbraum sRGB, allerdings kann AdobeRGB nicht annähernd erreicht werden.
Die Graustufen weichen ab Werk im helleren Bereich vom Sollwert ab. Nach der Kalibrierung ist die Darstellung der Graustufen jedoch vorbildlich. Auch bei der Sättigung profitiert das Display von der Kalibrierung. Vorher sind leichte Abweichungen bei Blau und Türkis festzustellen, die sich aber größtenteils eliminieren lassen.
Wie so oft bei Touchscreens ist der Bildschirm des Ultrabooks nicht entspiegelt. Daher kann trotz der hohen Helligkeit das Arbeiten in heller Umgebung unangenehm werden, wenn die Umgebungslichter zu stark reflektiert werden. Das ThinkPad X1 Carbon Touch, welches ebenfalls mit einem Touchscreen ausgestattet wurde, verfügt jedoch über einen entspiegelten Bildschirm und kann daher in heller Umgebung punkten. Auch die Bildschirme von HP und Dell sind zumindest als Option entspiegelt erhältlich.
Die Blickwinkel sind nicht ganz so gut wie die der Konkurrenz mit IPS-Panel. Besonders stark fallen die Farbveränderungen bei einem Blick von unten auf den Bildschirm auf. Außerdem wird der Bildschirm zur Seite deutlich dunkler. Die Blickwinkel sind aber etwas besser einzuordnen als bei TN-Panels, wie es im ThinkPad zum Einsatz kommt.
Leistung
In diesem Testgerät ist ein Intel Core i7 4600U eingebaut und mit ihm die integrierte Grafikeinheit Intel HD Graphics 4400. Dem zur Seite steht eine SSD mit 256 GB Kapazität und 10 GB Arbeitsspeicher, wovon 2 GB direkt auf das Mainboard gelötet sind und 8 GB als ein Riegel gesteckt.
Das U904 gibt es außerdem noch in einer anderen Konfiguration mit Intel Core i5 4200U, 4 GB RAM und Cache-SSD-Lösung für etwa 400 Euro weniger.
Prozessor
Der eingesetzte Prozessor Intel Core i7 4600U gehört mit seinen 15 Watt TDP zu den Ultra-Low-Voltage-Prozessoren. Die zwei Kerne arbeiten standardmäßig mit 2,1 GHz, können aber bei Bedarf auf 3,0 GHz übertakten. Wird nur ein Kern benötigt, erreicht dieser sogar 3,3 GHz.
Obwohl der Prozessor aus dem ThinkPad X1 Carbon Touch eine geringere Taktzahl hat, ebenfalls ein ULV-Prozessor ist und aus der älteren Generation entspringt, erreicht der Intel Core i7 3667U mit 2,96 Punkten im Cinebench R11.5 deutlich mehr Punkte als das Fujitsu U904.
Während des Cinebench R11.5 ist der Takt nur die ersten wenigen Sekunden auf 3,0 GHz. Danach bleibt er stets knapp über dem Standardtakt von 2,1 GHz. Durch die Nichtausnutzung des TurboBoost schneidet das U904 trotz besserer Kenndaten etwas schlechter ab als die meisten Notebooks der Konkurrenz.
Im Akkubetrieb ist die Leistung des Notebooks nicht niedriger als mit Netzteil.
System Performance
Die gefühlte Performance-Leistung ist im normalen Office-Betrieb sehr schnell. Aufgrund der SSD und Windows 8.1 muss man kaum Wartezeiten in Kauf nehmen. Das Ultrabook ist nach 15 Sekunden hochgefahren und einsatzbereit. Im PCMark 7 schneidet das Notebook auch passabel ab. Besonders das Dell Latitude fällt deutlich zurück, weil es auf eine herkömmliche Festplatte zurückgreifen muss.
PCMark 7 Score | 4825 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated | 2198 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated | 2420 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Als Massenspeicher setzt Fujitsu auf eine SSD aus dem ebenfalls japanischen Hause Toshiba. Diese hat eine Kapazität von 256 GB und ist im klassischen 2,5-Zoll-Format gebaut. Die Zugriffszeiten sind mit 0,1 ms beim Lesen äußerst gering und beschleunigen das alltägliche Arbeiten sehr stark.
In den Benchmarks erreicht die SSD sowohl in den sequenziellen als auch in den 4k-Tests gute Resultate und zählt zu den schnelleren Speichern seiner Zunft.
HD Tune Transfer Rate Average - Transfer Rate Average (nach Ergebnis sortieren) | |
Fujitsu Lifebook U904 | |
Dell Latitude E7440 | |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch N3NAQGE | |
HP EliteBook Folio 9470m H4P04EA |
Grafikkarte
Für die Grafikausgabe ist die Intel HD Graphics 4400 zuständig. Diese Grafiklösung ist im Prozessor integriert, sodass es keinen einzelnen Grafikchip mehr gibt. Auch die Konkurrenz verzichtet auf eine dedizierte Grafikkarte und setzt geschlossen auf die integrierten Lösungen von Intel.
Für sehr viele Anwendungsgebiete reicht die Leistung dieser Lösungen auch ohne Probleme. Zudem können in den schlanken Gehäusen auch nur schwer leistungsstarke Grafikkarten verbaut werden. Bei anspruchsvollen Computerspielen oder CAD-Programmen kommt die Grafiklösung allerdings an ihre Grenzen.
3DMark 06 Standard Score | 4079 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2645 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 659 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 13137 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 3032 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 352 Punkte | |
Hilfe |
Fujitsu Lifebook U904 HD Graphics 4400, 4600U, Toshiba HG5d THNSNH256GCST | HP ProBook 430-G1 HD Graphics 4400, 4200U, Hitachi Travelstar Z5K500 HTS545050A7E380 | Dell Inspiron 14-7437 HD Graphics 4400, 4500U, Micron RealSSD C400 (MTFDDAK256MAM-1K12) | |
---|---|---|---|
SPECviewperf 11 | 38% | 80% | |
1920x1080 Siemens NX | 1.06 | 1.68 58% | 2.01 90% |
1920x1080 Tcvis | 1.47 | 2.21 50% | 2.78 89% |
1920x1080 SolidWorks | 6.04 | 9.11 51% | 11.85 96% |
1920x1080 Pro/ENGINEER | 1.72 | 1.73 1% | 2.06 20% |
1920x1080 Maya | 7.81 | 10.22 31% | 16.81 115% |
1920x1080 Lightwave | 9.88 | 12.52 27% | 16.9 71% |
1920x1080 Ensight | 1.29 | 1.94 50% | 2.3 78% |
Gaming Performance
Durch die Drosselung von CPU und GPU unter Last ist das Ultrabook nicht für Computerspiele geeignet. Selbst das recht anspruchslose F1 kann nicht ruckelfrei gespielt werden. Geräte mit vergleichbarer Hardware ohne Throttle-Problematik haben hier die Nase vorne.
F1 2013 - 1024x768 Ultra Low Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Fujitsu Lifebook U904 | |
HP ProBook 430-G1 | |
Asus Zenbook UX302LA-C4003H |
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Company of Heroes 2 (2013) | 11 | 6 | 5 | 2 |
Total War: Rome II (2013) | 21 | 13 | 11 | 4 |
F1 2013 (2013) | 25 | 16 | 15 | 12 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Im Leerlauf ist das Ultrabook kaum hörbar. Die SSD ist aufgrund der Bauweise lautlos, und der Lüfter hält sich bei geringer Last sehr zurück. Dadurch bleibt der Lärmpegel meist unter 30 dB(A) und ist somit kaum wahrnehmbar. Auch die Konkurrenz ist hier ähnlich leise, auch wenn das Lifebook in dieser Disziplin am besten ist.
Unter Last dreht der Lüfter auf, und würde man nur auf die Lautstärkemessung schauen, ginge man von einem insgesamt sehr ruhigen Notebook aus. Leider fiepst das Notebook bereits unter einfacher Beanspruchung (Lüfter dreht temporär auf) und drängt sich so unangenehm auf.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.6 / 29.6 / 29.6 dB(A) |
Last |
| 31.6 / 34.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Leerlauf und unter geringer Last bleibt das Notebook sehr kühl. An keinem Punkt überschreitet die Temperatur 30 °C. Einem Betrieb auf den Oberschenkeln steht also nichts entgegen. Ähnlich kühl bleibt das deutlich dickere Dell Latitude. Das ThinkPad und das EliteBook erreichen stellenweise über 33 °C.
Unter Last wird das Ultrabook auf der Oberseite bis zu 42 °C warm. Damit ist es noch deutlich kühler als das ThinkPad, welches sich auf Unter- und Oberseite auf bis zu 55 °C erwärmt.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-3.7 °C).
Im Stresstest werden CPU und GPU für über eine Stunde voll ausgelastet. Hierbei beobachten wir dann den Verlauf der Temperatur und der Taktraten im Chip.
Zu Beginn schwankt der Takt in der CPU zwischen 1,1 und 2,2 GHz und die GPU zwischen 750 und 1100 MHz. Es wird also von Anfang an nicht der TurboBoost ausgenutzt.
Nach einer Dreiviertelstunde hat sich die Taktrate in der CPU um 2,0 und 2,1 GHz eingependelt, allerdings schwankt der GPU-Takt etwa sekündlich sehr stark zwischen 200 und 1050 MHz. Dabei ruckelt die Grafikausgabe sehr deutlich, wenn der Takt auf 200 MHz heruntergeht. Kurz bevor wir den Test beendet haben, also nach etwa einer Stunde, lag der CPU-Takt bei 1,7 GHz. Die Grafikkarte schwankte weiterhin stark.
Auch bei einem Kaltstart von 3DMark Cloud Gate schwankt der Takt der HD Graphics zwischen 200 und 1100 MHz, wobei sich die Zeiträume mit 200 MHz direkt als Ruckeln bemerkbar machen. Der CPU-Takt bleibt dabei stets über dem Standardtakt von 2,1 GHz.
Während des Testes zeigte HWiNFO relativ konstant 68 °C im Chip an. Insgesamt ergibt sich damit das Bild einer nicht gut auf die Ausstattung abgestimmten Kühllösung.
Lautsprecher
Den Lautsprechern kommt im Business-Bereich keine besonders große Bedeutung zu. Zum Musikgenuss sind die Boxen auch wirklich nicht geeignet. Für eine kurze Präsentation reichen sie jedoch aus. Angesichts des Kaufpreises dennoch nur eine wenig befriedigende Vorstellung.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Im Leerlauf und unter wenig Last liegt der Stromverbrauch zwischen 5 und 10 Watt. Diese geringe Leistungsaufnahme wird zum einen durch die ausgereiften Stromsparmaßnahmen der CPU und zum anderen durch die SSD erreicht. Während das Dell Latitude mit etwas schwächerem Prozessor noch etwa 2 Watt weniger verschlingt, so benötigt das ThinkPad 6 bis 13 Watt.
Unter Last ist das Lifebook das sparsamste Notebook. Mit maximal 25 Watt verbraucht es sogar noch weniger als das Dell mit 33 Watt, und auch HP und Lenovo liegen mit etwa 37 Watt deutlich darüber. Leider wurden diese Werte durch starkes Drosseln der Grafiklösung bzw. CPU erkauft.
Das schlanke Netzteil ist mit 65 Watt vollkommen ausreichend dimensioniert.
Aus / Standby | 0.1 / 0.1 Watt |
Idle | 5 / 8.4 / 9.3 Watt |
Last |
25.2 / 24.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Im Lifebook U904 ist ein Lithium-Polymer-Akku mit 45 Wh verbaut. Dieser lässt sich nicht entnehmen oder austauschen.
Im Leerlauf, bei dem mit dem Battery Eater Readers Test das Lesen eines Textdokumentes simuliert wird, kann das Notebook über 12 Stunden von der Steckdose getrennt sein. Damit übertrifft es locker die Konkurrenz.
Deutlich praxisnäher ist jedoch der WLAN-Surftest, bei dem bei mittlerer Displayhelligkeit über WLAN im Internet gesurft wird. Hier hält das Notebook 6 Stunden und 24 Minuten durch und liegt damit im Mittelfeld unserer Vergleichsgeräte. Das EliteBook von HP hat mit 52 Wh die größte Kapazität und hält damit auch 7 Stunden und 39 Minuten durch. Der 34-Wh-Akku im Dell Latitude macht bereits nach 5 Stunden und 17 Minuten schlapp. Der Akku im ThinkPad hat ebenfalls eine Kapazität von 45 Wh, hält aber eine halbe Stunde länger durch.
Unter Last wird mithilfe des Tools Battery Eater Classic eine bewegte 3D-Szene gerendert, die die CPU und GPU belastet. Hier kann das Notebook 2 Stunden und 24 Minuten ohne Netzanschluss auskommen. Bei diesem Test schneidet das ThinkPad etwas schlechter ab, weil es hier den TurboBoost besser nutzt.
Fujitsu gibt 2 Stunden zum Aufladen des Akkus an. Tatsächlich liegt der Hersteller damit gar nicht verkehrt. Unser Aufladevorgang dauerte 115 Minuten.
Fazit
Für etwa 1.800 Euro erhält man derzeit das Lifebook U904 in der vorliegenden Konfiguration. Dabei möchte das Ultrabook ein vollwertiges Business-Gerät sein und dabei auf Form und Gewicht achten. Der erste Eindruck ist auch wirklich gelungen. Die Materialien sind hochwertig, auch das Design ist stimmig. Leider hapert es an manchen Stellen mit der Verarbeitung noch etwas.
Die Ausstattung ist bis auf wenige Ausnahmen wie die Bildschirmschnittstellen ausreichend. Sogar ein Docking-Station-Anschluss ist auf der Unterseite zu finden. WLAN- und UMTS-Karte sind hochwertig, nur die Gigabit-LAN-Buchse macht keinen vertrauenswerten Eindruck.
Die Tastatur ist eine der größten Enttäuschungen: Für die meisten Vielschreiber ist das fehlende Feedback und der harte Anschlag zu anstrengend. Auch das Clickpad ist stellenweise etwas schwergängig, arbeitet sonst aber präzise. DerTouchscreen ist einwandfrei und funktioniert tadellos.
Das Highlight des Ultrabooks, der hochauflösende Bildschirm, ist ein nettes Spielzeug, welches aber derzeit noch kaum sinnvoll genutzt werden kann. Immerhin sind Helligkeit und Kontrast angenehm hoch. Allerdings stören im Außengebrauch die starken Reflexionen den Nutzer.
Die Leistung ist trotz Intel Core i7 relativ schwach, was auf das starke Drosseln der GPU zurückzuführen ist. Im Alltag fällt das hingegen kaum auf - und im Gegenteil: Wegen der SSD kommt einem die Performance im Office-Betrieb sehr hoch vor. Grafisch aufwendige Programme leiden aber unter dem Problem.
Unter normaler Last hält sich die Temperatur noch in Grenzen, nur leider beginnt das sonst leise Notebook dann unangenehm zu fiepsen. Die Akkulaufzeit ist ausreichend, wenn auch nicht überragend.
Wer über die großen Kritikpunkte, wie das reflektierende Display und die schlechte Tastatur, hinwegsehen kann und keine hohe Leistung von seinem Notebook erwartet, der kann sich das Lifebook U904 näher ansehen. Voraussetzung: Die hohe Bildschirmauflösung kann sinnvoll genutzt werden.