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Trump will KI-Urheberrecht in den USA lockern: Nutzung geschützter Inhalte ohne Vergütung

Trump will KI-Urheberrecht in den USA lockern: Nutzung geschützter Inhalte ohne Vergütung (Ahmad Ardity auf Pixabay)
Trump will KI-Urheberrecht in den USA lockern: Nutzung geschützter Inhalte ohne Vergütung (Ahmad Ardity auf Pixabay)
Donald Trump fordert eine Lockerung des KI-Urheberrechts in den USA. Künstliche Intelligenzen sollen Inhalte wie Bücher und Artikel für Trainingszwecke nutzen dürfen – ohne Lizenzgebühren. Das sorgt international für Diskussionen.

Im Rahmen des KI-Gipfels „Winning the AI Race“ hat Donald Trump am 23. Juli 2025 laut Publishersweekly eine Grundsatzrede zur KI-Politik der USA gehalten. Besonders umstritten ist sein Vorschlag, das geltende Urheberrecht zugunsten von KI-Entwicklungen zu lockern. KI-Modelle sollen künftig nicht mehr verpflichtet sein, für die Nutzung urheberrechtlich geschützter Trainingsdaten wie Bücher, Artikel oder Videos zu zahlen. Trumps Argument: Nur so könne man im globalen Wettbewerb mit China bestehen.

Trump äußerte sich auf der Veranstaltung „Winning the AI Race“ am 23. Juli 2025 dazu folgendermaßen:

„You can’t be expected to have a successful AI program when every single article, book, or anything else that you’ve read or studied, you’re supposed to pay for. … you just can’t do it because it's not doable.“ 

Er erläuterte weiter:

„When a person reads a book or an article, you’ve gained great knowledge. That does not mean that you're violating copyright laws or have to make deals with every content provider. … China’s not doing it.“

Keine formale Gesetzesvorlage – aber klare Stoßrichtung

Obwohl der 23-seitige AI Action Plan keine konkrete Passage zur Urheberrechtsfrage enthält, lässt Trumps Rede keinen Zweifel an der politischen Stoßrichtung. Der Vorschlag steht im Gegensatz zu europäischen Ansätzen, bei denen sowohl das Urheberrecht als auch Lizenzvereinbarungen zentraler Bestandteil der KI-Regulierung sind. Laut Wired sehen viele Beobachter in Trumps Aussagen den Versuch, Technologieunternehmen größere Freiheiten bei der Nutzung von Trainingsdaten zu verschaffen.

Internationale Reaktionen und mögliche Folgen

Internationale Fachkreise warnen vor einer Aufweichung des Urheberrechts, die nicht nur Autoren, Journalisten und Verlage betrifft, sondern auch transatlantische Standards untergraben könnte. In der EU schreibt der AI Act unter anderem Transparenzpflichten und Lizenzierungsregeln vor – ein klarer Gegensatz zu Trumps Vorstoß. Zudem stellt sich die Frage, wie sich diese Haltung auf internationale Handelsabkommen und bestehende Copyright-Verträge auswirken könnte.

Ausblick

Ob und in welcher Form Trumps Aussagen in Gesetzesinitiativen münden, bleibt vorerst offen. Klar ist jedoch, dass sich die USA mit dieser Haltung deutlich vom europäischen Weg abgrenzen. Für KI-Entwickler ergibt sich daraus ein möglicher regulatorischer Standortvorteil – allerdings unter Inkaufnahme rechtlicher Konflikte mit internationalen Urheberrechtsnormen.

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Autor: Ulrich Mathey, 31.07.2025 (Update: 11.08.2025)