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Viel Aufregung um Xiaomis MIUI 13 Anti-Betrugs-Feature: User beklagen geblockte Apps und Überwachung

So hübsch MIUI 13 auch aussehen mag, unter der Oberfläche brodelt es: User beschwerden sich insbesondere über unterbundene App-Installationen.
So hübsch MIUI 13 auch aussehen mag, unter der Oberfläche brodelt es: User beschwerden sich insbesondere über unterbundene App-Installationen.
Viele Xiaomi-Fans warten sehnsüchtig auf MIUI 13, aber diejenigen, die bereits die chinesische Version der neuen Android-Oberfläche einsetzen, sind offenbar nicht sehr happy damit. Das sogenannte Anti-Fraud-Feature steht hierbei im Zentrum der Kritik, denn es scheint offenbar auch gezielt unerwünschte App-Installationen zu unterbinden.

Am 28. Dezember 2021 war das langersehnte große neue MIUI-Update mit der Versionsnummer 13 fertig, zumindest wurde es an diesem Tag in China offiziell enthüllt. Erste User, etwa eines Mi 11 (hier bei Amazon erhältlich) haben das Update mittlerweile bereits installiert, scheinen aber insbesondere mit dem Anti-Betrugs-Feature Probleme zu haben. Laut Xiaomi soll "Anti-Fraud" Betrugsversuche verhindern, in chinesischen sozialen Netzen mehren sich allerdings Bedenken, Xiaomi habe hier auf Technologie der chinesischen Regierung zurückgegriffen, die potentiell vielleicht auch zur Überwachung genutzt wird.

Diese Bedenken werden vor allem dadurch genährt, dass unter MIUI 13 offenbar einige App-Installationen unterbunden werden, etwa "unerwünschte" VPN-Apps oder Anwendungen, die lokale Beschränkungen im chinesischen Youtube namens Bilibili beschränken. Auch YouTube Vanced sei betroffen, wie Screenshots unten zeigen. Sehr unschön ist die Meldung, die bei einer versuchten Installation dieser oder ähnlicher Apps unter MIUI 13 offenbar eingeblendet wird: "Die Installation ist nach relevanten Gesetzen und Regulierungen verboten." 

Laut Xiaomi soll Anti-Fraud nur Telefon- und Chat-Betrüger stoppen

Diesem Thema widmete sich mittlerweile sogar die South China Morning Post, von der einige der Screenshots oben stammen. Xiaomi bestreitet unterdes, etwa auch in einer Stellungnahme gegenüber der chinesischen Webseite ITHome, dass hier staatliche Technologie integriert sei. Stattdessen sei das "Smart-Screening-Feature" nur dazu da, vor Nachrichten und Anrufen bekannter Betrüger oder Werbeunternehmen zu warnen - das übrigens nur in China und in den Einstellungen auch abschaltbar.

Allerdings hat Xiaomi bis dato offenbar nicht konkret auf die Vorwürfe in Bezug auf die geblockten Apps geantwortet. Viele MIUI 13-Nutzer überlegen laut der South China Morning Post jedenfalls derzeit, auf globale MIUI-Roms zu wechseln, um einer potentiellen Überwachung ihrer App-Installationen zu entgehen. Screenshots, die etwa die spanische MIUI Community Xiaomiui via Twitter verbreitet (siehe unten), deuten auf eine Art Konfigurationsliste, die eine Installation bestimmter Apps verhindern soll.

Secure Mode-Abschalten soll angeblich helfen

Etwas unklar ist dagegen aktuell, ob sich dieses umstrittene Feature nun tatsächlich komplett abschalten lässt oder nicht. Während Nutzer in China offenbar trotz abgeschaltetem Anti-Fraud-Feature Probleme bei der Installation mancher Apps haben, soll laut Xiaomiui das Abschalten des "Secure Mode" den Spuk beenden. Vermutlich werden Nutzer der globalen MIUI 13-Version von derlei Problemen ohnehin verschont bleiben, die Vorfälle stärken allerdings nicht gerade das Vertrauen der Nutzer in die politische Unabhängigkeit Xiaomis.

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> Notebook Test, Laptop Test und News > News > Newsarchiv > News 2022-01 > Viel Aufregung um Xiaomis MIUI 13 Anti-Betrugs-Feature: User beklagen geblockte Apps und Überwachung
Autor: Alexander Fagot,  7.01.2022 (Update:  7.01.2022)