Im Jahr 2003 beschloss der Münchner Stadtrat, bei der Stadtverwaltung zukünftig auf Linux-basierende Systeme zu setzen und Windows den Rücken zu kehren. 14 Jahre später hat der Bund der Steuerzahler nun das Projekt gerügt.
So habe sich die anfängliche Hoffnung, mehrere Organisationen würden sich dem Open-Source-Ansatz anschließen, nicht bewahrheitet. Dementsprechend sei man der Stadt München zufolge „in vielen Fällen mit großen Schwierigkeiten und zusätzlichen Kosten“ beim Kauf von professioneller Anwendungssoftware konfrontiert, wodurch parallel auch weiterhin Windows-Systeme betrieben werden müssen.
Diese Uneinheitlichkeit führt zu zusätzlichen Kosten, weshalb aktuell ein Plan für einen Neustart mit Windows erstellt wird. Der Bund der Steuerzahler sieht deshalb den 19 Millionen Euro teuren Wechsel aus Linux als Fehlentscheidung an. Der Ausstieg aus LiMux selbst wird allerdings ebenfalls kontrovers diskutiert, so gäbe es dem Münchner IT-Leiter zufolge keine größeren technischen Probleme mit dem System.
Silvio Werner - Senior Tech Writer - 7022 Artikel auf Notebookcheck veröffentlicht seit 2017
Ich bin seit über zehn Jahren journalistisch aktiv, den Großteil davon im Bereich Technologie. Dabei war ich unter anderem für Tom's Hardware und ComputerBase tätig und bin es seit 2017 auch für Notebookcheck. Mein aktueller Fokus liegt insbesondere auf Mini-PCs und auf Einplatinenrechnern wie dem Raspberry Pi – also kompakten Systemen mit vielen Möglichkeiten. Dazu kommt ein Faible für alle Arten von Wearables und insbesondere für Smartwatches. Hauptberuflich bin ich als Laboringenieur unterwegs, weshalb mir weder naturwissenschaftliche Zusammenhänge noch die Interpretation komplexer Messungen fern liegen.