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Dell plant ein Comeback an der Börse

Wird Dell das an der Börse eingenommene Geld nur zur Schuldentilgung verwenden oder auch zur Erschließung neuer Geschäftsfelder?
Wird Dell das an der Börse eingenommene Geld nur zur Schuldentilgung verwenden oder auch zur Erschließung neuer Geschäftsfelder?
Dell möchte wieder an die Börse und geht dafür einen sehr umständlichen Weg. Warum nicht ein konventioneller Börsengang stattfindet und wie es finanziell um den Notebook-Hersteller steht, erfahrt ihr hier.

Der ein oder andere mag es vielleicht wissen, die meisten werden hingegen überrascht sein, zu hören, dass Dell seit 2013 nicht mehr an der Börse notiert ist. Damals hatte der Unternehmensgründer und derzeitige Präsident und CEO Michael Dell die Firma zusammen mit der Investmentfirma Silver Lake - nein, dabei handelt es sich nicht um eine Prozessorarchitektur von Intel - für 25 Milliarden US-Dollar von den Aktionären zurückgekauft und von der Börse genommen.

Nun will der 53-Jährige sein Unternehmen wieder zurück an die Börse führen. Dieser Schritt ist wahrscheinlich schlicht und ergreifend der Tatsache geschuldet, dass der PC- und Serverhersteller Geld gut gebrauchen kann. Die teure Übernahme des Speicherspezialisten EMC für 67 Milliarden US-Dollar im Jahr 2016 haben den Schuldenberg auf mindestens 37,8 Milliarden US-Dollar anwachsen lassen. Auch könnte das Geld für Investitionen in Expansion und neue Geschäftsfelder genutzt werden.

Wie wird der Börsengang genau aussehen?

Interessanterweise soll ausgerechnet die Übernahme von EMC den Börsengang ermöglichen. Um weiterhin die größtmögliche Kontrolle über sein Unternehmen zu behalten, möchte Michael Dell nämlich keinen gewöhnlichen Börsengang durchführen, sondern bedient sich einer recht komplizierten Konstruktion: Mit der Übernahme von EMC erwarb Dell auch größtenteils die Firma VMware, von der ein Teil an der Börse notiert ist. Dell möchte nun in einem 21,7-Milliarden-Dollar-Deal den Besitzern der sogenannten Tracking-Aktien von VMware im Tausch für deren Anteilsscheine entweder Geld oder Anteile am Hauptunternehmen Dell geben. Durch diese Transaktion soll schließlich die Ausgabe von Dell-Aktien der Klasse C ermöglicht werden. Somit wäre Dell wieder an der Börse notiert. Jedoch würden die von Michael Dell und Silver Lake gehaltenen Aktien es dem Gründer und der Investmentfirma ermöglichen, alle anderen Investoren zu überstimmen und so weiterhin die Firma fest im Griff zu haben.

Wie das Handelsblatt berichtet, war der avisierte Deal nur eine von drei Möglichkeiten, frisches Geld für das Unternehmen zu beschaffen. Auch ein konventioneller Börsengang von Dell sowie eine umgekehrte Fusion mit VMware waren im Gespräch. Dell ist laut dem Marktforschungsunternehmen IDC der derzeit drittgrößte PC-Hersteller nach HP und Lenovo.

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Autor: Tobias Häuser,  4.07.2018 (Update:  4.07.2018)