Am 14. August 2025 hat die Deutsche Bahn einen großen Erfolg beim Ausbau der digitalen Schiene vermeldet. Das Signal- und Zugsicherungssystem ETCS Level 2 wurde in der Nacht vom 9. auf den 10. August zwischen Basel und Freiburg "vollständig in Betrieb genommen". Mit einer Testfahrt feierte die Deutsche Bahn das Gelingen des Ausbauvorhabens. Die von Hitachi Rail gelieferten drei Radio Block Center für das European Train Control System (ETCS) arbeiten einwandfrei. Installiert wurden sie an der deutschen Grenze nahe Basel, nördlich von Freiburg und in Buggingen dazwischen.
Nun meldet die Deutsche Bahn, genauer Infrago, allerdings zum 16. August Betriebseinschränkungen, die in der Erfolgsmeldung nicht erwähnt wurden. Zwischen Haltingen im Süden, kurz vor Weil am Rhein und dem der Deutschen Bahn gehörenden Bahnhof Basel Bad, sowie Gundelfingen nördlich von Freiburg wird ETCS L2 auch gleich wieder abgeschaltet – aufgrund von Bauarbeiten. Laut der am 14. August verbreiteten Meldung von DB Infrago, hängt die Abschaltung mit dem Umbau der ETCS-Anlagen für den Neubau der Strecke 4280 zusammen.
Neubaustrecke stört neue ETCS-Ausbaustrecke
Diese Strecke 4280 ist eine längst überfällige, teilweise noch im Bau befindliche Neubaustrecke, die für den Anschluss an den Eisenbahnkorridor (Neat-Korridor) durch die Schweiz notwendig ist. Die Strecke 4280 wird zwischen Schlingen und Müllheim (recht nah an Basel) an die Bestandsstrecke (4000) geführt, die seit dem 9./10. August mit ETCS Level 2 befahren werden kann.
Auf dem Abschnitt sind also perspektivisch vier Gleise in Betrieb (Openrailwaymap). Ein Teil der Strecke 4280 in Richtung Basel ist auch schon fertig. Doch der noch nicht fertiggestellte parallele Bau verlangt offenbar Anpassungen. Im Juni 2026 soll das Signal- und Zugsicherungssystem zwischen Freiburg und Basel aber wieder zur Verfügung stehen. Für Kompatibilitätsfahrten steht ETCS nur noch bis zum 16. August zur Verfügung. Zwischenzeitlich steht natürlich PZB und LZB zur Verfügung. Das sind die deutschen Sicherungssysteme. Es sind also keine betrieblichen Einschränkungen zu erwarten.
Die Schweiz hat ihre Arbeiten am Neat-Korridor mit der Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnels im Dezember 2020 derweil längst abgeschlossen. Deutschland muss aufholen, denn das Land hat sich 1996 verpflichtet ("Vereinbarung von Lugano") den Nordzulauf auszubauen. In der Schweiz rechnet man damit, dass Deutschland die Gesamtarbeiten im Jahr 2040 abschließen wird. Deutschland schafft es pro Jahr nur wenige Kilometer der Nordanbindung fertigzustellen, wie der Verkehrsclub Deutschland 2021 ausführte.
Quelle(n)
via Trassenfinder auf Mastodon














