
Pico Mac Nano Review: Ich habe den wohl kleinsten Apple Macintosh Computer der Welt getestet
Der Pico Mac Nano ist eine liebevolle Hommage an den Apple-PC von 1984.
Der Macintosh Classic von 1984 war der Apple Macintosh, der mit dem gefeierten TV-Spot unterstützt wurde. Heute ist er schwierig zu bekommen und relativ teuer. Doch ein Tüftler aus Großbritannien hatte eine Idee und machte eine Miniatur des ikonischen All-in-one-PCs. Ich habe ihn getestet.Marc Zander Veröffentlicht am
Testfazit: Nur eine Spielerei, aber eine schöne
Wow, das waren mal echte Retro-Vibes. Zugegeben, als ich als Schreiberling startete, war ein damals bereits in die Jahre gekommener Macintosh Classic II der Rechner, den ich als Neuling vorgesetzt bekam. Daher verbindet mich mit dem Gerät indirekt eine Menge. Als ich vom Pico Mac Nano hörte, musste ich ihn einfach haben und wartete, bis es eine weitere Bestellmöglichkeit gab. Vor wenigen Wochen kam er an und seitdem habe ich ihn immer mal spaßeshalber genutzt. Und das ist auch alles, was er kann: Spaß machen - für kurze Zeit. Aber trotzdem bin ich froh, dass ich ihn erleben darf. Daher teste ich den Pico Mac Nano hier nur mit den Augen eines Technikverrückten, und nicht voller Wehmut. Denn dann würde ich ihm ungesehen 10 von 10 Punkten geben. Realistisch gesehen bleiben mit Augenzudrücken vielleicht 6 von 10 übrig.
Pro
Contra
Preis und Verfügbarkeit
Da Apple erfolgreich interveniert hat und den Schöpfer Nick Gillard "überredete", die zusammengebauten Pico Mac Nano-Varianten nicht mehr zu vertreiben, muss man jetzt selbst Hand anlegen, wenn man einen haben möchte. Im Online-Shop von 1-bit rainbow findet man die benötigten Teile einzeln zum Selbstzusammenbauen, eine Anleitung gibt es auf GitHub. Mein zusammengebautes Exemplar kostete mich 85,66 Euro plus 20,25 Euro Zollgebühren. Knapp 106 Euro also.
Spezifikationen
| 2 Zoll (ca. 5 cm) großes LCD-Panel mit 640 x 480 Pixeln |
| RAM: 512 MB |
| Höhe: ca. 62 mm |
| USB-C-Anschluss zur Stromversorgung |
| microSD-Slot |
| Modifizierter Raspberry Pi Pico mit geflashter Firmware und vorinstallierter Macintosh System 3.2 Bootdisk |
| Nutzt den umac-Macintosh-Emulator |
Das kann der Pico Mac Nano
Das Gehäuse des Pico Mac Nano stammt aus dem 3D-Drucker und wird aus PLA-Biokunststoff hergestellt. Dieser kann ab 60 °C weich werden, daher sollte man den Kleinen nicht zu sehr der Hitze aussetzen. Ein Soundmodul ist optional, um den typischen Startsound zu integrieren, ebenso ein Batteriemodul, um den Pico Mac Nano auch ohne USB-Kabel als Stromquelle nutzen zu können. Ich habe auf beides verzichtet. Um den Micro-Macintosh zu starten, steckt man einfach ein USB-C-Kabel in den hinteren Anschluss und nach kurzem Bootvorgang ist das System 3.2 startklar.
Im Lieferumfang enthalten ist ein USB-Adapter, der aus dem integrierten Anschluss zwei macht: eines für die Stromversorgung seitlich und einen für das Anschließen einer Tastatur oder eines Computers zum Flashen neuer Firmware. Wie für Apple typisch solle dies eine Tastatur sein, die weitere Anschlüsse für eine Maus bereithält, eine gerade greifbare Tastatur-Maus-Kombi eines iMac funktionierte auf Anhieb. Neben dem USB-C-Port befindet sich auch ein Mikro-SD-Kartenslot auf der Rückseite, über den man weitere Software laden kann. Vorsicht vor dem kleinen Diskettenslot auf der Vorderseite: Dieser beherbergt hinter sich das Unterteil des LCD-Screens, daher sollte man hier nichts hineinstecken. Auf der Unterseite befinden sich die beiden Button R wie Reset und B wie Boot Select. Wer mehr über die Entstehung des Pico Mac Nano erfahren möchte, findet viele Details im Blog von Nick Gillard.
Welche Anwendungen sind beim Pico Mac Nano enthalten?
Direkt nach dem kurzen Bootvorgang befindet man sich auf der Bootdisk. Diese enthält neben den Systemanwendungen wie Wecker, Taschenrechner, Einstellungen, virtueller Tastatur, Notizzettel, Puzzle und Scrapbook folgende Anwendungen und Spiele, die oftmals mit Maus spielbar sind, in der Realität jedoch nur wenige Minuten gespielt werden. Einfach weil man es kann, nicht, weil es Spaß macht oder man es möchte.
- System-Ordner
- Einen leeren Ordner
- MacPaint 1.3 (Malprogramm, wird aufgrund von zu wenig Speicher jedoch nicht ausgeführt)
- MacWrite (Textverarbeitung)
- RCV (Beispieldatei für MacPaint)
- Sample Memo (Beispieldatei für MacWrite)
- MacLanding (Defender-Klon)
- CrystalRaider (Spiel)
- Aliens (Spiel)
- MLscores (Highscores für MacLanding)
- Lode Runner (Spiel)
- ALICE (abgewandeltes Schachspiel)
- Destroyer (Schiffe versenken)
- Missile Command (Spiel)
- Mouse Eaters (Spiel)
- Daleks (Spiel, startet wegen eines Systemfehlers nicht)
- Mouse (Spiel, identisch mit Mouse Eaters)
Fazit zum Pico Mac Nano
Tja, was soll ich sagen. Der Pico Mac Nano macht einfach Spaß. Vor allem, wenn man mit dem Original oder wie in meinem Fall dem Nachfolger Erfahrung hat. Das Gefühl bei der Nutzung ist schwierig zu beschreiben: Man möchte vor Glück weinen und nutzt den kleinen Kerl dann doch so gut wie nie, gerade, wenn man wie der Autor stark kurzsichtig ist. Nichtsdestotrotz ist er ein schönes Stück Technik, bei dem ich froh bin, es zu besitzen. Daher ein großes Dankeschön an Nick Gillard, falls er das hier liest, und auch an Matt Evans für die Vorarbeit am Pico Mac. Es ist ein Traum für jeden Sammler und jeden Apple-Fanboy. Leider hat Apple zurecht eine Unterlassungserklärung aufgrund von Copyright-Verletzungen abgegeben. Doch sie waren dabei fair (laut Gillard auch sehr nett und höflich) und haben lediglich den Verkauf fertig zusammengebauter Pico Mac Nano verboten. Etwas mehr als 1.000 Stück konnte 1-bit rainbow vorher verkaufen. Einen habe ich und ich liebe ihn. Auch wenn er nicht wirklich nutzbar ist.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde vom Autor auf eigene Kosten im freien Handel erworben. Der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung, es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.




































