Telegram ist erst vor wenigen Wochen in der Islamische Republik Iran unter Druck geraten - nun trifft es das Unternehmen in Russland noch härter: Ein Gericht hat entschieden, dass die Messenger-App bis zur Einrichtung eines Zugangs für Geheimdienste gesperrt bleibt.
Die Bemühungen von Telegram haben am Ende keine Früchte getragen: Ein Moskauer Gericht hat die Sperrung des Messengers durch Mobilfunkanbietern angeordnet, bis das Unternehmen der Sicherheitsbehörde FSB entsprechende Möglichkeiten zur Entschlüsselung von Nachrichten bereitstellt. Telegram hat die Möglichkeit, die Entscheidung anzufechten, wobei die Anfechtung den Vollzug der Maßnahme aber nicht verhindert.
Das Urteil ist der (vorläufige) Höhepunkt eines längeren Streites - so wurde Telegram bereits im Jahr 2017 zu einer Geldstrafe verurteilt, da es sich einer Kooperation mit dem Geheimdienst FSB verwehrte.
Der inzwischen im Exil befindlichen Gründer des sozialen Netzwerkes vk.com und Telegram Pavel Durov hat bereits angekündigt, dass die Sperre mittels in Telegram integrierte Methoden umfangen werden soll, wobei sich für Nutzer nichts ändern soll.
Silvio Werner - Senior Tech Writer - 10109 Artikel auf Notebookcheck veröffentlicht seit 2017
Ich bin seit über zehn Jahren journalistisch aktiv, den Großteil davon im Bereich Technologie. Dabei war ich unter anderem für Tom's Hardware und ComputerBase tätig und bin es seit 2017 auch für Notebookcheck. Mein aktueller Fokus liegt insbesondere auf Mini-PCs und auf Einplatinenrechnern wie dem Raspberry Pi – also kompakten Systemen mit vielen Möglichkeiten. Dazu kommt ein Faible für alle Arten von Wearables und insbesondere für Smartwatches. Hauptberuflich bin ich als Laboringenieur unterwegs, weshalb mir weder naturwissenschaftliche Zusammenhänge noch die Interpretation komplexer Messungen fern liegen.