Test Asus P550CA-XO522G Notebook
Schon seit einiger Zeit versucht Asus den Platzhirschen (Lenovo, Dell, HP, Fujitsu) einen Teil vom Geschäft mit Business-Notebooks abzuringen. Entsprechende Modelle laufen unter der Marke "AsusPro". In der Regel handelt es sich dabei um Notebooks aus der Consumer-Reihe, die etwas verändert wurden. Das gilt auch für das P550CA-XO522G. Wir kennen das Notebook bereits, denn wir haben die baugleichen Modelle X550LD-XX023H, R510CA-CJ862H und F550CA-XX078D getestet. Ob das P550CA überzeugen kann, verrät unser Testbericht.
Zur Einordnung des Rechners ziehen wir die Konkurrenten Lenovo Thinkpad Edge E540 (Core i3-4000M, HD Graphics 4600) und HP Probook 450 G1 (Core i7-4702MQ, HD Graphics 4600) heran.
Da das P550CA baugleich mit den Modellen der X550-/F550-Serie von Asus ist, gehen wir nicht weiter auf das Gehäuse, die Ausstattung, die Eingabegeräte und die Lautsprecher ein. Entsprechende Informationen können den Testberichten des X550LD-XX023H und des F550CA-XX078D entnommen werden.
Gehäuse & Ausstattung
Das P550CA nutzt das gleiche Gehäuse wie das X550LD-XX023H und das F550CA-XX078D. Einen kleinen Unterschied gibt es bei der Farbwahl. Während die Oberseite der Baseunit beim X550LD/F550CA in Silbergrau gehalten ist, ist sie beim P550CA schwarz gefärbt.
Display
Asus rüstet das P550CA mit einem matten 15,6-Zoll-Bildschirm aus, der mit einer nativen Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten arbeitet. Mit einer durchschnittlichen Helligkeit von 211,3 cd/m² sichert es sich einen Rang im unteren Mittelfeld. Das Probook (202,8 cd/m²; HD) und das Thinkpad Edge (217,2 cd/m²; HD) bewegen sich ebenfalls in diesem Bereich. Auch mit Kontrast (259:1) und Schwarzwert (0,82 cd/m²) wird der Bildschirm des P550CA keinen Blumentopf gewinnen. Das Probook (211:1, 1,08 cd/m²) und das Thinkpad Edge (289:1, 0,8 cd/m²) haben allerdings auch keine erheblich besseren Werte vorzuweisen.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 212 cd/m²
Kontrast: 259:1 (Schwarzwert: 0.82 cd/m²)
ΔE Color 5.33 | 0.5-29.43 Ø4.94
ΔE Greyscale 5.28 | 0.5-98 Ø5.2
41.49% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
60.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
40.13% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.57
Da Asus ein Farbprofil vorinstalliert hat, fallen die Farbwerte des Bildschirms recht gut aus. So liegt die durchschnittliche DeltaE-2000-Abweichung im Auslieferungszustand bei einem Wert von 5,3. Damit verpasst das Display den Zielbereich (DeltaE kleiner 3) nur knapp. Der Bildschirm weist allenfalls einen minimalen Blaustich auf.
Das P550CA kann durchaus im Freien benutzt werden. Dabei sollten aber zu helle Umgebungen werden. Die Blickwinkelstabilität des Bildschirms fällt so aus wie es das Preisniveau des Notebooks erwarten lässt: sehr eingeschränkt.
Leistung
Mit dem P550CA hat Asus ein Office-Notebook im 15,6-Zoll-Format im Sortiment, das sich sowohl an kleine und mittelständische Unternehmen als auch private Nutzer richtet. Typische Business-Eigenschaften wie einen Docking-Anschluss oder ein Trusted Platform Module hat der Rechner nicht zu bieten. Unser Testgerät ist für etwa 480 Euro zu haben. Wer auf die beiden Windows Betriebssysteme verzichten kann, bekommt das Notebook schon für 380 Euro (Modell: P550CA-XO522D; man beachte das 'D' am Ende der Bezeichnung).
Prozessor
Im P550CA verrichtet ein Core i3-3217U Prozessor seinen Dienst. Diese Zweikern-CPU entstammt noch Intels Ivy-Bridge-Prozessorgeneration. Der Prozessor arbeitet mit einer Geschwindigkeit von 1,8 GHz. Einen Turbo gibt es nicht. Es handelt sich hierbei um ein ULV-Modell mit einer TDP von 17 Watt. Die CPU-Tests der Cinebench Benchmarks bearbeitet die CPU sowohl im Netz- als auch im Akkubetrieb mit voller Geschwindigkeit. Mit den Resultaten des Probook und des Thinkpad Edge kann das P550CA nicht mithalten. Beide Konkurrenten sind mit stärkeren Prozessoren bestückt.
System Performance
Das System arbeitet rund und problemlos. Auch das Resultat im PC Mark 7 Benchmark fällt sehr ordentlich aus. Aber auch in diesem Benchmark kann der Asus Rechner nicht mit den beiden Konkurrenten mithalten, da sie über stärkere Prozessoren verfügen.
PCMark 7 Score | 1905 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
In unserem Testgerät steckt eine Festplatte aus der Scorpio-Blue-Serie von Western Digital. Sie besitzt eine Kapazität von 500 GB und arbeitet mit 5.400 Umdrehungen pro Minute. Asus teilt die Festplatten der eigenen Notebooks ab Werk in eine Betriebssystempartition (186 GB) und eine Datenpartition (258 GB) auf. CrystalDiskMark meldet eine Lesegeschwindigkeit von 103,3 MB/s. Hierbei handelt es sich um einen guten Wert für eine 5.400er-Festplatte. Positiv hervorzuheben sind die überdurchschnittlichen 4k-read-/write-Werte.
Grafikkarte
Der Grafikkern des P550CA stammt von Intel und trägt die Bezeichnung HD Graphics 4000. Er unterstützt DirectX 11 und arbeitet mit Geschwindigkeiten zwischen 350 und 1.050 MHz. Die Resultate der 3D Mark Benchmarks fallen so aus, wie wir es erwartet haben. Mit den Werten des Thinkpad Edge und des Probook kann sich der Asus Rechner nicht messen. Sie sind mit stärkeren GPUs ausgestattet.
3DMark 11 Performance | 555 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 28013 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 2853 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 407 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Asus positioniert das P550CA als Arbeitsgerät für die berufliche und private Nutzung. Somit spielt die Fähigkeit, Computerspiele darstellen zu können, eine untergeordnete Rolle. Nichtsdestotrotz sind einige Spiele in niedriger Auflösung (1.024 x 768 Bildpunkte) und niedrigen bis mittleren Qualitätseinstellungen flüssig spielbar. Ein paar zusätzliche Frames können mit Hilfe eines Arbeitsspeichermoduls aus dem Rechner gequetscht werden. Durch das zusätzliche Modul arbeitet der Arbeitsspeicher im Dual-Channel-Modus, wodurch die GPU besser ausgereizt wird. Im Durchschnitt sollte eine Steigerung der Frameraten bis zu 20 Prozent möglich sein.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Tomb Raider (2013) | 31.2 | 15.8 | 9.5 |
Emissionen & Energie
Geräuschemissionen
Ein Arbeits-Notebook sollte möglichst wenig Lärm erzeugen. In dieser Disziplin enttäuscht der Rechner nicht. Während des Idle-Modus ist nur ein sehr leises Rauschen des Lüfters zu vernehmen. Anders sieht es unter Belastung aus: Der Lüfter dreht schneller und erzeugt mehr Lärm. Er bewegt sich dabei aber noch im moderaten Bereich.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31 / 31 / 31 dB(A) |
DVD |
| 36.3 / dB(A) |
Last |
| 34 / 38.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Der verbaute ULV-Prozessor erzeugt nicht allzu viel Abwärme. Somit befinden sich die Oberflächentemperaturen des P550CA an jedem Messpunkt im grünen Bereich - auch während des Stresstests. Das gleiche Bild zeigt das Thinkpad Edge. Das Probook überschreitet während des Stresstests im Bereich des Lüfters an jeweils einem Messpunkt die Vierzig- bzw. Fünfzig-Grad-Celsius-Marke.
Den Stresstest (Prime95 und Furmark arbeiten für mindestens eine Stunde) durchläuft die CPU des P550CA sowohl im Netz- als auch im Akkubetrieb mit voller Geschwindigkeit (1,8 GHz). Die GPU hingegen arbeitet mit 900 bis 1.000 MHz (Netzbetrieb) bzw. 350 MHz (Akkubetrieb). Die CPU-Temperatur hat sich während des Stresstests (Netzbetrieb) bei etwa 70 Grad Celsius eingependelt.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 34.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-6.3 °C).
Energieaufnahme
Während des Idle-Betriebs liegt der Energiebedarf des P550CA zwischen 8,6 und 10,6 Watt. Das Thinkpad Edge (5,4 bis 7,9 Watt) bzw. das Probook (6,3 bis 8,8 Watt) zeigen sich sparsamer, obwohl sie - im Gegensatz zum P550CA - mit herkömmlichen Mobilprozessoren (kein ULV) bestückt sind. Des Rätsels Lösung ist schnell gefunden: Probook und Thinkpad Edge sind mit Haswell CPUs ausgestattet. Die Haswell Architektur zeigt sich generell genügsamer als die Ivy-Bridge-Architektur. Unter mittlerer (3D Mark 06 läuft) bzw. voller Last (Stresstest, Prime95 und Furmark arbeiten) liegt das P550CA vorn. Hier kann es seine niedrigere Betriebsspannung gegenüber den Prozessoren der Konkurrenz ausspielen. Den größten Energiebedarf hat selbstverständlich das Probook - schließlich steckt ein Vierkernprozessor in dem Rechner.
Aus / Standby | 0 / 0.0001 Watt |
Idle | 8.6 / 10.6 / 10.6 Watt |
Last |
27.7 / 36 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Akkulaufzeit
Im praxisnahen WLAN-Test werden Webseiten automatisch im 40-Sekunden-Intervall aufgerufen. Das Energiesparprofil ist aktiv und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt. Das P550CA erreicht eine Laufzeit von 3:01 h. Das ist wenig für ein Notebook mit ULV-CPU, das zudem für berufliche Nutzer gedacht ist. Bessere Werte haben das Thinkpad Edge (4:23 h) und das Probook (4:48 h) zu bieten. Die Akkus dieser beiden Notebooks verfügen über höhere Kapazitäten (Asus: 37 Wh, HP: 47 Wh, Lenovo: 48 Wh) als das Modell des P550CA.
Fazit
Das Asus P550CA-XO522G bietet eine gute Anwendungsleistung und arbeitet dabei meistens leise. Zudem liegen dem Rechner zwei Betriebssysteme bei und das Notebook ist mit einem matten Bildschirm ausgestattet. Allerdings verfügt der Bildschirm nur über einen geringen Kontrast und die Blickwinkel sind eingeschränkt. Wenigstens zeigt sich der Bildschirm recht farbtreu. Die Akkulaufzeit im praxisnahen WLAN-Test kann nicht überzeugen. Hier erwarten wir heutzutage deutlich mehr.
Das Lenovo Thinkpad Edge E540 und das HP Probook 450 zeichnen sich durch stärkere CPUs, bessere Wartungsmöglichkeiten, längere Akkulaufzeiten und deutlich bessere Eingabegeräte aus. Das Thinkpad Edge ist in der Variante 20C60043GE (Core i5-4200M, kein Windows Betriebssystem) bereits ab 520 Euro zu haben. Für das preisgünstigste Modell der Probook-450-Reihe (Modell: E9Y49EA, Core i3-4000M, Windows 7 Pro + Windows 8 Pro) müssen etwa 580 Euro auf den Tisch gelegt werden.