Test Medion Akoya S4216 MD 99080 Ultrabook
Medion hatte sich bisher beim Thema Ultrabooks ruhig verhalten. Der Hersteller hat ganz unauffällig das Akoya S4211 im Programm (Webshop), welches auf gleichem 14-Zoll-Barebone beruht, wie unser aktuelles Testgerät aus dem ALDI-Nord (kein Verkauf bei Aldi-Süd!).
Die S4211-Schwester gibt es im Bundle mit Zusatz-Akku für 579 Euro, jedoch ist hier nur ein Core i3 2367M, eine 500 GB Festplatte und kein Hybrid-SSD verbaut. Das optische Laufwerk ist auch hier ein MultiBay-Format, der Zweitakku für den Schacht gehört beim S4211 zum Lieferumfang des Bundles.
Summa Summarum legt das ALDI-Angebot folglich für den Mehrpreis von lediglich 20 Euro einen etwas besseren Core i3 (Ivy Bridge, HD Graphics 4000), 1.000 GB Massenspeicher, eine 32 GB SSD (RAID 0 mit HDD) und Windows 8 drauf.
Die dünne und leichte Konkurrenz tummelt sich ebenfalls in der Preiszone unter 500 Euro. Die Core-i3-CPUs ähneln der ALDI-Offerte, außerdem gibt es auch 32 GB Hybrid SSDs in Verbindung mit einer Festplatte. Der gigantische Speicherplatz von 1.000 GB sowie das optische Laufwerk und der Zusatz-Akku im Paket sind die schwergewichtigen Vorteile des Akoya S4216 aus dem ALDI. Die Konkurrenzgeräte haben alle kein optisches Laufwerk. Sticht der Akoya damit seine Konkurrenz aus? Mitnichten. Erfahren Sie im Test, was uns gefallen und missfallen hat.
Medion setzt auf ein Vollkunststoff-Chassis, das auf der Handauflage und dem Deckel durch eine Alu-Applikation aufgewertet wird. Diese Areale werden sehr gut vor Fingerabdrücken bewahrt und fühlen sich hochwertig kühl an. Die übrigen Flächen aus Kunststoff zeigen nicht den Hauch einer Lackierung und sind in diesem Sinne wartungsfrei.
Das optische Laufwerk bzw. der MultiBay-Schacht fordert Tribut auf Seiten der Stabilität. Die Base-Unit verzieht sich beim Hantieren deutlich und der Bereich oberhalb des Laufwerks lässt sich stark eindrücken. Dies hat entsprechend klapprige Folgen für die Tastatur.
Die Scharniere haben den Deckel gut im Griff, lassen selbigen aber deutlich nachwippen. Das Display ist für ein Ultrabook angemessen dünn und lässt sich mit wenig Kraft begrenzt verwinden. Die Deckelfläche kann Krafteinwirkungen nicht widerstehen, weshalb Nutzer damit sehr vorsichtig umgehen sollten.
Die Unterseite lässt sich mit einer einzigen, großen Abdeckung öffnen. Zum Vorschein kommt dann das wartungsfreundliche Innenleben, das besonders den kleinen Bastler und Hardware-Tuner aufhorchen lässt. Festplatte (2,5-Zoll SATA, mSATA-Modul (32 GB SSD Samsung), RAM (2 Slots, einer belegt) und das WLAN-Modul können hier getauscht werden. Die CPU ist hingegen aufgelötet, aber der Lüfter kann zur Reinigung einfach abgenommen werden.
Medion integriert alle Anschlüsse in Full-Size, die auch bei normalen Laptops in Mode sind. Die von manchen Herstellern verwendeten Micro-VGA bzw. HDMI-Ports gibt es im S4216 nicht. Auch die Praxis des Weglassens von RJ45 (Ethernet, z. B. Lenovo S400, Asus Zenbook UX31A) hat sich zum Glück noch nicht durchgesetzt.
Kommunikation
Integriertes 3G ist kein Thema für das Medion Ultrabook. Nutzer müssen ihr Smartphone als mobilen HotSpot (WLAN) einrichten, sofern das Internet unterwegs eine Rolle spielt. Der Video-Chat kann online bedenkenlos genutzt werden, die VGA Webcam löst nur in 640 x 480 Pixeln auf und produziert folglich nur wenige Daten. Die Fotos sind allerdings nahezu unbrauchbar, denn es stellt sich ein Blur-Effekt an den Rändern ein. Nur die Bildmitte ist passend fokussiert. Die Kommunikationsmodule entsprechen ansonsten dem aktuellen Standard. Neben WLAN nach b/g/n-Technik ist ein Gigabit-LAN-Adapter und das stromsparende Bluetooth 4.0 an Bord.
Zubehör
In der Box finden wir neben Netzteil und Poliertuch ein Handbuch, Windows 8 Recovery Datenträger (64Bit-Version), eine Treiber-DVD sowie zahlreiche ALDI-Broschüren. Interessant ist auf jeden Fall die Beigabe des 25 Wattstunden Zusatz-Akkus im Wert von 49 Euro (Einzelverkauf als Zubehör S42xx/S46xx-Serie). Für den Einbau liegt separat eine Anleitung bei, aber auch ohne diese wäre der Laie in der Lage, eine einzige Schraube zu lösen.
Medion spielt eine Menge Software auf, wobei Kasperskys Internet Security (90 Tage Testversion) schon nach wenigen Tagen mit seinen Aktualisierungswünschen nervt. Weiter an Bord sind CyberLinks YouCam 5, LabelPrint 2.5, MediaEspresso 6.5, Power2Go 8 und Power DVD. Für diese CyberLink-Produkte liegt ein echter Lizenz-Key bei. CyberLink PowerRecovery übernimmt es, Wiederherstellungsdatenträger auf DVD zu brennen. Für Unterhaltung und Hobby gibt es Magix Music Maker Jam, Ashampoo Burning Studio, Photo Commander, Photo Optimizer und Snap.
Wartung
Wartung und Erweiterbarkeit sind einfach, denn eine einzige Klappe auf der Unterseite macht den Weg frei. Darunter befinden sich der 2,5-Zoll-HDD-Schacht (SATA), die mSATA SSD-Steckkarte (Samsung), das WLAN-Modul und die RAM-Sockel (2x). Der Gehäuselüfter liegt vollständig offen und kann auf diesem Wege gereinigt werden (Druckluft).
Garantie
Medion gewährt 36 Monate Garantie, allerdings ohne Pick-Up Service. Klassisch liegt dem Gerät eine Garantiekarte bei, mit der das Akoya portofrei eingeschickt werden kann. Die Zeitspanne ist für die Preisklasse außerordentlich lang, zumal Medion für seine im Medion-Shop bzw. bei externen Anbietern verkauften Geräte nur eine Garantie von 24 Monaten ansetzt.
Tastatur
Die Chiclet-Tasten haben eine angenehm deutliche Beschriftung und große Pfeiltasten. Danach folgt der mittlere Tastenhub bereits als das letzte positive Merkmal. Wir werden beim Tippen vom undeutlichen Druckpunkt und dem klapprigen Anschlag abgeschreckt. Letzteres ist der Fall, weil die Auflage deutlich federt, speziell über dem MultiBay-Schacht.
Touchpad
Leider hört die Kritik nicht beim Touchpad auf. Das ClickPad besitzt keine separaten Maustasten und sollte daher vorne zum Maus-Klick eingedrückt werden können. Der Tasten-Hub ist aber so winzig und die Kraftanstrengung so groß, dass wir nach einiger Zeit entnervt eine Maus anschließen. Die matte, Alu-ähnliche Oberfläche des relativ großen Multi-Touch-Pads hätte eine bessere Beurteilung verdient, aber im Zusammenhang mit dem schlechten Klick-Verhalten kann keine gute Bewertung drin sein.
Die matte 14-Zoll-HD-Anzeige in 1.366 x 768 Pixeln (16:9 Format) hat eine normale Pixeldichte von 112 PPI. Die LED-Hintergrundbeleuchtung hat eine maximale Luminanz von nur 175 cd/m², und das auch im Akkubetrieb. Die Ausleuchtung der Fläche (85 %) ist gerade noch gleichmäßig genug, um sichtbare Lichthöfe zu verhindern.
Sattes Schwarz und kräftige Farben sind kein Projekt für das Akoya S4216. Die Kontraste sind sehr klein. 223:1 - das steht für blasse, matte Farben. Knackige Farben sind zwar kein Muss für ein mobiles Ultrabook, Fotos, Filme und Spiele würden damit aber mehr Freude bereiten.
Professionelle Bildbearbeiter wählen ihre Laptops aufgrund des darstellbaren Farbraums aus. Schon auf Grund der niedrigen Auflösung wird die Wahl nicht auf das Akoya fallen. Der Farbraum sei daher nur der Vollständigkeit halber genannt. sRGB und AdobeRGB werden deutlich verfehlt. Das dritte ICC-Profil zeigt, dass selbst deutlich teurere Ultrabooks, wie das extrem dünne Aspire S7-391, einen ähnlich kleinen Farbraum besitzen, obwohl es ein Full HD IPS Panel besitzt.
|
Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 175 cd/m²
Kontrast: 223:1 (Schwarzwert: 0.777 cd/m²)41.08% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
58.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
39.58% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Der Außengebrauch des 14-Zollers bereitet nur bedingt Freude. Bei Bewölkung geht die Helligkeit des Desktops noch in Ordnung. Die durchschnittliche Leuchtdichte von nur 175 cd/m² ist für helleres Umgebungslicht ansonsten ungenügend. In der prallen Sonne hätte das S4216 keine Chance. Beim Inneneinsatz gibt es aber nichts zu meckern, die matte TFT-Oberfläche erfüllt die Anforderungen an einen reflexionsfreien Arbeitsplatzmonitor. Hellere Panels gibt es nicht nur beim teuren Zenbook UX32VD (355 cd/m²), auch ein Samsung 530U3C-A01DE (306 cd/m²) gleicher 500-Euro-Preisklasse leuchtet heller.
Farbveränderungen und grobe Verfälschungen des Referenzbildes treten schnell (vertikal, nur 15 Grad stabil) oder gemächlich auf (horizontal, bis 50 Grad stabil). Damit sind die Betrachtungswinkel der Anzeige stark eingeschränkt. Arbeitet jemand allein am Akoya, wird das kaum stören. Zu dritt kann das Betrachten von Filmen oder Fotos aber zur Quälerei werden (Geisterbilder, verschwommene Konturen). Als Kino-Maschine (DVD-Laufwerk!) hätten wir uns stabile Blickwinkel gewünscht.
Aber: Medion muss sich für die schlechten Blickwinkel des Panels in dieser Preisklasse nicht schämen. Ob Ultrabook oder Laptop, für unter 800 Euro gibt es selten bessere Blickwinkel. Erst teure Notebooks, wie MacBook Air 13 Mid 2012 oder Asus Zenbook Prime UX31A Ultrabook machen es mit IPS-Technik besser.
Der Intel Core i3 3217U ist ein Low-Voltage-Prozessor für Subnotebooks und Ultrabooks. Er wird eher selten eingesetzt, da die Hersteller gern auf den günstigeren Sandy-Bridge-Vorgänger i3 2367M zurückgreifen, welcher auf derselben Plattform arbeiten kann (Panther Point Chipsätze). Die zwei Kerne takten mit 1,80 GHz, besitzen aber keinen Turbo Boost wie der i5. Hyper Threading (rechnen auf zwei zusätzlichen, virtuellen Kernen) ist aber möglich.
Einher mit dem Prozessor geht das mSATA-SSD-Modul Samsung MZMPC032HBCD (32 GB). Mit der 1.000 GB Seagate Festplatte und einem Intel RAID-0-Controller entsteht ein so genannter Hybrid-Speicher (SSD-Cache etc.). Dadurch kann Medion auf eine teure, große SSD verzichten und eine normale Festplatte einbauen. Die Ultrabook-Anforderung in wenigen Sekunden das Betriebssystem zu starten, wird durch die Hybrid-Lösung erfüllt.
Prozessor
Der Core i3 lässt eine geringere Performance als mit i5 vermuten. Wie hoch fallen diese Differenzen aus und sind die für den täglichen Einsatz relevant? Wir prüfen den Leistungsunterschied zum Ivy-Bridge-i5 mit den Cinebench Tests. Die zum Vergleich gestellten Geräte gibt es alle als günstige Core-i3-Versionen für unter 500 Euro.
Der R11.5 CPU Multi 64 Bit Test (1,76 Punkte) fällt 36 % schlechter aus als mit i5 3317U. Diese Ivy-Bridge-CPU arbeitet bspw. in den Ultrabooks Aspire S3-391 (2,4) oder IdeaPad S400 (2,38). Mit Throttling-Problem kann der i5 aber auch mit + 6-7 % fast auf gleichem Niveau wie der i3 liegen. In diesem Fall schaltet sich der i5-Turbo bei gewissen Temperaturen bei Last ab und hat keinen Vorteil mehr gegenüber einem Core i3 (Siehe IdeaPad U310 und Samsung 530U3C).
Im Akkubetrieb müssen wir nicht auf die CPU-Leistung verzichten. Der R11.5-Multi-Test endet ident auf 1,76 Punkte. Gleiches gilt für den OpenGL-Test der integrierten HD 4000 Grafik. Die Intel GPU rendert jederzeit mit einem Kern-Takt von 1.050 MHz und fällt im Leerlauf auf 350 MHz zurück.
Kurz: Der Core i3 ist nicht zwangsläufig eine schlechte Alternative zum i5. Manche Ultrabooks können den Turbo mangels Kühlung gar nicht oder nur sehr kurz aufrecht erhalten. In diesem Fall kann der Käufer ein solches Gerät auch mit i3 nehmen.
System Performance
Der PCMark 7 misst die Anwendungsleistung als Ganzes, indem ein Set von Tests jeweils für CPU, Grafik, RAM und Massenspeicher ausgeführt werden. Der Score zeigt dann, wo sich das S4216 im Vergleich zu anderen Ultrabooks dieser Preisklasse befindet. Erstaunlich: Das ALDI-Gerät toppt die Kontrahenten mit i5 Bestückung knapp (IdeaPad U310, Samsung 530U3C). Das liegt am oben genannten Turbo-Off dieser beiden Geräte, aber auch an ihrer etwas schlechteren Storage-Wertung. Die beiden obersten Konkurrenten haben ebenfalls einen Hybrid-Speicher mit 32 GB SSD. Das IdeaPad S400 verliert in beiden Bewertungen stark, obwohl es einen i5 Prozessor sein Eigen nennt. Der Grund ist das fehlende Hybrid-SSD, sowie das GPU-Throttling auf 350 MHz unter Last.
PCMark 7 Score | 3354 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die Ergebnisse der Massenspeicher-Benchmarks müssen in diesem Fall zweigeteilt betrachtet werden. Das S4216 gibt den vollen Zugriff auf das Intel RAID, welches im BIOS sogar abstellbar ist. HD-Tune & Co. können direkt auf der Samsung PM830 mSATA SSD (6 Gb/s) ihre Tests ausführen, weshalb wir jeweils zwei Messungen abbilden.
242 bis 508 MB/s im sequentiellen Lesen sind ordentliche Durchsätze, welche fast alle Konkurrenten in den Schatten stellen. Die Benchmarks fahren unterschiedliche Methoden, daher kann nicht etwa Crystal Disk Mark mit HD-Tune verglichen werden. Entscheidend ist an dieser Stelle: Die 4K-Tests, also das Lesen und Schreiben kleiner, verstreuter Dateien, entscheidet das Akoya S4216 für sich. Dicht auf den Fersen ist nur das HP Envy 4-1000sg (32 GB mSATA SSD + HDD), welches aber bei großen, zusammenhängenden Dateien schlechter ist.
Die erlebte Anwendungsperformance ist sehr gut. Die parallele Installation von Programmen, das Kopieren großer Datei-Ordner im Hintergrund oder der System-Kaltstart gehen schnell voran. Die Samsung mSATA SSD gibt es übrigens im Handel ab 45 Euro.
Grafikkarte
Die HD 4000 hat sich in den bisherigen Tests als passabel rechenstark bewiesen. Dies galt auch für die Low-Voltage-CPUs der Ultrabooks, welche auf niedrigem Niveau ähnliche 3D-Ergebnisse zeigten, wie in Standard-Laptops (Ivy Bridge). Siehe: Test Intel HD Graphics 4000 oder das Datenblatt der HD Graphics 4000.
Je nach Turbo-Definition und Kühlung kann die tatsächliche Leistung der GPU jedoch stark von Computer zu Computer schwanken. Im Turbo-Modus taktet die HD 4000 unseres Testgerätes hinauf (1.050 MHz) und im Idle wieder hinunter (350 MHz). CPU-lastige 3D-Benchmarks, wie der 3DMark 06, zeigen eine bunt durchmischte Leistung gegenüber einer HD 4000 im Core i5 3317U. Ein IdeaPad S400 liegt nur 6 % im Plus, ein Samsung 530U3C jedoch 40 %. Das Aspire S3-391 liegt gar 12 % im Minus. Reine GPU-Tests, wie der Cinebench R11.5 OpenGL Test (9,98 Punkte), werfen 2 bis 50 % weniger Punkte ab als mit i5 3317U. Ob echte Spiele-Tests klare Aussagen treffen?
3DMark 06 Standard Score | 3264 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2367 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
In der Tat machen reale Games eindeutige Aussagen, auch wenn sie negativ ausfallen. Der tiefrote Block der meistens 2011er und 2012er Games ist deutlich: Die Spieleleistung rangiert auf einem derart geringen Niveau, dass es in der Praxis keine Rolle mehr spielt, ob die HD 4000 dieses i3 hier und da etwas langsamer ist als im Core i5. Der limitierende Faktor ist in erster Linie die Grafikkarte. Lediglich sehr anspruchslose Games wie FIFA 13 laufen bis in mittlere Details flüssig.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Risen (2009) | 20.5 | 9.4 | 6.1 | |
Battlefield 3 (2011) | 9.8 | 6.4 | ||
Anno 2070 (2011) | 18.4 | 8.6 | ||
Mass Effect 3 (2012) | 15.9 | 11 | ||
Fifa 13 (2012) | 73 | 34 | 18.2 | |
Medal of Honor: Warfighter (2012) | 9 | 7.4 |
Geräuschemissionen
Bei der Lautstärke zeigt sich Medions 14-Zoller im Betrieb mit wenig Last oder im Leerlauf angenehm, er bleibt aber stets hörbar. Den Grundpegel definiert aber nicht der rotierende Lüfter, sondern das Rauschen der Festplatte. Der Lüfter schaltet sich niemals ab, ist aber, wie gesagt, leiser als die Festplatte.
Im Leerlauf und bei geringer Last messen wir 32-33 dB(A). Der Hersteller hat in allen Last-Bereichen auf eine adaptive Steuerung verzichtet und lässt die Kühlung mehr oder weniger konstant rotieren. Wenn Höchstleistung abverlangt wird, so steigt die Lautstärke lediglich auf bis zu 35,6 dB(A) (@3DMark2006/Games). Ob Stresstest oder Spiele, das macht für den Lärmpegel keinen Unterschied.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32 / 32.2 / 32.4 dB(A) |
HDD |
| 32.7 dB(A) |
DVD |
| 35.4 / dB(A) |
Last |
| 35.6 / 35.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Leerlauf bleibt Medions Ultrabook auf Tastatur und Handauflage kühl. Im Bürobetrieb mit wenig Last und viel Leerlauf erhöhen sich die Temperaturen nur um wenige Grad. Der Einsatz auf dem Schoß ist folglich kein Problem. Im Office-Einsatz profitiert das Gerät vom immer laufenden Lüfter.
Bei Last erhöhen sich die Temperaturen nur an wenigen Messfeldern deutlich, das sind die Hot-Spots über der CPU und am Luftauslass (Unterseite). Den mehrstündigen Stresstest für CPU und HD 4000, welcher der max. Last-Temperaturmessung voran geht, übersteht das S4216 ohne CPU-Throttling. Mangels Turbo-Boost ist ein solches Heruntertakten (unter 1,8 GHz) bei konstanter Last zwar selten, aber in schlechten Kühlsystemen dennoch möglich.
Sofern die Intel-Grafiksettings nicht dazu zwingen (Power-Mode "maximale Batterielebensdauer"), kann die HD 4000 volle 1.050 MHz fahren (Furmark Solo). Dies gilt aber nur, wenn nicht zeitgleich CPU-Rechenleistung abverlangt wird (Prime95). In diesem Fall agiert der Core i3 mit seinen vollen 1,8 GHz, erlaubt seiner HD 4000 aber nur die 350 MHz Sparflamme. Dies kann der Hintergrund des relativ niedrigen 3DMark 06 Scores sein.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.1 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-6.8 °C).
Lautsprecher
Zwei Lautsprecher befinden sich oberhalb der Tastatur. Sie erzeugen ein stark mittenlastiges Klangbild, Tiefen gibt es keine. Die Akustik ist verwaschen und undifferenziert. Für eine Präsentation geht die Lautstärke in Ordnung, besonders hoch ist der Pegel aber nicht. Musik wollen wir am liebsten per Kopfhörer oder per externen Lautsprecher hören, das schmerzt weniger in den Ohren. Solche Speaker sind per 3,5-Klinke ansteckbar, ebenso wie ein Mikrofon.
Energieaufnahme
Medion setzt auf eine relativ niedrige Akkukapazität von 37 Wattstunden, weshalb für lange Laufzeiten ein niedriger Energieverbrauch zwingend ist. Das Low Voltage System benötigt im Leerlauf 7 bis 11 Watt, das ist abhängig von der Helligkeit, dem WLAN und dem Energiemodus. Damit mischt sich das S4216 unauffällig unter die Konkurrenz.
Selbige liegen trotz der meistens helleren Displays auf gleichem Niveau: Samsung 530U3C (7-12 Watt); Lenovo IdeaPad S400 (5-8); Acer Aspire S3-391 (7-10,5); HP Envy 4-1000sg (6-8,5). Im Stresstest steigt die Energieaufnahme auf 32 Watt. Ist allein der Prozessor-Stresstest aktiv (Prime95 Multi), so benötigt das S4216 21 Watt. Die genannte Konkurrenz benötigt im Stresstest etwas weniger Energie, Core-i5-Systeme liegen meistens bei 29 Watt. Schlechte Vorgaben für die Laufzeiten?
Aus / Standby | 0.2 / 0.2 Watt |
Idle | 6.9 / 9.3 / 11.2 Watt |
Last |
28.7 / 32.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Intels geforderte Ultrabook-Laufzeit von mindestens fünf Stunden kann das S4216 locker erfüllen. Allerdings nur mit dem Zusatz-Akku (25 Wh). Der Standard-Akku (37 Wh) hält ein DVD-Playback mit zirka 175 cd/m² (Max. Luminanz) nur 126 Minuten durch. Die WLAN-Laufzeit wird erfahrungsgemäß mit dem Single-Akku nicht deutlich länger ausfallen, sie wird höchstens 180 Minuten betragen. Die anderen Tests haben wir alle unter Hinzunahme des Zusatz-Akkus im MultiBay-Schacht ausgeführt.
Zuerst wird immer der Standard-Akku geladen, danach der Zusatz-Akku. Ein zeitgleiches Laden oder Entladen findet niemals statt. Akku #1 lädt 2:10 Stunden, Akku #2 braucht 1:45 Stunden. Beim Entladen ist zuerst der Standard-Akku dran, es folgt der MultiBay-Akku.
Die Leerlauf-Laufzeit ist eher theoretischer Natur, erlaubt aber den Ausblick auf das maximal Mögliche. Der Readers Test des Battery-Eater setzt erst nach 9:04 Stunden (544 Min.) aus. Im WLAN-Test (Skript ruft Websites auf, teilweise mit Videos) ermitteln wir eine Laufzeit von 5:30 Stunden (330 Min.). Die Helligkeit während des Tests war auf zirka 150 cd/m² gesetzt (zwei Stufen dimmen). Im Generic Power Management können die Ladevorgänge manuell begrenzt werden, was der Lebensdauer der Zellen dient (z. B. 80 %).
Mit diesen Laufzeiten steht Medions 14-Zoller gut da. Es bleibt jedoch zu bemerken, dass Samsungs 530U3C mit einem einzigen Akkumulator fast dieselbe WLAN-Laufzeit schafft: Samsung 530U3C (45 Wh, 3317U; 546/303 Min. Idle/WLAN-Test); Lenovo IdeaPad S400 (32 Wh, i5 3317U; 317/298); Acer Aspire S3-391 (36 Wh, 3317U; 420/238); HP Envy 4-1000sg (52 Wh, 2367M; 485/260); Lenovo IdeaPad U310 (46 Wh, 3317U; 391/257).
ALDI hat mit dem Medion Akoya S4216 ein in der Tat lukratives Angebot im Programm. Dennoch können wir nicht uneingeschränkt zum Kauf raten. Käufer mit hohen Ansprüchen an die Verarbeitung des Gehäuses werden enttäuscht. Ebenso solche, die mit dem S4216 viel schreiben wollen. Aber der Reihe nach.
Der Intel Core i3 3217U ist sicher nicht der schnellste Ultrabook-Prozessor, doch in Zusammenarbeit mit der 32 GB mSATA SSD von Samsung und dem RAID-0-Verbund des Massenspeichers (Seagate HDD 1 TB) entlockt er dem System eine beachtliche Arbeitsgeschwindigkeit. Die Emissionen leiden nicht unter diesem „Kraftpaket“, der 14-Zoller bleibt jederzeit angemessen kühl und leise.
Die beste Mobilität im Sonnenschein verfehlt das Akoya nur auf Grund seines unterdurchschnittlich hellen Panels. Die Akkulaufzeit von 5:30 Stunden im WLAN-Test spielt jedoch in der richtigen Liga (mit Zusatz-Akku). Die Option auf ein DVD-Laufwerk ist sicherlich für manche Interessenten ganz großes Kino. Jedoch liegt es auch an diesem MultiBay-Schacht, dass die Stabilität des Chassis zu wünschen übrig lässt.
Hebt der Nutzer die Base-Unit an, so bemerkt er ständig ein Biegen und Nachgeben an vielen Bereichen. Hiervon ist das Tastenbett ebenso betroffen, wie die Randbereiche und die Deckelfläche. Sicher, die Konkurrenz gleicher Preisregion liefert bei den Low-Cost-Ultrabooks auch nicht das Gelbe vom Ei. Medion stapelt aber noch zwei Etagen tiefer. Die Chassis-Stabilität und die Brauchbarkeit der Eingabegeräte wird von so manchem 350 Euro Einsteiger-Notebook übertroffen. Selbige sind freilich größer und sperriger.
Kurz: Technisch gesehen ist das Medion Akoya S4216 ein Kauf-Tipp. Wer sein Ultrabook jedoch viel transportiert und damit arbeitet, der sollte sich nach einer besser gebauten Alternative umsehen. Eine solche macht auf Dauer mehr Freude, auch mit weniger Speicherplatz.
Aus den nebenstehenden Alternativen für unter 500 Euro halten wir Samsungs 530U3C, Acers Aspire S3-391, Lenovos IdeaPad U310 und HPs Envy 4-1000sg (noch kein Test) für die besten Alternativen. Wer Wert auf eine gute Stabilität und feedbackstarke Eingabegeräte legt, der wird am ehesten beim Samsung 530U3C oder beim IdeaPad U310 fündig. Die ultimative Alu-Unibody-Wertigkeit gibt es in dieser Preisklasse aber nicht.