Test Samsung Serie 9 900X1B Subnotebook
Ein schlankes Gehäuse aus einem eher unbekanntem Material namens Duraluminium, eine gute Rechenleistung, passende Akkulaufzeiten und nicht zuletzt ein hochwertiger Bildschirm sind die Basis für ein erfolgreiches Subnotebook. Auf der Consumer Electronics Show 2011 (CES) überraschte Samsung mit der neuen Serie 9, die unter anderem, das bereits getestete Samsung Serie 9 900X3A Subnotebook mit 13,3-Zoll-Bildschirm beinhaltet. Auf Staunen folgte Ernüchterung, denn das kleinere 900X1B sollte vorerst exklusiv auf dem US-Markt vertrieben werden. Rund sechs Monate nach der CES 2011 fiel auch in Deutschland der Startschuss für den kleinsten Serienvertreter.
Optisch setzt das von uns getestete Samsung Serie 9 900X1B-A02 das Bild des großen Bruders fort. Dies gilt auch für das Innenleben und die gebotenen Features. Als Anzeige dient ein mattes 11,6-Zoll-Panel, das mit 1366x768 Pixeln auflöst. Im Inneren werkelt die bisher selten genutzte Intel Core i3-2357M ULV-CPU mit einer Taktfrequenz von 1,3 GHz und der Hyper-Threading Support. Zu den weiteren Ausstattungsmerkmalen gehören 4 GByte Arbeitsspeicher, die integrierte Intel GMA HD 3000 Grafik und 64 GByte SSD-Speicherkapazität. Der Schnittstellenumfang ist auf das Nötigste reduziert, mit USB 3.0 und Mini-HDMI aber auf aktuellem Stand.
Ein Trend neben 3D und diversen Smartphones, sowie Tablets, war sicherlich die von Intel lancierte Geräteklasse der Ultrabooks. Darunter diverse Geräte mit 11,6- und 13,3-Zoll-Bildschirm. Beispiele sind das UX21 und UX31 von Asus, das Aspire S3 von Acer, Lenovos U300s oder das Toshiba Portégé Z830. Das Samsung 900X1B spielt genau in dieser Liga und ist schon verfügbar, womit die anderen Hersteller nicht dienen können. Samsung selbst hat bisher kein eigenes Ultrabook vorgestellt. Unser Sample 900X1B-A02 geht für 999 Euro (UVP) über die Ladentheke und liegt damit genau im anvisierten Preisrahmen für diese neue Geräteklasse.
Keine Frage, dass Samsung mit dem Design der Serie 9 polarisiert. Das rundum schwarze Gehäuse wirkt elegant und zeitlos, wobei die angeschliffenen, silbernen Gehäusekanten einen netten Akzent setzen. Das Mittel der Wahl ist auch bei diesem Subnotebook die Legierung Duraluminium, das im Vergleich zu reinem Aluminium eine höhere Festigkeit aufweist. Das Design wirkt in sich stimmig. Dies liegt vor allem daran, dass bis auf den Bildschirmrahmen das gleiche Material genutzt wurde. Ein Kritikpunkt muss allerdings angebracht werden: Die matt-gebürsteten Oberflächen sind sehr anfällig für Fingerabdrücke und nicht so einfach zu reinigen wie der hochglänzende Bildschirmrahmen oder das Tastaturbett.
Die Anschlüsse hat Samsung selbstverständlich versteckt, wobei die wackelige Deckelkonstruktion aus einfachem Kunststoff nicht in das Gesamtbild passt. Die Gehäusestabilität des Chassis überzeugt bei dieser geringen Bauhöhe und dem Gesamtgewicht. Bei starkem, punktuellem Druck geben die Tastatur und die Handballenauflage leicht, aber sichtbar, nach. Der Displaydeckel kann das Bild nicht fortsetzen. Er lässt sich leicht verwinden und bei Druck von außen entstehen Wellen auf dem Bildschirm, die die Beleuchtung der LEDs stören. Man sollte den Bildschirm wie ein rohes Ei behandeln, da bei Verwindung ein Knarzen zu hören ist, was schlussendlich einen Riss zu Folge haben könnte.
Ein Blick auf das Gesamtgewicht zeigt, dass das Subnotebook von Samsung mit nur 1,07 Kilogramm ein wahres Leichtgewicht ist. Zum Vergleich: Das Lenovo ThinkPad X121e ist mit 1,55 deutlich schwerer (+ 31 %), Apples MacBook Air 11 Mid 2011 ist gleich schwer und das noch nicht erhältliche Asus UX21 Ultrabook liegt mit 1,1 Kilogramm ebenfalls in diesem Bereich.
Die Gehäuseunterseite gibt sich verschlossen. Dennoch ist das Öffnen nach dem Lösen von acht Schrauben, die sich elegant unter dem Gummistandfüßen und zahlreichen Widerhaken verstecken, möglich. Das Innenleben wird von einem großen 4-Zellen-Akku dominiert. Der Arbeitsspeicher ist direkt auf der Hauptplatine verlötet und lässt sich nicht austauschen. Der integrierte SSD-Speicher steckt in einem mSATA-Connector.
Auch bei diesem Gerät versteckt Samsung die Ports hinter zwei Abdeckungen an der rechten und linken Geräteseite. Im Vergleich zum 900X3A handelt es sich aber um zwei kleine „Schiebetüren“. Mit einem USB 3.0 sowie USB 2.0 Port, einem Micro-HDMI-Conntector und einem micro-SD-Kartenleser sind die wichtigsten Anschlüsse vorhanden. Aus Platzgründen hat Samsung sich für einen kombinierten Audioport und einen proprietären Anschluss entschieden, über den ein Adapter auf RJ-45 angeschlossen werden kann.
Insgesamt eine akzeptable Vorstellung, wobei ein Dockingport an der Geräteunterseite und ein passender HDMI-Adapter im Lieferumfang fehlen. An der Verteilung der Schnittstellen gibt es nichts auszusetzen. Durch die tiefe und relativ versteckte Positionierung der Ports muss das Gerät bei Nutzung einer Schnittstelle aber immer angehoben werden. Ein wenig lästig, aber anders lässt es sich bei diesem Design anscheinend nicht lösen.
Kommunikation
Bei den Kommunikationsmöglichkeiten bleibt nur ein Wunsch unerfüllt: Ein integriertes 3G-UMTS-Modul für den mobilen Internetzugriff. Ansonsten ist, mit WLAN nach 802.11n, Bluetooth 3.0 +HS und sogar Gigabit LAN, der aktuelle Stand der Technik an Bord. Für den Anschluss eines Netzwerkkabels muss allerdings der beiliegende Adapter genutzt werden.
Zubehör
In einer aufwändigen Verpackung aus hochwertigem Karton wird das 900X1B ausgeliefert. Neben dem Gerät selbst sind diverse Dokumentationen, ein passender RJ-45-Netzwerkadapter, eine Recovery- sowie Software-DVD und ein 40 Watt Netzteil mit Netzkabel im Lieferumfang enthalten. Letzteres ist durch das beiliegende Netzkabel weniger kompakt, als das Netzteil des Samsung Serie 9 900X3A mit dem platzsparenden Stecker-System. Ein eher sinnloses Gadget im Lieferumfang ist wohl die beiliegende Tragetasche für die Umverpackung des Subnotebooks.
Das vorinstallierte Softwarepaket entspricht dem üblichen Standard. Neben Microsoft Office 2010 Starter, dem PDF-Reader und eventuell Skype ist einiges an Bloatware installiert, deren Deinstallation zu empfehlen ist. Besonders nervig ist mal wieder die Software von Norton, die sich regelmäßig mit einem eigenen Fenster oder Pop-Up am Bildschirm zu Wort meldet.
Garantie
Samsung gewährt auf das Gerät eine Garantielaufzeit von 24 Monaten. Die Garantie-Plus ist für 79 respektive 139 Euro (UVP) erhältlich und beinhaltet 36 oder 48 Monate Garantie mit Vor-Ort-Abholservice (ab Kaufdatum), wobei dieses Upgrade innerhalb von 90 Tagen nach Kaufdatum registriert werden muss.
Die Chiclet-Style Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung und das Touchpad mit Multi-Touch-Unterstützung, sowie integrierten Tasten, hat Samsung im Vergleich zum 13-Zöller der Serie nicht verändert und eins zu eins übernommen. Details entnehmen Sie bitte dem Testbericht des Samsung Serie 9 900X3A Subnotebooks mit 13,3-Zoll-Bildschirm.
Auf der hauseigenen Roadshow während der CeBIT 2011 kündigte Samsung an, dass zukünftig wieder auf hochwertige Bildschirme im Line-Up gesetzt wird. Mit dem bereits getesteten 900X3A zeigte das Unternehmen ein sehr helles Panel, wie wir es zuvor noch nicht in der Redaktion hatten. Das Samsung Serie 9 900X1A ist mit einem matten 11,6-Zoll-Bildschirm ausgestattet, der diesen Premium-Trend fortsetzen soll. Mit einer nativen Auflösung von 1366 x 768 Pixel im 16:9 Format liegt das Panel vom Typ SEC3052, im Durchschnitt. Weitere Auflösungsstufen unter Windows 7 stehen nicht zur Verfügung, wobei eine externe Anzeige über den Micro-HDMI Anschluss bedient werden kann. Der passende Adapter ist leider nicht im Lieferumfang enthalten und muss separat erworben werden (29 Euro bei Samsung).
Bei der Vermessung mit dem Tool Gossen Mavo-Monitor brilliert der Bildschirm mit einer maximalen Luminanz von 357 cd/m² und einem ebenfalls guten Durchschnittswert. Damit muss sich auch das aktuelle Apple MacBook Air 11 geschlagen geben. Die Ausleuchtung der kleinen LEDs ist mit 87 % als gut zu bezeichnen, wobei die Helligkeit nach links und rechts messtechnisch abfällt. Mit freiem Auge ist dieser Unterschied aber nicht zu sehen.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 279 cd/m²
Kontrast: 420:1 (Schwarzwert: 0.8 cd/m²)38.83% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
55.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
37.45% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die weiteren Messwerte bestätigen die Verwendung eines hochwertigen TN-Panels. Kontrast (420:1) und Schwarzwert (0,8 cd/m²) sind zwar nicht ganz so gut wie die Helligkeit, aber dennoch überzeugend. Die Schwarzdarstellung ist satt und der Kontrast dürfte auch Film-Freunde zufrieden stellen. Für den professionellen Anwender stellt sich noch die Frage nach dem darstellbaren Farbraum. Fazit: Für Fotografen eignet sich das Gerät nicht, da die sRGB-Umgebung nicht bedient werden kann. Das 900X3A kommt im Vergleich aber auch nicht besser davon.
Im Außengebrauch macht sich die Kombination aus matter Bildschirmoberfläche, guter Luminanz und passendem Kontrastwert bemerkbar. Trotz der gedrosselten Beleuchtung im Akkubetrieb (279 cd/m²) ist der Inhalt auch bei direkter Lichteinstrahlung gut zu lesen. Spiegelungen der Umgebung sind, anders als bei Apples MacBook Air 11 Mid 2011 mit glänzendem Bildschirm, kein Thema.
Die Blickwinkelstabilität rundet den Gesamteindruck der Anzeige ab. Die horizontale Wiedergabe ist bis in flache Winkel durchgehend stabil und es entstehen keine Verfälschungen. Die vertikale Wiedergabe ist nicht so großzügig, wobei sich die Veränderungen im Vergleich zu einem günstigen TN-Panel in Grenzen halten. Insgesamt ein überzeugender Bildschirm, der sich den Spitzenplatz in dieser Klasse sichern kann.
Das Herz der Samsung Serie 9 900X1B Subnotebooks bildet eine Intel Core i3-2357M Ultra Low Voltage (ULV) Dual-Core CPU, die mit 2x 1,3 GHz taktet. Im Vergleich zum Intel Core i5-2537, der im 900X3A werkelt, fehlt der kleineren Variante in unserem Sample die automatische Übertaktungsfunktion alias Turbo Boost 2.0. Die niedrige Verlustleistung (TDP) von 17 Watt, 3 MByte L3-Cache und die Unterstützung der Hyper-Threading Technologie (2 Kerne, 4 Threads) bleiben bestehen. Die Basis für diesen Aufbau bildet der Intel HM65 Chipsatz (Cougar Point 2.0, B3-Stepping).
Wie auch bei den üblichen Sandy Bridge Prozessoren sind der DDR3-Speichercontroller und eine Intel GMA HD 3000 Grafik an Bord. Grundsätzlich kann der Speichercontroller bis zu 16 GByte verwalten. In diesem Fall ist der Arbeitsspeicher aber fest auf dem Mainboard angelötet, womit die Ausstattung von 4096 MByte auch gleichzeitig das Maximum darstellt. Das Speichermedium ist eine SSD-Steckkarte im mSATA-Formfaktor von Samsung (MZMPA064HMDR, 64 GByte), der sich nach dem Lösen der Bodenplatte austauschen lässt. Mehr zu diesem Thema finden Sie im Verlauf des Testberichtes.
Den Anfang in unserem Parcours bilden die CPU-Benchmarks von Maxon. Im Multi-Thread Rendering von CineBench R10 (64-Bit) erreicht der Intel Core i3-2357M ein Ergebnis von 4661 Punkten und platziert sich im unteren Drittel unserer Datenbank. Auf ähnlichem Niveau spielen AMDs neue A4-3300M APU oder der ältere Intel Core i3-380UM Prozessor. Das 900X3A mit Intel Core i5-2537M CPU kann sich mit 5127 Punkten nur minimal absetzen (+ 10 %).
Der CineBench R11.5 bestätigt die eher magere Leistung der kleinen ULV-Dual-Core CPU (1.2 Punkte). Der Intel Core i5-2537M kann in diesem Test einen Vorsprung von rund 22 % (1.4 Punkte) verbuchen. Im alltäglichen Gebrauch macht sich diese schwächere Prozessor-Leistung dank Solid State Drive (SSD) nicht bemerkbar und das System arbeitet insgesamt flüssig ohne längere Ladezeiten.
In den synthetischen Spielebenchmarks kann die Intel GMA HD 3000 Grafik nicht überzeugen. Mit einem Ergebnis von 1392 Punkten im 3DMark 06 bewegt sich das 900X1B im unteren Drittel unserer Datenbank und ist umgeben von Notebooks mit Arrandale-CPUs und der integrierten GMA HD Grafik. Bei einer anderen Auflösungsstufe (1280 x 768 Pixel) erreicht das größere 900X3A ein Ergebnis von 2788 Punkten und liegt damit rund 50 % vorne, wobei man den Auflösungsunterschied beachten muss. Insgesamt eine eher schwache 3D-Leistung und mehr eine Grafikeinheit für den multimedialen Gebrauch.
3DMark 03 Standard | 6740 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 3785 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 1392 Punkte | |
Hilfe |
In den Systembenchmarks von Futuremark, die das gebotene Gesamtpaket bewerten, zahlt sich das schnelle Solid State Drive aus. Im etwas älteren PCMark Vantage erreicht die Konfiguration 5787 Punkte und liegt auf dem Niveau diverser Multimedia-Notebooks ohne SSD. Darunter beispielsweise das HP EliteBook 2560p oder Samsungs RF711-S02DE mit einer Quad-Core CPU. Das 900X3A schneidet mit einem Gesamtergebnis von 8657 Punkten rund 50 % besser ab. Im aktuellen PCMark 7 bestätigt sich die gute Positionierung des 900X1B im oberen Mittelfeld (2355 Punkte).
PCMark Vantage Result | 5787 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2355 Punkte | |
Hilfe |
Bei geringem Platzangebot ist ein Solid State Drive im mSATA-Formfaktor das Mittel der Wahl. Samsung setzt auf ein Modell aus eigenem Hause, das eine Bruttokapazität von 64 GByte bietet. Mit einer maximalen Übertragung von 247 MB/s (Lesen), beziehungsweise 172 MB/s bei einer Schreiboperation, hinterlässt das SSD einen guten Gesamteindruck. Die Zugriffszeiten überzeugen ebenfalls. Mit aktuellen SATA III SSDs kann die Steckkarte von Samsung aber nicht mithalten. Theoretisch ist der Austausch der Speichereinheit möglich. Praktisch ist das Angebot an Alternativen gering und die Kosten sind vergleichsweise hoch. Wir empfehlen eine flinke micro-SD Speicherkarte als optionale Speichererweiterung.
Spiele Fazit
Bei der reinen Gaming-Leistung geht der Kombination aus stromsparendem Prozessor und integrierter Grafikeinheit die Puste aus. Selbst bei grafisch anspruchslosen Titeln und minimalen Voreinstellungen bewegen sich die Werte an der Grenze. Bei neueren Spielen liegen die Bildwiederholungsraten (fps) durchgehend im roten, nicht spielbaren Bereich. Summa summarum ein Gerät für Office- und Multimediawendungen. Casual-Gamer kommen mit dem Samsung Serie 9 900X1B nicht auf ihre Kosten.
min. | mittel | hoch | max. | |
World in Conflict - Benchmark (2007) | 33 | 11 | 4 | |
Supreme Commander - FA Bench (2007) | 16.9 | 7.9 | 5.1 | |
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 12.1 | 7.6 | 4.6 | |
Mafia 2 (2010) | 7.7 | 5.8 | 4.8 |
Geräuschemissionen
Dank SSD-Speicher und fehlendem optischen Laufwerk ist der Gehäuselüfter die einzige Geräuschquelle des 900X1B. Im Office-Betrieb (Idle) konnten wir maximal 32,9 dB(A) messen. In den meisten Fällen ist der Lüfter jedoch inaktiv und das Gerät lautlos. Dies entspricht auf unserem Messgerät einem Wert von 27,4 dB(A) (Hintergrundrauschen in absolut stiller Umgebung). Unter Last ist der Lüfter aktiv und erzeugt im Schnitt 39 dB(A). Glücklicherweise fiept der Lüfter nicht und subjektiv nimmt man ein konstantes Rauschen wahr. Ein Pluspunkt ist das rasche Abtouren des Lüfters nach erbrachter Leistung.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 27.4 / 30.4 / 32.9 dB(A) |
Last |
| 38.6 / 39 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Das 900X1B macht es dem großen Bruder nach und bleibt im Idle-Betrieb durchweg sehr kühl. Ein Vergleich zum ausgeschalteten Zustand ist nicht spürbar vorhanden. Anders sieht es während unseres Stresstests mit Prime95 und Furmark aus. Die Temperaturwerte an der Oberseite rutschen rasch in den roten, unangenehmen Bereich. Mit maximal 53,1° C im Bereich der Lüftungsöffnung und im Durchschnitt 36° C an der Oberseite fällt der Unterschied deutlich aus. Die Tasten an sich und die ergonomisch wichtige Handballenauflage bleiben aber auch in diesem Extrem-Szenario angenehm kühl bis lauwarm.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 45.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 53.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 28.1 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (+0.2 °C).
Bei diesen Außentemperaturen darf ein Blick unter die Haube nicht fehlen. Zu Beginn unseres Stresstests mit den Tools Prime95 (CPU) und Furmark (GPU) liegt die Kerntemperatur der CPU bei maximal 70° C. Nach mehreren Stunden Laufzeit sind die Temperaturen angestiegen, halten sich mit einem Spitzenwert von 85° C aber in Grenzen. Zu diesen Werten sei gesagt, dass diese nur als grober Anhaltspunkt dienen können (Näherungswerte HWInfo). Eine thermische Drosselung des Prozessors tritt diesen Beobachtungen zufolge nicht ein.
Lautsprecher
Mit einer Ausgangsleistung von jeweils 1,5 Watt sind die zwei Stereo-Lautsprecher nicht außergewöhnlich, aber das Klangbild hinterlässt einen passablen Eindruck. Die hohen Töne werden klar wiedergegeben und auch die Tiefen, sowie Bässe, sind ansatzweise vorhanden. Ein klarer Nachteil ist die Positionierung an der Unterseite des Gerätes. Das Klangbild verändert sich je nach Untergrund teilweise stark. Die maximale Lautstärke ist mehr als ausreichend und beeinträchtigt die Wiedergabe nicht. Gute externe Lautsprecher oder Boxen, die über den 3,5mm-Komboport oder den HDMI-Anschluss angesprochen werden können, ersetzen die Speaker aber nicht.
Die deutlichen Differenzen bei der Abwärme spiegeln sich auch bei den Verbrauchswerten wieder. Im Idle-Betrieb bewegt sich das Subnotebook mit Werten zwischen 5,3 und 9,3 Watt auf und zum Teil unter dem Niveau mancher Netbooks. Ein Grund dafür ist die stromsparende Intel Core i5-2357M ULV-CPU, die zusammen mit der GPU mit nur 17 Watt Verlustleistung (TDP) spezifiziert ist. Das größere Serie 9 900X3A verbraucht mit maximal 16,6 Watt im Office-Betrieb fast doppelt soviel Strom wie unser Sample.
Unter Last steigt die Energieaufnahme natürlich an, hält sich mit nur 29,9 Watt aber in Grenzen. Die Eingangsleistung des Netzteils von maximal 40 Watt wird dabei nicht annähernd ausgeschöpft. Die Differenz zum 900X3A fällt in diesem Test mit rund 4 Watt deutlich geringer aus. Im Blick auf die einzelnen Tests zeigt sich, dass der CPU-Stresstest Prime95 23 Watt für sich beansprucht. Der Verbrauch im ausgeschalteten Zustand, beziehungsweise Standby, ist mit 0,1 und 0,2 Watt unauffällig.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 5.7 / 8.7 / 9.3 Watt |
Last |
18.8 / 29.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Unter der Haube des 900X1B beansprucht der Lithium-Polymer-Akku mit 4 Zellen und einer Kapazität von 42 Wattstunden einen Großteil des Platzangebotes. Vorteil eines Lithium-Polymer-Akkumulators sind meist bessere Akkulaufzeiten und die Anpassungsmöglichkeiten, da der Akku aus sehr feinen Schichtfolien besteht. Ein Nachteil, im Vergleich zu einem herkömmlichen Lithium-Ionen-Akku, ist der länger dauernde Ladevorgang (165 Minuten).
Zurück zu den Laufzeiten. Der Battery Eater Classic Test belastet das System bei maximaler Bildschirmhelligkeit, aktiver Tastaturbeleuchtung und eingeschaltetem WLAN. Nach 2 Stunden und 29 Minuten ist in diesem Szenario eine komplette Akkuladung aufgebraucht. Im Gegensatz dazu sind bis zu 9 Stunden und 13 Minuten beim Lesen eines Textdokumentes (Reader’s Test) möglich. Bei diesem Test sind die Bildschirmhelligkeit minimiert und die Tastaturbeleuchtung sowie der WLAN-Adapter deaktiviert.
Der alltägliche Gebrauch und damit eine realitätsnahe Messung trägt den Namen „Surfen über WLAN“. Dabei ist eine angenehme Bildschirmhelligkeit eingestellt und das WLAN-Modul aktiv. Mit einer Laufzeit von 5 Stunden und 56 Minuten hinterlässt das Subnotebook einen insgesamt positiven Eindruck, wenn man bedenkt, dass es sich nur um einen Akkumulator mit 4 Zellen handelt. Ein Nachteil ist die interne Position des Energiespeichers. Der Austausch sollte nur im Fachhandel vorgenommen werden.
Das Samsung Serie 9 900X1B geht als schlankes, schickes Subnotebook mit überzeugender Verarbeitung, mattem und vor allem überzeugendem 11,6-Zoll-HD-Bildschirm und guten Laufzeiten an den Start. Zusammen mit dem Intel Core i3-2357M ULV-Prozessor und dem flinken 64 GByte Solid State Drive (SSD) ergibt sich eine rasante Kombination, die in den Systembenchmarks so manches Gaming-Notebook hinter sich lässt. Diese Leistung bezieht sich allerdings nicht auf die 3D-Leistung der integrierten GMA HD 3000 Grafikeinheit.
Bei den Eingabegeräten, dem geringen Gesamtgewicht und den Abmessungen sammelt das Subnotebook weitere Pluspunkte. Die Ausstattung des Gerätes ist durchweg auf aktuellem Stand, wobei sich die Schnittstellen auf das Nötigste beschränken und ein 3G-UMTS-Modul keinen Platz mehr gefunden hat. Die lange Akkuladezeit und die Gehäusetemperaturen unter Last sind weitere Minuspunkte. Sucht man abseits von Apples MacBook Air 11 Mid 2011 ein schlankes Subnotebook mit einer guten Anwendungsleistung und Windows-Betriebssystem, dann ist man bei Samsung an der richtigen Adresse.
Auch wenn das Unternehmen die Subnotebooks der Serie 9 nicht explizit als „Ultrabook“ vermarktet, bedienen die Geräte einige Punkte von Intels Anforderungskatalog. Vorteil Samsung: Sowohl das größere 900X3A als auch das hier getestete 900X1B sind bereits erhältlich. Unser Testgerät wird zu einem Kurs von 999 Euro (UVP), inklusive Mehrwertsteuer, gehandelt.