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Samsung SSD 970 Evo im Test

Samsung ist in Sachen SSDs bereits seit Jahren Marktführer und aktualisiert in regelmäßigen Abständen das eigene, inzwischen sehr umfangreiche Portfolio. Mit der neuen SSD 970 Evo richtet sich das Unternehmen an Privatkunden, die eine hochperformante M.2-SSD suchen. Unser Test belegt die hohe Performance des neuen Modells und macht auch den Abstand zur Konkurrenz deutlich.
Samsung SSD 970 Evo
Samsung SSD 970 Evo

Die neue SSD basiert technisch gesehen auf V-NAND der neuesten Generation. Dabei sind die Speicherzellen vereinfacht gesagt übereinander gestapelt, was eine hohe Speicherkapazität je Flächeneinheit und damit (indirekt) auch einen günstigeren Preis erlaubt. Zudem speichert jede Zelle drei Bit. In den Pro-Modellen setzt Samsung hingegen auf NAND mit zwei Bits je Zelle.

Für eine hohe Geschwindigkeit beim Evo-Modell soll ein neuer Phoenix-Controller sorgen, zudem ist sowohl ein DRAM-Cache als auch ein Pseudo-SLC-Cache integriert. Beide Maßnahmen sind bereits seit Jahren etabliert und ermöglichen wesentlich höhere Datenraten als ohne Caches, allerdings nur für eine bestimmte Datenmenge. Die SSD 970 Evo wird standesgemäß via vier PCIe 3.0-Lanes angebunden, zur Datenübertragung wird das NVMe 1.3-Protokoll eingesetzt.

Benchmarks

Dieser kurz gehaltene Test nutzt zwei äußerst populäre Benchmark-Programme zur Einordnung der Geschwindigkeit der neuen SSD 970 Evo, namentlich CrystalDiskMark und AS SSD. Beide Benchmark-Tools sind im Grunde synthetisch, die dort erzielten Ergebnisse lassen also nicht zwangsläufig Rückschlüsse auf das Verhalten der SSDs im täglichen Gebrauch zu - obgleich es gerade bei SSDs realistisch betrachtet nicht mehr um „fühlbare“ Unterschiede geht und auch umfangreiche Benchmark-Suiten, die den tatsächlichen Geschwindigkeitsvorteil einer SSD quantifizieren wollen, liefern häufig kaum unterscheidbare Ergebnisse.

Problematischerweise ist eine Vergleichbarkeit mit unseren älteren SSD-Tests nur eingeschränkt gegeben. Hintergrund dazu sind die inzwischen ausgerollten Patches gegen die Sicherheitslücken Spectre und Meltdown. Die teilweise festgestellten Einbrüche in der Leistungsfähigkeit sollen sich zwar in erster Linie auf bestimmte Schreibszenarien beziehen, nichtsdestotrotz ist ein komplett verlässlicher Vergleich nicht mehr gegeben. Als aktuelle, preislich durchaus vergleichbare Referenz soll in diesem Test die Intel 760p dienen, welche ebenfalls auf 3D-TLC-Speicher und eine PCIe 3.0-Anbindung mit vier Lanes setzt. 

Zwei populäre Benchmarks: AS SSD und CrystalDiskMark
Zwei populäre Benchmarks: AS SSD und CrystalDiskMark

CrystalDiskMark

Im CrystalDiskMark gelingt es der SSD 970 Evo absolut problemlos, die Intel SSD 760p auszustechen - zumindest in Bezug auf sequenzielle Datenübertragungen. So ist die 970 Evo lesend 500 MByte/s und schreibend annähernd doppelt so schnell wie die Konkurrenz aus dem Hause Intel. Ist der Vorsprung bei zufälligen Belastungen mit einer Abfragetiefe und Thread-Zahl von acht noch identisch, kann sich die SSD 760p bei zufälligen Belastungen mit einer Abfragetiefe von eins insbesondere lesend von der 970 Evo absetzen.

In der via CrystalDiskMark durchgeführten Abschätzung der Leistungsbeständigkeit (neunmaliges Beschreiben mit zwei respektive 32 Gigabyte mit je 5 Sekunden Pause) zeigt sich, dass die 970 Evo das hohe, sequenzielle Tempo auch halten kann, die Intel SSD 760p kann das hingegen nicht. Im Vergleich zur Samsung 960 Evo ergibt sich Tests zufolge ein Geschwindigkeitsvorteil von rund 5 Prozent, wenn lediglich die sequenziellen Datenübertragungen beachtet werden.

AS SSD

Im vollsynthetischen Benchmark von AS SSD bestätigt sich erwartungsgemäß das hervorragende Bild der Samsung SSD 970 Evo. Im Kopiertest zeigt sich allerdings, dass das Intel-Modell bei der Übertragung von eher kleinen Daten sehr gut mithalten kann. Werden die zu übertragenden Daten größer, wendet sich jedoch erwartungsgemäß das Blatt und die SSD 970 Evo schlägt das Intel-Modell deutlich.

AS SSD
Copy Game MB/s
Samsung SSD 970 Evo (500 GByte)
1320 MB/s
Intel SSD 760p (256 GByte)
1091 MB/s
Copy Program MB/s
Samsung SSD 970 Evo (500 GByte)
680 MB/s
Intel SSD 760p (256 GByte)
678 MB/s
Copy ISO MB/s
Samsung SSD 970 Evo (500 GByte)
2285 MB/s
Intel SSD 760p (256 GByte)
1871 MB/s
4K-64 Write
Samsung SSD 970 Evo (500 GByte)
1943 MB/s
Intel SSD 760p (256 GByte)
990 MB/s
4K-64 Read
Samsung SSD 970 Evo (500 GByte)
1333 MB/s
Intel SSD 760p (256 GByte)
701 MB/s
4K Write
Samsung SSD 970 Evo (500 GByte)
160.4 MB/s
Intel SSD 760p (256 GByte)
156.8 MB/s
4K Read
Samsung SSD 970 Evo (500 GByte)
64.7 MB/s
Intel SSD 760p (256 GByte)
59 MB/s
Seq Write
Samsung SSD 970 Evo (500 GByte)
2233 MB/s
Intel SSD 760p (256 GByte)
1102 MB/s
Seq Read
Samsung SSD 970 Evo (500 GByte)
2060 MB/s
Intel SSD 760p (256 GByte)
1889 MB/s
CrystalDiskMark 5.2 / 6
Write 4K
Intel SSD 760p (256 GByte)
183.2 MB/s
Samsung SSD 970 Evo (500 GByte)
173.3 MB/s
Read 4K
Intel SSD 760p (256 GByte)
73.2 MB/s
Samsung SSD 970 Evo (500 GByte)
49.9 MB/s
Write 4K Q32T1
Intel SSD 760p (256 GByte)
554 MB/s
Samsung SSD 970 Evo (500 GByte)
551 MB/s
Read 4K Q32T1
Samsung SSD 970 Evo (500 GByte)
661 MB/s
Intel SSD 760p (256 GByte)
639 MB/s
Write Seq Q32T1
Samsung SSD 970 Evo (500 GByte)
2497 MB/s
Intel SSD 760p (256 GByte)
1262 MB/s
Read Seq Q32T1
Samsung SSD 970 Evo (500 GByte)
3558 MB/s
Intel SSD 760p (256 GByte)
3036 MB/s
Write 4K Q8T8
Samsung SSD 970 Evo (500 GByte)
2092 MB/s
Intel SSD 760p (256 GByte)
718 MB/s
Read 4K Q8T8
Samsung SSD 970 Evo (500 GByte)
1047 MB/s
Intel SSD 760p (256 GByte)
815 MB/s

Fazit

Im Test: Samsung SSD 970 Evo
Im Test: Samsung SSD 970 Evo

Bei der SSD 970 Evo handelt es sich um die bislang schnellste, von uns getestete M.2-SSD. Dabei ist der Preis mit aktuell rund 100 Euro für die 250 Gigabyte-Variante angemessen, die in jeder Hinsicht langsamere und größere SATA-SSD 850 Evo kostet nur 20 Euro weniger. Der Preis der 970 Evo ist dabei nahezu identisch zur Intel SSD 760p, wodurch wir potentiellen Käufern auf jeden Fall zum Samsung-Modell raten würden.

Gleichzeitig zeigt der Test aber auch, dass die Zeiten der großen Performance-Sprünge in Sachen SSDs selbst in synthetischen Benchmarks inzwischen vorbei sind und selbst vier Lanes des PCIe-3.0-Standards inzwischen zumindest sequenziell fast ausgelastet werden. Immerhin heißt das auch, dass Besitzer einer performanten SSD auf keinen Fall aufrüsten müssen. 

Testsystem

Für den Test wurde ein von Schenker zur Verfügung gestelltes, von uns bereits getestetes XMG Apex 15 genutzt. Alle Tests wurde in einem mit vier PCIe-Express 3.0-Lanes angebundenen M.2-Slot vorgenommen. Es kam die zum 01. Mai aktuelle Windows 10 Home-Version zum Einsatz. CrystalDiskMark wurde in Version 6.0.0 (64x) eingesetzt, der AS SSD-Benchmark in Version 2.0.6694.23026.

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Autor: Silvio Werner, 28.05.2018 (Update: 28.05.2018)