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Alexa als Wanze: Amazon Statement zum Lauschangriff der Behörden

Alexa als Wanze: Amazon Statement zum Lauschangriff der Behörden.
Alexa als Wanze: Amazon Statement zum Lauschangriff der Behörden.
Amazon Deutschland hat auf die Berichterstattung zur Beschlussvorlage Schleswig-Holsteins für die Innenministerkonferenz zur Nutzung von digitalen Spuren in der Verbrechensbekämpfung reagiert und ein Statement dazu abgegeben. Amazon will keine Kundendaten ohne rechtlich verbindliche Anordnung an Ermittler geben.

Die Sprachassistenten Alexa und Siri erleichtern uns das Leben, zeichnen allerdings auch sehr sensible private Daten auf. Es war abzusehen, dass sich auch die Ermittlungsbehörden für diese Daten interessieren. Ermittler wollen Alexa, Siri und Co. als Wanzen für den staatlichen Lauschangriff nutzen. Das sieht zumindest eine Beschlussvorlage des Innenministeriums Schleswig Holstein für die anstehende Innenministerkonferenz vor, berichtet die Tagesschau.

Die Reaktion von Amazon zur Nutzung von Alexa zum Ausspähen von Personendaten kommt postwendend und fällt eindeutig aus. Das Amazon-Statement:

"Wir geben keine Kundendaten an Behörden weiter, ohne dass uns eine gültige, rechtlich verbindliche Anordnung dazu verpflichtet. Zu weit gefasste oder sonst unangemessene Anforderungen weisen wir zurück."

Außerdem stellt Amazon in diesem Zusammenhang auch gleich Halb- und Unwahrheiten zu diesem Thema richtig. Teilweise wird die Funktionsweise von Echo-Geräten und Alexa, die lediglich eine unter zahlreichen Gerätekategorie vertritt, die diese Beschlussvorlage des Innenministeriums umfasst, durch eine missverständliche und uninformierte Berichterstattung verrissen.

Amazon weist daher auf folgende Punkte bei Alexa und Datenschutz hin:

Es gibt diverse Sicherheitsvorkehrungen, um den Datenschutz zu gewährleisten:

  • Jeder Kunde hat die volle Kontrolle über seine Sprachaufzeichnungen. Er kann in der Alexa App oder im Browser alle Aufzeichnungen einsehen und sie einzeln oder alle auf einmal löschen.
  • Bald lassen sich mit "Alexa, lösche, was ich gerade gesagt habe" oder "Alexa, lösche alles, was ich heute gesagt habe" die entsprechenden Aufzeichnungen auch per Sprache entfernen. Dieses Feature steht in den USA bereits zur Verfügung.
  • Alle Sprachaufnahmen werden sicher in der AWS-Cloud gespeichert und mit dem entsprechenden Amazon-Konto verbunden, damit der Service für jeden Benutzer personalisiert werden kann. Amazon verschlüsselt alle Daten, einschließlich der Sprachaufzeichnungen, die zwischen Amazon Echo und Amazon-Servern übertragen werden, sowie alle Kundendaten, die auf den AWS-Servern gespeichert sind.
  • Außerdem finden sich in Kürze auf dem neuen Datenschutzportal für Alexa Informationen über die Bauweise der Echo-Geräte sowie die Möglichkeiten, die Kunden zur Kontrolle ihres Alexa-Erlebnisses zur Verfügung stehen. Wir informieren darüber, sobald Kunden dieses Portal zur Verfügung steht.
  • Amazon Echo-Geräte verwenden eine Keyword-Spotting-Technologie, um das Aktivierungswort ("Alexa" als Standardeinstellung, änderbar in "Echo", "Amazon" oder "Computer") zu erkennen. Erst wenn das Aktivierungswort erkannt wurde, startet die Audioaufnahme und der Transfer in die Cloud zur Verarbeitung. Dies wird dem Nutzer visuell signalisiert, indem der Leuchtring am Gerät bzw. ein LED-Streifen am Bildschirm blau illuminiert wird. Der Nutzer hat somit immer einen klaren visuellen Indikator für Audioaufzeichnungen.
  • Die Stromversorgung der Mikrofone lässt sich durch einen Knopfdruck am oberen Ende des Gerätes vollständig unterbrechen. Der Leuchtring an Echo leuchtet nun rot und zeigt deutlich, dass das Gerät stummgeschaltet ist. Die Hardware ist so entwickelt, dass ohne Stromversorgung keine Audioaufzeichnungen möglich sind.
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Autor: Ronald Matta,  6.06.2019 (Update: 21.06.2022)