Erste Hands-On-Tests zum Framework Laptop, der nachhaltigen Antithese zu MacBooks, Surface Laptop und Co.
Seit wenigen Tagen ist der erste Framework Laptop für Nutzer in den USA konfigurier- und vorbestellbar, Europäer sollen in der zweiten Jahreshälfte ebenfalls die Gelegenheit erhalten, einen dann auch mit austauschbarer, deutscher Tastatur konfigurierbaren Framework Laptop zu ordern, der aktuell auch als Barebone-Variante ab etwa 750 US-Dollar geplant ist und uns wie eine nachhaltige Antithese zu modernen Laptop-Designs von Apple, Microsoft und Co. erscheint.
Von den Maßen her vergleichbar mit modernen 13 Zoll Ultrabooks wie einem Dell XPS 13 oder einem Apple M1 MacBook Pro, haben Framework-CEO Nirav Patel und sein Team eine in vielerlei Hinsicht attraktive Surface Laptop 4 (bei Amazon ab 1.100 Euro) Alternative im 3:2-Format kreiert, die vorerst auf Tiger Lake-Basis, mit hochwertiger 1080p Webcam und vor allem komplett modularer Bauweise nichts anderes als eine "grüne Revolution" im Laptop-Markt einleiten und einiges besser machen will als die immer schwerer reparierbaren und kaum noch erweiterbaren Notebooks am Markt.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion.
Details
Ein modernes Ultrabook aber wie ein Desktop erweiterbar und reparierbar
Einen ersten Hands-Bericht und ein recht ausführliches Interview mit dem Framework-Gründer, der in der Vergangenheit für Oculus VR das Hardware-Team führte, hat Adam Savage’s Tested-Channel kürzlich auf YouTube hochgeladen (siehe Video ganz unten), auch Tom's Guide hat bereits einen ersten Hands-On-Test zum ungewöhnlichen Laptop online. Das Ziel für den Framework-Gründer war, ein Ultrabook im Stil und Design vergleichbar attraktiv wie moderne Laptops zu kreieren, im Inneren aber die Modularität eines Desktop-PCs zu bewahren.
Online-Marktplatz für Second-Hand-Komponenten geplant
Käufer eines Framework Laptops können nicht nur RAM, SSD und WLAN-Board frei wählen und upgraden, auch die im Lebenszyklus eines Laptops vermutlich am Häufigsten problematische Komponente, der Akku, kann mit Standard-Werkzeug - ein Schraubenzieher wird mit jedem Framework Laptop mitgeliefert - leicht ausgetauscht werden. In Zukunft sei auch ein Online-Marktplatz geplant, in dem Framework-Nutzer Second-Hand-Komponenten kaufen und verkaufen können, etwa wenn sie das Mainboard auf die nächste CPU-Generation aufrüsten wollen.
Hot-Pluggable USB-C-Ports inklusive, alle Anschlüsse frei konfigurierbar
Etwas, was kein anderer Laptop am Markt bietet, ist die völlig frei konfigurierbare Anschlussvielfalt, solange man mit maximal vier Ports sein Auslangen findet. Im Grunde hat man einen "USB-C-Hub" mit an Bord, dessen vier Ports durch Module in USB-C, USB-A, HDMI, SD-Kartenslot oder Displayport verwandelt werden können, laut Framework-CEO auch im laufenden Betrieb ohne das Betriebssystem runterfahren zu müssen. Wer mag, kann einen der vier gleichwertigen USB-C-Ports auch als Speicherkarte im Stil eines Portmoduls missbrauchen und den Laptop davon booten.
So leicht kann der Austausch des Akkus sein
Sehr durchdacht präsentiert sich der innere Aufbau des Framework Laptops, dessen Komponenten etwa durch QR-Codes leicht identifizierbar sind. Ab Minute 11 im Video unten demonstriert Nirav, wie schnell man etwa den 55 Wh-Akku des Laptops oder andere Komponenten tauschen kann. Nach dem Lockern dreier fixierter Schrauben an der Unterseite kommt man bequem über die abnehmbare Tastatur ins Innere des Laptops, drei weitere Schrauben und ein Kabel befreien den Akku.
Laut Aussage des Tom's Hardware Hands-On-Testers lässt es sich auf der austauschbaren Tastatur mit 1,5 mm Tastenhöhe und Hintergrundbeleuchtung sehr gut tippen, das 4,5 x 3 Zoll große Touchpad soll präzise auf Touch-Input reagieren, das Gehäuse wirkt stabil und gut verbaut. Für viele vielleicht spannend sind besondere Features, die man woanders kaum findet, etwa die qualitativ hochwertige 1080p Webcam mit Privacy-Shutter, deren Controller-Firmware Open Source ist und daher leicht kontrollierbar bleibt oder auch die austauschbaren Farbvarianten für Displayränder und Tastatur. Der einzige Nachteil, den Tom's Guide anführt ist die fehlende Option auf diskrete GPUs, hier könnte man aber natürlich auf eGPU-Lösungen zurückgreifen.