
Imposanter Mähroboter mit beeindruckender Ausstattung: Kärcher RCX 6 im Test
Bergziege.
KI-Kamera für Hinderniserkennung, Allradantrieb für bis zu 70% Steigungen und Doppel-Mähwerk mit 35 cm Schnittbreite - der Kärcher RCX 6 ist auf dem Papier ein beeindruckender Mähroboter. Ob er auch in der Praxis begeistert, verrät unser Kärcher RCX 6 Test.Marcus Schwarten 👁 Veröffentlicht am 🇺🇸 🇫🇷 ...
Kärcher RCX 6 Test-Fazit: Beeindruckend, aber Verbesserungspotential
Wir hatten den Kärcher RCX 6 über einen längeren Zeitraum im Einsatz. Anfangs gab es leider im Test diverse kleinere Macken. Dies hat den Gesamteindruck leider etwas getrübt, auch wenn sie im Laufe der Zeit mit dem einen oder anderen Update zumindest zum Teil ausgemerzt wurden.
Hinsichtlich seiner Arbeit auf der Mähfläche hat der Rasenroboter insgesamt einen guten Eindruck hinterlassen. Positiv aufgefallen sind das schnelle Laden und Mähen sowie die beeindruckenden Kletterfähigkeiten. Kritik gibt es bei der Erkennung von kleinen Hindernissen sowie dem obligatorischen Rand beim Kantenmähen.
Insgesamt vermittelt der Kärcher RCX 6 in unserem Test einen nicht hundertprozentig ausgereiften, insgesamt aber mehr als soliden Eindruck. Abgesehen von den kleineren Problemen macht er zuverlässig seine Arbeit und mäht zügig auch große Rasenflächen bis 3.000 Quadratmeter, was für einen Platz unter den besten Mährobotern 2025 langt.
Allerdings hat der RCX 6 von Kärcher auch einen recht stolzen Preis. Die UVP liegt über vergleichbaren Mährobotern bis 3.000 Quadratmetern wie dem Navimow X3 (X330) und dem Dreame A2.
Pro
Contra
Preis und Verfügbarkeit
Die unverbindliche Preisempfehlung für den Kärcher RCX 6 Mähroboter ohne Begrenzungsdraht liegt bei 3.299 Euro. Im Handel ist er aber zumeist bereits deutlich günstiger zu haben, z. B. bei Amazon.
Inhaltsverzeichnis
- Kärcher RCX 6 Test-Fazit: Beeindruckend, aber Verbesserungspotential
- Ausstattung und Lieferumfang: Allrad und 35 cm Schnittbreite
- Einrichten und Wartung: Nerviges WLAN-Problem beim Test
- App und Bedienung: Nicht fehlerfrei, aber umfangreich
- Navigation und Hinderniserkennung: Nicht perfekte Bergziege
- Mähleistung und Randschneiden: Systematisch mit Rand
- Laufzeit und Lautstärke: Kärcher RCX 6 mäht und lädt im Test zügig
Zur Gartensaison 2025 hat Kärcher seinen ersten Mähroboter auf den Markt gebracht, nachdem der RCX 6 bereits auf der IFA 2024 vorgestellt wurde. Mittlerweile hat das Top-Modell für bis zu 3.000 Quadratmeter große Rasenflächen auch einen kleinen Bruder namens Kärcher RCX 4 (ca. 2.300 Euro bei Amazon), der maximal die Hälfte beackern kann, zur Seite gestellt bekommen.
Auf dem Papier verspricht der Kärcher RCX 6 eine hervorragende Ausstattung wie KI-Kamera, Allradantrieb und Doppel-Mähwerk mit beachtlichen 35 cm Schnittbreite. Aber wie gut schlägt sich der Rasenroboter in der Praxis? Das verrät unser Kärcher RCX 6 Test.
Datenblatt Kärcher RCX 6 und Vergleich mit Kärcher RCX 4
| Eigenschaft/Modell | Kärcher RCX 6 | Kärcher RCX 4 |
|---|---|---|
| Fläche | 3.000 m² | 1.500 m² |
| Navigation und Hinderniserkennung | GPS / RTK / KI-Kamera | GPS / RTK / KI-Kamera |
| Mähwerk | Mähscheibe | Mähscheibe |
| Anzahl Klingen | 6 | 3 |
| Schnittbreite | 35 cm | 22 cm |
| Schnitthöhe | 2 - 10 cm | 2 - 6 cm |
| Schnitthöhe einstellen | elektrisch | elektrisch |
| Steigung | 70% / 35° | 60% / 31° |
| Display | ja | ja |
| Akkukapazität | 5 Ah | 3 Ah |
| Gewicht | 14,4 kg | 12,4 kg |
| Abmessungen | 73,5 x 51,0 x 27,0 cm | 68,0 x 42,0 x 27,5 cm |
| Garage im Lieferumfang | nein | nein |
| Anzahl Ersatzklingen | 18 | 9 |
| Farbe | Schwarz / Gelb | Schwarz / Gelb |
| UVP | 3.299 Euro | 2.599 Euro |
Ausstattung und Lieferumfang: Allrad und 35 cm Schnittbreite
Der Kärcher RCX 6 präsentiert sich auf dem Papier mit einer starken Ausstattung. Der für bis zu 3.000 Quadratmeter Rasenfläche ausgelegte Mähroboter kommt komplett ohne Begrenzungskabel aus. Stattdessen setzt er auf eine Kombination aus GPS und RTK sowie 3D-Stereo KI-Kameras in der Front. Somit ist er auf eine RTK-Antenne angewiesen.
Auf der Unterseite gehen gleich zwei leicht versetzt montierte Mähwerke mit je drei freischwingenden Klingen ihrer Arbeit nach, wodurch sich eine beachtliche Schnittbreite von 35 cm ergibt. Die Schnitthöhe ist elektrisch zwischen 2 und 10 cm anpassbar, sodass sich auch hoher Rasen Stück für Stück heruntermähen lässt.
Die drei Räder sind allesamt angetrieben, was laut Hersteller für eine Steigfähigkeit von bis zu 70 Prozent führt. Ob er dies auch in der Praxis geschafft hat, schildern wir weiter unten in unserem Kärcher RCX 6 Test. Mit gut 14 kg ist der Roboter kein Leichtgewicht. Ein Griff an der Rückseite erleichtert das Tragen.
Zum Lieferumfang des großen Mähroboters von Kärcher zählen neben der RTK-Antenne auch die obligatorische Ladestation samt Zubehör für die Bodenfixierung sowie 18 Ersatzklingen.
Die ca. 135 cm hohe RTK-Antenne ist, entgegen der meisten anderen Hersteller, nicht mit einem Dreizack an der Unterseite versehen, sondern wird mit vier Erdnägeln am Boden fixiert. So ist theoretisch auch eine alternative Montage wie das Festschrauben möglich. Ebenfalls ungewöhnlich ist, dass sie ein eigenes Netzteil hat und nicht mit der Ladestation verbunden wird. Das ermöglicht eine freiere Positionierung, erfordert aber eine zweite Steckdose.
Einrichten und Wartung: Nerviges WLAN-Problem beim Test
Prinzipiell ist die Einrichtung des Kärcher RCX 6 sehr einfach und wie bei den meisten anderen Mährobotern ohne Begrenzungskabel am Markt. Zunächst wird eine Verbindung zwischen Roboter und der Kärcher Outdoor Robots App hergestellt. Anschließend erfolgt die Einrichtung der WLAN-Verbindung.
Hierbei ist in einer unserer zwei Testumgebungen leider ein großes Problem aufgetreten. Der Mähroboter wollte sich partout nicht mit dem vorhandenen WLAN-Netzwerk verbinden, wie es zuvor (und teils zeitgleich) viele andere Mähroboter problemlos getan haben. Nach viel Herumprobieren haben wir festgestellt, dass er wohl nicht mit einem der (aus Sicherheitsgründen verwendeten) Sonderzeichen in dem WLAN-Passwort klarkommt.
Auch nach einem zwischenzeitlichen Firmware-Update war es einige Zeit später bei einem weiteren Versuch weiterhin nicht möglich, den Roboter mit dem WLAN zu verbinden. Bei der Nutzung des Gastzugangs sowie eines zweiten WLAN-Netzwerks ohne Sonderzeichen im Passwort klappte es hingegen problemlos. Mähen tut er notfalls auch ohne WLAN, aber dann gibt es nur die Möglichkeit der App-Steuerung via Bluetooth im Nahbereich.
Abgesehen von diesem nervigen Problem hat die Einrichtung des Kärcher RCX 6 im Test recht problemlos geklappt. Steht die WLAN-Verbindung, muss die obligatorische Umrundung der Mähfläche erfolgen, um eine virtuelle Karte anzulegen. Dies kann auf Wunsch automatisiert per KI-Erkennung der Rasengrenze erfolgen, was im Test bei gut sichtbaren Abgrenzungen problemlos und zuverlässig funktioniert hat. Es ist aber nur etwas für einfache Umgebungen.
Alternativ steht die manuelle Steuerung zur Wahl. Hierbei fährt der Mähroboter recht langsam. Das sorgt zwar für einen höheren Zeitaufwand, ermöglicht dafür aber eine exakte Lenkung und damit eine genauere Kartierung. Zudem unterstützt bei Bedarf eine Gerade-Linien-Funktion.
Kärcher empfiehtl die Reinigung mit einem feuchten Tuch, nicht hingegen mit einem Gartenschlauch. Der Wechsel der Klingen ist nicht werkzeuglos möglich, sondern erfordert einen Schraubendreher.
App und Bedienung: Nicht fehlerfrei, aber umfangreich
Abgesehen von dem Problem mit der WLAN-Einrichtung sind uns im Laufe des Tests noch einige weitere Probleme mit der App aufgefallen, die teils bereits per Update behoben wurden. Bis zuletzt ist es hingegen vorgekommen, dass der Mähfortschritt gelegentlich nicht in der App aktualisiert wurde, obwohl der Roboter im WLAN-Netzwerk war.
Ansonsten hat die Kärcher Outdoor Robots App einen aufgeräumten und guten Eindruck hinterlassen. Auf der Übersicht gibt es (wenn es funktioniert) den Live-Status beim Mähen inkl. Quadratmeter und Dauer. Rundherum positionieren sich diverse Icons, über die sich unter anderem eine Karte des RTK-Empfangs im Garten anzeigen lässt.
Das Zahnrad-Icon oben rechts ruft die Einstellungen auf. Hier stehen allerhand Optionen für den Bahnversatz (Akkurat, Ausgewogen, Effizient), die Mähgeschwindigkeit (Langsam, Normal, Schnell), die Schnittrichtung (Standard, Wechselnd, Individuell) und die Geschwindigkeit des Mähmotors (Niedrig, Hoch) parat.
Dazu lassen sich die Schnitthöhe zwischen 2 und 10 cm in 0,5-cm-Schritten, die Kantenschnittfrequenz (jedes Mal, jedes zweite Mal, jedes dritte Mal), das Verhalten bei Regen und Nacht sowie die Kamera-Objekterkennung (Reduziert, Standard) und KI-Hindernisdistanz (Sicherheitsabstand, Nahabstand) einstellen.
Die üblichen weiteren Funktionen wie das Einrichten eines automatischen Zeitplans, die Einsicht der Mähhistorie sowie natürlich die Verwaltung der Karten mit bis zu zehn Zonen und virtuellen Wänden sind ebenfalls an Bord.
Alternativ zur App steht eine Bedieneinheit auf dem Rasenroboter zur Verfügung. Diese umfasst neben der großen Stop-Taste vier weitere Tasten für Basisfunktionen und ein kleines Display. Der Bildschirm ist, passend Design und Konzernfarben, gelb beleuchtet, lässt sich bei Sonneneinstrahlung aber schlecht ablesen.
Navigation und Hinderniserkennung: Nicht perfekte Bergziege
Der Kärcher RCX 6 hatte auf unseren zwei Testareale keinerlei GPS-Empfangsprobleme, wobei es auch nur wenige stärende Bäume gibt. Bei stark bewachsenen Grundstücken mit vielen Bäumen könnte der GPS-Empfang hingegen ein Problem sein.
Beim ersten Mähvorgang nach der Einführungsrunde wirkte er zunächst noch etwas verwirrt. Anschließend klappte aber es aber weitestgehend reibungslos. Der Rasenmäher-Roboter hat im Test überwiegend systematisch seine Bahnen gezogen und die Rasenflächen zuverlässig abgearbeitet. Auch mehrere Zonen (max. 10 Stück) lassen sich über die App einstellen, dazu entsprechende Passagen für die Verbindung.
Für die Hinderniserkennung verbaut Kärcher im RCX 6 Rasenroboter zwei KI-Kameras in der Front. Größere Hindernisse wie einen kleinen und einen großen Fußball sowie unsere Igel-Attrappe wurden im Test zuverlässig erkannt und umkurvt, ebenso alle natürlichen Objekte wie Bäume und Sträucher.
Bei einem Tennisball sowie einem Stück auf dem Rasen liegender Schlauch ist die Hinderniserkennung hingegen an ihre Grenzen gestoßen. Das haben einige Mähroboter im Test schon besser gemacht, aber einige auch schlechter. Gehobenes Mittelmaß, auch wenn wir uns etwas mehr erwartet hatten.
Mit Abmessungen von fast 75 cm in der Länge und gut 51 cm in der Breite hat der Kärcher RCX 6 ein massives Auftreten, ist damit nur wenig schmaler als der noch gewaltigere Navimow X3. Auch wenn er mit seinem frei drehbaren Hinterrad und dem Allradantrieb recht wendig ist, sprechen alleine schon die Abmessungen für den Einsatz in verwinkelten Gärten. Dennoch hat er sich auch bei Engstellen recht gut geschlagen und meistert diese bis 80 cm Breite. Es ist aber offensichtlich, dass er sich auf freier Wiese wohler fühlt.
Als maximale Steigungsfähigkeit gibt Kärcher beachtliche 70 Prozent an. Das ist eine gewaltige Steigung, die der Mähroboter auf unserer Test-Rampe mit Kunstrasen nicht ganz erzielt hat. Beachtliche 65 Prozent hat er aber auf dem recht rutschigen Untergrund geschafft und ist damit die Bergziege unter den von uns getesteten Mährobotern.
Mähleistung und Randschneiden: Systematisch mit Rand
Das Schnittbild auf der Fläche hat mit dem Doppel-Mähwerk einen guten Eindruck hinterlassen. Die App bietet verschiedene Möglichkeiten, um das Mähergebnis den eigenen Wünschen sowie örtlichen Gegebenheiten entsprechend anzupassen.
Luft nach oben gibt es (wie bei den allermeisten Mährobotern) hingegen am Rand. Auch wenn gleich zwei Mähteller verbaut sind, haben diese dennoch einen recht großen Abstand von knapp 9 cm zum Rand des Mähroboters. Das heißt, dass selbst bei perfekter Navigation entlang der angelegten Karte, was im Test recht genau funktioniert hat, ca. 10 cm ungemähter Rasen entlang von nicht ebenerdigen Übergängen zurückbleibt.
Teils ist es leider sogar noch mehr. Überall dort, wo von angrenzenden Beeten Pflanzen über die Rasenfläche hängen, erkennt der Kärcher RCX 6 diese als Hindernis und fährt entsprechend einen kleinen Bogen. Leider lässt sich in der App die Hindernisvermeidung beim Randmähen nicht auf Wunsch komplett ausschalten. Abhilfe schafft hier zum Teil die Reduzierung der Kamerasensitivität, was allerdings auch zur Verschlechterung der Hinderniserkennung auf der Fläche führt. Sonst wäre ein noch besseres Ergebnis möglich, auch wenn er immerhin recht gut die eigene Höhe einschätzen kann und so unter manche Pflanze unterdurchfährt.
Laufzeit und Lautstärke: Kärcher RCX 6 mäht und lädt im Test zügig
Im Test hat der Kärcher RCX 6 mit einer Ladung des 5 Ah großen Akkus knapp eineinhalb Stunden am Stück gearbeitet. Hierbei wurden gut 300 Quadratmeter gemäht, bevor es mit 15 Prozent Restladung zurück zur Ladestation ging. Dort verweilt er nur rund 40 Minuten, um die unterbrochene Arbeit mit vollem Akku fortzusetzen.
In dieser Zeit sind rund 140 Wh mit einer Ladegeschwindigkeit von bis zu 130 W in den Akku geflossen. Den Standby-Verbrauch von Roboter und Ladestation sowie der RTK-Antenne haben wir mit ca. 6 W gemessen.
Nehmen wir diese Messergebnisse und legen ein fiktives Szenario zugrunde, dass der Kärcher RCX 6 dreimal die Woche 500 Quadratmeter mähen soll, ergibt sich ein Energieverbrauch von knapp über 7 kWh im Monat. Es ist klar, dass der für viel größere Gärten ausgelegte Kärcher Mähroboter damit unterfordert ist. Es dient primär zum Vergleich des Energiebedarfs aller von uns getesteten Mähroboter. Hier präsentiert sich der RCX 6 trotz seiner Größe recht sparsam.
Weniger positiv ist der Kärcher RCX 6 in unserem Test mit seiner Lautstärke aufgefallen. Vor allem die Fahrgeräusche unseres Testgerätes waren mit ca. 58 dB (aus einem Meter Entfernung gemessen) im Vergleich mit anderen getesteten Mährobotern recht hoch. Das deckt sich mit den 60 dB aus den Herstellerangaben. Dazu kommen (je nach Aktivität) noch die Mähgeräusche, sodass dieser Kandidat einer der lauteren Vertreter seiner Zunft ist.
Ist der Kärcher RCX 6 laut unserem Test nicht der passende Rasenroboter ohne Draht für den eigenen Garten?
Dann hier viele weitere Modelle in unserer Mähroboter-Bestenliste 2025 entdecken!
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.


















































