
Verspricht perfektes Randmähen: Segway Navimow X3 Mähroboter-Test
Fast perfekt.
Segway hat mit dem Navimow X3 einen beeindruckenden Mähroboter auf den Markt gebracht, der perfektes Randmähen verspricht. Leider gab es in unserem Navimow X3 Test aber ein gravierendes Problem.Marcus Schwarten 👁 Veröffentlicht am 🇺🇸 🇫🇷 ...
Navimow X3 Test-Fazit: Auch ohne Trimmer richtig gut
Der Navimow X3 ist ein beeindruckender Mähroboter. Bereits in der kleinsten Variante als X315 hat er auf unseren Testflächen ordentlich Gas gegeben und viel Fläche pro Stunde zuverlässig gemäht. Die beiden größten Modelle (X350 und X390) der Serie sind sogar noch 25 Prozent schneller.
Im Praxis-Test hat der Navimow X3 einen guten Eindruck hinterlassen. Einziges wirkliches Manko: das Randmähen. Zumindest derzeit noch, denn das Mähwerk sitzt gewohnt ein Stück weg vom Geräterand. Das soll mit dem Seitentrimmer aber viel besser werden, verspricht Navimow.
Leider konnte dieses vielversprechende Zusatzmodul für unseren Navimow X3 Test noch nicht zur Verfügung gestellt werden. Es soll aber bald kommen. Dann werden wir unseren Testbericht noch einmal ergänzen. Auch weitere Möglichkeiten sollen sich mit dem seitlichen Modulanschluss realisieren lassen.
Ausgelegt ist der Navimow X3 vor allem für größere Gärten, die er einzeln bis 10.000 Quadratmeter oder in der Flotte bis hin zum Golfplatz bearbeiten kann. Lohnenswert ist er aus unserer Sicht vor allem bei sehr großen Flächen. Denn gerade das kleinste Modell X315 ist mit rund 2.500 Euro UVP für seine Flächenauslegung bis 1.500 Quadratmeter recht teuer.
Hier gibt es günstigere Alternativen, beispielsweise den ebenfalls schnellen Ecovacs Goat A1600 RTK, den gelungenen Dreame A2 oder den Mammotion Yuka mit optionaler Laubsammelfunktion. Die können dann aber eben nicht mit dem optionalen Seitentrimmer erweitert werden.
Pro
Contra
Preis und Verfügbarkeit
Navimow bietet den X3 in vier verschiedenen Varianten an. Der von uns getestete Navimow X315 ist das Einstiegsmodell für bis zu 1.500 Quadratmeter große Rasenflächen, das für eine unverbindliche Preisempfehlung von 2.499 Euro im Fachhandel angeboten wird.
Darüber positionieren sich der Navimow X330 (3.000 m²) für 2.999 Euro UVP sowie die beiden noch schnelleren Modelle Navimow X350 (5.000 m²) für 3.799 Euro und Navimow X390 (10.000 m²) für 4.999 Euro UVP.
Inhaltsverzeichnis
- Navimow X3 Test-Fazit: Auch ohne Trimmer richtig gut
- Ausstattung und Lieferumfang: Modulanschluss für (fast) unbegrenzte Möglichkeiten
- Einrichten und Wartung: Mähroboter mit automatischer Kartierung
- App und Bedienung: Riesiges Display und umfangreiche App
- Navigation und Hinderniserkennung: Systematisch und zuverlässig
- Mähleistung und Randschneiden: Effizient, aber (noch) verpasste Chance
- Laufzeit und Lautstärke: Leise, aber energiehungrig
Nachdem Segway mit den Navimow i105/i108 (ab 839 Euro bei Amazon) einen der besten Mähroboter für kleine Gärten anbietet, greift man mit dem neuen Navimow X3 zur Gartensaison 2025 nun auch riesige Rasenflächen bis 10.000 Quadratmeter (und mehr) an. Zudem verspricht man eine Lösung für ein Problem, das bisher noch kein Hersteller wirklich gelöst hat: das perfekte Mähen der Rasenkante.
Wir haben uns den Segway Navimow X3 im Test genau angeschaut. Wie gut ist das neue Premium-Modell für große Rasenflächen und was hat es in der Praxis zu bieten? Ein dickes Manko mussten wir in unserem Navimow X3 Testbericht leider feststellen - aber das lässt sich in der Zukunft einfach beheben.
Navimow X3 Datenblatt & Vergleich (X315, X330, X350 & X390)
Eigenschaft/Modell | Navimow X315 | Navimow X330 | Navimow X350 | Navimow X390 |
---|---|---|---|---|
Fläche (max.) | 1.500 m² | 3.000 m² | 5.000 m² | 10.000 m² |
Navigation | EFLS 3.0 | EFLS 3.0 | EFLS 3.0 | EFLS 3.0 |
Hinderniserkennung | 300° RGB+ToF | 300° RGB+ToF | 300° RGB+ToF | 300° RGB+ToF |
Mähwerk | Mähscheibe mit 6 Klingen | Mähscheibe mit 6 Klingen | Mähscheibe mit 6 Klingen | Mähscheibe mit 6 Klingen |
Schnittbreite | 23,7 cm | 23,7 cm | 23,7 cm | 23,7 cm |
Schnitthöhe | 20 - 70 mm | 20 - 70 mm | 20 - 70 mm | 20 - 70 mm |
Schnitthöhe einstellen | elektrisch | elektrisch | elektrisch | elektrisch |
max. Geschwindigkeit | 0,8 m/s | 0,8 m/s | 1,0 m/s | 1,0 m/s |
Steigung | 50% / 26,5° | 50% / 26,5° | 50% / 26,5° | 50% / 26,5° |
Display | ja | ja | ja | ja |
Akkukapazität | 6 Ah | 8 Ah | 10 Ah | 12,8 Ah |
Gewicht | 19,6 kg | 19,8 kg | 19,8 kg | 19,9 kg |
Abmessungen | 69,8 x 55 x 30,7 cm | 69,8 x 55 x 30,7 cm | 69,8 x 55 x 30,7 cm | 69,8 x 55 x 30,7 cm |
Wasserdichtigkeit | IP66 | IP66 | IP66 | IP66 |
Garage im Lieferumfang | nein | nein | nein | nein |
Anzahl Klingen im Lieferumfang | 18 Stück | 18 Stück | 18 Stück | 18 Stück |
UVP | 2.499 Euro | 2.999 Euro | 3.799 Euro | 4.999 Euro |
Ausstattung und Lieferumfang: Modulanschluss für (fast) unbegrenzte Möglichkeiten
Fangen wir mit dem Lieferumfang des Navimow X3 (X315) an. Geliefert wird der drahtlose Mähroboter mit einer einfachen Ladestation und ohne Garage bzw. Dach. Zudem liegen die 1,25 m hohe RTK-Antenne, das 10 m lange Stromkabel, 18 Ersatzklingen und das übliche Zubehör wie Erdschrauben zur Befestigung der Ladestation bei.
Wie ein Blick auf die obige Tabelle zeigt, unterscheidet sich die X3-Serie vor allem durch ihre Flächenauslegung, die Akkukapazität sowie die Höchstgeschwindigkeit. Auf der Unterseite arbeiten alle vier Modelle mit einem 23,7 cm breiten Mähteller mit sechs Klingen. Die Schnitthöhe ist via App in 5-mm-Schritten zwischen 20 und 70 mm elektronisch einstellbar.
Für Navigation und Hinderniserkennung sind EFLS 3.0 mit einer RTK-Antenne (zwei Stück optional möglich) sowie mehrere Kameras und ToF-Sensoren im Einsatz. Statt, wie bei den meisten Mährobotern ohne Begrenzungskabel, nur in der Front Kameras zu verbauen, sitzt im Navimow X3 auch links und recht je eine Linse. So kann der Roboter zur Seite schauen, was unter anderem für die nachfolgende Besonderheit wichtig ist.
Navimow spendiert dem X3 einen seitlichen Anschluss für Module. Bereits angekündigt hat Navimow einen Trimmer zum perfekten Kantenschneiden. Mehr dazu weiter unten. Aber auch weitere Anbauten, optional auch selbst gebastelt und programmiert, sollen sich hierüber realisieren lassen. Mal abwarten, was die Zukunft noch bringen wird...
Einrichten und Wartung: Mähroboter mit automatischer Kartierung
Nach der kurzen Einrichtung samt WLAN-Verbindungsaufbau, was im Test problemlos funktioniert hat, geht es an die übliche Einführungsrunde. Hierfür besteht nicht nur die Möglichkeit, den Navimow X3 über zwei virtuelle Joysticks auf dem Smartphone-Display manuell zu manövrieren, sondern auch auf eine KI-Kartierung zurückzugreifen. Dann erkennt der Roboter mit seinen Kameras automatisch die Rasenkante.
Das hat in unserem Testprozedere gut funktioniert. Überall dort, wo die Rasenkante (z. B. durch Rasenkanten, angrenzende Beete und Co) gut zu erkennen ist, hat der Navimow X3 zuverlässig die Kartierung eigenständig vorgenommen. Wenn es Unklarheiten gibt, kann manuell eingegriffen werden, was recht gut funktioniert, mit dem recht hohen Tempo aber gerne noch etwas feinfühliger sein könnte. Praktisch ist, dass es eine Radierfunktion gibt, um Fehler zu korrigieren, und die Karte später problemlos angepasst werden kann, beispielsweise bei Änderungen am Garten-Layout.
Die sechs Klingen am Mähteller sind gut geschützt und verdrecken nach unseren Eindrücken nicht so schnell. Der Wechsel ist einfach. Dank IP66-Zertifizierung kann der Mähroboter per Gartenschlauch gereinigt werden.
App und Bedienung: Riesiges Display und umfangreiche App
Die Navimow App ist auf dem Startbildschirm sehr übersichtlich. Ein Bild der angelegten Karte zeigt den Live-Fortschritt. Rundherum positionieren sich einige Icons, beispielsweise für die Kartenverwaltung. Hier lassen sich neben mehreren Zonen auch Sperrzonen, Engstellen sowie gewünschte Mähmuster anlegen.
Während unten große Buttons zum Starten und Stoppen des Roboters führen, öffnet das Icon oben links das Menü. Dieses ist ziemlich lang. Das ist zum einen unübersichtlich, ermöglicht aber zum anderen ohne Untermenüs den direkten Zugang zu vielen Einstellungen.
Einstellbar sind hier diverse Dinge, allerdings nicht so viel wie bei manch anderem Modell. Leider haben wir beispielsweise keine Option gefunden, bei dem sich die Hindernisvermeidung beim Randmähen deaktivieren lässt. So könnte verhindert werden, dass aus anliegenden Beeten auf die Rasenfläche hängende Pflanzen ausgewichen wird. Zumindest von kleinen Ästen hat er sich in der Praxis hierbei aber auch nicht stören lassen.
Die Verbindung zur App erfolgt wahlweise via Bluetooth, Wi-Fi und/oder 4G. Für ein Jahr ist die Mobilfunkkonnektivität im Preis enthalten. Danach kostet der Service knapp 30 Euro pro Jahr, kann aber für große Grundstücke ohne flächendeckende WLAN-Versorgung nützlich sein.
Der wertig verarbeitete Navimow X3 hat auf der Oberseite ein riesiges Dot-Matrix-Display, mit dem er sich von allen anderen Mährobotern abhebt. Das bietet zwar keine feinauflösende Darstellung, ist aber immer und selbst bei direkter Sonneneinstrahlung noch recht gut ablesbar.
Das Display informiert mit animierten Piktogrammen über den aktuellen Status (inkl. Mäh- und Ladefortschritt). Zudem verbaut Segway Navimow im X3 neben der obligatorischen Stop-Taste in Rot drei Tasten für die wichtigsten Funktionen.
Navigation und Hinderniserkennung: Systematisch und zuverlässig
Der Navimow X3 kommt als moderner Mähroboter ohne Begrenzungskabel aus. Stattdessen setzt man auf eine RTK-Antenne, um systematisch über Rasenflächen zu manövrieren. Dies kann bei Grundstücken mit vielen Bäumen durchaus zu Problemen führen, weshalb Kameras und weitere Sensoren unterstützen.
Bei unserem Test des Navimow X3 auf zwei Testflächen mit zugegebenermaßen eher weniger Hindernissen für den GPS-Empfang gab es keinerlei Probleme. Der Rasenroboter hatte stets einen stabilen Empfang, ist systematisch und in geraden Bahnen über die Rasenflächen gefahren.
Unterstützt wird das RTK-System EFLS 3.0 von Kameras und ToF für die Hinderniserkennung. Die hatte schon im Navimow i105 hervorragend funktioniert. Gleiches gilt auch für den neuen Navimow X3. Im Test hat er quasi alle Hindernisse, die wir ihm vorgelegt haben, zuverlässig erkannt, darunter auch unsere Igel-Attrappe sowie ein auf dem Rasen liegendes Stück Gartenschlauch. Einzig bei einem kleinen Tennisball hat er bei einem von drei Versuchen "versagt". Kurzum: nahezu perfekt.
Mähleistung und Randschneiden: Effizient, aber (noch) verpasste Chance
Je nach Modus fährt der Navimow X315 bis zu 0,8 m/s schnell, wobei er nach einer Wende langsam beschleunigt. Damit ist er noch etwas schneller als der bereits zügig arbeitende Ecovacs Goat A1600 RTK (1.399 Euro bei Amazon). X350 und X390 legen sogar bis zu einen Meter pro Sekunde (1 m/s) zurück.
Gemeinsam mit dem mit 23,7 cm recht breiten Einzel-Mähwerk ergibt sich eine beachtliche Flächenleistung pro Stunde. Hier bleibt man aber hinter dem genannten Kontrahenten von Ecovacs zurück, da dieser mit einem Doppel-Mähwerk bestückt ist und damit mit einer noch größeren Schnittbreite aufwartet. Hätte Navimow auf eine vergleichbare Lösung gesetzt, wären noch beeindruckendere Werte möglich.
Aber auch so hinterlässt der Navimow X3 im Test einen sehr guten Eindruck. Er mäht zügig und effizient. Bei seinem speziellen Wendemanöver geht er nach unseren Eindrücken rasenschonend um und hat dazu eine optionale Traktionskontrolle gegen durchdrehende Räder. Außerdem wechselt er die Richtung bei jedem Mähvorgang automatisch, was der Gründlichkeit zugutekommt und weniger Spuren hinterlässt. Eine manuelle Einstellung ist nicht möglich.
Engstellen hat der Navimow X315 in unserem Test teils bis 90 cm Breite durchfahren. Ab 1 m Durchfahrtsbreite fühlt er sich aber sichtlich wohler, was bei üppigen Abmessungen von rund 70 x 55 x 30 cm in Länge, Breite und Höhe nicht verwunderlich ist. Letztendlich ist es ein Gartenroboter, der für große Flächen und nicht für kleine und verwinkelte Gärten ausgelegt ist. Die vom Hersteller angegebenen 50 Prozent Steigungsfähigkeit hat er auf unserer Testrampe nicht zuverlässig nachweisen können, ist also keine ausgewiesene "Bergziege".
Beim Randmähen sollte eigentlich die große Sternstunde des Navimow X3 schlagen. Schließlich hat er einen seitlichen Anschluss für Module und Navimow bietet einen Trimmer für das Kantenmähen an - zumindest in der Theorie. Leider ist das Zubehör noch nicht erhältlich und stand somit auch nicht für unseren Navimow X3 Test zur Verfügung. Sobald sich dies ändert, werden wir unsere Eindrücke und Testergebnisse mit dem Kantentrimmer nachreichen.
Ohne Trimmer schlägt sich der Navimow X3 beim Randmähen passabel. Das Mähwerk liegt nicht am Rand, sondern rund 9 cm nach innen versetzt und ist auch nicht verschiebbar wie im Dreame A2 (2.299 Euro bei Amazon). Somit bleiben selbst bei der gut und relativ eng funktionierenden Navigation entlang einer Rasenkante von Hause aus mindestens 10 cm Rasen stehen, wenn das Grundstück nicht entsprechend vorbereitet ist. Es sei denn, dass er über eine ebenerdige Kante (z. B. an einer Terrasse) herüberfahren kann, was sich bei der Kartierung einstellen lässt. Dann mäht er auch jetzt schon (ohne Trimmer) randlos.
Laufzeit und Lautstärke: Leise, aber energiehungrig
Der Navimow X315 hat mit einer Akkuladung rund zwei Stunden gemäht und hierbei gut 400 Quadratmeter im "Normales Mähen"-Modus geschafft. Mit 15 Prozent Restladung kehrt er automatisch zur Ladestation zurück, um zu laden und anschließend bei Bedarf seine Aufgabe fortzusetzen.
Der Ladevorgang erfolgte mit bis zu 158 W und dauerte nur rund eine Stunde. Damit mäht der Navimow X nicht nur schnell, sondern lädt auch zügig. In dieser Zeit sind ca. 140 Wh in den Akku geflossen. Der Standby-Verbrauch liegt bei ziemlich hohen 18 Wh.
Nehmen wir an, dass der Navimow X3 dreimal die Woche 500 Quadratmeter mähen soll. Damit ist zwar selbst der X315 unterfordert, es ermöglicht bei den Energiekosten aber einen Vergleich zwischen den von uns getesteten Mährobotern. In diesem Szenario würden der monatliche Energieverbrauch bei ca. 14 kWh liegen, womit der Navimow X315 ein sehr energiehungriger Mähroboter ist. Dafür ist er mit rund 55 dB (abhängig von der Mähaktivität) angenehm leise.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.