Test Lenovo G70-35 80Q5000BGE Notebook
Das Lenovo G70-35 ist uns nicht unbekannt: Es handelt sich hierbei um das baugleiche Schwestermodell des G70-80 und des B70-80. Im Gegensatz zu den beiden letztgenannten Notebooks ist das G70-35 nicht mit Intel Prozessoren bestückt, sondern mit APUs der Firma AMD. An Konkurrenten mangelt es dem G70-35 nicht. Hier seien das Acer Aspire E5-722, das Acer Aspire ES1-731, das Toshiba Satellite C70D-C, das Asus X751 und natürlich das Lenovo G70-80 genannt.
Da das G70-35 baugleich mit dem G70-80 und dem B70-80 ist, gehen wir nicht weiter auf das Gehäuse, die Ausstattung, die Eingabegeräte, die Lautsprecher und das Display ein. Entsprechende Informationen können den Testberichten des G70-80 und des B70-80 entnommen werden.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion.
Details
Display
Das Lenovo G70-35 ist mit dem gleichen 17,3-Zoll-Bildschirm (1.600 x 900 Bildpunkte) ausgestattet wie das bereits von uns getestete Lenovo G70-80. Es handelt sich um ein blickwinkelinstabiles TN-Modell, das einen ordentlichen Kontrast liefert. Die Messwerte unterscheiden sich etwas. Das ist ein normaler Zustand; zwei baugleiche Panel stimmen nie zu einhundert Prozent überein. Das Display zeigt bei Helligkeitsstufen von 40 Prozent und darunter PWM-Flimmern mit einer Frequenz von 200 Hz. Das kann bei empfindlichen Personen zu Augenproblemen und/oder Kopfschmerzen führen.
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Ausleuchtung: 83 %
Helligkeit Akku: 226 cd/m²
Kontrast: 643:1 (Schwarzwert: 0.35 cd/m²)
ΔE Color 10.14 | 0.5-29.43 Ø4.93
ΔE Greyscale 12.12 | 0.5-98 Ø5.2
81% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
53% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
57.8% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
81.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
55.9% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.78
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 200 Hz | ≤ 40 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 200 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 40 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 200 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 17171 (Minimum 5, Maximum 3846000) Hz. |
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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25 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 7 ms steigend | |
↘ 18 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 55 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21.1 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
41 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 20 ms steigend | |
↘ 21 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 61 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (33 ms). |
Leistung
Lenovo liefert mit dem G70-35 ein einfaches Office Notebook im 17,3-Zoll-Format. Die Rechenleistung der verbauten APU reicht zur Bewältigung einfacher Anwendungen und Webseiten aus. Unser Testgerät ist für etwa 320 Euro zu haben. Andere Ausstattungsvarianten sind verfügbar. Das Angebot wird durch die baugleichen G70-80- und B70-80-Reihen noch deutlich erweitert.
Prozessor
Angetrieben wird unser Testgerät von einer AMD E1-6010 (Beema) APU. Bei dem CPU-Teil der APU handelt es sich um einen Zweikernprozessor, der eine Basisgeschwindigkeit von 1,35 GHz bietet. Einen Turbo gibt es nicht. Es handelt sich um einen der schwächsten Prozessoren, die aktuell zu bekommen sind. Selbst den Braswell CPUs der Firma Intel ist der AMD Prozessor unterlegen. Er eignet sich allenfalls für einfachste Anwendungen und Webseiten. Der Prozessor entfaltet seine volle Leistung im Netz- und im Akkubetrieb.
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo G70-35 80Q5000BGE | |
Lenovo G70-80 80FF00H0GE | |
Acer Aspire E5-722-2611 | |
Acer Aspire ES1-731-P4A6 |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo G70-35 80Q5000BGE | |
Lenovo G70-80 80FF00H0GE | |
Acer Aspire E5-722-2611 | |
Asus X751MA-TY148H | |
HP Pavilion 17-f130ng | |
Acer Aspire ES1-731-P4A6 |
* ... kleinere Werte sind besser
System Performance
Die Arbeit mit dem G70-35 macht nicht wirklich Spass. Jede Aktion wird leicht verzögert ausgeführt, der Aufbau von Webseiten zieht sich ein wenig. Mit anderen Worten: Die verbaute APU ist nur bedingt alltagstauglich. Hier darf man sich auch nicht von den Resultaten in dem PC Mark Benchmark täuschen lassen. Diese bewegen sich teilweise auf dem Niveau von Braswell Notebooks. Dies ist primär dem AMD Grafikkern zu verdanken. Die für den Alltag deutlich wichtigere Single-Thread-CPU-Leistung fällt bei der AMD APU niedriger aus als bei einem vergleichbaren Intel Prozessor wie dem Celeron N3050. Wem das G70 generell gefällt, sollte zu einem leistungsstärkeren Modell greifen. An der nötigen Auswahl mangelt es nicht.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 1765 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 1350 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 2012 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Als Datenspeicher dient eine 2,5-Zoll-Festplatte aus dem Hause Seagate. Sie arbeitet mit 5.400 Umdrehungen pro Minute und bietet eine Kapazität von 1 TB. Die Transferraten bewegen sich auf einem normalen Niveau für 5.400er-Modelle.
Grafikkarte
Die Grafikausgabe absolviert der AMD Radeon R2 (Beema/Mullins) Grafikkern. Dieser unterstützt DirectX12. Die maximale Arbeitsgeschwindigkeit hängt davon ab, Teil welcher APU der Grafikkern ist. Das hier verbaute Modell erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 351 MHz. Damit schneidet die GPU in den 3D Mark Benchmarks etwas schlechter ab als Intels Braswell GPUs.
3DMark 11 Performance | 431 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 16470 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 1319 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 276 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Wer auf der Suche nach einem spielefähigen Notebook ist, sollte weitersuchen. Nur eine Handvoll Titel erreicht flüssige Frame-Raten - bei niedriger Auflösung und niedrigen Qualitätseinstellungen. Deutlich mehr Auswahl besteht unter den einfachen Casual Games, die im Windows Store zu finden sind.
min. | mittel | hoch | max. | |
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BioShock Infinite (2013) | 19 | 10.1 | 8.9 |
Emissionen & Energie
Geräuschemissionen
Im Leerlauf arbeitet der Lüfter des G70-35 dauerhaft. Sonderlich viel ist von ihm aber nicht zu hören. Er wird von der Festplatte übertönt. Unter Last dreht der Lüfter nicht stärker auf. Somit herrscht über den gesamten Lastbereich hinweg die gleiche Geräuschkulisse. Durch den Tausch der Festplatte gegen einen Solid State Disk kann für etwas mehr Ruhe gesorgt werden.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 34 / 34 / 34 dB(A) |
HDD |
| 34.2 dB(A) |
DVD |
| 35.9 / dB(A) |
Last |
| 34.7 / 34.8 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Audix TM1, Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 31.2 dB(A) |
Temperatur
Unseren Stresstest (Prime95 und Furmark laufen für mindestens eine Stunde) durchläuft das G70-35 im Netz- und im Akkubetrieb fast auf die gleichen Weisen: Der Prozessor arbeitet immer mit 1 GHz, und der Grafikkern werkelt mit 300 MHz (Akkubetrieb) bzw. 351 MHz (Netzbetrieb). Das Notebook erwärmt sich kaum. Selbst während des Stresstests wird an einigen Messpunkten nur knapp die Dreißig-Grad-Celsius-Marke überschritten.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 30.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 30.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.4 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-2.7 °C).
Energieaufnahme
Im Leerlauf messen wir einen maximalen Energiebedarf von 12,4 Watt. Der Wert fällt ein wenig zu hoch aus für ein Notebook, das mit einer schwachbrüstigen APU bestückt ist. Zum Vergleich: Das leistungsstärkere Schwestermodell G70-80 (Pentium 3825U) gibt sich mit 9,5 Watt zufrieden. Während des Stresstests steigt die Leistungsaufnahme des G70-35 auf 20,5 Watt. Die Nennleistung des Netzteils beträgt 45 Watt.
Aus / Standby | 0.24 / 0.4 Watt |
Idle | 6.2 / 11.4 / 12.4 Watt |
Last |
18.3 / 20.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Akkulaufzeit
Mit unserem praxisnahen WLAN-Test simulieren wir die Auslastung beim Aufruf von Webseiten. Das Profil "Ausbalanciert" ist aktiv, und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt. Das G70-35 erreicht eine Laufzeit von 4:42 h - ein ordentlicher Wert. Damit liegt es nur etwas hinter seinem Schwestermodell, dem Lenovo G70-80 (5:18 h), zurück.
Pro
Contra
Fazit
Mit der uns vorliegenden Variante des Lenovo G70-35 ist ein 17,3-Zoll-Notebook samt Windows 10 für etwa 320 Euro zu bekommen. Jeder Käufer sollte sich aber darüber im Klaren sein, dass es sich hierbei um ein sehr leistungsschwaches Gerät handelt. Die verbaute APU eignet sich zur Nutzung einfacher Anwendungen und Webseiten. Der Rechner arbeitet leise und erwärmt sich kaum. An Speicherplatz mangelt es dank der 1-TB-fassenden Festplatte nicht. Ein Tausch der Festplatte wäre kein Problem, da das G70-35 eine große Wartungsklappe mitbringt. Die verbaute Tastatur genügt den Ansprüchen an den Hausgebrauch. Dazu gesellen sich ordentliche Akkulaufzeiten.
Das Lenovo G70-35 ist für Nutzer gemacht, die möglichst wenig Geld ausgeben möchten.
Der Bildschirm des Notebooks entspricht dem Preisniveau. Die geringe Helligkeit des Displays ist akzeptabel, da das Gerät primär an heimischen Schreibtischen genutzt werden wird. Der Kontrast fällt sehr ordentlich aus. Leider setzt Lenovo auf ein reflektierendes Display. Wer ein mattes Modell wünscht, findet innerhalb der baugleichen B70-80-Reihe entsprechend ausgestattete Modelle.
Besteht bezüglich des Notebook-Budgets noch Luft nach oben, sollte zu einer anderen Ausstattungsvariante gegriffen werden. Hier empfiehlt sich beispielsweise das bereits von uns getestete G70-80-Modell. Der verbaute Pentium Prozessor ist deutlich leistungsfähiger als die AMD APU. Das G70-80 ist aktuell ab etwa 330 (ohne Windows Betriebssystem) bzw. ab etwa 370 (mit Windows 10) zu haben.
Lenovo G70-35 80Q5000BGE
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02.06.2016 v5.1 (old)
Sascha Mölck