Test Medion Erazer X6813 Notebook
Medions Geschäftsphilosophie, Produkte zu einem hervorragenden Preis-Leistungsverhältnis anzubieten, wird beim 15-zölligen Erazer X6813-MD97762 einmal mehr deutlich. Zum attraktiven Preis von 1099 Euro packt Medion einen taufrischen Sandy-Bridge-Prozessor (Core i7-2630QM) und eine DirectX 11 fähige High-End-Grafikkarte (GeForce GTX 460M) in das von MSI stammende Gehäuse.
Die restliche Ausstattung braucht sich ebenfalls nicht zu verstecken. Üppige acht GByte DDR3-RAM und eine 750 GByte große HDD dürften den meisten Nutzern über Jahre hinweg genügen. Dazu gestellt sich ein Blu-Ray-Combo-Laufwerk, das auch CDs und DVDs brennen kann. Für die volle Entertainment-Packung löst das verbaute Glare-Display passenderweise mit 1920 x 1080 Bildpunkten auf. Eine entsprechende Ausstattung kostet bei der Konkurrenz meist erheblich mehr, das XMG P501 von Schenker würde beispielsweise mit rund 1550 Euro zu Buche schlagen.
Das teurere X6813-Modell würden wir indes nicht empfehlen. Zwar verfügt das MD97761 neben 16 GByte DDR3-RAM und einer 640 GByte großen HDD zusätzlich über eine 160 GByte kleine SSD, allerdings muss der Nutzer dann auf ein Blu-Ray-Laufwerk verzichten und happige 400 Euro mehr berappen. Wer das günstigere MD97762 nachträglich um eine pfeilschnelle SSD mit 160 GByte erweitert, landet bei rund 1350 Euro.
Wie eingangs erwähnt, basiert das Erazer X6813 auf einem Gaming-Barebone von MSI (siehe z.B. GT663R). Bei der optischen Gestaltung macht Medion unserer Ansicht nach jedoch einen besseren Job als der taiwanesische Produzent. Anstelle von empfindlichen Hochglanzoberflächen setzt das deutsche Unternehmen auf ein matt-schwarzes Finish. Dadurch wirkt das Gehäuse einerseits hochwertiger und nicht ganz so verspielt. Andererseits sind die Oberflächen relativ unempfindlich, Staub, Fingerabdrücke und Kratzer treten kaum auf.
Dass das Gehäuse aus einfachem Kunststoff besteht, ist auf den ersten Blick nicht unbedingt ersichtlich. Die leicht strukturierte Oberfläche erweckt den Eindruck von gebürstetem Aluminium. Bis auf etwas abweichende Spaltmaße beim optischen Laufwerk erwies sich die Verarbeitung des 15-Zöllers insgesamt als ordentlich. Weniger überzeugen konnte uns derweil die Stabilität. Insbesondere das Display lässt sich stark verbiegen und durchdrücken (inklusive Bildfehlern). Auf der Oberseite gibt vor allem der Bereich um das Blu-Ray-Laufwerk und die Powertaste spürbar nach.
Die Scharniere sind hingegen gut gelungen. So kann das Gehäuse problemlos mit einer Hand geöffnet werden. Erschütterungen des Untergrundes bringen das Display darüber hinaus nur unwesentlich aus der Ruhe. Trotz der potenten Hardware gestaltet sich der Transport noch halbwegs akzeptabel, das 395 x 268 x 56 Millimeter große Gehäuse wiegt knapp 3.2 Kilogramm.
Anschlussausstattung
Im Gegensatz zum alten Erazer X6811, das noch mit einem Prozessor aus Intels erster Core i-Generation Vorlieb nehmen musste, enthält das X6813 unverständlicherweise keinen ExpressCard-Einschub mehr. Da der Gaming-Bolide zudem einen FireWire-Port vermissen lässt, reicht es in dieser Kategorie nicht für eine sehr gute Wertung. Die Anschlussausstattung der Konkurrenz zieht dennoch mitunter den Kürzeren.
Auf der linken Seite findet der Nutzer einen USB 2.0-Port, einen 5-in-1-Kartenleser sowie zwei USB 3.0-Ports. Die Rückseite ist demgegenüber mit dem Stromeingang, einem RJ-45 Gigabit-Lan-Port, einem VGA- respektive HDMI-Ausgang und einem eSATA-Port versehen. Auf der rechten Seite sitzen schließlich ein weiterer USB 2.0-Port und vier Soundports, die den Einsatz einer Surround-Anlage ermöglichen.
Die Anordnung der Schnittstellen hat uns zumindest auf der Rückseite zugesagt. Die seitlichen Anschlüsse hätten jedoch weiter hinten positioniert werden sollen, da der Bewegungsspielraum einer Maus bei vielen angesteckten Kabeln unnötig leidet.
Drahtlose Kommunikation
Für die drahtlose Kommunikation ist Intels beliebtes Funkmodul Centrino Wireless-N 1030 zuständig, das Wlan b/g/n und Bluetooth 3.0 unterstützt.
Softwareausstattung
Von einem sauberen und aufgeräumten System hält Medion anscheinend nicht sehr viel. Neben durchaus brauchbaren Bestandteilen wie einer Software-Suite von CyberLink ist auch viel überflüssiger Kram vorhanden. Im Auslieferungszustand nervt das Erazer X6813 mit häufigen Pop-Up-Meldungen, überdies wird der Infobereich der Taskleiste von diversen Icons belagert. Um das Maximum aus dem Notebook herauszuholen, sollte man auf jeden Fall eine gepflegte Reinigungsaktion durchführen. Bootzeit und Reaktionsgeschwindigkeit werden es Ihnen danken.
Lieferumfang
Der Lieferumfang kann sich definitiv sehen lassen. Ein Handbuch und eine Treiber- & Tool-DVD zählen weitgehend zum Standard, ein Reinigungstuch und eine Recovery-DVD mit dem Betriebssystem (Windows 7 Home Premium 64 Bit) sind aber keine Selbstverständlichkeit. Vorbildlich: Medion legt auch das nötige Zubehör für ein Einbau einer zweiten Festplatte bei. Abgerundet wird das Paket von einem wuchtigen 150-Watt-Netzteil und einem voluminösen 9-Zellen-Akku.
Garantie
Wenig überraschend beläuft sich die Garantiezeit auf die üblichen 24 Monate.
Tastatur
Die Tastatur hat eher gemischte Gefühle hinterlassen. Auf der positiven Seite wäre vornehmlich das sogenannte Chiclet-Design (große Zwischenräume) und die praktische Positionierung der Lautstärke- und Helligkeitsregelung (auf den Pfeiltasten) zu nennen. Die rote Markierung der WASD- und Richtungstasten kann eine echte Beleuchtung zwar nicht ersetzen, ist für passionierte Zocker aber ein nettes Gimmick.
Die Tastengröße empfanden wir unterdessen als suboptimal, 14 x 14 Millimeter sind nicht gerade üppig. Das Layout muss sich ebenfalls Kritik anhören. So ist die „><|“-Taste eine Reihe nach unten neben das linke Alt gewandert - gewöhnungsbedürftig. Warum die Enter-Taste nur die halbe Höhe einnimmt, bleibt uns gleichsam ein Rätsel. Wenig abgewinnen konnten wir darüber hinaus dem lauten und klapprigen Tippgeräusch, der die Qualitätsanmutung negativ beeinflusst.
Touchpad
Abgesehen von der geringen Dimensionierung (77 x 44 Millimeter) lieferte das Touchpad eine recht gute Vorstellung ab. Zum einen lässt es sich passabel über die leicht angeraute Oberfläche gleiten. Durch die Absenkung wird zum anderen das nötige Maß an Feedback gewährleistet. Die horizontale und die vertikale Scrollleiste funktionieren meist ebenso zuverlässig wie die unterstützten Gesten, die erwartungsgemäß mit zwei Fingern aktiviert werden.
Allgemein ist das Touchpad erfreulich präzise. Wer eine Maus anschließt, macht beim Zocken einfach von der optionalen Deaktivierung Gebrauch. Die beiden Maustasten, die sich in einer durchgängigen Leiste vereinigen, bergen hingegen Verbesserungspotenzial. Nach innen ist der zum Auslösen nötige Kraftaufwand relativ hoch.
Im High-End-Segment werden inzwischen die meisten Geräte mit einem Full-HD-Display ausgestattet. 1920 x 1080 Bildpunkte sorgen nicht nur für ein sehr detailreiches und knackscharfes Bild, sondern bieten dem Nutzer auch viel Arbeitsfläche. Der Umgang mit mehreren parallel geöffneten Fenstern gestaltet sich komfortabel. Ein Seitenverhältnis von 16:9 kommt überdies Filmfans zugute.
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Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 231 cd/m²
Kontrast: 175:1 (Schwarzwert: 1.32 cd/m²)58.7% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
84.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
56.9% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Qualitativ gehört das verwendete AUO15ED-Panel leider nicht zur ersten Garde. Während Helligkeit und Ausleuchtung mit durchschnittlich 233.8 cd/m² respektive 90% recht gut ausfallen, offenbaren sich in den restlichen Belangen teils erhebliche Defizite. Größter Knackpunkt ist unserer Meinung nach der hohe Schwarzwert (1.32 cd/m²). Dunkle Areale weisen einen massiven Graustich auf, was besonders in Spielen und Filmen nervt. Für ein kräftiges und sattes Schwarz müsste der Wert unter 0.4 cd/m² liegen.
Der Kontrast lässt ebenfalls zu wünschen übrig, 175:1 sind meilenweit von hochklassigen Panels wie dem Hannstar HSD173PUW1 entfernt (siehe z.B. Asus G73SW). Den Farbraumtest meisterte das Erazer X6813 nur eingeschränkt, das Display orientiert sich am sRGB-Farbraum. Subjektiv hätten die Farben etwas mehr Kraft und Intensität vertragen.
Beim Außeneinsatz fühlt sich der 15-Zöller nicht sonderlich wohl. Die hochglänzende Displayoberfläche produziert teils deftige Spiegelungen, die eine hohe Belastung der Augen nach sich ziehen. Je nach Lichteinstrahlung kommt es auch in Innenräumen zu mehr oder weniger unangenehmen Reflexionen. Tagsüber hilft oft nur ein Standortwechsel oder eine Abdunklung der Räumlichkeiten. Eine matte Displayoberfläche hätte hier wahre Wunder bewirkt.
Weitere Kritik muss das Display für die mäßige Blickwinkelstabilität einstecken. Vertikal genügen bereits minimale Abweichungen, um eine Verfälschung des Bildes hervorzurufen. Summa Summarum enttäuscht das Display auf breiter Front, Spiele und Filme büßen sichtlich an Atmosphäre ein. Nach Möglichkeit sollte man Unterhaltungsmedien auf einem externen Monitor wiedergeben.
Prozessor: Intel Core i7-2630QM
Herzstück des Erazer X6813 bildet ein Quad-Core-Prozessor aus Intels leistungsfähiger Sandy-Bridge-Familie. Der Core i7-2630QM verfügt über sechs MByte L3-Cache (Dual-Cores meist drei MByte) sowie 995 Millionen Transistoren und taktet im Ausgangszustand mit passablen 2.0 GHz. Schluss ist allerdings erst bei 2.9 GHz, Intels Turbo-Boost-Technik zeigt sich für eine automatische Übertaktung verantwortlich (es müssen Auslastung und Temperatur mitspielen).
Einige Anwendungen profitieren zudem von der Hyperthreading-Technologie. Hyperthreading simuliert zu jedem realen Kern einen virtuellen Kern hinzu, ganze acht Threads kann der Quad-Core somit gleichzeitig bearbeiten. Trotz des kleinen Herstellungsverfahrens von 32 nm genehmigt sich der Vierkerner mit maximal 45 Watt relativ viel Energie. Angesichts der hohen Leistung und der Anwesenheit eines integrierten Grafikchips (HD Graphics 3000) ist der Stromverbrauch jedoch vertretbar. Auf eine Umsetzung von Nvidias Optimus-Technlogie, die dynamisch zwischen der integrierten und der dedizierten Grafikkarte umschaltet, hat Medion übrigens verzichtet.
Leistung CPU
Gegen die neue Sandy-Bridge-Architektur sehen Intels alte Prozessor-Generationen teils ziemlich alt aus. Diese Überlegenheit bekommt auch der Core i7-740QM (1.73 - 2.93 GHz) zu spüren, der im Erazer X6811 verbaut war. Bereits im Single-Core-Rendering des Cincebench R10 64 Bit kann sich der Core i7-2630QM mit 4586 zu 3873 Punkten merklich vom Core i7-740QM absetzen (+18%). Das Multi-Core-Rendering geht noch deutlicher zugunsten der Sandy-Bridge-CPU aus, mit 17263 zu 11022 Punkten beträgt der Vorsprung beachtliche 57%. Im aktuellen Cinebench R11.5 64 Bit schrumpft die Differenz wieder etwas, 4.24 gegen 3.12 Punkte entsprechen einem Plus von 36%. An Prozessorleistung mangelt es dem Erazer X6813 also nicht, doch wie sieht es mit der Grafikkarte aus?
PCMark Vantage Result | 7502 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte: Nvidia GeForce GTX 460M
Um die Grafikberechnungen kümmert sich ein DirectX 11 fähiges Mitglied von Nvidias ambitionierter Fermi-Generation. Die GeForce GTX 460M markiert den Einstieg zur Oberklasse, ein Segment, das leistungsmäßig momentan von der Radeon HD 6970M und der GeForce GTX 485M dominiert wird.
Im Vergleich zum derzeitigem Topmodell hat Nvidia die Shadereinheiten von 384 auf 192 genau halbiert. Die Taktraten sind bis auf den Speicher demgegenüber höher als bei der GeForce GTX 485M, der kleinere Bruder läuft mit 675, 1250 und 1350 MHz statt 575, 1500 und 1150 MHz (Kern/Speicher/Shader). Der flotte GDDR5-VRAM ist mit 1536 MByte völlig ausreichend dimensioniert, eine Speicheranbindung von 192 Bit geht ebenfalls in Ordnung. Produziert wird die GeForce GTX 460M in 40 nm Strukturbreite.
Bei den Features macht Nvidia so schnell keiner etwas vor. Von GPU-basierter Physik- & Videobeschleunigung (PhysX & PureVideo HD), über die Optimus-Technologie (muss vom Notebookhersteller umgesetzt werden) bis hin zur stereoskopischen 3D-Darstellung von Fotos, Videos und Spielen per 3D Vision (benötigt gleichnamiges Kit und 120 Hz Monitor): die Liste ist schier endlos.
Leistung GPU
Im Zuge der Grafikbenchmarks hat uns natürlich primär die DirectX 11-Leistung interessiert. GeForce GTX 485M (Schenker XMG P501) und Radeon HD 6970M (Eurocom Racer) zeigen der GeForce GTX 460M dabei eindrücklich, wo im High-End-Bereich aktuell der Hammer hängt.
Besonders bemerkenswert sind die Performance-Unterschiede im GPU-Score des 3DMark 11 (1280 x 720). Während die GeForce GTX 460M gute 1623 Punkte erreicht, siedelt sich die GeForce GTX 485M bei ausgezeichneten 2668 Punkten (+64%) und die Radeon HD 6970M sogar bei exzellenten 2834 Punkten an (+75%). Der Unigine Heaven 2.1 Benchmark (1280 x 1024, High, Tessellation normal) sympathisiert hingegen Grafikkarten von Nvidia. Mit 24.5 fps ordnet sich die GeForce GTX 460M 26% hinter der Radeon 6970M (33.2 fps) und 40% hinter der GeForce GTX 485M ein (40.9 fps).
3DMark 03 Standard | 36383 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 21509 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 14135 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 8398 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1840 Punkte | |
Hilfe |
Leistung HDD
Medion vertraut auf eine 750 GByte große Festplatte von Hitachi. Für eine HDD mit 5400 U/Min ist die Performance der HTS547575A9E384 überraschend hoch. Eine sequentielle Leserate von 86.57 MB/Sek und eine sequentielle Schreibrate von 83.05 MB/Sek konkurrieren mit so mancher 7200er HDD.
Wer das nötige Kleingeld sein Eigen nennt, sollte indes über die Anschaffung einer Solid State Drive nachdenken. Eine SSD beschleunigt nicht nur den Windowsalltag, sondern verkürzt auch den Bootvorgang, Ladezeiten und Dateiübertragungen. Der Einbau einer zweiten Festplatte geht denkbar einfach vonstatten, alle Slots sind problemlos zugänglich.
Fazit Leistung
Mit einem derart überragenden Preis-Leistungs-verhältnis können nur die wenigsten Notebooks punkten. Medion holt nahezu alles aus dem Erazer X6813 heraus, was zum Preis von 1099 Euro möglich ist. Intels Core i7-2630QM schreckt dank seiner hohen Kernanzahl, der effizienten Architektur und der automatischen Übertaktung vor keiner Aufgabe zurück.
Mit einer GeForce GTX 460M ist der Nutzer zugleich angemessen für grafikintensive Anwendungen gerüstet. Acht GByte DDR3-RAM und eine 750 GByte große HDD würden wir ebenfalls als üppig bezeichnen, das integrierte Blu-Ray-Laufwerk nicht zu vergessen. Ähnlich schnelle und vergleichbar ausgestattete Notebooks wie das Asus G73SW sind meist mehrere 100 Euro teurer.
Um herauszufinden, ob die GeForce GTX 460M in Spielen einigermaßen an die schnellsten Vertreter aus dem High-End-Segment heranreichen kann, haben wir das Erazer X6813 auf einige moderne Titel losgelassen. Die Ergebnisse der GeForce GTX 485M bzw. Radeon HD 6970M ermittelten wir dabei entweder mit dem Schenker XMG P501, dem Schenker XMG U700 ULTRA oder dem Eurocom Racer.
Crysis 2
Den gelungenen Actionhit aus dem Hause Crytek können Sie nicht in seiner vollen Pracht genießen. Beim Einsatz von 1920 x 1080 Bildpunkten und dem Preset „Extreme“ ruckelte der Anfang des Singleplayers stark, 18.1 fps sind für einen Ego-Shooter viel zu wenig. Obwohl GeForce GTX 485M und Radeon HD 6970M diese Einstellungen mit rund 30 fps ebenfalls nicht ganz flüssig befeuern, liegt die Performance um knapp 70% höher. Das Preset „Very High“ und eine Auflösung von 1366 x 768 schulterte die GeForce GTX 460M dagegen tadellos, 53.2 fps stehen für eine überaus flüssige Bildwiederholrate.
Crysis 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Extreme | 18.1 fps | |
1366x768 | Very High | 53.2 fps | |
1024x768 | High | 71.9 fps | |
800x600 | High | 106 fps |
Call of Duty: Black Ops
Der neuste Ableger der ungemein beliebten Call of Duty-Serie bereitet der GeForce GTX 460M keinerlei Schwierigkeiten. 1920 x 1080 Bildpunkte, vierfaches Antialiasing (AA), achtfache anisotrope Filterung (AF) und die Detailstufe „Extra“ führten zu angenehm spielbaren 59.3 fps. Da in früheren Tests die FPS-Begrenzung (max. 85 Bilder pro Sekunde) aktiv war, können sich GeForce GTX 485M und Radeon HD 6970M mit durchschnittlich 74 fps „nur“ um ca. 25% distanzieren.
Call of Duty: Black Ops | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | extra, 4xAA, 8xAF | 59.3 fps | |
1360x768 | high, 2xAA, 4xAF | 86.3 fps |
Metro 2033
Kaum ein PC-Spiel bringt mobile Grafikkarten so stark ins Schwitzen wie der atmosphärisch dichte Ego-Shooter des ukrainischen Entwicklers 4A Games. Sehr hohe Details, der DirectX 11-Modus und 1920 x 1080 Bildpunkte überforderten die GeForce GTX 460M angesichts von mageren 9.9 fps komplett. GeForce GTX 485M (16.1 fps) und Radeon HD 6970M (18.3 fps) sind den maximalen Grafiksettings trotz eines Vorsprungs von 63 bzw. 85% auch nicht gewachsen. Durchgehend flüssig lief Metro 2033 erst mit einer Kombination aus mittleren Details, DirectX 10-Modus und 1366 x 768 Bildpunkten (53.1 fps).
Metro 2033 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Very High DX11, AAA, 4xAF | 9.9 fps | |
1360x768 | Normal DX10, AAA, 4xAF | 53.1 fps |
Bad Company 2
Im Multiplayerkracher Bad Company 2 sollten Sie es nicht allzu sehr mit den Qualitätsverbesserungen übertreiben. 31.6 fps, welche das Erazer X6813 beim Einsatz von hohen Details, vierfacher Kantenglättung, achtfacher Texturfilterung und der Full-HD-Auflösung erzielte, repräsentieren einen ruckeligen Spielablauf. AMDs Radeon HD 6970M kann mit 49.7 fps (+57%) nur müde über dieses Ergebnis lächeln. Die Spitzenposition wird dagegen von der GeForce GTX 485M eingenommen, 53.6 fps (+70%) weisen die GeForce GTX 460M deutlich in ihre Schranken. Eine Reduzierung der Auflösung und ein Verzicht auf Antialiasing wirken sich massiv auf die Performance aus. Hohe Details, vierfache Texturfilterung und 1366 x 768 Bildpunkte gab die GeForce GTX 460M mit flüssigen 59.6 fps wieder.
Battlefield: Bad Company 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, HBAO on, 4xAA, 8xAF | 31.6 fps | |
1366x768 | high, HBAO on, 1xAA, 4xAF | 59.6 fps |
Fazit Spieleleistung
Die GeForce GTX 460M zählt auch im Jahre 2011 noch zu den potentesten mobilen Grafikbeschleunigern. Nvidias High-End-GPU ist theoretisch flott genug, um nahezu alle modernen Titel mit hohen Details und inklusive diverser Qualitätsverbesserungen (AA & AF) darzustellen. Allerdings wird die Leistung erheblich von der gewählten Auflösung beeinflusst. Während 1920 x 1080 Bildpunkte oftmals zu viel des Guten sind, passen Auflösungen im Bereich von 1600 x 900 perfekt zur Nvidia-Karte.
Seit Veröffentlichung der Radeon HD 6970M und der GeForce GTX 485M verliert die GeForce GTX 460M jedoch immer mehr die Nähe zur absoluten Spitzenklasse, die stärksten erhältlichen Grafikkarten rechnen insgesamt um die 60 bis 70 % schneller. Für 1099 Euro ist die gebotene Leistung dennoch ohne Fehl und Tadel, zu diesem Preis gibt es ansonsten maximal eine GeForce GT 555M (z.B. Dell XPS 17).
min. | mittel | hoch | max. | |
Crysis - GPU Benchmark (2007) | 55.9 | 14.6 | ||
Crysis - CPU Benchmark (2007) | 50.5 | 16.4 | ||
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 59.6 | 31.6 | ||
Metro 2033 (2010) | 53.1 | 9.9 | ||
Call of Duty: Black Ops (2010) | 86.3 | 59.3 | ||
Crysis 2 (2011) | 106 | 71.9 | 53.2 | 18.1 |
Geräuschemissionen
Die Geräuschentwicklung des Erazer X6813 hat uns nur zum Teil gefallen. Sieht sich das Notebook einer geringfügigen Belastung ausgesetzt, dreht der Gehäuselüfter relativ geruhsam vor sich hin, es lässt sich lediglich ein leichtes Rauschen und ein Klackern der Festplatte vernehmen. Die Wiedergabe einer Filmdatei wird beispielsweise nicht übertönt.
Als störend laut offenbarte sich indes das optische Laufwerk, die DVD-Wiedergabe wurde streckenweise von einem nervigen Dröhnen begleitet. Im Gaming-Betrieb ist das Erazer X6813 deutlich hörbar, es kommt mitunter zu einer Überlagerung des Spielesounds. Die Mehrzahl an Gaming-Notebooks agiert aber keineswegs ruhiger - oft im Gegenteil. Wer nicht gerade zu den empfindlichsten Nutzern zählt, sollte sich mit den Geräuschemissionen arrangieren können. Wirklich leise Spieleplattformen sind äußerst rar gesät, das Asus G73SW gehört zu den seltenen Ausnahmen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.6 / 33 / 35.3 dB(A) |
HDD |
| 33.3 dB(A) |
DVD |
| 36.6 / dB(A) |
Last |
| 39.3 / 43.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die niedrige Temperaturentwicklung ist mithin die größte Stärke des Erazer X6813. Im Idle-Betrieb bleiben jegliche Gehäuseoberflächen angenehm kühl, durchschnittlich 24°C sind ein ausgezeichneter Wert. Selbst unter Last erwärmt sich das Gehäuse eher moderat, auf der Oberseite wird eine Temperatur von 35°C nicht überschritten. Die Handballenauflage verweilt sogar unter 25°C - klasse. Einzig der Bereich um den Lüfter wird etwas heiß, am Gehäuseboden gab unser Messgerät maximal 42°C aus.
Um die Komponenten muss man sich ebenfalls keine Sorgen machen. Core i7-2630QM und GeForce GTX 460M siedelten sich unter Volllast bei rund 70 respektive 80°C an. Die verhältnismäßig geringe Temperatur des Prozessors ist dabei leider auf ein Throttling zurückzuführen. Innerhalb unseres Stabilitätstests mit den Tools Furmark und Prime taktete sich Intels Quad-Core temporär auf dürftige 800 MHz herunter.
Als Ursache haben wir das Netzteil im Verdacht, das wohl etwas zu schwach dimensioniert ist. Unter Volllast ermittelten wir einen Strombedarf von über 175 Watt, das Netzteil hat jedoch nur 150 Watt. Da im Praxisalltag eigentlich nie eine derartige Auslastungssituation entsteht, sollte Sie diese Thematik aber nicht weiter beunruhigen. Unser mehrstündiger Benchmarkparcours wurde fehlerfrei und mit der zu erwartenden Performance absolviert.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 34.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 22.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 24.8 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (+4.1 °C).
Lautsprecher
Die Soundqualität dürfte viele Nutzer begeistern. Das Gehäuse enthält zwei Lautsprecher und einen kleinen Subwoofer, die zusammen einen überdurchschnittlich guten Klang garantieren. Mit aktivierter Audio Enhancer-Funktion (findet sich im Dolby Home Theater-Menü der Speaker-Eigenschaften) wirkt die Soundkulisse deutlich voluminöser und weniger dumpf, wobei die Lautsprecher bei Belastung dann zum Ausfransen neigen.
Ohne Audio Enhancer büßt das Soundsystem hingegen merklich an Lautstärke ein. Apropos Lautstärke: Das Maximallevel ist erfreulich hoch, aus mehreren Metern Entfernung ist der 15-Zöller noch sehr präsent. Insgesamt können es nur wenige Notebooks mit den klanglichen Qualitäten des Erazer X6813 aufnehmen.
Leistungsfähige Komponenten gehen grundsätzlich nicht mit einer hohen Akkulaufzeit einher. Zwar spart sich Medion eine automatische Grafikumschaltung, dafür wird das Erazer X6813 jedoch immerhin von einem starken 9-Zellen-Akku angetrieben (86.58 Wh, 7800 mAh). Resultat: Für ein Gaming-Notebook ist die Mobilität durchaus respektabel.
Unter optimalen Bedingungen, also niedriger Auslastung bei minimaler Helligkeit und maximalen Energiespar-optionen, schlägt das Erazer X6813 so manches Multimedia-Notebook. Im Readers Test von Battery Eater, der ein simples Textdokument durchscrollt, überschritt der 15-Zöller eine Marke von fünf Stunden. Drahtloses Websurfen bringt das Notebook auch nicht aus der Fassung, der Internet Explorer lief über 2.5 Stunden (maximale Helligkeit & mittlere Stromsparmechanismen).
Sogar zum mobilen Filmgenuss taugt das Erazer X6813, knapp 2.5 Stunden werden von Blockbustern eher selten ausgereizt. Erst bei hoher Last bricht die Akkulaufzeit deftig ein, der Classic Test von Battery Eater wurde mit maximaler Helligkeit und deaktivierten Energiesparoptionen schon nach ca. einer Stunde beendet.
Einen niedrigen Energieverbrauch können wir dem Erazer X6813 nicht attestieren. Während 21.6 – 32.9 Watt im Idle-Betrieb etwas unter der Konkurrenz liegen, genehmigt sich das Erazer X6813 bei Belastung mehr Strom als ähnliche Gaming-Notebooks (siehe z.B. Asus G53SW).
Aus / Standby | 0.4 / 1 Watt |
Idle | 21.6 / 28.3 / 32.9 Watt |
Last |
122.9 / 175.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Objektiv gesehen fehlt dem Erazer X6813 noch einiges, um als perfektes Gaming-Notebook zu gelten. Hauptkritikpunkt ist wohl das mäßige Display, Schwarzwert, Kontrast und Blickwinkel sind alles andere als optimal. Unter Last macht sich zudem der Gehäuselüfter negativ bemerkbar, beim Zocken lässt sich das Notebook zu einem merklich hörbaren Pegel hinreißen. Vieltipper dürften sich derweil an der klapprigen Tastatur stören.
Kommen wir zu den positiven Aspekten. Neben der geringen Temperaturentwicklung, den unempfindlichen Gehäuseoberflächen, dem sehr guten Soundsystem und der üppigen Ausstattung (acht GByte RAM , 750 GByte HDD & Blu-Ray-Laufwerk) hat vor allem die tolle Performance Beachtung verdient. Core i7-2630QM und GeForce GTX 460M präsentieren sich als potentes Duo, das durchaus einen vollwertigen Desktop-PC ersetzen kann.
Kurz gesagt: Medion hat mit dem Erazer X6813 ein attraktives und größtenteils gelungenes Spiele-Notebook auf die Beine gestellt, dessen Preis-Leistungsverhältnis der Konkurrenz das Fürchten lehrt. Preisbewusste Gamer, die sich mit einem zweitklassigen Display zufrieden geben, können definitiv zuschlagen.