WhatsApp-Übernahme: 110 Millionen Euro-Strafe für Facebook
WhatsApp-Übernahme: 110 Millionen Euro-Strafe für Facebook
Die Europäische Kommission hat Facebook mit einer 110 Millionen Euro schweren Strafe belegt, da das Unternehmen im Rahmen der WhatsApp-Übernahme irreführende Angaben gemacht hat.
Im Jahr 2014 gab Facebook in einem sogenannten Fusionsantrag zu Protokoll, dass ein Abgleich zwischen Facebook- und WhatsApp-Nutzerdaten nicht zuverlässig möglich sei. Im Jahr 2016 kündigte Facebook dann allerdings an, dass ausgewählte Daten abgeglichen werden.
Nun hat die EU-Kommission festgestellt, dass ein automatischer Abgleich der Nutzerprofile bereits im Jahr 2014 möglich und Facebook-Mitarbeitern dies bereits bekannt war. Facebook erklärte Medienberichten zufolge jedoch, dass diese fehlerhaften Angaben keine Absicht waren - was das Unternehmen allerdings nicht vor einer Strafe schützt.
Mit der nun verhängten Strafe in Höhe von 110 Millionen Euro will die EU-Kommission in erster Linie ein Zeichen für den korrekten Ablauf von Fusionen setzen, finanziell belasten dürfte die Zahlung Facebook angesichts eines Gewinns von 3,6 Milliarden Dollar allein im letzten Quartal kaum. Die Bewilligung der Fusion bleibt nach wie vor bestehen, da die EU-Kommission den damals hypothetischen Fall des automatischen Datenabgleichs bereits berücksichtigt hat.
Silvio Werner - Senior Tech Writer - 11003 Artikel auf Notebookcheck veröffentlicht seit 2017
Ich bin seit über zehn Jahren journalistisch aktiv, den Großteil davon im Bereich Technologie. Dabei war ich unter anderem für Tom's Hardware und ComputerBase tätig und bin es seit 2017 auch für Notebookcheck. Mein aktueller Fokus liegt insbesondere auf Mini-PCs und auf Einplatinenrechnern wie dem Raspberry Pi – also kompakten Systemen mit vielen Möglichkeiten. Dazu kommt ein Faible für alle Arten von Wearables und insbesondere für Smartwatches. Hauptberuflich bin ich als Laboringenieur unterwegs, weshalb mir weder naturwissenschaftliche Zusammenhänge noch die Interpretation komplexer Messungen fern liegen.