Mittelerde: Mordors Schatten Benchmarks
Technik
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Details
Wie viel Videospeicher muss eine Grafikkarte besitzen? Diese Frage stellt sich spätestens beim Kauf des brandneuen Ablegers aus dem Herr der Ringe Universum. Während die meisten Spiele mit 1-2 GByte VRAM zufrieden sind, sollen es für Mittelerde am besten 6 GByte sein. Zwar gab es 2014 durchaus den ein oder anderen Titel, welcher in maximalen Details mehr als 2 GByte beansprucht (Watch Dogs & Wolfenstein: The New Order verlangen bei Ultra-Settings nach 3 GByte), Mordors Schatten schlägt dem Fass jedoch definitiv den Boden aus.
Wenn man die Grafikqualität betrachtet, drängt sich früher oder später der Verdacht auf, dass Monolith (F.E.A.R., Tron 2.0, Aliens vs. Predator 2, No One Lives Forever...) bei der Optimierung der hauseigenen LithTech Jupiter EX Engine zumindest auf dem PC etwas faul war. Ja, ein Großteil der Texturen ist knackscharf und ja, in einigen Disziplinen ist die Technik der Konkurrenz einen Schritt voraus (Stoffsimulation), insgesamt sehen wir jedoch keinen Grund, warum eine derart hohe Menge an Videospeicher nötig sein soll. Optisch pendelt sich Mordors Schatten auf ein gutes, aber kein überragendes Niveau ein. Neben der Mimik lassen an manchen Stellen auch die Polygonanzahl und die Effektqualität zu wünschen übrig.
Doch zurück zum Thema: Wer Mittelerde in seiner ganzen Pracht genießen möchte, muss per Steam erst manuell das entsprechende Texturpaket herunterladen und installieren (siehe Screenshots). Falls dies nicht geschieht, werden auf der Ultra-Stufe nur hohe Texturen aktiviert und es können Grafikfehler entstehen.
Wie sich im Laufe der Tests herausgestellt hat, müssen es für maximale Grafikoptionen zwar nicht unbedingt 6 GByte VRAM sein, allerdings kommt es bei weniger Speicher oft zu starken Rucklern oder kompletten Slowdowns, die den Spielfluss erheblich trüben. Bis zum Erscheinen der GeForce 900 Generation sind im Notebook-Bereich nur die Topvarianten der GeForce GTX 870M (6 GByte) und GeForce GTX 880M (8 GByte) fähig, den hohen Speicherbedarf adäquat zu befriedigen. Diesen Umstand merkt man insbesondere an den minimalen fps. Statt 26 fps waren es beim Vorgänger der GTX 870M im Ultra-Setting nur 11 fps (GTX 770M @ 3 GByte). Die GTX 780M mit 4 GByte VRAM hatte ebenfalls deutlich mehr Schluckauf als ihr 800er-Pendant. Trotz der sonst ähnlichen Leistung fielen die minimalen fps über 50 % niedriger aus (13 vs. 30 fps).
Da sich die Texturqualität subjektiv kaum von der hohen Stufe unterschiedet, würden wir Ihnen empfehlen, das HD-Paket einfach links liegen zu lassen und – nach Möglichkeit – mit der (sehr) hohen Voreinstellung zu zocken. Beim Verzicht auf Ultra-Texturen steigen nicht nur die durchschnittlichen fps, sondern vor allem die minimalen fps.
Neben dem Videospeicher hat auch die CPU im Vorfeld für Diskussionen gesorgt. Laut Monolith kommt man nicht um einen Quad-Core herum. Doch keine Panik: Halbwegs potente Zweikern-Modelle wie der Core i5-4340M arbeiten flott genug. Happig geht es derweil beim Speicherplatz zu. Inklusive der hochauflösenden Texturen (~4 GByte) nimmt Mordors Schatten über 40 GByte auf der Festplatte ein.
Davon abgesehen gibt es kaum etwas an der technischen Umsetzung zu meckern. So befinden sich im erweiterten Optionsmenü mehr als 10 Einstellungsmöglichkeiten. Neben Ambient Occlusion beherrscht die DirectX-11-Engine auch andere »Grafikschmankerl« wie Tessellation. Im Video-Menü darf man unterdessen die Auflösung ändern, den Bildschirmmodus anpassen oder die vertikale Synchronisation aktivieren. Ein zuschaltbares Framelimit bietet ebenfalls nicht jeder Titel. Dummerweise muss Mordors Schatten nach bestimmten Änderungen neugestartet werden. Das wäre an sich kein Problem, wenn man die Introvideos überspringen könnte. Ärgerlich ist auch, dass Monolith keine Kantenglättung eingebaut hat. Wie man sehr schön an den »Oberleitungen« im Video erkennt, neigt Mittelerde zur Treppchenbildung.
Ansonsten sind uns noch folgende Dinge aufgefallen, die nicht unerwähnt bleiben sollen:
- Während Nvidia Plattformen recht konstante Bildwiederholraten liefern, schwankt die Framerate bei AMD teils extrem. Besonders auffällig sind die »Herz-Rhythmus-Störungen« im Graphen des integrierten Benchmarks.
- Die Minimum-fps variieren generell sehr stark – egal, ob bei Nvidia oder AMD. Im zweiten Benchmark-Durchgang fällt der minimale Wert meist höher aus.
- Schwächere AMD Prozessoren geraten oft ins Straucheln.
- Bei der Intel HD Graphics 4600 waren nur niedrige bis mittlere Details möglich. Ab der Stufe »High« hängte sich das Spiel auf.
- In niedrigen bis sehr hohen Settings macht es so gut wie keinen Performance-Unterschied, ob das HD-Texturen-Paket installiert ist oder nicht (getestet mit der GeForce GTX 780 Ti).
- Bei AMD Notebooks mit der Grafikumschaltung Enduro wird im Optionsmenü nur der Intel Chip statt der Radeon angezeigt. Die Einstellungen lassen sich jedoch ganz normal anpassen.
- Der integrierte Benchmark scheint ein paar Sekunden zu früh mit der Aufzeichnung zu beginnen. Die maximalen fps sind jedenfalls viel zu hoch.
- Nach Setting-Neustarts wird – im Gegensatz zu den restlichen Optionen – die »Graphical Quality« nicht geändert. Ein weiterer Neustart hilft.
Benchmark
Wie bereits angedeutet, kommt für unsere Messungen der integrierte Benchmark zum Einsatz, der direkt im Optionsmenü steckt. Zwar ist dieser nicht sonderlich repräsentativ für das reale Spielgeschehen (Stichwort Frame-Einbrüche bei überlaufendem VRAM), aufgrund des hohen Komforts und des identischen Ablaufs haben wir uns jedoch trotzdem für die knapp 40-sekündige Sequenz entschieden. Selbst bei einem »echten« In-Game-Benchmark wäre es schwer, eine allgemeine Hardware-Empfehlung für bestimmte Settings auszusprechen. Dafür müsste die Performance des Titels konstanter sein. Die im nächsten Absatz aufgeführten GPUs sind also nur eine grobe Schätzung, basierend auf den minimalen und durchschnittlichen fps des Benchmarks.
Resultate
Wer nur über ein günstiges Office- oder Multimedia-Notebook verfügt, kann sich die rund 50 Euro sparen. Weder die HD Graphics 4000/4600 noch Mittelklasse-Chips auf Niveau der GeForce GT 740M kommen mit dem Titel zurecht. Erst eine GeForce GT 750M hat genug Power, um 1.280 x 720 Pixel und die Stufe »Lowest« flüssig wiederzugeben. Für normale Details und 1.366 x 768 Bildpunkte muss es mindestens eine GeForce GTX 850M oder GTX 765M sein. Die Voreinstellung »High« und 1.920 x 1.080 Pixel laufen nur mit einer Top-GPU ordentlich. Sowohl die Radeon R9 M290X als auch die GeForce GTX 870M erreichen im Schnitt über 50 fps. Vom Ultra-Preset sollte man aus genannten Gründen Abstand nehmen.
Middle-earth: Shadow of Mordor | |
1920x1080 Ultra Preset (HD Package) 1920x1080 High Preset 1344x756 Medium Preset 1280x720 Lowest Preset | |
GeForce GTX 780 Ti, 3770K | |
Radeon R9 290X, 2600K, Samsung SSD 840 Pro 256GB MZ7PD256HAFV-0Z000 | |
Radeon R9 280X, 3770K | |
GeForce GTX 880M, 4700MQ | |
GeForce GTX 780M, 4700MQ | |
GeForce GTX 870M, 4700MQ | |
GeForce GTX 760, 3770K | |
Radeon R9 M290X, 4700MQ | |
GeForce GTX 770M, 4700MQ | |
GeForce GTX 750 Ti, 3770K | |
GeForce GTX 860M, 4700MQ | |
GeForce GTX 850M, 4340M | |
GeForce GTX 765M, 4700MQ | |
Radeon R7 512 Cores (Kaveri Desktop), A10-7850K, Samsung SSD 470 Series MZ-5PA256/EU | |
GeForce GT 750M, 4702MQ | |
Iris Pro Graphics 5200, 4750HQ, Intel SSD 525 Series SSDMCEAC180B3 | |
GeForce GT 640M, 2637M, Lite-On LMT-256M3M | |
GeForce GT 740M, 4200M | |
HD Graphics 4600, 4700MQ | |
Iris Graphics 5100, 4258U, Apple SSD SM0256F | |
GeForce GT 720M, 4200M, WDC Scorpio Blue WD10JPVX-22JC3T0 | |
GeForce GT 630M, 3720QM, Seagate Momentus 7200.5 ST9750420AS | |
Radeon HD 8650G, A10-5750M, Samsung SSD 470 Series MZ-5PA256/EU | |
HD Graphics 4000, 3720QM |
Testsysteme
Vier unserer Testgeräte stammen von Schenker Technologies (mysn.de):
- W504 (Core i7-4700MQ, 8 GB DDR3, GeForce GTX 860M, GTX 870M, GTX 880M, Radeon R9 M290X)
- W503 (Core i7-4700MQ, 8 GB DDR3, GeForce GTX 765M, GTX 770M, GTX 780M)
- M504 (Core i5-4340M, 8 GB DDR3, GeForce GTX 850M)
- M503 (Core i7-4702MQ, 8 GB DDR3, GeForce GT 750M)
Auf diesen Notebooks ist jeweils Windows 7 in der 64-Bit-Edition installiert. Danke an Micron für die 480 GByte große Crucial M500.
Ein weiteres Testgerät wurde von Nvidia zur Verfügung gestellt:
- HP Envy 15-j011sg (Core i5-4200M, 12 GB DDR3, GeForce GT 740M)
Verwendete GPU-Treiber: Nvidia 344.11, AMD 14.9, Intel 10.18.10.3907
Hinzu kommen Benchmarks von anderen Notebooks mit eventuell abweichenden Treibern.