Test Oukitel WP30 Pro Smartphone – Riesiger Akku, Nachtsichtkamera und Zweitdisplay

Das Oukitel WP 30 Pro ist abenteuerlustig, das sieht man ihm gleich an: Nicht nur ist das Design mit dem rückwärtigem Bildschirm und der Carbonoptik ungewöhnlich, das Handy ist auch durch eine Gummierung am Rand vor Stößen geschützt und zeigt an der Seite offen einige Schrauben.

Damit lässt sich schon vermuten, dass das WP30 Pro auch gut in der Natur zurechtkommt und tatsächlich ist es nach IP69K vor Wasser und Staub geschützt und hat auch die Tests des MIL-STD-810H absolviert. Laut Hersteller kann man es aus 1,50 Metern problemlos fallen lassen und bis zu 1,50 Meter tief tauchen, wobei das Gerät dem Druck bis zu 30 Minuten standhält.

Mit einem Gewicht von 414 Gramm ist das Phone deutlich schwerer als andere Outdoor-Handys und mit fast 2 Zenitmeter Dicke auch sehr wuchtig. Es liegt durch die leicht nach außen geschwungene Rückseite gut in der Hand, allerdings merkt man das hohe Gewicht schnell in den Armen.

Was den Speicher angeht, so zeigt sich der Hersteller sehr spendabel: 12 GB RAM und 512 GB Massenspeicher bringt das WP30 Pro mit. Auch NFC ist an Bord, sodass man mobile Bezahldienste nutzen kann. Der USB-C-Anschluss ist mit einer Gummiklappe geschützt und überträgt Daten maximal mit USB-2.0-Geschwindigkeit. Damit ist auch keine Bildausgabe auf externe Screens möglich.

Das Handy bringt Unterstützung für Dual-Nano-SIM oder eine Nano-SIM und eine eSIM mit. Einen microSD-Leser gibt es allerdings nicht.

Das Oukitel WP30 Pro besitzt als schnellsten WLAN-Standard WiFi 6, womit es zwar nicht auf das 6-GHz-Band für WLAN-Verbindungen zugreifen kann, aber aus den unterstützten Frequenzbereichen 2,4 GHz und 5 GHz das Maximum rausholt.

So ist der Geschwindigkeitsunterschied zum Galaxy XCover 6 Pro mit WiFi 6E nicht allzu groß, auch mit dem Oukitel WP30 Pro kann man eine Gigabit-Internetleitung ganz gut ausnutzen. Nahe am Router gibt es vollen Empfang und schnellen Seitenaufbau. In 10 Metern Entfernung und durch 3 Wände sind noch 3/4 der Signalqualität vorhanden und der Seitenaufbau erfolgt ebenfalls sehr flott.

Der Hersteller verbaut ein 5G-Modem, welches mit vielen Frequenzbereichen klarkommt, sodass man auch auf den meisten Reisen ins Ausland mobiles Internet nutzen kann. Auch im 4G-Bereich werden viele Bänder unterstützt.

Als Software kommt Android 13 zum Einsatz. Die Sicherheitspatches stammen vom August 2023 und sind damit schon etwas älter. So richtig auf einen Updatezeitraum mag sich der Hersteller nicht festlegen, spricht nur von sporadischen Updates über 3-5 Jahre.

Oukitel ändert kaum etwas am Standard-Android und installiert auch keine Werbesoftware ab Werk. Die Übersetzung der eigenen Funktionen in den Einstellungen ist nicht immer gelungen.

Der Touchscreen ist sehr zuverlässig zu bedienen, auch an den Rändern und in den Ecken. Links am Gehäuse findet sich eine frei belegbare Taste, mit der man diverse Kommandos ausführen oder Apps starten kann.

Der Fingerabdrucksensor findet sich rechts in der Standby-Taste integriert. Er erkennt einmal angelernte Fingerabdrücke sehr exakt und entsperrt das Phone blitzschnell. Auch hier lassen sich noch weitere Kommandos ausführen, wie ein Berühren des Sensors um Anrufe anzunehmen.

Es gibt auch eine Gesichtserkennung, diese basiert allerdings nur auf einer 2D-Bilderkennung und ist damit nicht ganz so sicher. So verwundert es nicht, dass das System zwar die Systementsperrung per Gesicht ermöglicht, das biometrische Einloggen, beispielsweise in Banking-Apps, aber nur mit dem Fingerabdruck erlaubt.

Das MediaTek Dimensity 8050 ist ein recht neues SoC, ist aber technisch ähnlich dem Dimensity 1300. Das Oukitel WP30 Pro zeigt sich damit sehr souverän in unseren Benchmarks und überflügelt die versammelte Konkurrenz. Die reine Prozessorleistung beträgt zwar nur in etwa die Hälfte von aktuellen High-End-Smartphones, reicht aber im Alltag für die allermeisten Apps und Aufgaben völlig aus.

Auch in Sachen Grafikpower hat das Oukitel-Phone seinen Mitbewerbern etwas voraus und bietet hier deutlich bessere Voraussetzungen für grafisch aufwändige Apps wie Games. Dank UFS-3.1-Speicher ist auch die Zulieferung von Daten kein Nadelöhr und funktioniert deutlich flotter als bei vielen Mitbewerbern.

Das Phone kann unter längerer Last recht warm werden, das spürt man dann auch am Gehäuse. Das SoC liefert nach vielen Benchmark-Durchläufen noch eine ähnliche Leistung ab, das bestätigen uns die Stresstests des 3DMark.

Hält man das WP30 Pro quer, so sind rechts und links Lautsprecher angebracht, welche recht laut werden können und auch leichte Stereoeffekte ermöglichen. Die Klangqualität ist ordentlich, aber doch etwas höhenlastig. Wer externe Audiogeräte anschließen möchte, der kann den USB-C-Port und Bluetooth 5.2 nutzen. Es stehen recht viele Audiocodecs für die drahtlose Übertragung zur Verfügung, auch HiRes-Audio ist hier möglich.

Der massive Akku besitzt eine Kapazität von 11.000 mAh. Das ermöglicht dem Phone langes Durchhaltevermögen auch im Outback, so sind beispielsweise locker 25 Stunden Surfen im Web möglich. Das WP30 Pro verdoppelt hier beinahe die Laufzeiten der Vergleichsgeräte.

Selbst ein kurzer Ladestopp bringt dem riesigen Akku schnell wieder Energie zurück: Dank 120-Watt-Laden und dem passenden Charger, welcher in der Packung liegt, ist das Phone in maximal einer Stunde wieder voll, trotz der riesigen Batterie. Kabelloses Laden ist allerdings nicht möglich.

Das Oukitel WP30 Pro gibt es im Moment nur bei Aliexpress für knapp 560 Euro.

Ende November soll das Smartphone aber auch auf amazon.de erhältlich sein.