30 Jahre PowerBook: Ein Rückblick auf die Geschichte des Apple MacBook Pro
Mit dem PowerBook 100 hat Apple am 21. Oktober 1991 sein erstes "modernes" Notebook vorgestellt, das mit einem Gewicht von 2,3 Kilogramm problemlos mitgebracht werden konnte. Mit einem 16 MHz Motorola 68000, bis zu 8 MB Arbeitsspeicher und maximal 40 MB Speicher bot das Gerät eine anständige Performance.
Das 9 Zoll Display bot eine Auflösung von 640 x 480 Pixel, Farben konnte dieses im ersten Modell noch nicht darstellen. Das Design des PowerBook 100 ähnelt modernen Geräten auch nach 30 Jahren noch, ein Trackpad gab es noch nicht, stattdessen mussten sich Kunden mit einem Trackball abfinden, der mittig vor der Tastatur platziert wurde.
Im Mai 1994 erhielt das PowerBook mit der 500-Serie ein maßgebliches Upgrade. Die Geräte, die unter dem Codenamen "Blackbird" bekannt waren, kamen mit einem fast 6 Zentimeter dicken Gehäuse, der Trackball wurde durch ein Trackpad ersetzt. Das Gerät bot als erstes Notebook überhaupt einen integrierten Ethernet-Anschluss.
Das PowerBook 520 war deutlich schneller als die ältere 100-Serie, denn das Gerät war mit einem 25 MHz Motorola 68LC040, mit bis zu 32 MB RAM und mit maximal 240 MB Speicher ausgestattet. Das Notebook besaß ein 9,5 Zoll Display mit 640 x 480 Pixel.
Das bis dahin größte Upgrade kam mit dem PowerBook G3 im November 1997. Das Gerät brachte ein fundamental neues Design – mit einem Gewicht von 3,4 kg und einer Bauhöhe von 6,1 cm war das Notebook zwar nicht kompakter als sein Vorgänger, das Display mit seiner Diagonale von 12,1 Zoll, der Auflösung von 800 x 600 Pixel und den deutlich schmaleren Rändern sorgt aber für einen moderneren Look.
Das Gehäuse war an vielen Stellen abgerundet, auf der rechten Seite befand sich ein CD-Laufwerk. Auch in Sachen Performance gab es massive Fortschritte: Der 250 MHz PowerPC 750 (G3) wurde mit bis zu 160 MB RAM, 2 MB Grafikspeicher und mit einer 5 GB fassenden Festplatte kombiniert. Das PowerBook G3 wurde von Steve Jobs mit vielen Vergleichen zum Intel Pentium II im unten eingebetteten Video vorgestellt.
Das PowerBook G3 wurde im Januar 2001 vom PowerBook G4 abgelöst, das 2,4 kg leicht und 2,6 cm dünn war. Das Gehäuse bestand nicht etwa aus Aluminium, sondern aus Titan – das Material sollte widerstandsfähiger als Stahl und dennoch leichter als Aluminium sein, wie Steve Jobs im unten eingebetteten Launch-Video erklärt.
Das Gerät bot ein Display mit einer Diagonale von 15,2 Zoll und einer Auflösung von 1.152 x 768 Pixel, einen 500 MHz PowrePC G4-Chip, bis zu 1 GB RAM, eine maximal 30 GB fassende Festplatte und eine ATI Rage Mobility 128 GPU mit 8 MB VRAM. WLAN (802.11b) war bereits eine Option.
Im Jahr 2003 wurde das Design überarbeitet – das PowerBook wurde in den Größen 12 Zoll, 15 Zoll und 17 Zoll angeboten, der Prozessor mit bis zu 1 GHz getaktet. Dasselbe Design wurde für das MacBook Pro der ersten Generation beibehalten, das zur MacWorld San Francisco von Steve Jobs vorgestellt wurde.
Die unten eingebettete Präsentation ist spannend, denn in dieser geht es um den Umstieg auf Intel-Prozessoren – Steve Jobs versprach eine viermal höhere Leistung pro Watt im Vergleich zum PowerPC G4-Chip des Vorgängermodells. Der große CPU-Architektur-Wechsel war auch der ausschlaggebende Grund für die neue Bezeichnung, die bis heute beibehalten wurde.
Ende 2008 wurde schließlich das Design eingeführt, auf welches das Design des heutigen MacBook Pro nach wie vor zurückgeht. Ein Display mit einer Glasabdeckung und einer LED-Hintergrundbeleuchtung, ein großes Trackpad aus Glas mit Multitouch-Support, eine schwarze Tastatur – viele der Features, die Apple mit diesem Gerät eingeführt hat, findet man heutzutage noch in vielen Notebooks. Ein Feature, das Apple im folgenden Jahr gestrichen und seitdem nie wieder eingeführt hat, ist der Akku, der vom Nutzer extrem einfach getauscht werden konnte, ohne das Gerät aufschrauben zu müssen.
Mit einem Intel Core 2 Duo und einer Nvidia GeForce 9600M GT war das Gerät nicht leistungsstärker als viele Windows-Konkurrenten. Eine Besonderheit zu dieser Zeit war, dass der dedizierte Grafikchip mit einer iGPU in Form von einer GeForce 9400M kombiniert wurde – um zwischen den beiden GPUs zu wechseln mussten sich Nutzer allerdings vom System abmelden und alle Programme schließen.
Im Juni 2012 wurde endlich das Retina-Display eingeführt – beim 15-Zöller kam das neue Modell mit einer damals eindrucksvollen Auflösung von 2.880 x 1.800 Pixel bei einer Pixeldichte von 220 PPI. Das Gehäuse wurde dünner und leichter, dank Quad-Core-Prozessoren und einer Nvidia GeForce GT 650M wurde das Gerät auch deutlich leistungsstärker.
Das aktuellste Modell führt viele Features wieder ein, die man vor neun Jahren bereits erhalten hat, inklusive einem HDMI-Anschluss, einem SD-Kartenleser, MagSafe und der Tastatur mit traditionellem Scheren-Mechanismus.
Das mittlerweile berüchtigte MacBook Pro, das im Herbst 2016 vorgestellt wurde, brachte viele Innovationen, die bei Kunden alles andere als gut ankamen. Die Tastatur mit Butterfly-Mechanismus leidet chronisch unter Defekten, die Touch Bar ist auch fünf Jahre nach dem Launch der Notebooks nicht besonders nützlich, und außer vier Thunderbolt-Anschlüssen und einem AUX-Stecker bot das Gerät keinerlei Ports. Das "Requiem für die F-Tasten" beim Launch-Event ist aus heutiger Sicht an Ironie aber kaum zu übertreffen.
Das neueste MacBook Pro wurde erst vor wenigen Tagen offiziell vorgestellt. Mit einem extrem leistungsstarken Apple M1 Pro und M1 Max, bis zu 64 GB Arbeitsspeicher mit einer Bandbreite von 400 GB/s, bis zu 21 Stunden Laufzeit und einem 120 Hz schnellen, bis zu 1.600 Nits hellen ProMotion-Display handelt es sich dabei um eines der umfassendsten Upgrades, die das MacBook Pro je erhalten hat.
Damit lässt die MacBook Pro-Reihe Intel-Prozessoren endgültig hinter sich, um mit von Apple selbst entwickelten Chips durchzustarten. Apple versucht auch, viele Fehler des Vorgängermodells zu beheben, indem Ports wie MagSafe, HDMI und der SD-Kartenleser wieder eingeführt werden, die Touch Bar weicht traditionellen Funktionstasten.
Quelle(n)
Apple