HP Spectre x360 13 im Test: Edles Convertible wird vom Display im Stich gelassen
In der Spectre-Serie von HP bekommt der solvente Nutzer extrem hochwertige Geräte, bei denen sehr viel Wert auf ein edles Design gelegt wurde. Diese Bezeichnung trifft auch bei unserem heutigen Testgerät zu, dem HP Spectre x360 13-ap0312ng für 1.599 Euro. An dem "x360" im Namen erkennt man schon, dass es sich um ein Convertible handelt, der Bildschirm lässt sich also um 360 Grad umlegen. Leistungstechnisch sind wir im High-End-Ultrabook-Segment, sprich Core-i7-ULV-Prozessor, 16 GB RAM und eine schnelle 512 GB große PCIe-SSD. Das Display bietet die Full-HD-Auflösung und unterstützt HPs SureView-Sichtschutzfilter, allerdings spiegelt das Panel sehr stark. Alternativ ist das Gerät auch mit einem 4K-Panel erhältlich, welches aber ebenfalls eine spiegelnde Oberfläche besitzt.
Zu den Konkurrenten für das Spectre x360 13 gehören unter anderem das brandneue Dell XPS 13 7390 2-in-1, welches schon auf die neuen Ice-Lake-CPUs setzt. Weitere Vergleichsgeräte sind das Lenovo ThinkPad X390 Yoga bzw. die Consumer-Version Yoga C930. Zudem werden wir das neue Spectre natürlich mit seinem Vorgänger vergleichen. Wer ein größeres Display bevorzugt, wird beim Spectre x360 15 fündig, welches wir ebenfalls schon getestet haben.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion.
Details
Gehäuse – HP-Convertible mit tollem Design
Sowohl das Design als auch die Haptik des Spectre x360 13 sind erstklassig. Sobald man das Gerät in den Händen hält, gibt es keine Zweifel, dass man es mit einem sehr hochwertigen Convertible zu tun hat. Dazu passen die perfekte Verarbeitung und die gute Stabilität. Das Design ist natürlich immer eine Sache des Geschmacks, und vielleicht ist die Kombination Blau/Gold für einige Nutzer zu aufdringlich bzw. zu kitschig, doch das Ergebnis sieht sehr nobel aus und uns gefällt es. Im Vergleich zum Vorgänger aus dem Jahr 2018 hat HP das Gehäuse komplett neu konstruiert und setzt jetzt wie bei anderen Baureihen mehr auf schräge Kanten. Das ist beispielsweise im Heckbereich der Fall und wird auch bei den Lautsprechergittern fortgeführt. Allerdings muss man das Gehäuse regelmäßig reinigen, da man auf den matten Oberflächen schnell Fingerabdrücke sieht.
Die beiden Scharniere sind sehr straff und halten den Bildschirm sehr gut in Position. Daher wippt das Display nur minimal nach, allerdings benötigt man im Gegenzug auch beide Hände zum Öffnen des Deckels. Beim Zugang zu den Bauteilen sieht es schlecht aus, denn es gibt weder eine Wartungsklappe noch sichtbare Schrauben. Diese befinden sich vermutlich unter den langen Gummifüßen, die jedoch ebenfalls verklebt sind.
Das aktuelle Spectre x360 13 ist minimal breiter als sein direkter Vorgänger und nimmt praktisch die gleiche Stellfläche ein, wie das ThinkPad X390 Yoga. Das neue XPS 13 7390 2-in-1 ist das mit Abstand kompakteste Gerät hier. Bei der Bauhöhe und dem Gewicht nehmen sich die Probanden allerdings nicht viel.
Ausstattung – Spectre x360 13 mit 2x Thunderbolt 3 und schnellem mSD-Leser
Die Ausstattung des Spectre x360 13 lässt keine großen Wünsche offen. Es gibt zwei moderne Thunderbolt-3-Anschlüsse im USB-C-Format (inkl. DisplayPort-ALT-Modus & Stromversorgung), einen regulären USB-A-Stecker (USB 3.0 Gen.1) sowie einen microSD-Kartenleser. HP nutzt den Platz am Gehäuse hier ziemlich gut aus, denn an der linken hinteren Abschrägung befindet sich der Power-Button (beleuchtet) und an der rechten einer der beiden USB-C-Stecker. Zudem gibt es auch einen mechanischen Schieber, der die Kamera deaktiviert.
Der microSD-Kartenleser gehört zu den schnellen Modulen und übertrifft die Übertragungsgeschwindigkeiten von vielen anderen Geräten wie dem ThinkPad X390 Yoga deutlich. Hier kann nur das XPS 13 7390 mithalten, welches ebenfalls ein sehr schnelles Modul bietet. Mit unserer Referenzkarte von Toshiba (Exceria Pro M501) ermitteln wir beim Kopieren von Bildern sehr gute 162 MB/s.
SD Card Reader | |
average JPG Copy Test (av. of 3 runs) | |
Dell XPS 13 7390 2-in-1 Core i3 (Toshiba Exceria Pro M501 64 GB UHS-II) | |
HP Spectre x360 13-ap0312ng (Toshiba Exceria Pro M501 64 GB UHS-II) | |
HP Spectre x360 13-ae048ng (Toshiba Exceria Pro M501 microSDXC 64GB) | |
Lenovo ThinkPad X390 Yoga-20NQS05R00 (Toshiba Exceria Pro M501) | |
Durchschnitt der Klasse Convertible (17.7 - 209, n=29, der letzten 2 Jahre) | |
maximum AS SSD Seq Read Test (1GB) | |
HP Spectre x360 13-ae048ng (Toshiba Exceria Pro M501 microSDXC 64GB) | |
Dell XPS 13 7390 2-in-1 Core i3 (Toshiba Exceria Pro M501 64 GB UHS-II) | |
HP Spectre x360 13-ap0312ng (Toshiba Exceria Pro M501 64 GB UHS-II) | |
Durchschnitt der Klasse Convertible (22.6 - 263, n=28, der letzten 2 Jahre) | |
Lenovo ThinkPad X390 Yoga-20NQS05R00 (Toshiba Exceria Pro M501) |
Auf das neue Wi-Fi-6 muss man beim Spectre x360 13 zwar verzichten, doch mit dem WLAN-Modul Intel Wireless-AC 9560 bekommt man dennoch eine moderne und schnelle Karte. In unserem standardisierten Test mit dem Router Linksys EA8500 sind die Transferraten an der Spitze des Vergleichsfeldes und auch in der Praxis konnten wir keine Einschränkungen erkennen.
Eingabegeräte
Tastatur
Für ein flaches Gerät bietet die Chiclet-Tastatur vergleichsweise viel Tastenhub. In Verbindung mit einem satten Feedback lassen sich auch lange Texte angenehm tippen. Aus Platzgründen sind einige Tasten auf die rechte Seite gewandert, wo es eine zusätzliche Spalte gibt. Hieran muss man sich zunächst gewöhnen. Das Spectre x360 13 bietet zudem eine zweistufige weiße Beleuchtung, damit man auch in dunklen Umgebungen problemlos schreiben kann. Die Stabilität der Base ist sehr gut und nur bei überaus energischem Tippen gibt der mittlere Bereich ein wenig nach, was für die meisten Nutzer aber kein Problem sein sollte.
Touchpad/Touchscreen
Das Touchpad ist mit 12,1 x 6,1 cm sehr breit und funktionierte im Test problemlos. Der Mauszeiger lässt sich sehr präzise steuern und auch kleine Bewegungen sind kein Hindernis. Leider war das Pad bei unserem Testgerät nicht perfekt eingebaut, denn es klapperte ein wenig. Zudem produzierte es recht laute Klickgeräusche, was ziemlich billig wirkt und damit nicht so recht zum hohen Qualitätsanspruch des Spectre passt.
Natürlich steht auch noch der Touchscreen für Eingaben zur Verfügung. Er ist kapazitiv und reagiert schnell auf Eingaben, was man im Jahr 2019 jedoch auch erwarten kann. Optional lässt er sich auch mit einem Eingabestift bedienen, der aber zusätzlich erworben werden muss. HP bietet beispielsweise den HP Tilt Pen für 70 Euro an.
Display – Spectre mit spiegelndem 1080p-Panel und SureView
HP bietet für das Spectre x360 13 zwei verschiedene Panels an, einmal den Full-HD-Bildschirm aus unserem Testgerät und optional ein 4K-Panel. Beide besitzen eine schützende Schicht aus Cornings Gorilla Glass und sind daher spiegelnd. Die Full-HD-Auflösung reicht bei dem 13,3-Zoll-Display in der Regel vollkommen aus und es gibt zumindest keine Skalierungsprobleme.
Trotz des spiegelnden Panels wirkt das Bild auf hellen Flächen ein wenig körnig, was wir sonst nur von matten Bildschirmen kennen. Das hat mit der Herstellung in Verbindung mit der SureView-Technologie zu tun, da es sich um eine geätzte Oberfläche handelt. Es ist aber keinesfalls so stark sichtbar wie beim kürzlich getesteten HP EliteBook x360 1030 G3. Insgesamt ist der subjektive Bildeindruck daher immer noch ordentlich.
Gerade in Verbindung mit der stark spiegelnden Oberfläche ist die Helligkeit von durchschnittlich knapp 300 cd/m² nicht besonders hoch. Schon in hellen Innenräumen kann es so zu Problemen mit Reflexionen kommen. Auch beim Schwarzwert (0,39) hätten wir uns mehr erhofft, denn so liegt das Kontrastverhältnis bei gerade einmal 697:1. Bei einem teuren Convertible wie dem Spectre x360 kann man an dieser Stelle eigentlich mehr erwarten und alle Konkurrenten bieten hier teilweise deutlich bessere Werte.
Screen-Bleeding gibt es nur minimal im unteren Bereich, doch in der Praxis ist das kein Problem. Sobald man die Helligkeit auf 99 % oder weniger reduziert, setzt der Bildschirm PWM ein. Die Frequenz ist mit 1.000 Hz zwar relativ hoch, doch gerade bei empfindlichen Nutzern könnte es bei längerer Nutzungsdauer dennoch zu Beeinträchtigungen kommen. Bei der Verwendung von SureView wird die Frequenz extrem reduziert, dazu gleich aber mehr.
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Ausleuchtung: 84 %
Helligkeit Akku: 271 cd/m²
Kontrast: 697:1 (Schwarzwert: 0.39 cd/m²)
ΔE Color 4.3 | 0.5-29.43 Ø4.93, calibrated: 2.4
ΔE Greyscale 4.4 | 0.5-98 Ø5.2
89.8% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
58.9% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
64.1% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
89.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
63% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 1.97
HP Spectre x360 13-ap0312ng M133NVF3, , 1920x1080, 13.3" | Dell XPS 13 7390 2-in-1 Core i3 Sharp LQ134N1, , 1920x1200, 13.4" | Lenovo ThinkPad X390 Yoga-20NQS05R00 LP133WF7-SPA1, , 1920x1080, 13.3" | Lenovo Yoga C930-13IKB B139HAN03_0, , 1920x1080, 13.9" | HP Spectre x360 13-ae048ng Chi Mei (CMN1376), , 1920x1080, 13.3" | |
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Display | 9% | 5% | 3% | 10% | |
Display P3 Coverage | 63 | 68.6 9% | 65.2 3% | 64.3 2% | 68.1 8% |
sRGB Coverage | 89.8 | 98.2 9% | 97 8% | 94.6 5% | 99.5 11% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 64.1 | 70.4 10% | 67.3 5% | 66.2 3% | 70.2 10% |
Response Times | 9% | -79% | -39% | 781% | |
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 29.2 ? | 46 ? -58% | 59.2 ? -103% | 40.8 ? -40% | 36 ? -23% |
Response Time Black / White * | 20 ? | 33.6 ? -68% | 30.8 ? -54% | 27.6 ? -38% | 27 ? -35% |
PWM Frequency | 1000 ? | 2525 ? 153% | 25000 ? 2400% | ||
Bildschirm | 53% | 20% | -7% | 18% | |
Helligkeit Bildmitte | 272 | 576.3 112% | 319 17% | 316 16% | 311 14% |
Brightness | 298 | 555 86% | 306 3% | 291 -2% | 278 -7% |
Brightness Distribution | 84 | 88 5% | 90 7% | 83 -1% | 82 -2% |
Schwarzwert * | 0.39 | 0.33 15% | 0.15 62% | 0.36 8% | 0.2 49% |
Kontrast | 697 | 1746 151% | 2127 205% | 878 26% | 1555 123% |
Delta E Colorchecker * | 4.3 | 1.45 66% | 6.1 -42% | 5.9 -37% | 3.98 7% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 9 | 4.12 54% | 9.7 -8% | 12.9 -43% | 8.48 6% |
Colorchecker dE 2000 calibrated * | 2.4 | 1.19 50% | 1 58% | 1.3 46% | |
Delta E Graustufen * | 4.4 | 3.1 30% | 8.6 -95% | 8.6 -95% | 5.57 -27% |
Gamma | 1.97 112% | 2.27 97% | 2.62 84% | 2.1 105% | 2.51 88% |
CCT | 5825 112% | 6931 94% | 6613 98% | 6854 95% | 7810 83% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 58.9 | 64.2 9% | 61.9 5% | 60.7 3% | 64 9% |
Color Space (Percent of sRGB) | 89.8 | 98.5 10% | 96.8 8% | 94.5 5% | 99 10% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 24% /
38% | -18% /
5% | -14% /
-9% | 270% /
160% |
* ... kleinere Werte sind besser
Im Werkszustand ist das Display etwas zu warm eingestellt und es gibt auch einen leichten Farbstich in Richtung Gelb. Insgesamt handelt es sich nicht um ein hochwertiges Panel, denn vor allem bei der Darstellung von Blautönen gibt es große Abweichungen. Diese lassen sich im Gegensatz zu den Graustufen und dem Farbstich auch mit einer Kalibrierung nicht korrigieren. Zusammen mit der unvollständigen sRGB-Abdeckung (89,8 %; AdobeRGB: 58,9 %) eignet sich das Spectre x360 13 also nicht für die Bearbeitung von Bildern. Auch hier sind die Konkurrenten erneut besser aufgestellt.
Im Freien ist der spiegelnde Bildschirm natürlich eine Einschränkung und man muss das Gerät auch bei maximaler Helligkeit immer so ausrichten, dass man Reflexionen von hellen Flächen oder gar Lichtquellen vermeidet. Ansonsten wird es schwierig, etwas zu erkennen.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
20 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 10.8 ms steigend | |
↘ 9.2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 39 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
29.2 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 14 ms steigend | |
↘ 15.2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 35 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (33 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 1000 Hz | ≤ 99 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 1000 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 99 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 1000 Hz ist sehr hoch und sollte daher auch bei empfindlichen Personen zu keinen Problemen führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 17146 (Minimum 5, Maximum 3846000) Hz. |
Aufgrund der SureView-Technologie sind die Blickwinkel des IPS-Panels auch bei deaktiviertem SureView ein wenig eingeschränkter als man erwarten würde, im Alltag lässt sich das Panel aber dennoch problemlos verwenden. Sobald man SureView dann aktiviert, werden die Blickwinkel wie gewünscht deutlich verringert, doch bei zentralem Blick auf das Display wirkt das Bild extrem milchig.
Hinweis: In der ersten Reihe der nachfolgenden Bilder ist SureView deaktiviert, in der zweiten Reihe aktiviert.
SureView Gen.2 – Schlechte Bildqualität bei geringer Frequenz
Wie wir gerade schon gesehen haben, schränkt SureView die Blickwinkelstabilität auf Knopfdruck drastisch ein und kann damit ungewollte Blicke von der Seite verhindern. Allerdings hat SureView (hier in der zweiten Generation) einen drastischen Einfluss auf die Bildqualität. Die Helligkeit bleibt ungefähr gleich, doch es kommt zu einem massiven Blaustich in Verbindung mit einer viel zu kühlen Farbtemperatur. Gleichzeitig steigt der Schwarzwert auf 1,68, was zu einem extrem schlechten Kontrastverhältnis von nur noch 166:1 führt. Was einer längeren Verwendung aber am meisten entgegensteht, ist die extrem geringe Frequenz von nur knapp 60 Hz bei allen Helligkeitsstufen. Dieses Flimmern kann man schon mit bloßem Auge sehen und schon nach wenigen Minuten hat es uns massiv gestört.
Leistung – Spectre x360 bietet ausreichend Power für den Alltag
Prozessor – HP Spectre mit Core i7-8565U
HP verbaut einen schnellen Core-i7-ULV-Prozessor von Intel, dessen vier Kerne für alltägliche Aufgaben mehr als genug Leistung bieten. Allerdings ist die Kühlung des HP Spectre x360 13 nicht in der Lage, das volle Potenzial des Chips auszunutzen. Bei der Belastung von einem Kern sehen wir 4,0-4,1 GHz, bei allen vier Kernen maximal 2,9 GHz. Auf dem Datenblatt macht sich der i7 natürlich gut, in der Praxis sind viele andere Laptops mit einem Core i5 allerdings schneller. Fairerweise muss man jedoch anmerken, dass die direkte Konkurrenz auch nicht viel besser dasteht. Im Akkubetrieb ist die Leistung nicht reduziert. Weitere technische Informationen zum Core i7-8565U gibt es hier.
Maximal darf der Prozessor kurzzeitig bis zu 25 Watt verbrauchen, was für 4 x 2,9 GHz ausreicht. Allerdings fällt der Wert dann schnell auf 15 Watt, also auf die eigentliche Einstufung, die Intel für den Prozessor angibt. Das reicht unter Last dann noch für 4 x 2,3-2,4 GHz. Die beiden Konkurrenten von Lenovo können mehr Leistung bieten, das Dell XPS 7390 mit dem "kleinen" Dual-Core-i3-Ice-Lake-Prozessor ist aber noch einmal langsamer.
System Performance
Dank der schnellen Komponenten (i7 CPU, 16 GB RAM, PCIe-SSD von Toshiba) ist die subjektive Geschwindigkeit des Systems sehr hoch. Das Spectre x360 13 führt Eingaben erwartungsgemäß zügig und ohne große Verzögerungen aus und auch ansonsten konnten wir im Test keine Probleme erkennen.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 4166 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 5338 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 5189 Punkte | |
PCMark 10 Score | 4009 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte – Spectre 13 mit Intels iGPU
Für die Grafikausgabe ist ausschließlich die integrierte Grafikeinheit des Prozessors verantwortlich. Intels UHD Graphics 620 ist uns gut bekannt und eignet sich sehr gut für die Wiedergabe von Multimediainhalten. Dank des integrierten Videodecoders sind Inhalte von bekannten Anbietern wie Netflix, YouTube oder Amazon Prime auch bei hohen Auflösungen kein Problem für die iGPU. Zum Spielen eignet sich der Grafikchip aber nur bedingt, trotz der Dual-Channel-Speicherkonfiguration. Anspruchsvolle Titel wie Witcher 3 sind nicht möglich, hier sollte man sich auf ältere Titel wie Bioshock Infinite oder DOTA 2 beschränken. Alternativ lässt sich dank Thunderbolt 3 auch eine externe GPU anschließen. Im Akkubetrieb wird die Leistung nicht reduziert.
3DMark 11 Performance | 2166 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 9758 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1272 Punkte | |
Hilfe |
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Tomb Raider (2013) | 98.9 | 46.1 | 30.7 | 14.4 |
BioShock Infinite (2013) | 59.8 | 35.8 | 28.9 | 9.4 |
The Witcher 3 (2015) | 11.8 | |||
Dota 2 Reborn (2015) | 68 | 44.8 | 20.6 | 18.3 |
X-Plane 11.11 (2018) | 25 | 15.8 | 14.6 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Das HP Spectre x360 13 ist ein sehr leises Convertible und auch in unserem Vergleichsfeld das leiseste Gerät. Bei wenig Last bleibt der Lüfter normalerweise deaktiviert und auch bei hoher Last messen wir gerade einmal 32,1 dB(A). Die Frequenz ist dabei nicht zu hoch und sonstige elektronische Geräusche bzw. Spulenfiepen konnten wir nicht hören.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.2 / 29.2 / 30.4 dB(A) |
Last |
| 31 / 32.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Audix TM1, Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 29.2 dB(A) |
HP Spectre x360 13-ap0312ng UHD Graphics 620, i7-8565U, Toshiba XG5 KXG50ZNV512G | Dell XPS 13 7390 2-in-1 Core i3 UHD Graphics G1 (Ice Lake 32 EU), i3-1005G1, Toshiba BG4 KBG40ZPZ256G | Lenovo ThinkPad X390 Yoga-20NQS05R00 UHD Graphics 620, i7-8565U, Intel SSD Pro 7600p SSDPEKKF512G8L | Lenovo Yoga C930-13IKB UHD Graphics 620, i5-8250U, SK hynix PC401 HFS256GD9TNG | HP Spectre x360 13-ae048ng UHD Graphics 620, i5-8550U, Toshiba NVMe THNSN51T02DUK | |
---|---|---|---|---|---|
Geräuschentwicklung | -3% | -3% | -1% | -3% | |
aus / Umgebung * | 29.2 | 28 4% | 29.2 -0% | 29.3 -0% | 30.13 -3% |
Idle min * | 29.2 | 28 4% | 29.2 -0% | 29.3 -0% | 30.13 -3% |
Idle avg * | 29.2 | 28 4% | 29.2 -0% | 29.3 -0% | 30 -3% |
Idle max * | 30.4 | 28 8% | 29.2 4% | 29.7 2% | 30.13 1% |
Last avg * | 31 | 31.7 -2% | 35 -13% | 31.8 -3% | 33.4 -8% |
Last max * | 32.1 | 43.5 -36% | 35 -9% | 32.7 -2% | 33 -3% |
* ... kleinere Werte sind besser
Temperatur
Bei der Temperaturentwicklung profitiert das Spectre x360 13 natürlich von der Limitierung auf 15 Watt, denn so muss die Kühlung auch nicht so viel arbeiten. Im Leerlauf erwärmt sich das Gerät praktisch überhaupt nicht und auch im Stresstest konzentriert sich die Erwärmung auf den Bereich ober- und unterhalb der CPU. Mit maximal 41 °C auf der Unterseite kann man das Spectre aber auch unter Last problemlos auf den Oberschenkeln abstellen.
Im Stresstest mit Prime95 und FurMark müssen sich die CPU und die GPU die 15 Watt natürlich teilen. Der Prozessor arbeitet nur noch mit 4x 900 MHz und die Grafikkarte mit 700 MHz. Da die Leistung direkt im Anschluss an den Stresstest nicht beeinträchtig ist, gibt es im Alltag keine Einschränkungen.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 55.7 °C für die Klasse Convertible).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 22.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.2 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27.2 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (+0.9 °C).
Lautsprecher
HP verbaut insgesamt vier Lautsprecher und setzt erneut auf eine Kooperation mit dem bekannten Hersteller Bang & Olufsen. Das Ergebnis ist tatsächlich gut und die Module können ordentlich laut werden, allerdings kommt es bei sehr hohen Pegeln zu einem gewissen Dröhnen. Es fehlt jedoch an Bass, weshalb der Sound nicht wirklich kraftvoll wirkt. Für die Wiedergabe von Videos und Musik bei Zimmerlautstärke eignen sich die Lautsprecher aber sehr gut.
HP Spectre x360 13-ap0312ng Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (79.8 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 19.6% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (10.6% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.6% abweichend
(+) | lineare Mitten (6.7% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 3.6% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6.2% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (18% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 35% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 58% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 6%, durchschnittlich ist 21%, das schlechteste Gerät hat 57%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 34% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 59% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Lenovo ThinkPad X390 Yoga-20NQS05R00 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (74.1 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 15.8% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (10.6% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 6.5% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (10.3% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 2.8% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (11% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (24% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 71% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 5% vergleichbar, 24% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 6%, durchschnittlich ist 21%, das schlechteste Gerät hat 57%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 69% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 24% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Beim Blick auf den Stromverbrauch gibt es keine großen Überraschungen, allerdings besteht bei wenig Last durchaus noch ein wenig Verbesserungspotenzial, was auch für den Stand-by-Verbrauch gilt. Unter Last sehen wir maximal 53 Watt, was sich dann aber schnell bei ~30 Watt einpendelt. Das beiliegende 65-Watt-Netzteil hat damit überhaupt keine Probleme.
Das Spectre x360 13 unterstützt ein schnelles Aufladen des Akkus. Innerhalb von 30 Minuten sollen laut Hersteller wieder 50 % der Akkukapazität zur Verfügung stehen. Prinzipiell können wir das bestätigen, denn bei eingeschaltetem Gerät hat es in unserem Versuch 32 Minuten gedauert, bevor wieder 50 % erreicht waren (mit 5 % Restkapazität). Die Gesamtladezeit liegt bei 132 Minuten.
Aus / Standby | 0.48 / 0.93 Watt |
Idle | 4.32 / 6.84 / 8.64 Watt |
Last |
31.8 / 53 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
HP Spectre x360 13-ap0312ng i7-8565U, UHD Graphics 620, Toshiba XG5 KXG50ZNV512G, IPS, 1920x1080, 13.3" | Dell XPS 13 7390 2-in-1 Core i3 i3-1005G1, UHD Graphics G1 (Ice Lake 32 EU), Toshiba BG4 KBG40ZPZ256G, IPS, 1920x1200, 13.4" | Lenovo ThinkPad X390 Yoga-20NQS05R00 i7-8565U, UHD Graphics 620, Intel SSD Pro 7600p SSDPEKKF512G8L, IPS LED, 1920x1080, 13.3" | Lenovo Yoga C930-13IKB i5-8250U, UHD Graphics 620, SK hynix PC401 HFS256GD9TNG, IPS, 1920x1080, 13.9" | HP Spectre x360 13-ae048ng i5-8550U, UHD Graphics 620, Toshiba NVMe THNSN51T02DUK, IPS, 1920x1080, 13.3" | Durchschnittliche Intel UHD Graphics 620 | Durchschnitt der Klasse Convertible | |
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Stromverbrauch | 14% | -8% | -4% | 14% | 2% | -27% | |
Idle min * | 4.32 | 3 31% | 3.46 20% | 3.3 24% | 3.2 26% | 3.81 ? 12% | 5.27 ? -22% |
Idle avg * | 6.84 | 5.4 21% | 5.88 14% | 6.8 1% | 6 12% | 6.94 ? -1% | 8.2 ? -20% |
Idle max * | 8.64 | 7.3 16% | 9.12 -6% | 9.5 -10% | 9.2 -6% | 8.75 ? -1% | 11 ? -27% |
Last avg * | 31.8 | 33.4 -5% | 45.6 -43% | 40.8 -28% | 29.5 7% | 35 ? -10% | 45.3 ? -42% |
Last max * | 53 | 48.3 9% | 65.9 -24% | 57 -8% | 35.6 33% | 47.5 ? 10% | 65.8 ? -24% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
HP stattet das Spectre x360 13 mit einem vergleichsweise großen 61-Wattstunden-Akku aus. Dieser ermöglicht ordentliche Laufzeiten in unseren Tests, insgesamt liegen die Konkurrenzgeräte hier aber alle fast gleichauf. Im unserem praxisnahen WLAN-Test sind es knapp 9 Stunden und im Video-Test fast 11 Stunden, jeweils bei einer angepassten Bildschirmhelligkeit von 150 cd/m².
Bei der Wahl des optionalen 4K-Panels dürften sich die Akkulaufzeiten erfahrungsgemäß spürbar verringern. Wer also möglichst lange mobil unterwegs sein möchte, sollte beim 1080p-Screen bleiben.
HP Spectre x360 13-ap0312ng i7-8565U, UHD Graphics 620, 61 Wh, 1920x1080 | Dell XPS 13 7390 2-in-1 Core i3 i3-1005G1, UHD Graphics G1 (Ice Lake 32 EU), 51 Wh, 1920x1200 | Lenovo ThinkPad X390 Yoga-20NQS05R00 i7-8565U, UHD Graphics 620, 50 Wh, 1920x1080 | Lenovo Yoga C930-13IKB i5-8250U, UHD Graphics 620, 60 Wh, 1920x1080 | HP Spectre x360 13-ae048ng i5-8550U, UHD Graphics 620, 60 Wh, 1920x1080 | Durchschnitt der Klasse Convertible | |
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Akkulaufzeit | -2% | -16% | -2% | 29% | 6% | |
H.264 | 643 | 600 -7% | 632 -2% | 1070 66% | 776 ? 21% | |
WLAN | 531 | 535 1% | 492 -7% | 550 4% | 527 -1% | 591 ? 11% |
Last | 135 | 130 -4% | 91 -33% | 124 -8% | 166 23% | 116.1 ? -14% |
Pro
Contra
Fazit
Prinzipiell bietet HP mit dem Spectre x360 13 ein sehr gutes Convertible mit vielen positiven Eigenschaften. Dazu gehören sicherlich das hochwertige Gehäuse, die gute Tastatur, die ordentliche Systemleistung und die langen Akkulaufzeiten. Das volle Leistungspotenzial des Prozessors wird im Multi-Kern-Betrieb nicht ausgenutzt, doch dafür hat die defensive TDP-Konfiguration einen positiven Einfluss auf die Emissionen, denn das Convertible wird nicht zu warm und ist in der Regel sehr leise.
Hochwertiges Gehäuse, gute Leistung, lange Akkulaufzeit und guter Sound: Das HP Spectre x360 13 bietet eigentlich alle Voraussetzungen für ein tolles Convertible. Leider wird der Gesamteindruck aber deutlich vom Display getrübt, welches die Erwartungen bei so einem Kaufpreis nicht erfüllen kann. Zudem beeinflusst die SureView-Technologie der zweiten Generation die Bildqualität massiv und lässt sich daher kaum für längere Zeiträume nutzen.
Die große Schwachstelle ist jedoch das Display. Es handelt sich um einen spiegelnden Touchscreen, der deutlich heller sein könnte. So muss man in hellen Umgebungen oder in hellen Büros immer ein wenig darauf achten, Reflexionen zu vermeiden. Aber nicht nur bei der Helligkeit, sondern auch dem Kontrastverhältnis und der Farbgenauigkeit muss sich das Spectre der direkten Konkurrenz beugen. Die SureView-Technologie erfüllt zwar ihren Zweck, beeinflusst die Bildqualität aber ebenfalls. Wenn man sich für das Spectre x360 13 interessiert, empfehlen wir eine Konfiguration ohne die SureView-Funktionalität.
HP Spectre x360 13-ap0312ng
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19.09.2019 v7 (old)
Andreas Osthoff