Terrorismusabwehr: EU-Kommission fordert weltweiten Zugriff auf Cloud-Daten
Die EU-Kommission will im Rahmen eines neuen Anti-Terror-Pakets Ermittlungsbehörden mit weiteren Rechten ausstatten. Damit sollen auch im Ausland ansässige Unternehmen, die ihre Dienste aber auch innerhalb der EU anbieten, Daten liefern müssen.
Die EU-Kommission will es europäischen Polizei- und Justizbehörden leichter machen, auf elektronische Beweismittel wie E-Mails oder in der Cloud gesicherte Dokumente zuzugreifen.
Grundsätzlich soll es somit Justizbehörden aus einem EU-Staat möglich sein, elektronische Beweise auch dann zu erhalten, wenn diese etwa von einem in Amerika sitzenden Unternehmen in den USA gespeichert werden, solange das Unternehmen seine Dienste in der EU anbietet. Dabei muss das Unternehmen einen entsprechenden Antrag innerhalb von 10 Tagen und im Notfall sogar binnen 6 Stunden beantworten, wofür von den Unternehmen ein gesetzlicher Vertreter benannt werden muss.
Betroffene Unternehmen sollen zudem verpflichtet werden können, bestimmte Daten nicht zu löschen. Dabei sind beide Maßnahmen nur im Zusammenhang mit Strafverfahren vorgesehen, zudem sollen betroffene Unternehmen die Anordnungen überprüfen lassen können. Dem Vorschlag müssen sowohl die einzelnen EU-Staaten als auch das EU-Parlament zustimmen.
Silvio Werner - Senior Tech Writer - 10092 Artikel auf Notebookcheck veröffentlicht seit 2017
Ich bin seit über zehn Jahren journalistisch aktiv, den Großteil davon im Bereich Technologie. Dabei war ich unter anderem für Tom's Hardware und ComputerBase tätig und bin es seit 2017 auch für Notebookcheck. Mein aktueller Fokus liegt insbesondere auf Mini-PCs und auf Einplatinenrechnern wie dem Raspberry Pi – also kompakten Systemen mit vielen Möglichkeiten. Dazu kommt ein Faible für alle Arten von Wearables und insbesondere für Smartwatches. Hauptberuflich bin ich als Laboringenieur unterwegs, weshalb mir weder naturwissenschaftliche Zusammenhänge noch die Interpretation komplexer Messungen fern liegen.