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Tesla: Keine E-Auto-Batterien aus Grünheide wegen Problemen mit der Elektrodentechnik

Tesla: Keine E-Auto-Batterien aus Grünheide wegen Problemen mit der Elektrodentechnik.
Tesla: Keine E-Auto-Batterien aus Grünheide wegen Problemen mit der Elektrodentechnik.
Tesla wird in der Gigafactory Berlin-Brandenburg vorerst keine eigenen E-Auto-Batterien produzieren. Der Elektroautopionier bekommt eine hochkomplexen Produktionstechnik für die Antriebsakkus seiner Elektroautos einfach nicht in den Griff. Alle Produktionsmaschinen aus Grünheide gehen in die USA.

Tesla hat Probleme mit der Massenproduktion von Akkuzellen für seine E-Autos an seinem Standort in Grünheide. Die Produktion für Antriebsbatterien wird, laut einem Bericht des Handelsblatts, erst frühestens 2024 auf dem Gelände der deutschen Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg beginnen. Offenbar haben Elon Musk und Tesla große Probleme mit der hochkomplexen Herstellung der neuen und effektiveren Hochleistungsakkus für die Tesla-Autos.

Akkuzellen im Format 4680
Akkuzellen im Format 4680
Akkuzellen im Format 4680
Akkuzellen im Format 4680

Der Bericht von Handelsblatt zitiert als Quellen für diese Information zwei Batterieexperten mit engen Verbindungen zu Tesla. Die Probleme mit einem wichtigen Produktionsverfahren für die E-Auto-Batterien betreffen eine entscheidende Grundlagentechnologie, die Tesla-Chef Elon Musk bereits im September 2022 als "bahnbrechend" für die günstigere Produktion von Tesla-Batterien im Format 4680 vorgestellt hat: Trockenbeschichtung der Elektroden.

Nasschemische Beschichtungsverfahren für Elektroden verbrauchen viel Energie und Ressourcen.
Nasschemische Beschichtungsverfahren für Elektroden verbrauchen viel Energie und Ressourcen.

Bei der Trockenbeschichtung werden die Akkuelektroden komplett ohne organische Lösemittel oder Wasser und ohne platz- und energieintensive Trocknungsschritte hergestellt, die bei den sonst üblichen nasschemischen Beschichtungsverfahren genutzt werden. Tesla wird dem Bericht zufolge am Standort Grünheide nur die Forschung für die Batterieelektroden belassen. Alle Anlagen für die übrigen Produktionsschritte, wie Wickeln, Zusammenbau und Formatierung der Batteriezellen werden in nach Texas zu Tesla in die USA verlagert, heißt es in dem Bericht.

Im Labor klappt die Trockenbeschichtung der Elektroden. Das Problem ist die Umsetzung für die Massenproduktion.
Im Labor klappt die Trockenbeschichtung der Elektroden. Das Problem ist die Umsetzung für die Massenproduktion.

Das Akkuwerk in Grünheide sollte laut den Plänen von Musk nach dem Vollausbau bis zu 50 Gigawattstunden (GWh) an Batteriezellenkapazität produzieren. Einen konkreten Zeitplan hierfür hatte Tesla bisher jedoch noch nicht bekannt gegeben. Langfristig halte Tesla dem Bericht zufolge aber nach wie vor an der Akkuzellenfabrik in Grünheide fest. Zunächst müsse Tesla aber die trockene Beschichtung der Elektroden in den Griff bekommen.

Den Insiderinformationen zufolge seien Tests mit der grundlegenden Technologie für die Trockenbeschichtung bereits erfolgreich verlaufen. Allerdings fehle es an der Umsetzung in die Großproduktion für die E-Auto-Batterien. Auch andere Hersteller und Forscher arbeiten an der Elektroden-Trockenbeschichtung. Das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS hat beispielsweise seinen Tockenbeschichtungsprozess "DRYtraec" entwickelt.

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Autor: Alena Matta, 16.10.2022 (Update: 16.10.2022)