Test Alienware M14x Notebook
Nach dem M17x, dem M15x und dem M11x versucht sich Alienware jetzt an einem 14-zölligen Notebook. Für spieleinteressierte Nutzer war dieses Format bisher ziemlich uninteressant, nur wenige Geräte wie das Acer Aspire 4830TG können hier mit einer anständigen Gaming-Performance aufwarten. Das M14x hat derweil das Zeug zum neuen Leistungskönig, Alienware setzt auf Komponenten der gehobenen Mittelklasse.
Um die Grafikberechnungen kümmert sich die DirectX 11 fähige GeForce GT 555M von Nvidia - der Nutzer muss sich zwischen einer Variante mit 1536 oder 3072 MByte entscheiden. Als Prozessor kommt dagegen ein aktueller Vierkerner aus Intels leistungsstarker Sandy-Bridge-Generation zum Einsatz. Alienware bietet den Core i7-2630QM, den Core i7-2720QM und den Core i7-2820QM an. Der Arbeitsspeicher beläuft sich auf vier, sechs oder acht GByte DDR3-RAM. Bei der Festplatte stehen ebenfalls drei Optionen zur Auswahl. Statt einer 500 oder 750 GByte großen HDD (7200 U/min) lässt sich auch ein SSD mit 256 GByte konfigurieren.
Das 14.1-zöllige Display verfügt zudem entweder über eine Auflösung von 1366 x 768 oder 1600 x 900. Ein Upgrade des Betriebssystems (Windows 7 Professional bzw. Ultimate) lohnt sich für die meisten Nutzer nicht, es genügt bereits die Home Premium-Fassung. Sogar auf die Gehäusefarbe hat man Einfluss, je nach Geschmack wählt der Kunde ein dezentes Schwarz oder ein auffälliges Rot. Ein Blu-Ray-Laufwerk steht momentan leider nicht zur Konfiguration bereit, Alienware verbaut lediglich einen klassischen DVD-Brenner.
In der Grundausstattung schlägt das M14x mit 1199 Euro zu Buche. Da für Upgrades meist ein übertrieben hoher Aufpreis fällig wird, steigt der Betrag jedoch schnell um mehrere 100 Euro. Unser gut ausgestattetes Testgerät hätte zum Zeitpunkt des Artikels happige 1804 Euro gekostet.
Die Gehäusequalität ist seit jeher eine Stärke von Alienware. Wie seine Geschwister macht auch das M14x mit einem futuristischen Design auf sich aufmerksam. Schräge Formgebung und markante Linienführung erinnern an so manchen Supersportwagen. Dank ihrer Gummierung („Soft-Touch“) vermitteln Notebookdeckel und Tastaturumgebung ein angenehm weiches Hautgefühl. Aufgrund des matten Finish sind die Oberflächen zugleich unempfindlich.
Einzig das hochglänzende Display verschmutzt sehr schnell, nach kürzester Zeit sieht sich der Nutzer mit Fingerabdrücken konfrontiert. Alienwaretypisch bewegt sich die Verarbeitung auf einem hervorragenden Niveau. Die Materialanmutung ist hochwertig, ein Großteil der Konkurrenz wirkt vergleichsweise billig. An der Stabilität gibt es - bis auf den etwas wackligen Deckel - ebenfalls nichts auszusetzen, das Gehäuse lässt sich nur bei unnatürlich hohem Kraftaufwand zu einem minimalen Nachgeben zwingen.
2.86 kg Gewicht sind mit Blick auf das Format indes relativ viel, die meisten 14-Zöller wiegen einige 100 Gramm weniger. Darüber hinaus offenbart sich das Gehäuse als verhältnismäßig tief, 25.8 cm kennen wir sonst eher von 15-zölligen Notebooks. Ein häufiger Transport ist dennoch realisierbar, was nicht zuletzt am flachen 150-Watt-Netzteil liegt (540 Gramm).
Mithin das größte Alleinstellungsmerkmal ist unserer Ansicht nach die umfangreiche Gehäusebeleuchtung. Neben dem Alienkopf auf dem Notebookdeckel, dem Alienware-Schriftzug auf dem Displayrahmen und zwei Gittern auf der Vorderseite des Notebooks werden auch die Tastatur (vier Zonen) und das Touchpad bei Bedarf beleuchtet. Es lässt sich nahezu jede erdenkliche Farbe einstellen, sogar ein bunter Mix ist möglich.
Im Freundes- und Bekanntenkreis wird der Besitzer definitiv neidische Blicke ernten. Abgesehen von der reinen Optik hat die Beleuchtung allerdings noch einen praktischen Effekt. Selbst in absoluter Dunkelheit sind die Eingabegeräte stets griffbereit. Wer also gerne nachts arbeitet oder zockt, wird von Alienware perfekt bedient.
Anschlussausstattung
Die Anschlussausstattung des M14x ist gut, aber nicht überragend. Angefangen bei der linken Seite, die mit VGA, HDMI und DisplayPort über gleich drei Bildausgänge verfügt. Headsets oder externe Lautsprecher lassen sich mithilfe dreier Soundports verbinden. Des weiteren hat Alienware auf der linken Seite einen USB 2.0-Port, einen 9-in-1-Kartenleser sowie einen SIM-Kartenslot integriert. Kommen wir zur rechten Seite, auf der sich ein Kensington Lock, ein RJ-45 Gigabit-Lan-Port und zwei flotte USB 3.0-Ports tummeln. Den Abschluss bildet der Stromeingang, der auf der Rückseite sitzt.
Die Anordnung der Anschlüsse empfanden wir als ordentlich. Da mit Ausnahme der Soundports jegliche Schnittstellen recht weit hinten positioniert sind, bleibt dem Nutzer genügend Bewegungsspielraum zum Einsatz einer Maus. Für eine bessere Ausstattungsnote fehlt dem M14x ein eSATA- respektive Firewire-Port sowie ein ExpressCard-Einschub.
Drahtlose Kommunikation
Die drahtlose Kommunikation wird im Basismodell von Intels WiFi Link 1000 übernommen, welches die Wlan-Standards b, g und n unterstützt. Zudem beherrschte unser Testgerät Bluetooth 3.0.
Softwareausstattung
Alienware hält sich bei der Installation einigermaßen zurück. Zwar wird der Infobereich der Taskleiste von diversen Programmicons belagert, von überflüssiger Bloatware sieht der Hersteller jedoch ab. Das M14x arbeitet bereits im Auslieferungszustand erfreulich schnell.
Tipp: Um den Bootvorgang zu optimieren, sollte man nicht benötigten Anwendungen den Autostart verbieten. Wichtigster Bestandteil der Softwareinstallation ist das sogenannte Command Center. Auf einer schicken Oberfläche lassen sich die Gehäusebeleuchtung ändern, die Energiesparpläne anpassen und das Touchpad einrichten.
Lieferumfang
An Zubehör mangelt es dem M14x nicht. Neben dem Akku und dem Netzteil findet der Nutzer ein mehrsprachiges Handbuch und einige Datenträger. Dazu gehören eine Recovery-DVD, eine Treiber- & Tool-DVD, zwei Resourcen-DVDs und eine DVD mit dem Programm Roxio Creator Starter.
Garantie
Die Garantiezeit reicht von 12 bis maximal 48 Monaten. Laut Website handelt es sich um einen Hardware-Support am nächsten Arbeitstag.
Tastatur
Die Eingabegeräte sind Alienware prima gelungen. Bei der Tastatur hat uns vor allem das weiche Tippgefühl imponiert. Die 17 x 17 mm großen Tasten verfügen über einen passablen Druckpunkt bzw. Anschlag. Auch das Tippgeräusch ist als akzeptabel zu bezeichnen, wobei die Entertaste unseres Testgerätes unschön quietschte. Gut gefallen hat uns zudem das Layout, man gewöhnt sich schnell ein.
Die Fn-Taste gewährt wie üblich Zugriff auf praktische Sonderfunktionen. Eine Helligkeits- und Lautstärkeregelung ist ebenso vorhanden wie eine Multimediasteuerung und eine (De-)Aktivierungsmöglichkeit von Wlan, Bluetooth und Touchpad. Ein Nummernblock fehlt aufgrund des eingeschränkten Platzangebotes.
Touchpad
Im Gegensatz zu früheren Modellen verzichtet Alienware auf eine Noppenstruktur des Touchpads. Die Oberfläche ist jetzt angenehm glatt, was zu ausgezeichneten Gleiteigenschaften führt. Von der Präzision hat das Touchpad einen tadellosen Eindruck hinterlassen, alle Eingaben wurden sauber umgesetzt. Die Dimensionierung geht ebenfalls in Ordnung, 81 x 44 mm dürften den meisten Nutzern ausreichen.
Im Command Center (Alien Touch) lässt sich überdies eine horizontale und vertikale Scrollleiste zuschalten. Raum für Verbesserungen besteht dagegen bei den beiden Maustasten, die uns etwas schwammig erschienen. Ein knackigeres Auslöseverhalten wäre hier wünschenswert.
Das 14.1-zöllige und im 16:9-Format gehaltene WLED-Display löst nativ entweder mit 1366 x 768 oder mit 1600 x 900 Bildpunkten auf. Käufer sollten dabei unbedingt die HD+-Variante (1600 x 900 - bei uns im Test) favorisieren. Einerseits sind 1366 x 768 Bildpunkte zum komfortablen Arbeiten viel zu wenig. Andererseits kommt die GeForce GT 555M in modernen Spielen auch mit höheren Auflösungen halbwegs zurecht.
|
Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 243 cd/m²
Kontrast: 504:1 (Schwarzwert: 0.56 cd/m²)39.07% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
56.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
37.75% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Von den Werten hat uns das Display weitgehend überzeugt. Das verbaute SEC544B-Panel punktet nicht zuletzt mit einer tollen Leuchtkraft, durchschnittlich 266.6 cd/m² bringen Spiele und Filme richtig zur Geltung. Dank des ordentlichen Schwarzwertes (0.56 cd/m²) driften dunkle Areale überdies nicht merklich in den Graubereich ab, wie es bei der Konkurrenz oftmals der Fall ist.
Der Kontrast kann sich mit guten 504:1 ebenfalls blicken lassen. Subjektiv wirkte das Bild differenziert und kräftig. Der Farbraumtest förderte jedoch ein Manko zutage. Das Display scheitert sowohl am AdobeRGB- als auch am sRGB-Farbraum. Normale Nutzer können dieses Defizit getrost ignorieren, professionelle Bild- und Videobearbeiter müssen sich dagegen nach einer Alternative umsehen.
Trotz der hohen Luminanz würden wir von einem Outdoor-Einsatz eher abraten. Die glänzende Displayoberfläche reflektiert bei direkter Licht- und Sonneneinstrahlung teils so stark, dass die Nutzung mit einer erheblichen Belastung der Augen verbunden ist. In Innenräumen sieht die Lage natürlich etwas besser aus. Um nervigen Spiegelungen zu entgehen, ist die Suche nach einem passenden Standort dennoch Pflicht.
Die Blickwinkelstabilität liegt über dem Standard. Horizontal verändert sich das Bild auch bei größeren Abweichungen nicht. Vertikal tritt nur von schräg unten eine Verfälschung auf. Insgesamt lieferte das Display eine respektable Vorstellung ab. Die Bildqualität übertrifft die eines typischen 08/15-Notebooks deutlich, jegliche Medien können ungehindert ihre Atmosphäre entfalten.
Prozessor: Intel Core i7-2630QM
Dass Alienware großen Wert auf eine hohe Anwendungsperformance legt, wird vor allem am Prozessor ersichtlich. Dual-Cores bleiben dem Nutzer komplett verwehrt, man muss zwangsläufig einen Quad-Core wählen. Unser Testgerät enthielt mit dem Core i7-2630QM den günstigsten Vierkerner aus Intels effizienter Sandy-Bridge-Generation.
Während der Grundtakt mit 2.0 GHz eher dürftig ausfällt, übertaktet sich der Prozessor nach Möglichkeit auf bis zu 2.9 GHz (Turbo-Boost-Technik). Wie beim teureren Core i7-2720QM beträgt der L3-Cache üppige sechs MByte (Core i7-2820QM: acht MByte). Ein weiteres wichtiges Feature ist die sogenannte Hyperthreading-Technologie. Dank der Simulation von vier virtuellen Kernen kann der Prozessor maximal acht Threads gleichzeitig bearbeiten.
Lob hat Intel darüber hinaus für den integrierten Grafikchip verdient. Die schwachbrüstige HD Graphics 3000 erlaubt den Notebook-Herstellern die Umsetzung einer energieschonenden GPU-Umschaltung. Der Prozessor an sich ist nicht gerade sparsam, die von Alienware angebotenen Vierkerner ziehen je bis zu 45 Watt aus der Steckdose. Hergestellt werden alle Sandy-Bridge-Prozessoren im modernen 32 nm Verfahren.
CPU Leistung
Die Leistung des Core i7-2630QM ist über jeden Zweifel erhaben. Profitiert eine Anwendung von mehr als zwei Kernen, müssen sich die Prozessoren der Core i3- und Core i5-Reihe deutlich geschlagen geben. Der überaus beliebte Core i5-2410M (Dell XPS 15) hat im Multi-Core-Rendering des Cinebench R10 beispielsweise nicht den Hauch einer Chance. Mit 16545 zu 9839 Punkten sprintet der Core i7-2630QM um 68% vorbei. Obwohl sich der Abstand im Cinebench R11.5 etwas verringert, bleibt der Quad-Core klarer Sieger. An ein Ergebnis von 4.15 kann der Core i5-2410M nicht ansatzweise heranreichen (2.58 Punkte).
PCMark Vantage Result | 14302 Punkte | |
PCMark 7 Score | 3595 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte: Nvidia GeForce GT 555M
Bei der Grafikkarte erwartet den Nutzer ein interessantes Modell von Nvidia. Die DirectX 11 fähige GeForce GT 555M (Fermi-Architektur) zählt zu den wenigen Vertretern, die geschickt die Lücke zwischen Mittel- und Oberklasse füllen. Diese Aussage wird insbesondere durch die Shaderanzahl bekräftigt. Mit 144 Unified Shadern ordnet sich die GeForce GT 555M genau zwischen der GeForce GT 540M (96 Shader) und der GeForce GTX 460M (192 Shader) ein.
Von den Taktraten lässt Alienware erwartungsgemäß die Finger, 590 MHz (Kern), 900 MHz (Speicher) und 1180 MHz (Shader) entsprechen den Vorgaben. Der DDR3-Videospeicher ist mit 3072 MByte zwar mehr als ausreichend dimensioniert, allerdings hapert es etwas am Interface. 192 Bit sind inzwischen nicht mehr ganz zeitgemäß, ohne flottes GDDR5-VRAM können in Extremsituationen Limitierungen auftreten.
Am Funktionsumfang gibt es dagegen nichts zu kritisieren: PureVideo HD entlastet die CPU bei der Dekodierung von HD-Material, per PhysX werden Physikberechnungen auf die Grafikkarte verlagert.
Nvidia Optimus
Damit die Akkulaufzeit nicht zu kurz kommt, wurde das M14x mit einer automatischen Grafikumschaltung versehen. Nvidias Optimus-Technologie wechselt dynamisch von der integrierten auf die dedizierte Grafikeinheit und umgekehrt. Ziel ist es, den optimalen Kompromiss aus Leistung und Energieverbrauch zu garantieren.
Sieht sich das System mit eher anspruchslosen Aufgaben wie Office, Internet oder Video konfrontiert, ist lediglich Intels HD Graphics 3000 aktiv. Wenn der Nutzer eine rechenintensive 3D-Anwendung öffnet, schaltet sich hingegen Nvidias GeForce GT 555M dazu. Der Grafikwechsel geht blitzschnell und ohne sichtbaren Übergang vonstatten. Manuelle Eingriffe sind meist nicht nötig, Optimus entscheidet größtenteils korrekt. Und falls eine Programm doch mal mit der falschen Grafikkarte gestartet werden sollte, bietet Nvidias-Systemsteuerung vielfältige Eingriffsmöglichkeiten.
Leistung GPU
Die 3D-Performance der GeForce GT 555M haben wir mit AMDs Konkurrenzmodell Radeon HD 6770M (HP dv7-6030ew) verglichen. Im GPU-Score des 3DMark Vantage ist der Nvidia-GPU nur der zweite Platz vergönnt. Mit 5286 zu 4997 Punkten übernimmt die Radeon HD 6770M um 6% die Führung. Der GPU-Score des aktuellen 3DMark 11 fällt noch deutlicher zugunsten der AMD-GPU aus, 1346 gegen 1159 Punkte stehen für ein Plus von 16%.
3DMark 03 Standard | 28861 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 19132 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 11147 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 6078 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1313 Punkte | |
Hilfe |
Leistung SSD
Anstelle einer schnelldrehenden HDD mit 7200 U/Min (500 oder 750 GByte) wird optional eine 256 GByte große SSD verbaut. Samsungs SSD PM810 ist einer herkömmlichen Festplatte um Klassen überlegen. Während gute HDDs eine sequentielle Lese- und Schreibrate von mehr als 80 MB/Sek aufweisen, erreicht die Solid State Drive rund 250 MB/Sek (CrystalDiskMark).
Eine Zugriffszeit von 0.2 ms bleibt für klassische HDD ebenfalls ein Wunschtraum, knapp 20 ms sind hier Gang und Gebe (HDTune). Im Praxisalltag macht sich eine SSD drastisch bemerkbar: Boot- und Ladezeiten sind verhältnismäßig kurz, Dateien werden zügig übertragen, das Betriebssystem reagiert ungemein flott.
Fazit Leistung
Die Anwendungsleistung des M14x begeistert auf ganzer Linie. Ein Vierkerner aus Intels Sandy-Bridge-Generation meistert nahezu alle Aufgaben mit Bravour. Die SSD-Festplatte beschleunigt das System zusätzlich, 14302 Punkte im PCMark Vantage sind absolute Spitze. Nvidias GeForce GT 555M präsentiert sich als potenter Begleiter, der gut zu den restlichen Komponenten passt.
Ein Upgrade von Prozessor und Arbeitsspeicher können Sie sich übrigens getrost sparen, bereits in der Basiskonfiguration rechnet das M14x überaus schnell.
Zur Ermittelung der Gaming-Performance musste sich das M14x in vier beliebten Spielen beweisen. Bei dieser Gelegenheit ließen wir die GeForce GT 555M gegen einen ihrer ärgsten Kontrahenten, genauer gesagt die Radeon HD 6750M antreten. Je nach Spiel stammen die Ergebnisse der AMD-GPU entweder vom MacBook Pro 15 oder vom MacBook Pro 17. Da beide Notebooks mit dem nur etwas stärkeren Core i7-2720QM ausgestattet waren, hielt sich der CPU-Einfluss in Grenzen.
Crysis 2
Der optisch teils wirklich beeindruckende Ego-Shooter Crysis 2 überforderte das M14x in maximalen Settings. Eine Kombination aus 1920 x 1080 Bildpunkten und der Voreinstellung „Extreme“ ruckelte mit durchschnittlich 12.9 fps heftig. Erst eine Reduzierung der Auflösung auf 1366 x 768 sorgte inklusive des Presets "Very High" für eine flüssigen Bildwiederholrate, in der Eingangssequenz des Singleplayers (U-Boot) konnten wir spielbare 40.8 fps messen. AMDs Radeon HD 6750M ist mit 38.0 fps um 7% unterlegen.
1600 x 900, High ⇒ 32.5 fps
Crysis 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Extreme | 12.9 fps | |
1366x768 | Very High | 40.8 fps |
Call of Duty: Black Ops
Die Hardwarevoraussetzungen des extrem erfolgreichen Actionkrachers Call of Duty: Black Ops sind da schon wesentlich geringer. Selbst eine Mischung aus sehr hohen Details, vierfachem Antialiasing (AA), achtfacher anisotroper Filterung (AF) und 1920 x 1080 Bildpunkten wies das M14x nicht in seine Schranken. Mit 43.2 zu 33.0 fps wird eine Radeon HD 6750M um ganze 31% abgehängt.
1600 x 900, Extra, 4x AA, 8x AF ⇒ 55.4 fps
Call of Duty: Black Ops | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | extra, 4xAA, 8xAF | 43.2 fps | |
1360x768 | high, 2xAA, 4xAF | 69.8 fps |
Starcraft 2
Wer den Echtzeit-Strategiehit aus dem Hause Blizzard auch in späteren Missionen mit guter Optik genießen will, benötigt mindestens eine Mittelklasse-Grafikkarte. Unsere anspruchsvolle Benchmarksequenz (Intro der Herausforderung „For the Swarm“) wurde mit Ultra-Details und der Auflösung 1920 x 1080 anständig von der GeForce GT 555M absolviert, 24 fps gleichen beinahe dem Ergebnis der Radeon HD 6750M (23.9 fps). 1366 x 768 Bildpunkte und hohe Details zauberte das M14x mit butterweichen 46.2 fps auf den Monitor.
1600 x 900, Ultra ⇒ 28.2 fps
StarCraft 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | ultra | 23.9 fps | |
1360x768 | high | 46.2 fps |
Battlefield: Bad Company 2
Dem aktuellen Battlefield-Sprössling dürstet es in maximalen Settings nach einer waschechten High-End-Grafikkarte. Diesen Umstand bekommt die GeForce GT 555M beim Einsatz von hohen Details, vierfacher Kantenglättung, achtfacher Texturfilterung und 1920 x 1080 Bildpunkten deutlich zu spüren, das Tool Fraps gab im Schnitt magere 22 fps aus (Bootsfahrt zu Beginn des Singleplayers). Damit hohe Details einigermaßen ruckelfrei laufen, sollte man dem M14x höchstens 1366 x 768 Bildpunkte und vierfache Texturfilterung zumuten. Wie bei Crysis 2 hat die GeForce GT 555M ihre Nase etwas vor der Radeon HD 6750M (41 gegen 39 fps).
1600 x 900, Medium, 2x AA, 4x AF ⇒ 41.1 fps
Battlefield: Bad Company 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, HBAO on, 4xAA, 8xAF | 22.2 fps | |
1366x768 | high, HBAO on, 1xAA, 4xAF | 41 fps |
Fazit Spieleleistung
Aus Gamersicht macht die GeForce GT 555M eine ordentliche bis gute Figur. In der nativen HD+-Auflösung (1600 x 900) reicht die Leistung meist für hohe Details. Qualitätsverbesserungen wie Antialiasing und anisotrope Filterung lassen sich auch oft nutzen. Lediglich bei technisch extrem anspruchsvollen Titeln wie Metro 2033 oder Crysis 2 muss der Nutzer notgedrungen Auflösung UND Detailstufe reduzieren.
Full-HD-Auflösungen im Bereich von 1920 x 1080 behagen der GeForce GT 555M grundsätzlich nicht, hierfür sollte zumindest eine GeForce GTX 460M im Notebook schlummern. Vor der AMD-Konkurrenz braucht sich die GeForce GT 555M keineswegs zu verstecken. Die Radeon HD 6750M fällt insgesamt zurück, es wird ungefähr das Performanceniveau der Radeon HD 6770M bzw. HD 6850M erreicht.
min. | mittel | hoch | max. | |
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 41 | 22.2 | ||
StarCraft 2 (2010) | 46.2 | 23.9 | ||
Call of Duty: Black Ops (2010) | 69.8 | 43.2 | ||
Crysis 2 (2011) | 40.8 | 12.9 |
Geräuschemissionen
Die hohe Geräuschentwicklung unter Last ist sicherlich die größte Schwäche des M14x. Bei 3D-Anwendungen (z.B. Games) rauscht der Gehäuselüfter zuweilen störend laut vor sich hin. Ohne gut abgeschirmte Kopfhörer oder eine hohe Lautsprechereinstellung wird der Spielesound meist deutlich überlagert. Durchschnittliche Anwender dürften den Geräuschpegel als grenzwertig empfinden, sensible Naturen sollten gleich einen Bogen um das M14x machen.
Bei weniger rechenintensiven Aufgaben wie Internetsurfen oder Filmwiedergabe ändert sich die Situation hingegen völlig. Der Gehäuselüfter deaktiviert sich über weite Strecken komplett, nur ab und an dreht er für kurze Zeit auf ein merklich hörbares Niveau auf. Summa summarum hat Alienware allerdings noch eine Menge Arbeit vor sich. Der Hersteller sollte dringend dafür sorgen, dass das Notebook unter Last dezenter agiert. Ein selteneres Auftouren im normalen Betrieb wäre auch nicht verkehrt. Momentan kostet die übermäßige Geräuschentwicklung jedenfalls den ein oder anderen Wertungspunkt.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.2 / 29.2 / 36 dB(A) |
DVD |
| 38 / dB(A) |
Last |
| 50.1 / 50.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Temperaturentwicklung des Gehäuses würden wir als moderat bezeichnen. Im Idle-Betrieb bleiben sämtliche Oberflächen angenehm kühl - rund 28°C sind für ein Gaming-Notebook recht wenig. Die Handballenauflage erwärmt sich auch bei starker Systembelastung kaum, mit maximal 29°C kann man selbst über einen längeren Zeitraum komfortabel zocken. Das restliche Gehäuse erhitzt sich vornehmlich im hinteren Bereich, unser Messgerät gab partiell bis zu 39°C (Oberseite) respektive 45°C (Unterseite) aus.
Nicht ganz so rosig sind die Temperaturen der Komponenten. Gerade der Prozessor lässt sich ans Limit treiben. Während unseres mehrstündigen Stabilitätstests mit den Tools Furmark und Prime taktete sich Intels Core i7-2630QM sporadisch auf magere 1300 MHz herunter. Da alle Benchmarks die erwartete Performance lieferten und eine derartige Extrembelastung in der Praxis eigentlich nie auftritt, sollte Throttling für den Endverbraucher jedoch kein Thema sein.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 44.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 28.9 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-0.1 °C).
Lautsprecher
An der Soundqualität des M14x sollten sich andere Hersteller mal ein Beispiel nehmen. Alienware hat dem Notebook ein 2.1-System verpasst, dass der Bezeichnung entsprechend aus zwei Speakern (oberhalb der Tastatur) und einem Subwoofer (auf dem Gehäuseboden) besteht. Einen ähnlich tollen Klang findet man im Notebooksegment sonst äußerst selten.
Der Sound offenbart sich als ausgewogen, voluminös und natürlich. Die Lautsprecher punkten mit einem relativ hohen Maximallevel, es gelingt sogar die Beschallung größerer Räume. Audiophile Nutzer freuen sich zudem über die zahlreichen Optionen der MaxxAudio-Technologie (siehe Screenshot). Wer keine Lust darauf hat, stundenlang nach dem perfekten Klangerlebnis zu fanden, verwendet einfach eines der vordefinierten Szenarios (Filme, Musik, Sprache & Gaming).
Die Mobilität hat Alienware nicht außer Acht gelassen. Unter der Haube des M14x steckt ein 8-Zellen-Akku von Samsung (63 Wh), der im Zusammenspiel mit Nvidias Optimus-Technologie prima Akkulaufzeiten gewährleistet. Am längsten hält es der 14-Zöller natürlich mit minimaler Displayhelligkeit und maximalen Energiesparoptionen abseits des Stromnetzes aus, der Readers Test von Battery Eater brach erst nach sieben Stunden und 17 Minuten ab – klasse.
Drahtloses Internetsurfen per Wlan zwingt das Notebook auch nicht in die Knie, Microsofts Internet Explorer lief mit maximaler Helligkeit und moderaten Stromsparmechanismen rund 4.5 Stunden. Selbst extrem lange Filme wie der Ultimate Cut von Watchmen können vollständig angeschaut werden, bei der DVD-Wiedergabe ermittelten wir knapp vier Stunden. Erst wenn sich unter Last die dedizierte Grafikkarte hinzu schaltet, sinkt die Akkulaufzeit dramatisch. Im Classic Test von Battery Eater wurde der Bildschirm nach gerade einmal 65 Minuten schwarz (maximale Helligkeit, deaktivierte Energiesparoptionen).
Angesichts der gebotenen Leistung halten wir den Energiebedarf für vertretbar. Sofern im Idle-Betrieb nur die integrierte Grafikeinheit (HD Graphics 3000) aktiv ist, genehmigt sich das Notebook lediglich 14.0 – 22.8 Watt. Bei Belastung erhöht sich der Verbrauch um ein vielfaches, unser Messgerät sprach von 96.6 – 124.5 Watt. Das 15-zöllige Schenker XMG A501, das ebenfalls auf eine GeForce GT 555M zurückgreift, zog im Test mit einem Core i5-2410M vor allem unter Last weniger Saft aus der Steckdose.
Aus / Standby | 0.1 / 0.5 Watt |
Idle | 14 / 17 / 22.8 Watt |
Last |
96.6 / 124.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Alienwares 14-Zoll-Experiment kann größtenteils als Erfolg gewertet werden. Wie vom Hersteller gewohnt, überzeugt das schicke Gehäuse mit einer exzellenten Verarbeitung, hochwertigen Materialien und einer umfangreichen Beleuchtung. Die gelungenen Eingabegeräte und die moderaten Oberflächentemperaturen sind ein weiterer Pluspunkt, es lässt sich angenehm mit dem Gerät arbeiten.
Wenngleich die Grafikkarte für passionierte Zocker etwas zu langsam ist, stimmt zudem die Performance. Besonders der moderne Quad-Core-Prozessor und die pfeilschnelle SSD-Festplatte heben die Anwendungsleistung auf ein hervorragendes Niveau. Ähnlich schnelle 14-Zöller sind Mangelware. Die Bild- und Tonqualität steht der Performance in nichts nach, sowohl das Display als auch das Soundsystem weiß zu begeistern.
Weniger gefallen hat uns hingegen die Geräuschentwicklung, unter Last verhält sich der Gehäuselüfter ziemlich laut. Obwohl die Akkulaufzeit eine hohe Wertung absahnt, könnte darüber hinaus die Mobilität besser sein. Gewicht und Abmessungen tendieren eher zum 15-Zoll-Bereich, das glänzende Display spiegelt teils sehr stark.
Insgesamt ist das M14x primär für gut betuchte und geräuschresistente Spieler gedacht, die unbedingt einen möglichst leistungsfähigen 14-Zöller ihr Eigen nennen wollen. Der Rest dürfte auch mit dem günstigeren Schenker XMG A501 glücklich werden.