Test HTC One X+ Smartphone
"Was Apple kann, können wir schon lange." Das hat man sich wohl bei HTC gedacht, und darum haben die Ingenieure in Taiwan ihr bisheriges Android basiertes Topmodell One X überarbeitet und versprechen 27 Prozent mehr Leistung. Außen fallen die Änderungen kaum auf, man hat vor allem bei den inneren Werten Hand angelegt. Vieles, was gut und teuer ist, ist auch im HTC One X+ zu finden. Nur LTE scheint man sich für ein späteres Update oder für das geplante Android Flaggschiff One X5 aufheben zu wollen.
Aus dem Nvidia Tegra 3+ Prozessor kitzelt das One X+ 1,7 GHz Taktfrequenz. Etwas angewachsen ist auch der Speicherplatz mit 64 GB und der Akku, der jetzt 2.100 mAh Kapazität bietet. Die Webcam wurde auf 1,6 Megapixel Auflösung aufgebohrt. Weiterhin stecken im neuen HTC Smartphone viele bereits aus dem One X bekannte Komponenten: 1 GB Arbeitsspeicher, eine 8-MP-Hauptkamera, ein HD-SuperLCD-Touchscreen mit 1.280 x 720 Pixeln Auflösung und 4,7 Zoll Diagonale. Evolution statt Revolution scheint das Motto zu sein. Reicht die sanfte Modellpflege für einen Führungswechsel bei den Spitzen-Smartphones?
Hier hat sich HTC zurückgehalten - zurecht, wie wir finden. Denn das Gehäuse des One X ist nahe am Optimum: Stabil, tadellos verarbeitet, griffig beschichtet, mit Gorilla Glas zum Schutz des Panels - viel Spielraum für Verbesserungen gibt es nicht. Die Änderungen fallen dann auch sanft aus: Das Chassis ist etwas dunkler als das Vorgängermodell und hat farbige Highlights in Form einer roten Kameraumrandung, eines roten BeatsAudio-Logos und gleichfarbiger Sensor-Tasten spendiert bekommen.
Ansonsten gleichen sich das Gehäuse des One X+ und des One X exakt, weshalb wir für weitere Details auf unseren ausführlichen Testbericht zum HTC One X verweisen.
Eine der wichtigsten Neuerungen gegenüber dem Vorgänger HTC One X ist wohl der stärkere Nvidia Tegra 3 AP37 Prozessor des Testgerätes. Die Taktfrequenz steigt von vormals 1,5 auf 1,7 GHz, der Arbeitsspeicher von 1 GB bleibt ebenso bestehen wie die in den SoC (System-on-a-Chip) integrierte Nvidia GeForce ULP Grafikkarte.
Was die Anschlüsse und deren Positionierung betrifft, so hat sich im Vergleich zum HTC One X nichts verändert: Die obligatorische 3,5-mm-Klinke und ein Micro-USB-2.0-Port, mehr bietet das HTC One X+ nicht. Für weitere Informationen dazu auch hier wieder der Verweis auf den Testbericht zum HTC One X.
Software
Das HTC One X+ wird von Googles aktuellem Betriebssystem Android 4.1.1 (Jelly Bean) angetrieben. Darüber stülpt HTC die hauseigene, optisch aufgehübschte Nutzeroberfläche namens HTC Sense UI in der aktuellen Version. Nichts bahnbrechend Neues also auf diesem Gebiet, was der Vorgänger One X nicht auch schon zu bieten hat. Interessanter ist da schon die Möglichkeit, das Smartphone beim ersten Start bequem über die browserbasierte Nutzeroberfläche HTC Sense.com auf dem eigenen PC oder Mac einrichten zu können. Hier ist auch eine Datensicherung möglich.
Beim Direktvergleich mit dem iPhone 5 im Browser-Betrieb wird deutlich, dass das kleinere iPhone 5 einen wesentlich stärkeren Zoom zu bieten hat. Im Gegenzug bietet das große 4,7-Zoll-Display des HTC One X+ eine angenehme Übersicht und eignet sich hervorragend zum Surfen.
Kommunikation & GPS
Das HTC One X verfügt - wie schon das One X - über WLAN 802.11a/b/g/n, Bluetooth 4.0 inklusive aptX-Audio-Codec und die üblichen GSM- und UMTS-Frequenzen. LTE wird nicht unterstützt. Im Test zeigten sich die Funkmodule auf einem Level mit denen des iPhone 5. In einer großen Wohnung mit 2 Wänden und etwa 10 m zwischen Gerät und Router funkte das WLAN bei beiden Smartphones spürbar langsam, Verbindungsabbrüche traten jedoch nicht auf. In Sichtweite des Routers gingen Downloads dann sehr schnell.
Wir haben außerdem die Empfangsstärke mit der App "GPS Test" überprüft und attestieren dem GPS-Modul mit GLONASS des HTC One X+ eine schnelle und zuverlässige Arbeitsweise. Nach wenigen Sekunden waren die ersten Satelliten gefunden. In Innenräumen fand das Gerät naturgemäß weniger Satelliten als unter freiem Himmel. Dort legte auch die in geschlossenen Räumen schon ansehnliche Präzision weiter zu.
HTC spendiert seinem neuen Android Flaggschiff zusätzlich einen NFC-Chip (Near Field Communication) für drahtlose Verbindungen mit kompatiblen Endgeräten. Theoretisch sind damit auch Bezahlfunktionen oder die Verwendung als Schlüsselersatz möglich. Diese Anwendungsszenarien werden aber in Deutschland noch nicht flächendeckend angeboten.
Telefonfunktionen
Die Telefon-App unterscheidet sich nicht von anderen Android Smartphones und gibt dem Nutzer dank einer intuitiven Bedienung und übersichtlicher Oberfläche keine Rätsel auf. Bereits im eigenen Google Konto eingetragene Kontakte werden bei der Einrichtung automatisch auf das Telefon übertragen.
Kameras & Multimedia
Bilder schießt das HTC One X+ wie auch der Vorgänger HTC One X mit zwei Kameramodulen. Die Hauptkamera auf der Geräterückseite blieb technisch gleich und löst nach wie vor mit 8 Megapixeln (maximal 3.264 x 1.840 Pixel im 16:9-Format, 3.264 x 2.448 Pixel in 4:3) auf. Ein BSI-Sensor und eine 28-mm-Optik arbeiten im Team mit einem LED-Blitz und einer festen Blende f2.0. Videos können in Full-HD-Auflösung mit 30 FPS gedreht werden. Bei Bedarf können während einer Videoaufnahme auch parallel Fotos mit 6 Megapixel Auflösung angefertigt werden. Für eine genaue Beschreibung der Foto- und Videofunktionen verweisen wir wieder auf den Test des HTC One X.
Die Frontkamera bietet im Gegensatz zum One X mit einer 1,3- jetzt eine 1,6-Megapixel-Auflösung (1.456 x 828 Pixel bei 16:9, 1.456 x 1.088 Pixel bei 4:3). Videos sind mit 1.280 x 720 Pixel Auflösung möglich. Die Bildqualität ist je nach Umgebungslicht sehr annehmbar, weist aber gerade bei weniger guter Ausleuchtung ein recht hohes Bildrauschen auf. Farben werden mit einem minimalen Rotstich dargestellt.
Zubehör
In der HTC typisch schlichten, aber umweltschonenden Verpackung des One X+ liefert der Hersteller das übliche Zubehör mit. Neben dem Smartphone selbst zählen ein kompakter Netzteilstecker mit USB-Anschluss und ein passendes USB-MicroUSB-Kabel dazu. Letzteres fungiert auch als Datenkabel beim Anschluss an einen PC oder Mac. Außer einigen Kurzanleitungen liegt noch ein SIM-Auswurfwerkzeug für das Öffnen des SIM-Kartenschlittens bei. Das zudem enthaltene Stereo-Headset ist trotz der entsprechenden Gerätelizenz nicht vom Zubehörhersteller BeatsAudio.
Die für das HTC One X gedachte, optional für etwa 60 Euro erhältliche Dockingstation CR S650 ist neben diversem anderen Zubehör auch mit dem One X+ kompatibel.
Garantie
Die Herstellergarantie beläuft sich auf 24 Monate, das Zubehör ist 12 Monate abgesichert. Optionale Garantieverlängerungen sind nicht über HTC erhältlich, hier springen jedoch viele Verkäufer oder Mobilfunkanbieter in die Bresche.
Eingabegeräte & Bedienung
Bei der Bedienung hat sich im Vergleich zum HTC One X nichts verändert: Als Haupteingabegerät fungiert weiterhin der kapazitive Touchscreen des HTC One X+. Taps und Wischbewegungen mit den Fingern werden präzise und schnell umgesetzt. Multitouch-Gesten wie beispielsweise Pinch-to-Zoom (das Zoomen mit zwei Fingern) funktionieren ebenso tadellos. Für die Texteingabe nutzt das HTC One X+ die bei Android Geräten übliche Bildschirmtastatur.
Die Touchtasten unterhalb des Displays tun zuverlässig ihren Dienst. Die Lautstärkenwippe am rechten Gehäuserand hat zwar nur einen minimalen Hub, der Druckpunkt ist dennoch deutlich zu spüren. Der Power-Knopf an der Stirnseite des Smartphones jedoch ist etwas umständlich zu bedienen, da er einen sehr schwammigen Druckpunkt hat.
Unterm Strich treffen für die Bedienelemente die gleichen Positiv- und Negativ-Punkte zu, die schon für den Vorgänger One X galten. Genauere Informationen hierzu sind im entsprechenden Testbericht zu finden.
Im HTC One X+ arbeitet ein SLCD2-Display mit IPS-Panel in 4,7-Zoll-Größe mit einer 720p-Auflösung (1.280 x 720 Pixel). Eine darüber liegende Schicht aus Corning Gorilla Glas 2 bietet dem Panel ausreichend starken Schutz vor Kratzern und ist sehr druckresistent. Die reinen Daten gleichen abermals exakt denen des HTC One X. Vergleicht man jedoch die Messwerte, so zeigt sich ein Unterschied, der mit rund 14 Prozent wahrscheinlich einer geringen Serienstreuung zuzuschreiben ist. So leuchtete das Testsample des One X noch mit durchschnittlich 448,4 cd/m², beim Testgerät HTC One X+ sind es nunmehr 386,9 cd/m² im Schnitt. Das iPhone 5 schneidet in dieser Kategorie mit 486,8 cd/m² Durchschnittsluminanz und 326 PPI um knapp 21 Prozent besser ab. Die Pixeldichte des One X+ beläuft sich auf 312,5 PPI (HTC One X: 312 PPI). Der Luminanz-Spitzenwert klettert beim HTC One X+ auf sehr gute 412 cd/m² (One X: 464 cd/m², iPhone 5: 499 cd/m²). Das Samsung Galaxy S3 kann hier mit nur 148,6 cd/m² (Spitze: 153 cd/m², 306 PPI) nicht ganz mithalten, besitzt aber im Gegenzug fantastische Kontrast- und Schwarzwerte.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 392 cd/m²
Kontrast: 871:1 (Schwarzwert: 0.45 cd/m²)
Entsprechend der Serienstreuung bei der Helligkeit liegen zwar auch der Schwarzwert und der Kontrast des Testgerätes mit 0,45 cd/m² respektive 871:1 niedriger als beim Vorgänger und bei der Konkurrenz (HTC One X: 0,36 cd/m², 1225:1; Samsung Galaxy S3: 0,03 cd/m², 4900:1; iPhone 5: 0,48 cd/m², 1040:1), diese Werte spielen aber immer noch in der oberen Qualitätsliga mit. Subjektiv gesehen können sowohl die Farbbrillanz als auch ein hoher Kontrast und eine knackige Bildschärfe begeistern. Im HTC One X+ arbeitet zudem ein obligatorischer Helligkeitssensor, der in den Systemeinstellungen konfiguriert werden kann.
Beim Außengebrauch kann das HTC One X+ punkten. Die hohe Luminanz und der gute Kontrast erzeugen auch im Freien ein tolles Bild, das jedoch bauartbedingt unter starken Spiegelungen der Display-Glasoberfläche zu leiden hat. Eine matte Schutzfolie kann hier kostengünstig Abhilfe schaffen.
Das IPS-Panel bietet eine nahezu absolute Blickwinkelstabilität. Farbinvertierungen und Luminanzverlust treten erst bei in der Praxis irrelevanten Blickwinkeln von knapp 180 Grad auf und sind somit im Alltag kein Thema. Ein Blick auf unser Referenzbild untermauert dies eindrucksvoll.
Das im HTC One X+ verbaute, neue Nvidia Tegra 3+ AP37 SoC (System-on-a-Chip) ist in 40-Nanometer-Strukturbreite gefertigt und taktet im Vergleich zum bekannten Vierkerner Tegra 3 AP33 (beispielsweise im HTC One X) anstatt mit maximal 1,5 nun mit höchstens 1,7 GHz (Single-Core, Quad-Core: 1,5 GHz). Laut HTC soll das ein Leistungsplus von 27 Prozent ermöglichen. Die integrierte Nvidia GeForce ULP Grafikkarte sowie der 1 GB große LPDDR2-Arbeitsspeicher mit 1.066 MHz sind dagegen alte Bekannte aus dem HTC One X. Im Gegensatz zum Vorgänger unterstützt das HTC One X+ nun eine externe Auflösung von maximal 1.920 x 1.200 Pixeln (über HDMI nur 1.920 x 1.80 Pixel).
Unseren Leistungsvergleich haben wir mit mehreren Android Benchmarks durchgeführt, um die angekündigte Mehrleistung nachweisen zu können. Zunächst rücken browserbasierte Benchmarks ins Blickfeld. Hier liefert sich das HTC One X+ insgesamt ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Konkurrenz. Beim Peacekeeper Test beispielsweise liegt das HTC One X+ auf einem Level mit dem Samsung Galaxy S3 und wird vom Apple iPhone 5 um knapp 30 Prozent geschlagen. Der Sunspider 0.9.1 zeichnet ein etwas differenzierteres Bild: Das Galaxy S3 und das One X werden klar distanziert und das HTC One X+ kommt in diesem Benchmark ganz nahe an das flotte iPhone 5 heran. Im Google V8 jedoch kann sich das Testgerät mit 2.136 Punkten deutlich um rund 30 Prozent vom HTC One X und dem iPhone 5 absetzen, das Samsung Galaxy S3 muss sich nur knapp geschlagen geben. Beim Browsermark 2.0 fällt das One X+ dann aber gegen das iPhone 5 und das Samsung Galaxy S3 um 38 respektive 10 Prozent ab.
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One X+ | |
Apple iPhone 5 | |
Samsung Galaxy S3 | |
HTC One X |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One X+ | |
Apple iPhone 5 | |
Samsung Galaxy S3 | |
HTC One X |
Mozilla Kraken 1.0 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One X+ | |
Apple iPhone 5 | |
Samsung Galaxy S3 |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One X+ | |
Apple iPhone 5 | |
Samsung Galaxy S3 |
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One X+ | |
Apple iPhone 5 | |
Samsung Galaxy S3 |
* ... kleinere Werte sind besser
In der Multithread-Berechnung von Linpack kann das HTC One X+ den Vizethron hinter dem ungeschlagenen iPhone 5 für sich beanspruchen. Der Smartbench 2012 fällt ebenso zugunsten des Testgerätes aus, wenn auch deutlich knapper. Die GPU-Benchmarks entscheidet das HTC One X+ im direkten Vergleich mit dem Vorgänger One X fast ausnahmslos für sich. Einzig im Basemark ES 2.0 muss es sich ganz hinten anstellen. Gegen die restliche Konkurrenz zeichnet sich ein gemischtes Bild: Im GLBenchmark 2.5 begegnet das One X+ dem Galaxy S3 auf Display-Höhe, das iPhone 5 dupiert beide mit der doppelten Framerate von 22 FPS. Im NenaMark 2 punktet beispielsweise das Samsung Galaxy S3 mit 58,8 FPS um 4 Prozent besser. Das versprochene Leistungsplus zeigt sich also nicht durchgängig.
AnTuTu v3 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One X+ | |
Samsung Galaxy S3 |
AnTuTu 3DRating | |
1024x2048 Off-screen (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One X+ | |
Samsung Galaxy S3 | |
Apple iPhone 5 | |
--- (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One X+ | |
Samsung Galaxy S3 | |
Apple iPhone 5 |
GLBenchmark 2.5 - 1920x1080 Egypt HD Offscreen Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One X+ | |
Samsung Galaxy S3 | |
Apple iPhone 5 |
Linpack Android / IOS - Multi Thread (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One X+ | |
Samsung Galaxy S3 | |
Apple iPhone 5 | |
HTC One X |
Smartbench 2012 - Productivity Index (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One X+ | |
Samsung Galaxy S3 | |
HTC One X |
NenaMark2 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One X+ | |
Samsung Galaxy S3 | |
HTC One X |
Basemark ES 2.0 - Taiji Free (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One X+ | |
Samsung Galaxy S3 | |
HTC One X |
Zur Beurteilung der Leistung des internen Speichers ziehen wir AndroBench 3 heran. Dabei zeigt sich, dass das HTC One X+ im Vergleich zum Samsung Flaggschiff Galaxy S3 in allen Disziplinen leicht besser abschneidet. Gegen das Google Nexus 4, das in diesem Test zu den besten zählt, sieht es dennoch kein Land.
AndroBench 3-5 | |
Random Write 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One X+ | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
Random Read 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One X+ | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
Sequential Write 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One X+ | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
Sequential Read 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One X+ | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 |
Spiele
Den brandneu in unsere Testdatenbank aufgenommenen Benchmark der Grafik-Demo Epic Citadel absolviert das Smartphone durchweg flüssig. Was die 48,4 FPS im High-Performance-Modus und die 46,2 FPS im High-Quality-Modus wert sind, können jedoch erst zukünftige Vergleiche zeigen. Epic Citadel basiert auf der anspruchsvollen Unreal-3-Grafik-Engine. Eines kann man jedoch daraus jetzt schon ableiten: Alle aktuell erhältlichen 3D-Games, speziell die anspruchsvolleren Spiele aus der maßgeschneiderten Bibliothek Tegra Zone, laufen auf dem HTC One X+ mit der Nvidia GeForce ULP Grafiklösung geschmeidig und mit hoher Detailstufe. Ein Praxisbeispiel liefert der im Google PlayStore erhältliche Ego-Shooter Shadowgun Deadzone, der beeindruckende Effekte bietet und jederzeit flüssig abläuft. Insgesamt zeigt das HTC One X+ ein sehr gelungenes Leistungsspektrum.
Sprachqualität
Hier unterscheidet sich das Testgerät nicht vom bereits getesteten Vorgänger HTC One X. Für genauere Informationen verweisen wir deshalb auf unseren ausführlichen Testbericht. Insgesamt liefert das HTC One X+ eine gelungene Vorstellung ab und bietet eine gute Sprachverständlichkeit.
Lautsprecher
Wie schon die Sprachqualität unterscheidet sich auch die Soundqualität des HTC One X+ nicht von der des HTC One X. Der Lautsprecher bietet eine bassarmen, hochtonlastigen Sound mit zurückgenommenen Mitten. Im Gerätevergleich kann sich der Sound mit hoher Maximallautstärke aber hören lassen. Direkt gegen das iPhone 5 angetreten, muss sich der Schallwandler des Testgerätes nicht verstecken.
Höhere Qualität verspricht jedoch die 3,5-mm-Klinkenbuchse. Die kann durch eine hohe Lautstärke mit niedrigem Grundrauschen und einem BeatsAudio Equalizer überzeugen. Voraussetzung ist jedoch ein ordentlicher Kopfhörer oder ein gutes Headset. HTC hätte auf das Headset mit BeatsAudio Lizenz des HTC Sensation XL zurückgreifen sollen, denn das beiliegende Stereo-Headset ist aufgrund eines enttäuschend dünnen Klangbildes nur für Telefonate geeignet.
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen des HTC One X+ unterscheiden sich kaum von denen des Vorgängers One X. Im Idle und bei einfachen Anwendungen erwärmen sich die Oberflächen auf durchschnittlich 29 °C. Über 31 °C, gemessen an der Oberseite, werden nicht erreicht. Die Temperaturen bewegen sich also in einem fühlbar niedrigen Rahmen.
Steht das Smartphone unter Last, geben der Tegra 3+ Prozessor und die anderen Komponenten deutlich mehr Abwärme an das Gehäuse ab. Maximal messen wir an der Unterseite 47 °C, displayseitig werden höchstens 47,2 °C erreicht. Im Schnitt wird das Smartphone rund 43 °C warm. Subjektiv fällt das jedoch nicht übermäßig stark ins Gewicht. In keinem Nutzungsszenario erhitzen sich die Oberflächen so stark, dass man das Gerät nicht mehr in der Hand halten möchte. Smartphones mit Aluminiumgehäusen wie das iPhone 5 fühlen sich subjektiv unter Volllast wesentlich unangenehmer an. Interessanterweise erhitzte sich das HTC One X punktuell zwar etwas mehr, blieb im Schnitt aber rund 2 °C kühler. Dies ist wohl dem schwächeren Prozessor und der daraus resultierenden geringeren Abwärme im One X geschuldet.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 47.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 47 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Energieaufnahme
Wie schon im HTC One X werkelt auch im Nachfolger One X+ ein Quad-Core SoC aus der Tegra-3-Familie. Der Tegra 3+ besitzt ebenfalls einen stromsparenden Extrakern, Companion Core genannt. Dieser arbeitet bei niedriger Auslastung des Gerätes sowie im Idle und ermöglicht durch seine geringe Maximal-Taktfrequenz von 500 MHz einen niedrigeren Stromverbrauch. Im Leerlauf verbraucht das HTC One X+ zwischen 0,5 und 1,6 Watt und damit ähnlich wenig wie das One X.
Naturgemäß erhöhen sich die Verbrauchswerte unter Last. Unter Vollauslastung im Stability Test mit maximaler Display-Helligkeit und aktiven Funkmodulen misst unser Voltcraft VC 940 Messgerät einen Strombedarf von nur 4,4 Watt. Das One X verbrauchte im Test noch etwa 32 Prozent mehr, besitzt allerdings auch ein helleres Panel. Das Samsung Galaxy S3 mit seinem Exynos 4 Quad SoC begnügt sich mit maximal 3,4 Watt. Ungeschlagener Stromsparmeister bleibt weiterhin das iPhone 5 mit sparsamen 2,9 Watt Höchstverbrauch.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 0.5 / 1.2 / 1.6 Watt |
Last |
3.7 / 4.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Akkulaufzeit
Des Weiteren hat sich im Vergleich zum Vorgänger HTC One X auch die Effizienz verbessert. HTC verspricht eine bis zu 37 Prozent längere Akkulaufzeit, was eine um 4,7 Stunden längere Gesprächszeit bedeuten würde. Das HTC One X+ hat anstelle des 1.800 mAh starken Lithium-Polymer-Akkus nun ein Pendant mit 2.100 mAh eingesetzt.
Unser Test der maximalen Akkulaufzeit bei minimaler Helligkeit und aktivem Energiesparmodus (hier beschränkt das HTC One X+ auf Wunsch die CPU-Nutzung, und Helligkeit und deaktiviert Vibration sowie Datenverbindungen) endete erst nach etwa 20 Stunden. Das entspricht im Vergleich zum HTC One X einem Plus von 2,3 Stunden, also nur 11,5 Prozent mehr. Im praxisbezogenen WLAN-Test, bei dem mit einer auf 55 Prozent angepassten Luminanz und aktivem Energiesparmodus mittels eines Skriptes unterschiedliche Webseiten angesurft werden, schneidet das Testsample mit 10 Stunden und 58 Minuten um rund 2 Stunden besser als das One X ab.
Im für den Alltagsbetrieb weniger relevanten Stability Test bei Vollauslastung aller vier Kerne des Tegra 3+ SoC sowie höchster Displayhelligkeit und aktiven Funkmodulen hält das HTC One X+ mit 2 Stunden und 18 Minuten ordentlich lange durch. Das HTC One X gab hier bereits nach 1 Stunde und 52 Minuten auf, knapp 19 Prozent weniger also. Die Konkurrenz tritt in Form des Samsung Galaxy S3, das ebenfalls einen 2.100-mAh-Akku nutzt, und des iPhone 5 mit 1.440 mAh an. Bei der minimalen Akkulaufzeit liegt erwartungsgemäß das iPhone 5 mit 22 Stunden und 20 Minuten knapp vorne, das Galaxy S3 mit gleichstarkem Akku verliert den Vergleich jedoch, schneidet dafür aber bei der Minimallaufzeit besser ab. Beim wichtigen WLAN-Test bleibt das iPhone 5 zwar unangefochten an der Spitze, das Galaxy S3 verliert jedoch mit 2,5 Stunden weniger Ausdauer deutlich.
Bei der Gesprächszeit im 3G-Modus ermitteln wir für das HTC One X+ mit 8 Stunden und 31 Minuten eine annähernd gleich lange Sprechzeit, wie sie das iPhone 5 bieten kann.
Auch das HTC One X+ stellt nicht das perfekte Smartphone dar. Unser ausführlicher Testbericht zeigt jedoch, dass es mühelos bei den aktuell besten Smartphones mitmischen kann. Für das gut verarbeitete One X+ in ansprechendem Design sprechen beispielsweise der potente Tegra 3+ Vierkern-SoC und die sich daraus ergebende starke Anwendungs- und Grafikleistung. Auch das helle SLCD2 IPS-Panel mit scharfer Abbildungsleistung und knackigen Farben sowie einer hohen Blickwinkelstabilität weiß zu überzeugen. Insgesamt gefällt auch die flüssige und einfache Bedienung des Smartphones mit dem aktuellen Android Betriebssystem inklusive der intuitiven HTC-Sense-Benutzeroberfläche. Der Gerätespeicher fällt mit 64 GB (Netto 55 GB) ausreichend groß aus, kann aber leider nicht mit einer Speicherkarte erweitert werden. Dafür bietet HTC 25 GB an Zusatzspeicher in der Cloud via Dropbox an. Der Kurzstreckenfunk NFC ist ebenso mit an Bord. Generell weisen die Funkmodule eine ordentliche Signalstärke auf. Auf der Habenseite stehen zudem der niedrige Strombedarf und die daraus resultierenden langen Akkulaufzeiten, das für die Größe geringe Gewicht von 140 Gramm und die angenehme Haptik. Als Plus dürfen auch die durchaus gelungenen Kameramodule zählen, die bei guter Beleuchtung tolle Fotos und Videos ermöglichen.
Negativ fallen das klanglich schwache Stereo-Headset und der etwas schwammige Power-Knopf ins Gewicht. Kann man auf LTE und einen Kartenleser verzichten, bekommt man mit dem HTC One X+ für einen Straßenpreis von derzeit rund 550 Euro ein tolles Gesamtpaket, das nur wenige Konkurrenten fürchten muss. Alternativen im Flaggschiffkampf stellen das Samsung Galaxy S3 und das Apple iPhone 5 dar. Besitzer eines HTC One X müssen jedoch genau abwägen, ob die kleinen Verbesserungen einen Neukauf wert sind.