Test Huawei Y6 2017 Smartphone
Das Huawei Y6 (2017) ist ein 5-Zoll-Smartphone, das mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von knapp 160 Euro im oberen Preisbereich der Einsteigergeräte liegt. Der chinesische Hersteller will potentiellen Käufern das Gerät mit einem für die Klasse großen Akku, ordentlich Leistung und einer frei belegbaren Bedientaste schmackhaft machen. Das klingt nach einem guten Angebot, aber in dieser Preisklasse liegen eben auch Nokia 3, Gigaset GS170, Sony Xperia E5 oder Samsung Galaxy J3. Alles gute Smartphones, kann sich das Huawei Y6 (2017) gegen sie behaupten? Wir finden es im Test heraus.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion.
Details
Gehäuse – Huawei Y6 2018 mit stabilem Kunststoffgehäuse
Beim Huawei Y6 (2017) kann der Käufer aus drei Farben wählen: Weiß, Grau oder Gold, wobei sich die Farbe nicht nur auf die Rückseite bezieht, sondern auch die Vorderseite entsprechend angepasst ist, wobei beim grauen Modell die Vorderseite schwarz ist. Das Gehäuse ist recht stabil gebaut, es lässt sich kaum verwinden, knarzt so gut wie nicht und man muss schon sehr starken Druck auf die Rückseite ausüben, damit er auf dem Bildschirm als Wellen im Flüssigkristall sichtbar wird.
Die Abmessungen entsprechen insgesamt denen von ähnlich teuren Smartphones mit gleichgroßem Screen, wobei die Dicke des Gehäuses einige Zehntelmillimeter mehr beträgt als bei anderen Geräten, das liegt wohl an der kapazitätsstarken Batterie. Das Y6 bringt auch ein paar Gramm mehr auf die Waage, aber beide Unterschiede sind so gering, dass man sie für eine längere Akkulaufzeit ruhig in Kauf nehmen sollte. Die Ecken sind schön abgerundet, sodass das Smartphone gut in der Hand liegt.
Die Rückseite lässt sich zwar abnehmen, um SIM-Karten und microSD-Karte auszutauschen, der Akku lässt sich aber nicht (so einfach) entnehmen.
Ausstattung – Speicher per microSD erweiterbar
2 GB Arbeitsspeicher und 16 GB Massenspeicher scheinen der Standard zu sein, auf den man sich in dieser Preisklasse einstellen muss. Der Arbeitsspeicher reicht für den Alltag aus, solange man nicht mit zu vielen Apps arbeiten muss, die im Hintergrund geöffnet bleiben. Vom Datenspeicher bleiben im Auslieferungszustand 10,6 GB für eigene Daten und Apps übrig, das ist OK, wer aber gerne spielt oder andere große Apps installiert, der kommt nicht allzu weit. Dafür kann man bis zu 128 GB Speicher per microSD-Karte hinzufügen, dafür gibt es sogar einen eigenen Slot, man muss also keinen der Dual-SIM-Steckplätze aufgeben. Apps können dann auf dieser Speicherkarte installiert werden, sofern die App es erlaubt.
Software
Das Huawei Y6 (2017) basiert auf Android 6.0, die Sicherheitspatches sind zum Zeitpunkt des Tests eigentlich schon veraltet, ein Update gab es zum Testzeitpunkt nicht. Es ist auch nicht unbedingt damit zu rechnen, dass noch ein Update kommt, da für günstige Geräte der Aufwand meist nicht betrieben wird. Die EMUI von Huawei liegt über Android und verändert einige optische Dinge und fügt Funktionen hinzu, wer sich mit Android auskennt, der wird sich aber schnell zurechtfinden.
Einige Werbeapps und vorinstallierte Free2Play-Spiele muss man in Kauf nehmen, sie halten sich aber in Grenzen. Huawei installiert noch viele mehr oder weniger nützliche Tools, die man bei Nichtgefallen aber deinstallieren kann. Dazu gehören beispielsweise eine Spiegel-App, die per Frontkamera einen Spiegel simuliert oder eine Taschenlampe. Es lassen sich verschiedene Designs für die Nutzeroberfläche auswählen, wobei anfangs nur eines vorinstalliert ist. Der Telefonmanager hilft dabei, den Speicherbedarf niedrig zu halten und den Energieverbrauch im Auge zu behalten. Die Einstellungen sind leicht gerafft und weitergehende Einstellungen in einem Unterpunkt versteckt. Auch das Benachrichtigungscenter ist etwas umgestaltet worden.
Kommunikation und GPS
WLAN nach Standard 802.11 b/g/n ist üblich in dieser Preisklasse und auch das Huawei Y6 (2017) kommt mit dieser Ausstattung. Es kann also nicht auf das weniger genutzte 5-GHz-Band zugreifen, bietet aber einigermaßen flotte Internetverbindungen. Moderne DSL-Tarife reizt es dennoch nicht aus: In unserem standardisierten WLAN-Test bleibt das Smartphone sowohl beim Senden als auch beim Empfangen unter 50 MBit/s. Es zählt damit auch zu den langsamsten Vertretern im Testfeld. In unserem Praxistest sehen wir uns die Ladegeschwindigkeiten von verschiedenen Websites nahe am Router an. Hier ist der Empfang voll vorhanden, dennoch dauert es sehr lange, bis Bilder geladen werden. In zehn Metern Entfernung zum Router und durch drei Mauern ist der Empfang immer noch voll da, das Laden dauert ähnlich lange wie nahe am Router.
Bei den Handynetzen zeigt sich Huawei mit nur fünf LTE-Bändern etwas knausrig, alle für Mitteleuropa wichtigen Netze werden aber abgedeckt. Andere Smartphones bieten noch ein wenig mehr LTE-Reisefreiheit, so bringt beispielsweise das Nokia 3 stattliche neun LTE-Bänder mit. LTE Cat. 4 ist Standard in dieser Klasse, der vom Huawei Y6 erfüllt wird. Der Empfang ist ordentlich: Im gut ausgebauten deutschen D2-Netz haben wir in der Stadt auch in Gebäuden meist zumindest halben Empfang.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Sony Xperia E5 | |
Nokia 3 | |
Samsung Galaxy J3 2017 | |
Gigaset GS170 | |
Huawei Y6 2017 | |
iperf3 receive AX12 | |
Nokia 3 | |
Sony Xperia E5 | |
Gigaset GS170 | |
Samsung Galaxy J3 2017 | |
Huawei Y6 2017 |
Das GPS-Modul des Huawei Y6 (2017) kann uns in Innenräumen nicht erfassen, auch im Freien dauert es seine Zeit, die Genauigkeit steigt langsam, erreicht dann aber einen guten Wert von 4 Metern.
Für mehr Praxisrelevanz unserer Tests machen wir eine kleine Ausfahrt mit dem Mountainbike und nehmen das Huawei Y6 ebenso mit wie ein Garmin Edge 500, ein Profi-Navi mit sehr genauer Ortung. Die gemessene Strecke ist beim Y6 circa 200 Meter kürzer als bei unserem Referenz-Navi, bei einer Strecke von circa 6,5 Kilometer ist das eine gerade noch passable Differenz. Ab und an verliert das Y6 über längere Strecken den Kontakt zu den Satelliten, das merkt man an den geraden Linien zwischen weiter entfernten Ortungspunkten, die sich in der App Runtastic zeigen, mit der wir die Daten auswerten. Das Huawei Y6 schafft es dennoch, die Strecken meist noch ausreichend genau nachzuvollziehen, sodass man das Smartphone für die Freizeitnavigation recht problemlos verwenden kann.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Huawei passt die Telefon-App an, bleibt aber der grundsätzlichen Bedienungslogik der Standard-App von Google treu: Zunächst kommt man auf ein Tastenfeld und eine Anrufliste, oben kann man per Reiter auch direkt auf die Kontakte oder Favoriten zugreifen. Ein Belästigungsfilter und die Möglichkeit, Anrufe mit SMS abzuweisen bestehen ebenfalls. Insgesamt ist die App logisch zu bedienen und recht übersichtlich.
Die Telefonqualität ist ordentlich: Das Gegenüber klingt über den Ohrhörer recht klar, aber nicht sonderlich laut. Wir kommen bei unserem Gesprächspartner hingegen sehr laut an, sogar wenn wir leise sprechen. Für Menschen mit lauten Stimmen kann das problematisch werden, denn das Mikrofon übersteuert dann schnell. Wer die Freisprecheinrichtung nutzen will, der muss mit dem quäkigen Lautsprecher klarkommen, der die Stimme des Gegenübers verzerrt und auch Störgeräusche erzeugt. Auch unsere Stimme wird seltsam distanziert und mit deutlichem Rauschen übertragen.
Kameras –
13 Megapixel an der Rückseite und 5 Megapixel an der Front: So ist ein typisches Mittelklasse-Smartphone heute ausgestattet. Auch das Huawei Y6 (2017) setzt auf diese Kombination, an der Rückseite findet sich als kleines Upgrade zu anderen Modellen ein Dual-LED-Blitz, der für die richtige Blitzlichfarbe in unterschiedlichen Situationen sorgt. Auch an der Front gibt es einen LED-Blitz.
Die Bilder der 5-Megapixel-Kamera an der Vorderseite sind bei richtigem Abstand recht scharf und die Farbwiedergabe ist gut. Auch die Dynamik in dunklen Bereichen ist ordentlich, in hellen Bereichen überstrahlt das Licht leicht.
Die Hauptkamera an der Rückseite macht Bilder mit recht kühlen Farben. Details und größere Farbflächen wirken bei genauerem Hinschauen verpixelt. Helle Bereiche überstrahlen schnell, gleichzeitig ist die Dynamik in dunklen Bereichen aber nicht optimal. Die Bildschärfe könnte besser sein. Die Videoqualität liegt bei 1.080p und 30 Bildern pro Sekunde. Die Videos wirken farblich ordentlich, Details werden recht scharf wiedergegeben. Auch die Belichtung passt sich recht flott der Situation an, allerdings muss man dem Autofokus ab und an etwas nachhelfen, da er nicht immer die korrekte Schärfe wählt. Diverse Filter lassen sich gleich bei der Aufnahme über Bilder oder Videos legen. Es gibt in der Software auch einen Verschönerungsmodus, der Hautunreinheiten verschwinden lässt. Der Zeitraffermodus nimmt ein Video auf, das dann einfach flotter abgespielt wird. Es lassen sich hier keine Einstellungen vornehmen und bei unserer Testaufnahme wurde das Bild plötzlich unscharf und ließ sich nicht mehr scharfstellen.
Für den gelegentlichen Gebrauch ist die Kamera in Ordnung. Wer aber mehr als Schnappschüsse von seiner Smartphone-Kamera erwartet, der wird auch in dieser Preisklasse schon fündig: Das Galaxy J3 macht wesentliche schärfere Aufnahmen.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Eine Chance erhält die Hauptkamera noch: Wir nehmen sie mit in unser Testlabor und machen unter festgelegten Lichtbedingungen Aufnahmen unserer Referenzkarte. Diese werden leider reichlich unscharf, sodass wir wenig Aussagen über die Detaildarstellung und Text vor farbigem Hintergrund treffen können. Bei der Überprüfung der Farbwiedergabe fallen aber unsaubere Ränder und fleckige Farbflächen auf. Farben werden generell meist etwas zu blass dargestellt.
Zubehör und Garantie
Neben Ladegerät und USB-Kabel legt Huawei noch ein In-Ear-Headset bei, das von ordentlicher Qualität ist und für ein gelegentliches Telefonat oder als Ersatzkopfhörer durchaus ausreicht. Spezielles Zubehör bietet Huawei in seinem Shop aktuell nicht an.
Die Garantie beträgt 12 Monate für das Gerät, 6 Monate für den Akku und drei Monate für den Kopfhörer.
Eingabegeräte & Bedienung
Die virtuelle Tastatur von Huawei stammt vom Hersteller Nuance und heißt Swype. Sie ist auch für alle anderen Smartphones im Google Play Store verfügbar. Sie bietet recht schmale Tasten im Hochkant-Modus, dafür gibt es einen kleinen Abstand zwischen den einzelnen Buchstaben. Dennoch tun wir uns schwerer als bei Googles Standard-Keyboard, die richtigen Tasten zu treffen. Man kann die Keyboard-App problemlos wechseln oder eine neue App aus dem Play Store herunterladen und installieren.
Es gibt links am Gehäuse des Huawei Y6 (2017) eine frei belegbare Taste, das sogenannte Easy Key. Beim ersten Mal Drücken wird automatisch die zugehörige App gestartet, mit der man per kurzem, langem oder Doppeldruck verschiedene Aktionen oder Apps zuweisen kann. Das funktioniert sehr einfach und mit vorbildlicher Anzahl an Möglichkeiten.
Die Menütasten von Android werden nur auf dem Screen angezeigt, sie lassen sich aber gut bedienen. Das liegt vor allem auch daran, dass der Touchscreen eine angenehme Oberfläche bietet und auch an den Rändern des Bildschirms sehr empfindlich ist.
Display
Mit 1.280 x 720 Pixel bietet der 5-Zoll-Screen die übliche Auflösung der Preisklasse. Mit durchschnittlich 432,1 cd/m² ist er allerdings nicht sonderlich hell, da gibt es deutlich hellere Screens bei den Vergleichsgeräten, beispielsweise im Xperia E5 oder im Galaxy J3. Die Helligkeitsverteilung ist mit 90 % aber recht gleichmäßig, sodass auch größere Farbflächen gleichmäßig ausgeleuchtet wirken.
|
Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 438 cd/m²
Kontrast: 3369:1 (Schwarzwert: 0.13 cd/m²)
ΔE Color 4.8 | 0.5-29.43 Ø4.93
ΔE Greyscale 3.2 | 0.5-98 Ø5.2
95.3% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.23
Huawei Y6 2017 IPS, 1280x720, 5" | Nokia 3 IPS, 1280x720, 5" | Gigaset GS170 IPS, 1280x720, 5" | Sony Xperia E5 IPS, 1280x720, 5" | Samsung Galaxy J3 2017 PLS, 1280x720, 5" | |
---|---|---|---|---|---|
Bildschirm | -45% | -93% | -27% | -18% | |
Helligkeit Bildmitte | 438 | 481 10% | 418 -5% | 538 23% | 502 15% |
Brightness | 432 | 469 9% | 418 -3% | 534 24% | 494 14% |
Brightness Distribution | 90 | 84 -7% | 92 2% | 96 7% | 89 -1% |
Schwarzwert * | 0.13 | 0.22 -69% | 0.45 -246% | 0.33 -154% | 0.35 -169% |
Kontrast | 3369 | 2186 -35% | 929 -72% | 1630 -52% | 1434 -57% |
Delta E Colorchecker * | 4.8 | 8.1 -69% | 9.7 -102% | 5.7 -19% | 4.6 4% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 11.4 | 15.4 -35% | 18.9 -66% | 11 4% | 8 30% |
Delta E Graustufen * | 3.2 | 8.5 -166% | 11.3 -253% | 4.7 -47% | 2.5 22% |
Gamma | 2.23 99% | 2.16 102% | 2.27 97% | 2.51 88% | 2.29 96% |
CCT | 7090 92% | 9014 72% | 10414 62% | 7264 89% | 6351 102% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 17146 (Minimum 5, Maximum 3846000) Hz. |
Obwohl die Helligkeit des Bildschirm vergleichsweise gering ist, erreicht das Huawei Y6 (2017) einen tollen Kontrastwert von 3.369:1. Es muss also einen sehr guten Schwarzwert bieten, denn daraus und aus der Helligkeit errechnet sich der Kontrast. Tatsächlich sind 0,13 cd/m2 als Leuchtkraft für schwarze Flächen ein sehr guter Wert. Farben wirken dennoch nicht so richtig leuchtend auf dem Screen.
Die Farbtemperatur lässt sich stufenlos einstellen, kann aber auch in drei Vorgaben übernommen werden: Standard, kalt und warm. In allen drei Einstellungen überprüfen wir die Farbdarstellung mit der Software CalMAN und dem Spektralfotometer. Die Abweichung zu den Farbtönen des Referenzfarbraums ist in allen drei Einstellungen vor allem bei blauen Farbtönen erheblich, durchschnittlich über alle Farbtöne aber in Ordnung. Die besten Werte erreichen wir im Modus warm, sodass ein ordentlicher Blaustich in den Standardeinstellungen naheliegt. Tatsächlich ist er bei den Graustufen in Standard und auch kalt sehr deutlich sichtbar.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
24 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 11 ms steigend | |
↘ 13 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 50 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
50 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 27 ms steigend | |
↘ 23 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 84 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (33 ms). |
Im Freien lässt sich das Huawei Y6 (2017) verwenden, auch der eingebaute Helligkeitssensor funktioniert hier zuverlässig. Der spiegelnde Bildschirm wird aber bei direkter Sonneinstrahlung zum Problem, sodass sich das Smartphone eher für Schattenplätze eignet.
Die Blickwinkel sind gut, beim Kippen nach oben und unten sind leichte Helligkeitsverringerungen sichtbar, die aber vergleichsweise gering ausfallen.
Leistung
Huawei setzt traditionell bei seinen Smartphones auf SoCs des hauseigenen Herstellers HiSilicon, diesmal allerdings weichen die Chinesen von dieser Strategie ab: Es kommt ein Mediatek MT6737T zum Einsatz, das vier Kerne bietet und mit bis zu 1,5 GHz taktet. Damit bietet das Huawei Y6 etwas mehr Leistung als in dieser Klasse üblich und kann sich in fast allen Benchmarks an die Spitze setzen. Der Vorsprung beträgt je nach Konkurrenzgerät bis zu 30 % und das merkt man im Alltag daran, dass während der Navigation durch das Betriebssystem keine Ruckler auftreten und auch anspruchsvollere Apps flüssig laufen.
Die Grafiklösung ist hingegen dieselbe wie bei vielen Vergleichsgeräten: Die ARM Mali-T720 MP2 mit zwei Kernen und bis zu 650 MHz Takt. Selbst hier macht sich aber die stärkere Prozessorleistung in den Benchmarks bemerkbar, sodass das Huawei Y6 (2017) auch hier immer vorne liegt.
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Y6 2017 | |
Nokia 3 | |
Gigaset GS170 | |
Sony Xperia E5 | |
Samsung Galaxy J3 2017 |
PCMark for Android | |
Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Y6 2017 | |
Nokia 3 | |
Gigaset GS170 | |
Sony Xperia E5 | |
Work 2.0 performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Y6 2017 | |
Nokia 3 | |
Gigaset GS170 | |
Sony Xperia E5 | |
Samsung Galaxy J3 2017 |
Geekbench 4.4 | |
64 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Y6 2017 | |
Nokia 3 | |
Gigaset GS170 | |
Sony Xperia E5 | |
Samsung Galaxy J3 2017 | |
64 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Y6 2017 | |
Nokia 3 | |
Gigaset GS170 | |
Sony Xperia E5 | |
Samsung Galaxy J3 2017 | |
Compute RenderScript Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Y6 2017 | |
Nokia 3 | |
Samsung Galaxy J3 2017 |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Y6 2017 | |
Nokia 3 | |
Gigaset GS170 | |
Sony Xperia E5 | |
Samsung Galaxy J3 2017 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Y6 2017 | |
Nokia 3 | |
Gigaset GS170 | |
Sony Xperia E5 | |
Samsung Galaxy J3 2017 |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Y6 2017 | |
Nokia 3 | |
Gigaset GS170 | |
Sony Xperia E5 | |
Samsung Galaxy J3 2017 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Y6 2017 | |
Nokia 3 | |
Gigaset GS170 | |
Sony Xperia E5 | |
Samsung Galaxy J3 2017 |
GFXBench 3.1 | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Y6 2017 | |
Nokia 3 | |
Gigaset GS170 | |
Sony Xperia E5 | |
Samsung Galaxy J3 2017 | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Y6 2017 | |
Nokia 3 | |
Gigaset GS170 | |
Sony Xperia E5 | |
Samsung Galaxy J3 2017 |
Auch beim Surfen im Internet ist das Huawei Y6 (2017) ein wenig flotter als die Vergleichsgeräte aus derselben Preisklasse. Die Navigation durch Webseiten ist recht flüssig, aber mit High-End-Smartphones natürlich immer noch nicht zu vergleichen. Das aufwändige HTML5-Game unter letsplay.ouigo.com jedenfalls meistert unser Testgerät recht flüssig.
JetStream 1.1 - Total Score | |
Sony Xperia E5 (Chrome Version 58) | |
Huawei Y6 2017 (Chrome 60) | |
Samsung Galaxy J3 2017 (Chrome 59) | |
Gigaset GS170 (Chrome Version 59) | |
Nokia 3 (Chrome 59) |
Octane V2 - Total Score | |
Huawei Y6 2017 (Chrome 60) | |
Samsung Galaxy J3 2017 (Chrome 59) | |
Sony Xperia E5 (Chrome Version 58) | |
Gigaset GS170 (Chrome Version 59) | |
Nokia 3 (Chrome 59) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Nokia 3 (Chrome 59) | |
Gigaset GS170 (Chrome Version 59) | |
Sony Xperia E5 (Chrome Version 58) | |
Samsung Galaxy J3 2017 (Chrome 59) | |
Huawei Y6 2017 (Chrome 60) |
WebXPRT 2015 - Overall | |
Huawei Y6 2017 (Chrome 60) | |
Samsung Galaxy J3 2017 (Chrome 59) | |
Nokia 3 (Chrome 59) |
* ... kleinere Werte sind besser
Beim Zugriff auf die Referenzspeicherkarte Toshiba Exceria Pro M501 zeigt sich unser Testgerät recht langsam, hier sind ihm fast alle Vergleichsgeräte überlegen. Der Zugriff auf den internen Speicher wiederum erfolgt flotter, hier ist das Huawei Y6 vorne mit dabei. Allerdings kann es mit flottem UFS-2.1-Speicher in aktuellen High-End-Smartphones natürlich nicht mithalten. Dennoch laden Apps und Spiele einigermaßen flott.
Huawei Y6 2017 | Nokia 3 | Gigaset GS170 | Sony Xperia E5 | Samsung Galaxy J3 2017 | |
---|---|---|---|---|---|
AndroBench 3-5 | 1% | -26% | 14% | 12% | |
Sequential Read 256KB | 202.6 | 181 -11% | 197.9 -2% | 209.7 4% | 177.7 -12% |
Sequential Write 256KB | 66.9 | 34 -49% | 44.79 -33% | 83.1 24% | 51 -24% |
Random Read 4KB | 25.93 | 17.7 -32% | 18.34 -29% | 26.04 0% | 24 -7% |
Random Write 4KB | 20.54 | 5.5 -73% | 10.45 -49% | 9.84 -52% | 9.5 -54% |
Sequential Read 256KB SDCard | 48.4 | 64.3 33% | 37.41 ? -23% | 65 ? 34% | 70.3 45% |
Sequential Write 256KB SDCard | 26.4 | 62.9 138% | 21.34 ? -19% | 45.56 ? 73% | 59.6 126% |
Spiele
Spielen ist mit dem Huawei Y6 (2017) möglich, allerdings kann es sein, dass man die Detaileinstellungen von anspruchsvollen Games senken muss. So z.B. bei Asphalt 8, das bei hohen Details mit 24 fps eigentlich nicht mehr spielbar ist. Bei niedrigen Details erreichen wir hingegen spielbare 30 fps. Der Zombie-Shooter Dead Trigger 2 ist generell etwas anspruchsloser und schafft ebenfalls spielbare Frameraten. Einfachere Games wie Clash of Clans oder Angry Birds sind ebenfalls problemlos spielbar.
Die Steuerung per Touchscreen und Lagesensor ist dabei flüssig möglich.
Asphalt 8: Airborne | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 24 fps | ||
very low | 30 fps |
Dead Trigger 2 | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 30 fps |
Emissionen
Temperatur
Eine zu starke Erwärmung des Gehäuses muss man beim Huawei Y6 (2017) nicht fürchten. Selbst unter Last messen wir maximal 36,3 °C als absolutes Maximum, das ist nur eine leicht spürbare Erwärmung. Im Idle-Betrieb sind es maximal 33,5 °C, das Gerät kann also bedenkenlos auch in der Hosentasche transportiert werden.
Unter längerer Last kann das SoC dennoch seine volle Leistung beibehalten und drosselt nicht. Das stellen wir mithilfe des Akkubenchmarks Manhattan im GFXBench fest, der dreißigmal dieselbe Sequenz rendert und die errechneten Frames für jeden Durchgang speichert. Da sich hier zwischen Beginn und Ende der Durchläufe keine großen Abweichungen ergeben, ist mit einem Drosseln nicht zu rechnen.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 35.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Dass die Hersteller den Lautsprecher mittlerweile fast immer an der Unterkante der Smartphones anbringen, ist gut, denn so kann der Speaker nicht so leicht gedämpft werden, beispielsweise wenn er auf einer weichen Unterlage liegt oder wenn man das Smartphone in der Hand hält. Der kleine Mono-Lautsprecher des Huawei Y6 (2017) ist mit 83,4 dB(A) recht laut, besitzt auch noch tiefere Mitten, die hörbar sind, aber keinerlei Bässe. Die Höhen sind vor allem bei hoher Lautstärke ein wenig aufdringlich, sie sind tatsächlich auch auf unserem Messchart sehr stark ausgeprägt. Für das gelegentliche YouTube-Video oder ein kurzes Musikstück kann man den Lautsprecher verwenden, anspruchsvollere Naturen sollten aber einen Lautsprecher oder Kopfhörer anschließen. Das geht per Bluetooth oder 3,5mm-Audioport, beide Möglichkeiten funktionieren schnell und einfach und liefern sauberen Klang.
Huawei Y6 2017 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (83.4 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 29.6% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (12.3% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | verringerte Mitten, vom Median 5.8% abweichend
(+) | lineare Mitten (6.8% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 7.2% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4.4% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (26.6% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 64% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 6% vergleichbar, 30% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 79% aller getesteten Geräte waren besser, 4% vergleichbar, 17% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Samsung Galaxy J3 2017 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (80.9 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 16.8% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (13.2% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 6% abweichend
(+) | lineare Mitten (4.2% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 6.4% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (7.6% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (23.6% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 49% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 43% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 67% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 26% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Leider liefert unser Messgerät beim Huawei Y6 (2017) keine verwertbaren Daten zum Energieverbrauch.
Akkulaufzeit
Beim Durchhaltevermögen des Akkus zeigt sich das Huawei Y6 (2017) in guter Form, das ist auch kein Wunder, denn mit 3.000 mAh oder 11,4 Wh ist der Akku sehr kapazitätsstark für ein 5-Zoll-Smartphone dieser Preisklasse. Fast 11 Stunden Surfen im WLAN sind dadurch problemlos möglich, selbst unter voller Last hält das Gerät über 5 Stunden durch. Das führt dazu, dass man auch zwei Arbeitstage mit dem Smartphone übersteht, wenn man es nicht ununterbrochen nutzt. An das hervorragende Energiemanagement des Samsung Galaxy J3 allerdings kommt unser Testgerät nicht heran: Samsung holt aus einem viel kleineren Akku sogar noch längere Laufzeiten heraus.
2:30 Stunden sollte man für das Laden über das beiliegende Netzteil schon einplanen, eine Schnellladefunktion gibt es leider nicht.
Huawei Y6 2017 3000 mAh | Nokia 3 2630 mAh | Gigaset GS170 2500 mAh | Sony Xperia E5 2300 mAh | Samsung Galaxy J3 2017 2400 mAh | |
---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -12% | -32% | -35% | 6% | |
Idle | 1522 | 1258 -17% | 1425 -6% | ||
H.264 | 693 | 628 -9% | 819 18% | ||
WLAN | 654 | 552 -16% | 442 -32% | 422 -35% | 722 10% |
Last | 302 | 283 -6% | 305 1% |
Pro
Contra
Fazit
Huawei hat vor kurzem angekündigt, zukünftig keine Einsteiger-Smartphones mehr zu produzieren, die Margen seien hier einfach zu gering. Das ist verständlich, angesichts des gelungenen Huawei Y6 (2017) aber auch ein wenig schade. Das Gerät bietet mehr Leistung als in seiner Preisklasse üblich und einen großen Akku, der ordentliche Laufzeiten ermöglicht. Leider ist die Batterie nicht mehr austauschbar, das ist ein Trend unter aktuellen Geräten.
Die Ausstattung ist mit dediziertem microSD-Slot und Dual-SIM-Unterstützung gut, das Gehäuse ist trotz größerem Akku kaum schwerer und größer als bei vergleichbaren Geräten. Designtechnisch ist das Y6 nichts Besonderes, aber dafür stimmen Verarbeitung und Stabilität des Chassis.
Kritikpunkte finden sich beim langsamen WLAN und den wenigen LTE-Bändern, der quäkigen Freisprecheinrichtung per Lautsprecher und dem überempfindlichen Mikrofon. Auch ist die Kameraqualität eher mäßig und der Bildschirm ein wenig dunkler als bei vielen Vergleichsgeräten.
Tolle Systemleistung und gute Akkulaufzeiten verbindet das Huawei Y6 (2017). Die Kamera ist der Schwachpunkt des Gerätes, das ansonsten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.
Zusammengefasst ist das Huawei Y6 (2017) ein Tipp für alle, die Wert auf hohe Leistung und gute Akkulaufzeiten für wenig Geld legen. Die Bildqualität der Kamera darf Ihnen nicht so wichtig sein.
Huawei Y6 2017
-
28.08.2017 v6 (old)
Florian Wimmer