Test Nokia 3 Smartphone
Kulthersteller Nokia meldet sich nach dem eher unrühmlichen Ausflug in die Microsoft Welt zurück und will nun den Markt für Mobiltelefone mit Android Phones aufrollen. Helfen sollen eine einfache Namensgebung, ein möglichst reines Betriebssystem, regelmäßige Updates und einige technische Kniffe, die sich der Hersteller hat einfallen lassen. Neben den Mittelklasse-Smartphones Nokia 5 und Nokia 6 ist auch das Einsteiger-Phone Nokia 3 auf dem Markt, mit dem wir unsere Reise in den Kosmos der neuen alten Kultmarke beginnen. HMD Global heißt das Tochterunternehmen, das Nokia für Entwicklung, Herstellung und Vertrieb seiner neuen Smartphones gegründet hat.
Für 159 Euro bekommt man beim Nokia 3 ein 5-Zoll-HD-Display, LTE und gleichwertige Front- und Rückkameras, sowie ein eingermaßen aktuelles Android 7. In seiner Preisklasse muss es sich mit Geräten wie dem Sony Xperia E5, LG K8 2017, Gigaset GS160 und Asus Zenfone Go messen.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion.
Details
Gehäuse
Dank einem Metallrahmen bringt das Nokia 3 etwas hochwertiges Flair in seine Preisklasse. Die Rückseite ist recht einfach aus Polycarbonat gestaltet, wirkt aber durchaus wertig. Bei den Abmessungen und dem Gewicht sind alle Smartphones dieser Preisklasse recht ähnlich, das Nokia 3 ist mit nur 8,68 Millimeter Gehäusedicke aber einer der schlankeren Vertreter.
Die Stabilität des Gehäuses ist OK, Druck auf die Front- und Rückseite werden zwar im Display sichtbar, allerdings muss man dafür schon recht stark auf das Gehäuse pressen. Das Gehäuse lässt sich leicht verwinden und knarzt dabei leise, beides mindert den Qualitätseindruck allerdings nur leicht. Bei anderen Geräten dieser Preisklasse sind wesentlich stärkere Verwindungen möglich und die dabei entstehenden Geräusche oft viel schlimmer.
Etwas ungewöhnlich für die Preisklasse ist die nicht abnehmbare Rückseite und der nicht austauschbare Akku.
Ausstattung
Dank 2 GB RAM ist das Nokia 3 vergleichsweise üppig mit Arbeitsspeicher ausgestattet, der Massenspeicher ist mit den für die Klasse üblichen 16 GB bestückt. Das Nokia 3 ist als Dual- und Single-SIM-Modell erhältlich. Per microSD-Karte kann man den Speicher erweitern und verliert dabei beim Dual-SIM-Modell nicht einmal einen SIM-Platz, da die microSD-Karte in einen eigenen Schacht eingelegt wird. Die microSD-Karte lässt sich als interner oder externer Speicher formatieren. Bei der Nutzung als externer Speicher kann man allerdings keine Apps auslagern.
NFC, USB-OTG und die Möglichkeit, UKW-Radio zu empfangen, gehören ebenfalls zur Ausstattung. Allerdings gibt es keinen USB-C-Port, sondern einen Micro-USB-Anschluss an der Unterseite.
Software
Nokia hat sich auf die Fahnen geschrieben, ein möglichst unverfälschtes Android auf seinen Geräten auszuliefern, um auch die Möglichkeit schneller Updates zu gewährleisten. So kommt Android 7 auf dem Gerät ohne Modifikationen zum Nutzer. An Apps gibt es lediglich eine Support-Anwendung und eine App mit diversen Bildschirmhintergründen als Zusatz. Die Sicherheits-Patches stammen auf unserem Testgerät vom 5. April 2017 und sind damit nicht mehr aktuell. Trotz der Zusage regelmäßiger Updates gab es zum Testzeitpunkt keine aktuellere Software.
Kommunikation und GPS
Das Nokia 3 unterstützt LTE Cat. 4 mit Geschwindigkeiten von bis zu 150 MBit/s im Download und 50 MBit/s im Upload. Außerdem werden neun LTE-Bänder unterstützt, was in dieser Preisklasse schon eine kleine Sensation ist, das höchste der Gefühle sind normalerweise sieben. Die Bänder 1, 3, 7 und 20 sind die wichtigsten in Mitteleuropa, das vom Nokia 3 ebenfalls unterstützte Band 38 ist in Russland gebräuchlich, dank Band 40 ist das Smartphone aber auch in China oder Indien einsatzbereit für die LTE-Nutzung. Leider wird Band 4 nicht unterstützt, das in den USA und Kanada häufig genutzt wird. Das Nokia 3 ist also kein wirkliches World Phone, aber immerhin weltläufiger als seine direkten Konkurrenten. Der Empfang im gut ausgebauten deutschen D2 Netz ist im innerstädtischen Bereich OK: Selbst in Gebäuden haben wir meist noch halben Signalausschlag.
802.11 b/g/n unterstützen die meisten Vergleichsgeräte, nur das Sony Xperia E5 kann auch auf das weniger genutzte 5-GHz-Netz zugreifen.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Asus Zenfone Go ZB500KL (AVM FritzBox 6490) | |
Sony Xperia E5 (Linksys EA8500, 5.0 GHz) | |
Nokia 3 (Linksys EA8500, 5 GHz) | |
LG K8 2017 (Linksys EA8500, 2.4 GHz) | |
Gigaset GS160 (Linksys EA8500, 2.4 GHz) | |
iperf3 receive AX12 | |
Asus Zenfone Go ZB500KL (AVM FritzBox 6490) | |
Nokia 3 (Linksys EA8500, 5 GHz) | |
Sony Xperia E5 (Linksys EA8500, 5.0 GHz) | |
LG K8 2017 (Linksys EA8500, 2.4 GHz) | |
Gigaset GS160 (Linksys EA8500, 2.4 GHz) |
In geschlossenen Räumen gibt es kein GPS-Signal mit dem Nokia 3. Im Freien dauert es aber nicht lange, dann wird man auf sieben Meter genau geortet. Das ist ein mittelmäßiger Wert.
Als Vergleichsgerät für die Genauigkeit des Nokia 3 dient wie immer das Garmin Edge 500, ein Navi speziell für Radfahrer. Das Profi-Navi misst einen etwa 200 Meter längeren Weg auf circa sechs Kilometer Strecke, der Unterschied ist damit beträchtlich und rührt wahrscheinlich daher, dass das Nokia 3 weniger Kontakte mit den Satelliten aufnimmt und so oft gerade Striche zwischen zwei weiter entfernten Messpunkten zieht. Das Nokia 3 zeigt sich zudem im Kreuzungsbereich recht ungenau und lässt uns scheinbar über Garagendächer "fliegen". Das Garmin Edge 500 ist hier wesentlich genauer. Wer keine exakte Navigation benötigt, kann das Nokia 3 verwenden, aber man sollte sich nicht allzusehr auf gemessene Strecken verlassen.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Entsprechend dem Credo von Nokia, dass man ein möglichst unangetastetes Android ausliefern möchte, ist auch die Telefon-App nicht verändert. Googles Standard-App leistet aber gute Dienste und ist intuitiv zu bedienen.
Die Sprachqualität überprüfen wir mit einem Testanruf. Unser Gegenüber kommt dabei sehr klar bei uns an, auch ist der Ohrhörer auf Wunsch sehr laut, dröhnt dann aber und rauscht auch vernehmlich. Bei circa 70 % Lautstärke allerdings erreicht man einen guten und recht natürlichen Klang. Leider kann unser Gesprächspartner das von uns nicht behaupten, das Mikrofon nimmt uns nur recht dumpf auf. Die eingebaute Freisprecheinrichtung kann ebenfalls recht laut und bei verminderter Lautstärke auch recht klar wiedergeben, die Aufnahmequalität des Mikrofons ist aber auch hier eher mäßig: Leise Stimmen werden kaum übertragen, zudem ist der Klang weiterhin dumpf.
Kameras
Nokia setzt auf gleichwertige Kameras an Front- und Rückseite: Die technischen Daten entsprechen einander, abgesehen vom fehlenden LED-Blitz an der Vorderseite. Beide Kameras besitzen 8 Megapixel und eine Blendenöffnung von f/2.0. Eine 13-Megapixel-Kamera an der Rückseite ist übrigens bei allen Vergleichsgeräten verbaut.
Die Hauptkamera macht ordentliche Bilder, die in der Vergrößerung aber nicht viele Details erkennen lassen. Farben wirken relativ blass. Die Schärfe stimmt aber, in dunklen Bereichen könnte die Dynamik höher sein. Als Optionen stehen in der Software noch ein Panorama-Modus und ein Schöheits-Filter zur Verfügung, letzterer glättet Gesichter, sodass sie ebenmäßiger und jünger aussehen. Videoaufnahmen sind in 720p mit 30 Frames pro Sekunde möglich. Das ist in dieser Preisklasse nicht ungewöhnlich, es gibt aber durchaus auch Geräte wie das LG K8, die Full-HD-Videos aufnehmen können. Beim Nokia 3 ist die Videoqualität in Ordnung, die Videos wirken aber etwas dunkel. Die Belichtung passt sich dem Umgebungslicht recht flott und meist passend an.
Die Frontkamera zeigt bei hellen Flächen ein deutliches Überstrahlen und hat auch stärkere Probleme mit der Bildschärfe als die rückwärtige Kamera. Im Detail wirken Kanten ausgefranst, die Farben sind ähnlich blass wie bei den Bildern der Rückseite. Die Frontkamera löst zwar mit 8 Megapixel etwas höher auf als bei vielen anderen Smartphones, ist aber qualitativ nicht wirklich überzeugend.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Die Hauptkamera muss sich auch noch im Testlabor beweisen: Unter kontrollierten Lichtbedingungen muss sie zeigen, was sie kann. In der Bildmitte ist die Schärfe dabei OK, zu den Rändern hin zeigt sich aber deutliche Unschärfe. Ränder wirken oft ausgefranst, und Text vor farbigem Hintergrund wird mit Artefkaten umgeben. Die Farbdarstellung ist meist ein wenig zu dunkel.
Insgesamt wäre die Bildqualität für diese Preisklasse angemessen, allerdings gibt es mittlerweile Vergleichsgeräte wie das LG K8 oder das Asus Zenfone Go mit deutlich besseren Optiken.
Zubehör und Garantie
Form und Gestaltung der Schachtel erinnern tatsächlich an die Verpackung früherer Nokia Handys und lassen einen gewissen Nostalgieeffekt aufkommen. In der Packung findet sich neben dem Smartphone ein Ladegerät, ein USB-Kabel, ein SIM-Tool zum Öffnen der Slots am Gehäuse und ein In-Ear-Headset. Außer zusätzlichen Kopfhörern und einer transparenten Hülle gibt es kein spezielles Zubehör für das Smartphone auf Nokias Website.
Nokia bietet 24 Monate Garantie auf seine Smartphones.
Eingabegeräte & Bedienung
Googles GBoard kommt als Standard-Tastatur-App zum Einsatz. Wie immer bietet die App eine übersichtliche Bildschirmtastatur und auch recht viele Einstellungsmöglichkeiten. Auch Designs lassen sich mittlerweile anwenden. Wem eine andere Tastatur lieber ist, der lädt sie aus dem Google Play Store herunter, dort ist das Angebot recht groß.
Unterhalb des Bildschirms sitzen die drei Tasten für die Menü-Navigation in Android. Diese sind recht schwach markiert und nicht beleuchtet, sodass man schon wissen muss, was sich wo befindet. Die berührungsempfindlichen Flächen reagieren aber zuverlässig auf unsere Eingaben. Rechts am Gehäuse sitzen die Lautstärkewippe und der Standby-Taster. Sie sind schick designt, durch glänzende Kanten auch optisch abgehoben, wirken hochwertig und haben einen klaren Druckpunkt.
Auch einige Bewegungsgesten kann man verwenden, um das Telefon zu steuern: Hebt man das Telefon bei einem eingehenden Anruf an, so verstummt das Telefon. Außerdem kann man es einfach umdrehen, um den Anruf abzuweisen.
Display
Der Bildschirm entspricht mit 1.280 x 720 Pixel Auflösung und 5 Zoll Größe ziemlich genau dem Standard der Klasse. Überdurchschnittlich ist aber die mittlere Helligkeit mit 469 cd/m2. Da einzelne Bereiche des Bildschirms wesentlich heller leuchten können als andere, ist die Ausleuchtung mit 84 % aber nicht sehr gleichmäßig - bei großen Farbflächen kann man die unterschiedliche Helligkeit sogar mit bloßem Auge erkennen.
|
Ausleuchtung: 84 %
Helligkeit Akku: 481 cd/m²
Kontrast: 2186:1 (Schwarzwert: 0.22 cd/m²)
ΔE Color 8.1 | 0.5-29.43 Ø4.93
ΔE Greyscale 8.5 | 0.5-98 Ø5.2
95.3% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.16
Nokia 3 IPS, 1280x720, 5" | Asus Zenfone Go ZB500KL IPS, 1280x720, 5" | Gigaset GS160 IPS, 1280x720, 5" | LG K8 2017 IPS, 1280x720, 5" | Sony Xperia E5 IPS, 1280x720, 5" | |
---|---|---|---|---|---|
Bildschirm | -6% | -24% | -24% | 9% | |
Helligkeit Bildmitte | 481 | 459 -5% | 489 2% | 358 -26% | 538 12% |
Brightness | 469 | 452 -4% | 479 2% | 351 -25% | 534 14% |
Brightness Distribution | 84 | 84 0% | 95 13% | 93 11% | 96 14% |
Schwarzwert * | 0.22 | 0.42 -91% | 0.55 -150% | 0.49 -123% | 0.33 -50% |
Kontrast | 2186 | 1093 -50% | 889 -59% | 731 -67% | 1630 -25% |
Delta E Colorchecker * | 8.1 | 4.5 44% | 8.3 -2% | 7.1 12% | 5.7 30% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 15.4 | 10.6 31% | 14.4 6% | 14.9 3% | 11 29% |
Delta E Graustufen * | 8.5 | 6.5 24% | 8.7 -2% | 6.5 24% | 4.7 45% |
Gamma | 2.16 102% | 2.22 99% | 2.08 106% | 2.12 104% | 2.51 88% |
CCT | 9014 72% | 7791 83% | 9034 72% | 8166 80% | 7264 89% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 17146 (Minimum 5, Maximum 3846000) Hz. |
Sehr gut: Der Schwarzwert des Displays ist mit 0,22 cd/m2 sehr gering, sodass auch ein ausgezeichnetes Kontrastverhältnis von 2.186:1 zustande kommt. Da kann keines der Vergleichsgeräte mithalten. Also alles super mit dem Bildschirm? Naja, leider nicht so ganz, wie wir bei unseren Messungen mit der Software CalMAN und dem Spektralfotometer feststellen: Bei den Graustufen entdecken wir einen krassen Blaustich, auch die durchschnittliche Farbtemperatur von über 9.000 Kelvin deutet dies schon an. Der Weißabgleich lässt sich nicht manuell einstellen und es gibt auch keinen augenschondenen Nachtmodus, man kann aber dafür Apps aus dem Play Store herunterladen, die teils auch kostenlos verfügbar sind. Durch den Blaustich werden auf Farben stark verfälscht, mit den angepsrochenen Apps und etwas Feintuning sollte sich aber aus dem hellen und hochkontrastigen Bildschirm noch ein besseres Bild herausholen lassen.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
22.8 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 11.2 ms steigend | |
↘ 11.6 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 47 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
33 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 15 ms steigend | |
↘ 18 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 40 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (33 ms). |
Ein polarisiertes Display soll beim Nokia 3 Spiegelungen vermindern und so im Außenbereich den Einsatz erleichtern. Das klingt spannend, in der Realität können wir aber von dem Effekt nur wenig erkennen: Im Vergleich zu anderen Smartphone-Displays erkennt man genausoviel oder wenig. Die maximale Helligkeit ist aber ausreichend für einen Außeneinsatz, solange das Licht nicht direkt auf den Bildschirm fällt.
Die Blickwinkel sind gut, nur nach oben und unten gibt es beim Kippen leichte Farbverschiebungen.
Leistung
Das Mediatek MT6737 als SoC kommt auch in anderen günstigen Smartphones zum Einsatz, es besitzt vier Kerne und taktet maximal mit 1,25 GHz. Das Nokia 3 kann sich damit gut gegen seine Mitbewerber behaupten, LG K8 und Sony Xperia E5 sind aber noch ein wenig flotter. Die Power reicht für meist ruckelfreies Navigieren im System, nur direkt nach dem Systemstart ist eine leichte Verzögerung erkennbar. Selbst wenn man zwei Apps gleichzeitig bei geteiltem Bildschirm laufen lässt, reicht die Power für einfache Apps problemlos aus.
Als Grafiklösung kommt eine ARM Mali-T720 mit nur einem Kern und 600 MHz Taktung zum Einsatz. Auch damit erreicht das Nokia 3 das Leistungsniveau seiner Klasse, das Xperia E5 mit der ARM Mali-T720 MP2, also dem Modell mit zwei Rechenkernen kann sich hier absetzen.
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Nokia 3 | |
Asus Zenfone Go ZB500KL | |
Gigaset GS160 | |
LG K8 2017 | |
Sony Xperia E5 |
PCMark for Android | |
Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Nokia 3 | |
Asus Zenfone Go ZB500KL | |
Gigaset GS160 | |
LG K8 2017 | |
Sony Xperia E5 | |
Work 2.0 performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Nokia 3 | |
Asus Zenfone Go ZB500KL | |
LG K8 2017 | |
Sony Xperia E5 |
Geekbench 4.4 | |
64 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Nokia 3 | |
LG K8 2017 | |
Sony Xperia E5 | |
64 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Nokia 3 | |
LG K8 2017 | |
Sony Xperia E5 | |
Compute RenderScript Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Nokia 3 | |
LG K8 2017 |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Nokia 3 | |
Asus Zenfone Go ZB500KL | |
Gigaset GS160 | |
LG K8 2017 | |
Sony Xperia E5 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Nokia 3 | |
Asus Zenfone Go ZB500KL | |
Gigaset GS160 | |
LG K8 2017 | |
Sony Xperia E5 |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Nokia 3 | |
Asus Zenfone Go ZB500KL | |
Gigaset GS160 | |
LG K8 2017 | |
Sony Xperia E5 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Nokia 3 | |
Asus Zenfone Go ZB500KL | |
Gigaset GS160 | |
LG K8 2017 | |
Sony Xperia E5 |
GFXBench 3.1 | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Nokia 3 | |
Asus Zenfone Go ZB500KL | |
Gigaset GS160 | |
LG K8 2017 | |
Sony Xperia E5 | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Nokia 3 | |
Asus Zenfone Go ZB500KL | |
Gigaset GS160 | |
LG K8 2017 | |
Sony Xperia E5 |
Beim flotten Surfen im Internet liegt das Nokia 3 eher im hinteren Bereich des Testfeldes, hier muss man oft auf nachgeladene Bilder warten, auch dauert es eine Zeit, bis aufwändigere HTML5-Animationen geladen sind. Mit dem Game letsplay.ouigo.com probieren wir aus, ob komplexere Animationen das Smartphone überfordern. Dem ist leider so: Ruckelnde Grafik sprechen eine deutliche Sprache, immerhin sind die Eingaben aber noch recht flott, sodass das Spiel gerade noch spielbar bleibt. Für den Alltag im Web sollte das Nokia 3 aber in den meisten Fällen gewappnet sein, man muss eben nur ab und an etwas länger warten.
JetStream 1.1 - Total Score | |
Sony Xperia E5 | |
LG K8 2017 | |
Gigaset GS160 | |
Asus Zenfone Go ZB500KL | |
Nokia 3 |
Octane V2 - Total Score | |
LG K8 2017 | |
Sony Xperia E5 | |
Gigaset GS160 | |
Nokia 3 | |
Asus Zenfone Go ZB500KL |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Nokia 3 | |
Asus Zenfone Go ZB500KL | |
Gigaset GS160 | |
Sony Xperia E5 | |
LG K8 2017 |
WebXPRT 2015 - Overall | |
Nokia 3 | |
Gigaset GS160 |
* ... kleinere Werte sind besser
Überraschend schnell greift das Nokia 3 auf die microSD-Karte zu, unsere Referenzkarte ist eine Toshiba Exceria Pro M401. Beim Schreiben erreicht sie sogar die schnellen Durchsatzraten, und beim Lesen steht sie dem LG K8 und dem Xperia E5 kaum nach.
Dafür sind die Zugriffe auf den internen Speicher umso langsamer: Hier erreicht unser Testgerät meist nur einen der hinteren Plätze im Vergleichsfeld. So verwundert es nicht, dass die Ladezeiten in Apps und Spielen teils recht lang sind.
Nokia 3 | Asus Zenfone Go ZB500KL | Gigaset GS160 | LG K8 2017 | Sony Xperia E5 | |
---|---|---|---|---|---|
AndroBench 3-5 | -18% | -7% | 78% | 43% | |
Sequential Read 256KB | 181 | 143 -21% | 200.5 11% | 270.8 50% | 209.7 16% |
Sequential Write 256KB | 34 | 42.4 25% | 46.6 37% | 84.6 149% | 83.1 144% |
Random Read 4KB | 17.7 | 19.7 11% | 18.5 5% | 41.6 135% | 26.04 47% |
Random Write 4KB | 5.5 | 6.9 25% | 6.8 24% | 12.5 127% | 9.84 79% |
Sequential Read 256KB SDCard | 64.3 | 17.7 -72% | 30.71 -52% | 78.6 22% | 65 1% |
Sequential Write 256KB SDCard | 62.9 | 14.4 -77% | 19.19 -69% | 52.2 -17% | 45.56 -28% |
Spiele
Wer gern grafisch aufwändige Spiele mit seinem Smartphone zocken möchte, ist mit dem Nokia 3 nicht gut bedient. Der schnelle Racer Asphalt 8 erreicht nicht mal bei niedrigsten Details flüssige 30 Frames pro Sekunde, ebenso scheitert auch Dead Trigger 2 ganz knapp daran. Auch wenn man in der Praxis die Games schon spielen kann, so ist man vor gelegentlichen Rucklern wohl nicht gefeit. Einfachere Spiele wie Angry Birds laufen allerdings problemlos. Auch die Steuerung per Touchscreen und Lagesensor klappt gut.
Asphalt 8: Airborne | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 13 fps | ||
very low | 28 fps |
Dead Trigger 2 | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 29 fps |
Emissionen
Temperatur
Die Leistung des Nokia 3 ist dem Preis angemessen, also insgesamt eher nicht so hoch. Dafür erwärmt sich das Gehäuse unter Last auch so gut wie nicht: Maximal 34,2 °C liegen immer noch unter der Körpertemperatur des Menschen und werden deshalb nicht als warm wahrgenommen. Zudem sind die Unterschiede zum Idle-Betrieb nur sehr gering. Somit kann man mit dem Nokia 3 auch bei hoher Systembelastung stets angenehm arbeiten und es danach bedenkenlos in die Hosentasche stecken.
Auch nach längerer Last bleibt die Systemleistung konstant, wie wir mit dem Akku-Test des GFXBench herausfinden.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 32.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 34.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Das Nokia 3 kann auch mal laut werden, wenn es sein muss: Bis zu 86,5 dB(A) laut kommen die Klänge aus dem kleinen Lautsprecher an der Unterkante. Leider sind dabei die Höhen sehr stark überbetont, sodass einem bei maximaler Lautstärke die Ohren klingeln. Hochwertigere Smartphones erzeugen da deutlich ausgewogenere und angenehmere Klänge. Bässe sind eigentlich gar nicht hörbar, die tiefen Mitten sind ebenfalls unterrepräsentiert. So entsteht ein höhenlastiger Klang, der für gelegentliches Reinhören in ein Musikstück ausreicht, aber nicht so richtig Spaß macht.
Der 3,5-mm-Anschluss an der Oberseite ist sehr knapp ausgeschnitten, sodass Stecker sich am Anfang nur schwer einstecken lassen, aber andererseits natürlich auch nicht so leicht herausrutschen können. Der Klang ist sauber und überzeugt. Auch per Bluetooth klappt die Übertragung gut und problemlos.
Nokia 3 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (86.5 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 39.4% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (11.6% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.8% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (8% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 5% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (5.8% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (29% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 73% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 4% vergleichbar, 23% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 85% aller getesteten Geräte waren besser, 2% vergleichbar, 12% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Asus Zenfone Go ZB500KL Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (78.4 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 28.6% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (10.2% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.8% abweichend
(+) | lineare Mitten (6.1% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 3.1% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4.5% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (25.8% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 61% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 33% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 76% aller getesteten Geräte waren besser, 5% vergleichbar, 19% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
In Sachen Energieverbrauch muss sich das Nokia 3 nicht verstecken. Auch wenn der Verbrauch im ausgeschalteten Zustand vielleicht ein wenig hoch ist, sobald das Smartphone eingeschaltet ist, gehört es durchwegs zu den Geräten, die im Vergleichsfeld am wenigsten Strom verbrauchen. Der Maximalverbrauch ist mit 4,02 Watt sogar der geringste, und auch der maximale Verbrauch im Idle-Modus ist mit 1,39 Watt sehr niedrig.
Aus / Standby | 0.11 / 0.2 Watt |
Idle | 0.67 / 1.35 / 1.39 Watt |
Last |
3.1 / 4.02 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Nokia 3 2630 mAh | Asus Zenfone Go ZB500KL 2600 mAh | Gigaset GS160 2500 mAh | LG K8 2017 2500 mAh | Sony Xperia E5 2300 mAh | |
---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -23% | -19% | -7% | -49% | |
Idle min * | 0.67 | 0.92 -37% | 0.56 16% | 0.65 3% | 1.03 -54% |
Idle avg * | 1.35 | 1.76 -30% | 1.7 -26% | 1.6 -19% | 2.06 -53% |
Idle max * | 1.39 | 1.85 -33% | 1.75 -26% | 1.62 -17% | 2.12 -53% |
Last avg * | 3.1 | 3.47 -12% | 4.17 -35% | 2.97 4% | 5.01 -62% |
Last max * | 4.02 | 4.22 -5% | 5.07 -26% | 4.34 -8% | 5.04 -25% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Obwohl das Nokia 3 also mit geringem Energieverbrauch und dem größten Akku im Vergleichsfeld aufwarten kann (2.630 mAh/10 Wh), bietet es mit 9:12 Stunden nur eine durchschnittliche Laufzeit im WLAN-Test. Wer sein Smartphone oft stark belastet, sollte aber etwas längere Akkulaufzeiten als bei der Konkurrenz bekommen. Im Alltag sollte ein Tag Nutzung locker drin sein; wer ein wenig sparsam mit der Energie umgeht, schafft eventuell auch zwei Tage. Mit dem mitgelieferten Ladegerät ist die Ladezeit aber sehr lang: 2:30 Stunden muss man schon einplanen, wenn man sein Gerät vollständig laden will.
Nokia 3 2630 mAh | Asus Zenfone Go ZB500KL 2600 mAh | Gigaset GS160 2500 mAh | LG K8 2017 2500 mAh | Sony Xperia E5 2300 mAh | |
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Akkulaufzeit | -1% | 4% | 4% | -24% | |
Idle | 1258 | 1224 -3% | 1326 5% | ||
H.264 | 628 | 617 -2% | 702 12% | ||
WLAN | 552 | 572 4% | 615 11% | 594 8% | 422 -24% |
Last | 283 | 277 -2% | 244 -14% | 280 -1% |
Pro
Contra
Fazit
Das Nokia 3 ist ein fast durchweg solides Einsteiger-Smartphone, das würde wohl für einen gelungenen Marktstart in dieser Klasse schon ausreichen. Zusätzlich überrascht uns das Gerät aber in einigen Bereichen mit richtig guten Messwerten: beispielsweise bei der Display-Helligkeit, beim Kontrast, beim Energieverbrauch oder bei den zahlreichen angebotenen LTE-Bändern.
Damit kann es sich in dieser Klasse durchaus abheben, es sind aber leider auch einige Schwachpunkte zu betrachten: Es gibt deutlich bessere Kameras in dieser Preisklasse, und auch in Sachen Leistung gibt es mit dem Xperia E5 ein potenteres Gerät auf dem Markt. Zudem sind Lautsprecherklang und GPS-Genauigkeit nicht berühmt, das kann man in dieser Preisklasse aber auch nicht unbedingt erwarten.
Heller und kontraststarker Bildschirm, geringer Energieverbrauch, edles Gehäuse – das Nokia 3 steht in der Einsteigerklasse gut da. Nur auf eine gute Kamera darf man nicht allzuviel Wert legen, die kann das Smartphone nur eingeschränkt bieten.
Das schicke Gehäuse und die insgesamt ordentlichen Testergebnisse in vielen Bereichen bescheren Nokia einen guten Marktstart im Einsteigersegment. Nun sind wir auf die Tests der größeren Brüder gespannt, denn in der Mittelklasse muss sich Nokia schon etwas mehr einfallen lassen, um die Käufer zu überzeugen.
Nokia 3
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28.07.2017 v6 (old)
Florian Wimmer