Test Toshiba Tecra S11-11H Notebook
Workstation light.
Zumindest wenn es nach Toshiba geht, soll das Tecra S11 als Workstation über den Ladentisch wandern. Ob die eingesetzte Nvidia Quadro NVS 2100M Grafikkarte den Ansprüchen Performance-orientierter User gerecht wird, ist fraglich. Zumindest lässt sich das Notebook bei der CPU (i5-520M / i7-620M) nicht lumpen.
Die S11 Serie beinhaltet aktuell die leistungsstärksten Maschinen, die Toshiba für den professionellen Einsatz im Portfolio hat. Während die aktuelle A11-Serie hauptsächlich Office-Allrounder glücklich machen soll, bietet das Tecra S11 stärkere CPUs und eine potentere Grafiklösung. Zielgruppe sind Anwender im Grafik- und CAD Bereich. Dafür verbaut Toshiba aktuelle Prozessoren von Intel, entweder eine Core i5-520M oder i7-620M, sowie mit der Quadro NVS 2100M Grafikkarte eine Business-Einsteiger-Grafiklösung von Nvidia. Was diese Kombination in Hinsicht Workstation taugt, lesen Sie im folgenden Test.
Wie man das S11 auch dreht und wendet, die Ähnlichkeit zu dem eben erst getesteten Toshiba Tecra A11 bleibt bestehen. Der Fotovergleich bestätigt letztlich die Vermutung: das Tecra S11 steckt im nahezu baugleichen Gehäuse wie das Tecra A11, zumindest was die Optik außen angeht. So schnell man die Ähnlichkeiten entdeckt hat, so schnell findet man auch einen wesentlichen Unterschied zwischen dem A11-Allrounder und der S11-Workstation, nämlich die Tastatur.
Platziert Toshiba im A11 eine Tastatureinheit samt zusätzlichen Nummernblock, muss man sich im S11 mit einer Standardeinheit abfinden. Unserer Meinung nach etwas unverständlich, gerade bei einem Zielpublikum im Grafik- und CAD Bereich. Mehr dazu im Kapitel Eingabegeräte.
Hinsichtlich verschiedener Kriterien des Gehäuses verweisen wir auf unseren Test des Toshiba Tecra A11, der diesbezüglich dem S11 entspricht und so übernommen werden kann.
Ganz ähnlich wie beim Gehäuse verhält es sich auch in Punkto Anschlussausstattung. Man findet am Tecra S11 nicht nur den gleichen Anschlussumfang wie am Tecra A11, die Ports liegen wenig überraschend auch an denselben Positionen. Damit kommt man in den Genuss dreier USB 2.0 Ports, einer eSATA/USB Combo Schnittstelle und eines Mini-Displayports. Auch der Docking-Port und serielle Port an der Geräterückseite sind positiv zu erwähnen, speziell letzterer ist nur noch in sehr wenigen Modellen verfügbar.
In Anbetracht der Workstation Ausrichtung des Tecra S11 vermissen wir einen neuen USB 3.0 Port. Dieser würde besonders hohe Übertragungsraten unterstützen und bei der Übertragung größer Datenmengen einen Vorteil bringen. Dank der eingesetzten eSATA Schnittstelle kann dieses Manko allerdings etwas gelindert werden.
Offenbar keine Unterschiede sind bei der Kommunikationsausstattung auszumachen. Ein a/b/g/n WLAN Modul, Gigabit Ethernet und integriertes Bluetooth zählen zur Basisausstattung. Auch im Tecra S11 nicht vorgesehen: integriertes Kabelloses Breitband Internet (UMTS).
Neben dem Fingerprint-Reader inmitten der beiden Touchpadtasten verfügt das Tecra S11 über ein weiteres Sicherheitsfeature, das in unserer getesteten Version des Tecra A11 nicht zu finden war: ein Smartcard Reader.
Gemein mit dem A11 sind auch die installierten, durchaus hilfreichen Toshiba Tools, die vielerlei Einstellungen ermöglichen. Gleiches, wenn auch weniger erfreulich, gilt für die diversen Werbe-Verknüpfungen auf dem Desktop (Skype, eBay,..) die bei einem Bussines Gerät eigentlich obsolet sein sollten. Im Zusammenhang damit ist im Test vor allem ein besonders langsamer Internet Exporer aufgefallen. Weitere Informationen finden Sie abermals im Test des Toshiba Tecra A11.
Tastatur
Kommen wir nun zu einem der ersten Punkte, in denen sich das Toshiba Tecra S11 wesentlich von seinem Kollegen A11 unterscheidet, die Tastatur. Wie eingangs bereits angesprochen, verzichtet Toshiba beim vorliegenden Notebook auf den Einsatz eines zusätzlichen Nummernblocks. Dies ist unserer Meinung nach etwas verwunderlich, da speziell Grafik- und CAD-Anwender mit einem Nummernblock oft sehr geholfen ist. Speziell diese sollten aber, zumindest wenn es nach Toshiba geht, eher zum Tecra S11 denn zum A11 greifen. Eine mögliche Erklärung dafür wären bauartbedingte Probleme, etwa durch die notwendige Kühlung der leistungsfähigeren Grafikkarte.
Interessant: Sowohl unser Modell 11H als auch das Modell 11G führt Toshiba auf seiner Homepage mit 87-Tasten Tastatur an. Die Variante S11-11P soll allerdings eine 105-Tasten Eingabe besitzen, sprich einen zusätzlichen Nummernblock.
Glücklicherweise fällt das Layout der eingesetzten Tasten durchwegs großzügig aus. Alle Tasten haben eine angenehme Größe, die F-Tasten sind etwas abgesetzt, und auch die Pfeiltasten wurden aus dem Tastenfeld heraus gerückt.
Das Tippgefühl fällt nahezu ident mit jenem des Tecra A11 aus. Auffällig sind der deutliche Druckpunkt und der vergleichsweise lange Hubweg. Bei etwas energischerem Anschlag wird der Finger am Ende des Hubweges sehr hart gestoppt. Dies hängt mit dem festen Sitz der Tastatur im Gehäuse zusammen, die kaum eine nennenswerte Durchbiegung zulässt.
Touchpad/Trackpoint
Beim mobilen Mausersatz erwartet uns gleich die nächste Neuerung: Das Tecra S11 bietet neben dem Touchpad auch einen Trackpoint an. Dessen Oberfläche fällt allerdings sehr klein aus, was sich unserer Meinung nach nicht förderlich auf den Bedienungskomfort auswirkt. Die Steuerung des Mauszeigers mit dem Trackpoint ist etwas gewöhnungsbedürftig und erfordert gegebenen Falles ein Anpassen der Treibereinstellungen.
Beim Touchpad stoßen wir auf dieselbe Hardware, wie sie auch im Tecra A11 Verwendung fand. Besonders gut gefiel dabei die gleitfreudige Oberfläche. Auf die fehlende Multitoch-Funktionalität des Pads konnten wir auch gerne verzichten.
Etwas erwachsener ist das Toshiba Tecra S11 auch beim Display geworden. Zwar bleibt das Format mit 15.6 Zoll 16:9 gleicht mit dem A11, allerdings steigert Toshiba die Auflösung auf 1600x900 Pixel. Dies darf als klares Bekenntnis zu professionellen Anwendungen gesehen werden, geht es hier doch meist auch darum, dutzende Werkzeugkästen oder gar mehrere Fenster am Display unterzubringen.
Toshiba führt das verbaute Panel (TOS5092) unter der Bezeichnung „Hochhelligkeits Bildschirm mit LED Hintergrundbeleuchtung“. Dies überprüfen wir natürlich umgehend mit unseren Instrumenten.
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Ausleuchtung: 77 %
Helligkeit Akku: 237 cd/m²
Kontrast: 641:1 (Schwarzwert: 0.37 cd/m²)
Mit einer maximalen Helligkeit von bis zu 240 cd/m² kann man Toshibas Bezeichnung gerade noch durchgehen lassen. Im Schnitt sieht es allerdings bereits nicht mehr so gut aus, den dieser sinkt aufgrund eines Helligkeitsabfalls an der oberen Displaykante auf passable 211,6 cd/m². Auch die Ausleuchtung von unterdurchschnittlichen 76% spiegelt dies wieder. Mit freiem Auge waren allerdings keine Abschattungen zu beobachten.
Zulegen kann das Display nicht nur bei der Auflösung, auch beim Kontrast schneidet das Panel wesentlich besser ab. Mit einem niedrigen Schwarzwert von 0.37 cd/m² erreicht das Notebook ein maximales Kontrastverhältnis von bis zu 640:1, ein sehr gutes Ergebnis.
Auch subjektiv kann man der Bilddarstellung des Panels ein gutes Zeugnis ausstellen.
Dank der matten Oberfläche und der guten Helligkeit des LED Panels, erlaubt das Notebook auch lange tägliche Arbeitseinsätze, selbst bei nicht ganz optimalen Umgebungslichtbedingungen. Denkbar ist auch ein Einsatz im Freien, wobei hier die Displayhelligkeit, speziell bei Sonnenschein, durchaus noch ein wenig höher sein könnte.
Die Blickwinkelstabilität des HD+ Panels geht für den stationären Einsatz des Notebooks in Ordnung. Bei einer Abweichung von 20 bis 30 Grad vom idealen lotrechten Blickwinkel bleibt das dargestellte Bild annähernd stabil. Später kommt es insbesondere im vertikalen Sichtbereich zu einer Verfälschung des Bildes.
Toshiba stattet seine „Workstation“ mit Dual-Core Prozessoren aus dem Hause Intel aus. In den aktuell verfügbaren Modellen findet man mit der i5-520M und der i7-620M CPU zwei potente Chips. Beide verfügen sowohl über die Hyper-Threading Technologie, die den nativen Kernen jeweils einen Virtuellen beistellt, als auch über den Turbo-Modus, der einzelne Kerne bei Bedarf übertakten kann. Damit ist man bestens sowohl für Anwendungen die nur einen CPU-Kern unterstützen, oder Multicore-Operationen gerüstet. Einen nativen Vierkerner können die Chips freilich nicht ersetzen, diese lohnen sich allerdings meist erst dann, wenn die jeweilig benutzte Anwendersoftware auch Mehrkern-CPUs unterstützt.
Grafiktechnisch implementiert Toshiba mit der Quadro NVS 2100M Grafikkarte von Nvidia einen professionellen Anwendergrafikchip für den Einstiegsbereich. Diese liegt hinsichtlich Leistungsreserven zwar deutlich über dem im Tecra A11 eingesetzten Intel GMA HD Grafikchip, bleibt aber trotzdem deutlich hinter der häufig in Workstations anderer Hersteller verwendeter Quadro FX 880M zurück (Thinkpad W510, HP 8540w, Dell Precision M4500).
Betrachtet man etwa das Ergebnis des 3DMark Vantage Benchmarktests, so reiht sich das Toshiba Tecra S11 doch sehr abgeschlagen hinter den genannten Workstations auf der Höhe des älteren W500 von Lenovo (T9400/V5700) bzw. im Umfeld verschiedenster Office- und Multimedia Einsteiger mit Intel Dual-Core CPUs und Grafikchips vom Schlage einer Mobility Radeon 3650 bzw. 4550 oder der Geforce G210M.
Letzteres erklärt sich dadurch, dass die NVS 2100M auf der G210M basiert und damit auch die gleichen Features wie ihr Consumer-Kollege mit sich bringt. Zu nennen wären etwa Purevideo HD zur Dekodierung von HD Videos (H.264, VC-1, MPEG-2, MPEG-4 ASP), CUDA und DirectX Compute. Im Gegensatz zu ihrer Mainstream-Variante ist die NVS 2100M mit speziellen Treibern auf Stabilität optimiert, wodurch diese auch nicht an die gaming performance von dieser heran kommt. Vorteil ist allerdings die garantierte Kompatibilität mit diverser Business-Software.
3DMark 2001SE Standard | 18589 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 2971 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 992 Punkte | |
Hilfe |
Im Cinebench Shading Test (64-bit) kann das Toshiba S11 mit erreichten 3224 Punkten überzeugen. Das Lenovo Thinkpad T510 mit der etwas schneller getakteten ansonsten baugleichen NVS 3100 Grafikkarte erreicht hier beispielsweise 3619 Punkte, allerdings mit der schnelleren Intel Core i7-620M CPU. Das aktuelle W510 mit Quadro FX 880M Grafik erreicht vergleichsweise 4194 Punkte.
Eine Möglichkeit die Gesamtleistung des Systems zu beurteilen und zu vergleichen bietet der PCMark Vantage von Futuremark. Auch hier erreicht das Toshiba S11 mit 6411 Punkten ein durchaus respektables Ergebnis. So kann in dieser Disziplin etwa das eben angesprochene Thinkpad W510 mit 5857 Punkten klar überholt werden. Dank schneller Komponenten (SSD) zählt hier das Thinkpad T410s mit gleicher CPU und an sich schwächerer Intel GMA HD Grafik mit über 9000 Punkten zu den Top-Scorern.
PCMark Vantage Result | 6411 Punkte | |
Hilfe |
Im Toshiba Tecra S11 verrichtet eine Festplatte von Hitachi mit einer Bruttokapazität von 320 Gigabyte und einer Geschwindigkeit von 5400 Umdrehungen pro Minute ihren Dienst. Die mittels HDTune beobachteten Übertragungsraten bleiben im erwarteten durchschnittlichen Bereich. Etwas ungünstig fällt die Zugriffszeit von 19.1 Millisekunden aus.
Spieleperformance
Keine Frage, das Toshiba Tecra S11 ist nicht für Computergames gebaut worden, nichts desto trotz ermöglicht die eingesetzte Hardware dennoch einen eingeschränkten Einsatz bei aktuellen Spielen. Im Test konnte etwa bei Call of Duty 4 bei niedrigen Details (800x600, alles low/aus) eine durchschnittliche Framerate von 93 erreicht werden. Bereits ein Hochstellen auf Medium (1024x768, medium/alles ein) drückte die Bildweiderholungsrate mit 30 Fps an die Grenze zur Spielbarkeit.
Keine Chance hat das S11 beim aktuellen Battlefield Bad Company 2. Selbst auf niedrigster getesteter Detailstufe blieb das Notebook mit 26 Fps unter der 30-Fps Marke.
Geräuschemissionen
An sich bleibt das Tecra S11 im alltäglichen Office-Betrieb angenehm leise. Zwar ist ein ständig laufender Lüfter zu beobachten, mit einem Lärmpegel von 33.3 dB(A) bleibt das Notebook dabei aber dezent im Hintergrund. Hin und wieder drehte der Lüfter, speziell bein Internet surfen, trotzdem unerwartet für kurze Zeit hoch.
Viel mehr störte den Tester allerdings ein nahezu stetig vorhandenes Fiep-Geräusch auf höchster Frequenz, möglicherweise für viele User kaum wahrnehmbar. Dieses dürfte aus der Region des Lüfters stammen, eine genaue Zuordnung war nicht möglich.
Belastet man das Notebook ändert sich rasch das Auftreten des Tecra S11. Dieses wird dann deutlich hörbar, läuft doch der Lüfter rasch auf maximaler Drehzahl und verursacht damit einen Lärmpegel von bis zu 46 dB(A). Ein dauerhaftes Arbeiten unter Last könnte sich damit schon sehr mühsam gestalten.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.3 / 33.3 / 44.6 dB(A) |
HDD |
| 33.8 dB(A) |
Last |
| 44.6 / 46 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Zugegeben, eine Raumtemperatur von 19° ist nicht unbedingt jedermanns Sache, das Notebook fühlte sich dabei allerdings „pudelwohl“. Im Office Betrieb ohne nennenswerte Last lagen die Oberflächentemperaturen des Gehäuses an keiner Stelle über 30°C. Die Handballenablagen zählten hier vorbildlicher Weise zu den kühlsten Stellen des Notebooks.
Unter Belastung erreichte das Notebook an dessen Oberseite im linken Tastaturbereich einen Spitzenwert von unproblematischen 38°C. Die Unterseite der Baseunit blieb mit maximal 37°C sogar noch unter diesem Wert.
Im Rahmen blieben auch die Temperaturen im Inneren des Gerätes. Die CPU erhitzte sich auf maximal 74°C und die GPU auf 91°C im mehrstündigen Stresstest mittels Furmark und Prime95. Ein anschließend durchgeführter Cinebench-Test brachte keine nennenswerte Veränderung des erreichten Ergebnisses mit sich. Ein so genanntes „Throttlen“ (automatisches heruntertakten der Komponenten) unter Last konnte somit nicht beobachtet werden.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 38.2 °C (von 22.2 bis 69.8 °C für die Klasse Workstation).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 41.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.8 °C (+0.8 °C).
Lautsprecher
Das Tecra S11 bietet zwei Speaker positioniert an der Vorderkante im linken und rechten Eckbereich. Von unserem Musik-Test haben wir leider nicht wirklich etwas positives zu berichten. Die verschiedenen wiedergegebenen Titel unterschiedlichster Musikrichtungen klangen durchwegs blechern, ohne jegliche Tiefen und Mitten. Lediglich die erreichbare Gesamtlautstärke kann als zufriedenstellend bezeichnet werden.
Für Windows-Sounds geht die Audioqualität in Ordnung, für Musik oder Film-Wiedergabe sollte aber unbedingt auf eine externe Audiowiedergabe (aktive Lautsprecher, Kopfhörer) gesetzt werden.
Unser Testgerät des Toshiba Tecra S11 war mit einem 55Wh Li-Ion Akku ausgestattet, der dem Gerät zu durchaus brauchbaren Laufzeiten verhalf. Maximal schaffte das Notebook im BatteryEater Readers Test (min. Displayhelligkeit, Energiesparprofil, Kommunikationsmodule aus) 253 Minuten, also etwas mehr als 4 Stunden.
Das Gegenstück dazu wäre der Classic Test von BatteryEater, der mit einer OpenGL-Berechnung das Gerät unter Last setzt und damit die minimal zu erwartende Laufzeit simuliert (max. Displayhelligkeit, Profil Höchstleistung, Kommunikationsmodule ein): 71 Minuten.
Als praxisnahe Laufzeittests führen wir wie immer eine WLAN Simulation durch. Dabei werden verschiedenste Websites gesurft und auch teils Flash Videos wiedergegeben. Das Tecra S11 erreichte hier mit 178 Minuten knapp drei Stunden Netzunabhängigkeit, ein durchaus akzeptables Ergebnis. Nicht ganz so toll fällt die Laufzeit bei Wiedergabe einer DVD aus. Mit 105 Minuten muss man schon auf die Laufzeit des wiederzugebenden Films achten, um auch dessen Ende nicht zu verpassen.
Ein Blick auf den beobachteten Stromverbrauch bestätigt die große Spanne zwischen der maximal möglichen Akkulaufzeit und dem Einbruch selbiger unter Last. Während unter günstigsten Umständen das Notebook mit gerade einmal 11.6 Watt auskommt, verschlingen die verbauten Komponenten unter Last stolze 66 W.
Aus / Standby | 0.1 / 0.5 Watt |
Idle | 11.6 / 16.4 / 17.8 Watt |
Last |
44.8 / 66 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Insgesamt konnte das Toshiba Tecra S11 bei uns etwas mehr punkten als der schwächere Bruder Tecra A11. Übernommen wurde das schlichte aber robuste Gehäuse sowie die Anschlussausstattung. Bei den Eingabegeräten muss man nunmehr auf den Nummernblock verzichten, unserer Meinung nach eine nicht nachvollziehbare Entscheidung der Toshiba Ingenieure.
Deutliche Fortschritte gibt es beispielsweise beim Display. Das HD+ Panel bietet mit 1600x900 Pixel nicht nur wesentlich mehr Platz am Bildschirm, auch die Helligkeit und vor allem der Bildkontrast fallen wesentlich besser aus als beim Tecra A11.
Dies gilt grundsätzlich auch für die Performance der Hardwarekombination aus Intel Core i5 CPU und Nvidia Quadro NVS 2100M Grafik. Dennoch, wenn es hart auf hart kommt, ist diese den Workstation Kollegen von HP, Lenovo oder Dell (W510, 8540w, M4500) doch deutlich unterlegen. Für leichte Grafikkost sollte man allerdings auch mit dem Tecra S11 das Auslangen finden. Eine gutes Gesamtpaket wird dem Gerät etwa durch ein sehr gutes Abschneiden im PCMark Vantage Benchmarktest bestätigt.
Bei den Emissionen fiel ein teils etwas zu eifriger Lüfter hin und wieder unangenehm auf. Dafür bleibt das Gehäuse in allen Betriebszuständen angenehm temperiert. Nicht empfehlenswert ist ein Einsatz der integrierten Lautsprecher, deren Sound Musikliebhaber erstarren lässt.
Mit einer Akkulaufzeit von rund 3 Stunden im WLAN Betrieb kann das Tecra S11 auch unterwegs sinnvoll eingesetzt werden. Dies wird durch das matte Display bei guter Helligkeit noch gestützt. Auch wenn die Leistungsreserven etwas unter dem klassischem Workstation Niveau dieses Formfaktors bleiben, könnte doch der attraktive Preis ab 1150 Euro für ein entsprechendes Interesse an dem Business-Notebook sorgen.