Test Xiaomi Redmi 10 Smartphone: Gutes Budget-Handy mit NFC und 90 Hz
Mit dem Redmi 10 stapelt Xiaomi tief, denn das 6,5 Zoll große Smartphone ist schon für unter 200 Euro zu haben. Der Nachfolger des Redmi 9 besitzt mit dem MediaTek Helio G88, 4 GB RAM, bis zu 128 GB Speicher und einem 5000 mAh-Akku inklusive 18-Watt-Schnellladen eine solide Ausstattung. Wir haben die 64-GB-Version getestet, die Xiaomi in seinem Webshop für rund 180 Euro anbietet.
5G gibt es beim Redmi 10 nicht, dafür aber zwei Features, mit denen sich das Smartphone von der breiten Masse abheben will: eine 50-MP-Hauptkamera und eine Bildwiederholrate von 90 Hz. Im Low-Budget-Segment sind das allerdings keine Alleinstellungsmerkmale, weshalb sich Xiaomi direkt vom Start weg gegen starke Konkurrenten behaupten muss. Wie es sich dabei schlägt, finden wir im Test heraus.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion.
Details
mögliche Konkurrenten im Vergleich
Bew. | Datum | Modell | Gewicht | Laufwerk | Größe | Auflösung | Preis ab |
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79 % | 11.2021 | Xiaomi Redmi 10 Helio G88, Mali-G52 MP2 | 181 g | 64 GB eMMC Flash | 6.50" | 2400x1080 | |
79.2 % | 07.2021 | Motorola Moto G50 SD 480, Adreno 619 | 192 g | 64 GB UFS 2.1 Flash | 6.50" | 1600x720 | |
76.4 % | 07.2021 | Nokia G20 Helio G35, PowerVR GE8320 | 197 g | 64 GB eMMC Flash | 6.50" | 1600x720 | |
77 % | 10.2021 | Oppo A16s Helio G35, PowerVR GE8320 | 190 g | 64 GB eMMC Flash | 6.52" | 1600x720 | |
79.6 % | 08.2021 | Samsung Galaxy A22 5G Dimensity 700, Mali-G57 MP2 | 203 g | 64 GB eMMC Flash | 6.60" | 2400x1080 |
Gehäuse - Gorilla Glas 3 für das Redmi 10
Das Gehäuse des Redmi 10 besteht aus Kunststoff, ist aber sehr gut verarbeitet und vermittelt eine hochwertigere Optik und Haptik an als sein Preis vermuten lässt. Auch die Stabilität passt, denn Verwindungsversuche lässt das Smartphone im Test ohne Mucks über sich ergehen. Nur das Backcover lässt sich mittig minimal eindrücken. Bis zum Display dringt aber nichts davon durch, denn Bildartefakte verursacht das keine.
Die Vorderseite des Redmi 10 wird von einer Schicht aus Gorilla Glas 3 geschützt und beherbergt eine 8-MP-Selfiekamera in einem Punch-Hole. Das Backcover ist durch sein mattes Oberflächenfinish wenig anfällig für Fingerabdrücke. Gleichzeitig setzt es den Fingern leichten Widerstand entgegen, sodass man das Smartphone auch ohne Schutzhülle recht sicher in den Händen halten kann.
Mit 181 Gramm wiegt das Xiaomi etwas weniger als viele Konkurrenten gleichen Formfaktors. Der Vorgänger Redmi 9 ist mit 198 Gramm spürbar schwerer. Weil die Vierfach-Kamera inklusive der 50-MP-Hauptkamera ein paar Millimeter vom Backcover absteht, empfiehlt es sich, das Smartphone in das mitgelieferte transparente Case zu packen, weil es sonst auf dem Tisch ziemlich hin und her wackelt.
Das Xiaomi Redmi 10 gibt es in den drei Farbvarianten „Carbon Gray“, „Pebble White“ und „Sea Blue“. Eine IP-Zertifizierung besitzt es nicht.
Ausstattung - 3,5-mm-Klinke, NFC und echtes Dual-SIM
Xiaomi bietet das Redmi 10 in zwei Speichervarianten an. Mit 4 GB LPDDR4x-RAM und 64 GB eMMC 5.1-Flashspeicher kostet es im Xiaomi-Webshop rund 180 Euro. Für die größere Speichervariante mit 128 GB sind 200 Euro für das 4G-Smartphone fällig.
Mit NFC, einem 3,5-mm-Klinkenanschluss, einem IR-Blaster und Dual-SIM bekommt man eine solide Ausstattung. Der Kartenslot bietet gleichzeitig Platz für 2 Nano-SIM-Karten und eine microSD-Karte, die bis zu 512 GB groß sein darf. Der USB-C-Port arbeitet mit USB-2.0-Tempo.
microSD-Kartenleser
Der microSD-Kartenslot arbeitet für die Preisklasse flott und reiht sich beim Kopiertest ziemlich weit vorne unter den Vergleichsgeräten ein. Mit unserer Referenz-Speicherkarte Angelbird AV Pro V60 schneidet das Xiaomi auch beim sequenziellen Lesen und Schreiben gut ab.
SD Card Reader - average JPG Copy Test (av. of 3 runs) | |
Oppo A16s (Angelbird AV Pro V60) | |
Samsung Galaxy A22 5G (Angelbird V60) | |
Xiaomi Redmi 10 (Angelbird AV Pro V60) | |
Nokia G20 (Angelbird V60) | |
Motorola Moto G50 (Angelbird V60) |
Cross Platform Disk Test (CPDT)
Software - Android 11 und MIUI 12.5
Auf dem Xiaomi Redmi 10 laufen Android 11 und Xiaomis Benutzeroberfläche MIUI 12.5. Während des Tests bekam das Smartphone ein Update spendiert, das seine Android-Sicherheitspatches auf den sehr aktuellen Stand vom 01.10. brachte.
Von den 64 GB unseres Testgerätes waren im zurückgesetzten Zustand nur noch rund 42 GB Speicher frei, was je nach Nutzungsprofil jedoch völlig ausreichen kann. Wer mehr Platz braucht, kann die wenigen vorinstallierten Drittanbieter-Apps wie AliExpress und und TikTok löschen. App-Daten lassen sich nicht auf microSD-Karte auslagern.
Kommunikation und GNSS - Flottes WLAN, präzises GPS
Das Xiaomi Redmi 10 unterstützt neben Bluetooth 5.1 auch NFC und kann damit zum mobilen Bezahlen eingesetzt werden. Mit 12 LTE-Frequenzen bietet es eine solide Mobilfunkabdeckung, ist aber kein Smartphone für Globetrotter. Die meisten für den EU-Raum relevanten Frequenzen werden aber unterstützt.
Im WLAN kommuniziert das Smartphone über WiFi 5. Verbunden mit unserem Referenz-Router Linksys Nighthawk AX12 lässt es auch die entsprechenden Transferraten folgen und schafft dabei bis zu 333 MBit/s. Gut: Die Datenübertragungen laufen in Sende- und Empfangsrichtung sehr stabil ab.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Samsung Galaxy A22 5G | |
Motorola Moto G50 | |
Oppo A16s | |
Xiaomi Redmi 10 | |
Nokia G20 | |
iperf3 receive AX12 | |
Samsung Galaxy A22 5G | |
Xiaomi Redmi 10 | |
Motorola Moto G50 | |
Oppo A16s | |
Nokia G20 |
GPS (L1), Glonass (L1), Galileo (E1) und Beidou (B1) sind die Satelliten-Navigationssysteme, mit denen das Redmi 10 seine aktuellen Position bestimmt. Das klappt im Test sowohl innerhalb von Gebäuden als auch im Freien sehr flott und liefert eine bis auf 1 Meter genaue Ortung.
Auch in Bewegung bleibt die Genauigkeit hoch und macht das Redmi 10 zu einem sehr guten Navigationsgerät für unterwegs. Auf einer knapp 10 Kilometer langen Teststrecke zeichnet das Xiaomi-Smartphone die Route praktisch genauso exakt auf wie das Profi-Navi Garmin Edge 500.
Telefonfunktionen und Sprachqualität - VoLTE und VoWiFi
Bei der Sprachqualität schneidet das Redmi 10 solide ab. Stimmen klingen natürlich und werden auch im Freisprechmodus noch gut verständlich in beide Richtungen übertragen. Telefonate kann man auch über VoLTE und VoWiFi führen, sofern der Netzbetreiber das unterstützt.
Kameras - Vierfach-Kamera mit 50 MP
Das Xiaomi Redmi 10 setzt auf eine Vierfach-Kamera, die viel Platz auf dem Backcover in Beschlag nimmt und damit ziemlich wichtig aussieht. Die Realität sieht leider etwas anders aus. Herzstück der Vierfach-Kamera ist die 50-MP-Hauptkamera (f/1.8), die per Pixel Binning 4 benachbarte Pixel zu einem zusammenfasst und so 12,5 MP große Fotos schießt. Im „50M“.Bildmodus kann man aber auch mit den vollen 50 MP knipsen.
Sofern genügend Licht vorhanden ist, macht die Hauptkamera einigermaßen scharfe und detailreiche Aufnahmen. Oftmals fehlt ihnen aber eine gute Portion Dynamik, was die abgelichteten Farben häufig blass aussehen lässt. Zoomaufnahmen bekommt die Kamera ebenfalls nicht besonders gut hin. Bei schwachem Umgebungslicht kann man mit dem Nachtmodus noch einiges an Details aus den Motiven herausholen, insgesamt ist die Lowlight-Performance aber schwach. Videoaufnahmen sind mangels Bildstabilisierung ziemlich wackelig und wie bei der Selfiekamera auf 1080p bei 30 Bildern pro Sekunde limitiert.
Die oberste und größte Linse im Kamera-Ensemble ist eine 8 MP Weitwinkelkamera (f/2.2). Sie deckt ein 120°-Sichtfeld ab und wird aktiviert, sobald man den Zoomfaktor auf 0,5x setzt. Läuft eine Videoaufnahme, kann man allerdings nicht mehr zwischen beiden Objektiven umschalten. Die Weitwinkelkamera verwendet einen etwas anderen Weißabgleich als die Hauptkamera und hinterlässt bei uns einen etwas besseren Eindruck als die Hauptkamera. Sie bekommt solide Aufnahmen hin und verzerrt an den Bildrändern auch nicht ganz so stark wie manch anderes Smartphone-Objektiv.
Eher verzichtbar sind Kameras Nummer 3 und 4, die Makrokamera und der Tiefensensor. Letzterer, weil er nur zur Erzeugung von Unschärfeeffekten dient. Und die in den Bildoptionen zuschaltbare Makrokamera kann man auch einfach links liegen lassen, weil der Digitalzoom mindestens genauso gute Resultate produziert.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Tageslicht-Szene 1Tageslicht-Szene 2Ultraweitwinkel5-facher ZoomLowlight-AufnahmeUnter kontrollierten Lichtbedingungen zeigt sich, dass die Hauptkamera Farben durchaus präzise ablichten kann, sodass mit Softwareoptimierung auch qualitativ bessere Fotos drin sein dürften. Wenig Restlicht (untere Farbkarte bei 1 Lux) überfordert Kamera und Software aber gleichermaßen. Lediglich dunkle Grautöne kann die Kamera dann noch einigermaßen genau erfassen. Des Weiteren ist der bei optimalen Lichtverhältnissen scharf abgebildete Testchart dann nur noch schemenhaft erkennbar.
Zubehör und Garantie - Schutzhülle inklusive
Xiaomi legt dem Redmi 10 ein 22,5-Watt-Netzteil bei, obwohl sich das Smartphone nur mit maximal 18 Watt aufladen lässt. In der Verpackung liegen außerdem ein USB-C-Kabel (Typ C auf A), ein SIM-Werkzeug, eine transparente Schutzhülle sowie eine Schnellstartanleitung und eine Garantiekarte.
Auf das Xiaomi Redmi 10 gibt es 12 Monate Garantie.
Eingabegeräte & Bedienung - 90-Hz-Display und flotter Fingerabdrucksensor
Der Touchscreen lässt sich durch seine 90-Hz-Bildrate angenehm flüssig bedienen. Das Panel passt sich zudem automatisch an die dargestellten Inhalte an. So wird das Display bei einem unbeweglichen Bildschirm auf 45 Hz geschaltet, während es zum Beispiel beim Videostreaming 60 Hz und beim Spielen oder Scrollen dann die vollen 90 Hz sind.
Biometrisch entsperren kann man das Redmi 10 auf zwei Arten. Einmal über den im Power-Button sitzenden Fingerabdrucksensor, der schnell und zuverlässig arbeitet. Die zweite Anmeldemethode ist der nicht ganz so sichere 2D-Gesichtsscan, der bei gutem Umgebungslicht aber genauso gute Authentifizierungs-Resultate liefert.
Display - IPS-Panel mit 1080p-Auflösung
Das 6,5 Zoll große IPS-Display des Xiaomi Redmi 10 löst mit 2400 x 1080 Pixeln auf (FHD+) und bringt es auf eine von Pixeldichte von 405 PPI. HDR unterstützt der Bildschirm nicht, allerdings auch keine Pulsweitenmodulation (PWM), was wiederum eine gute Nachricht ist. Weil das IPS-Panel seine Helligkeit ohne Zuhilfenahme von PWM regelt, eignet sich das Redmi 10 damit auch bestens für empfindliche Anwender, denen dieser Effekt sonst störend auffällt.
Mit durchschnittlich 518 cd/m² erreicht das IPS-Panel eine gute Helligkeit. Mit gleichmäßig verteilten hellen und dunklen Bildbereichen (APL50) statt reinweißem Hintergrund beträgt die Luminanz bis zu 535 cd/m². Ohne Helligkeitssensor schafft das Redmi 10 maximal 439 cd/m². In der niedrigsten Helligkeitseinstellung sind es 1,34 cd/m².
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Ausleuchtung: 93 %
Helligkeit Akku: 542 cd/m²
Kontrast: 2464:1 (Schwarzwert: 0.22 cd/m²)
ΔE Color 3 | 0.5-29.43 Ø4.94
ΔE Greyscale 1.4 | 0.5-98 Ø5.2
93.4% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.27
Xiaomi Redmi 10 IPS, 2400x1080, 6.5" | Motorola Moto G50 IPS, 1600x720, 6.5" | Nokia G20 IPS, 1600x720, 6.5" | Oppo A16s LCD, 1600x720, 6.5" | Samsung Galaxy A22 5G IPS, 2400x1080, 6.6" | |
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Bildschirm | -41% | -80% | -27% | -61% | |
Helligkeit Bildmitte | 542 | 340 -37% | 485 -11% | 607 12% | 415 -23% |
Brightness | 518 | 325 -37% | 447 -14% | 586 13% | 378 -27% |
Brightness Distribution | 93 | 92 -1% | 88 -5% | 90 -3% | 76 -18% |
Schwarzwert * | 0.22 | 0.18 18% | 0.44 -100% | 0.52 -136% | 0.26 -18% |
Kontrast | 2464 | 1889 -23% | 1102 -55% | 1167 -53% | 1596 -35% |
Delta E Colorchecker * | 3 | 4.75 -58% | 5.75 -92% | 3.1 -3% | 5.41 -80% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 6.7 | 7.53 -12% | 10.53 -57% | 6.7 -0% | 9.77 -46% |
Delta E Graustufen * | 1.4 | 3.9 -179% | 5.7 -307% | 2 -43% | 4.8 -243% |
Gamma | 2.27 97% | 2.224 99% | 2.095 105% | 2.17 101% | 2.348 94% |
CCT | 6450 101% | 7384 88% | 8070 81% | 6806 96% | 7748 84% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 17212 (Minimum 5, Maximum 3846000) Hz. |
Die Farbdarstellung kann man beim Redmi 10 über die drei Modi „Lebhaft“, „Gesättigt“ und „Standard“ regeln. Zusätzlich lässt sich die Farbtemperatur per Farbkreis oder über die drei Presets „Standard“, „Warm“ und „Kalt“ regeln.
Die exakteste Farbdarstellung bekommen wir mit den Einstellungen „Lebhaft“ & „Warm“. Dann liegen die Delta-E-Abweichungen für Farben und Graustufen im Idealbereich (Delta-E ≤ 3), genauso wie die Farbtemperatur mit 6450 K. Durch den niedrigen Schwarzwert belohnt das IPS-Panel Betrachter zudem mit satten Kontrasten.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
28.8 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 16.4 ms steigend | |
↘ 12.4 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 73 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21.1 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
42 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 22.8 ms steigend | |
↘ 19.2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 64 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (33.1 ms). |
Weil dem Xiaomi einiges an Helligkeitsreserven zur Verfügung steht, sollte es sich eigentlich auch gut im Freien einsetzen lassen. Die nicht allzu gute Blickwinkelstabilität des IPS-Panels legt dem Outdoor-Einsatz aber paar Steine in den Weg. Das Smartphone sollte man möglichst senkrecht zur Blickrichtung halten, weil bereits ein Neigungswinkel um die 45° ausreicht, um die Anzeige merklich abzudunkeln. Bei noch flacheren Betrachtungswinkeln dunkelt sich das Panel dann aber nicht mehr weiter ab.
Leistung - Solide Alltagsperformance mit dem MediaTek Helio G88
Im Xiaomi Redmi 10 rechnet das Mittelklasse-SoC MediaTek Helio G88. Die in 12-nm-Strukturgröße gefertigte Achtkern-CPU setzt auf zwei schnelle ARM Cortex A75 Performance-Kerne, die mit bis zu 2 GHz takten, und wird dabei von 6 ARM Cortex A55 Stromspar-Kernen flankiert (maximal 1,8 GHz). Als GPU dient die ARM Mali-G52.
Das MediaTek-SoC wird von 4 GB LPDDR4x-RAM unterstützt, was für eine weitgehend reibungslose Alltagsperformance sorgt. Beim Multitasking können sich mitunter aber kleine Verzögerungen in das ansonsten flüssig animierte MIUI einschleichen.
Im Test zeigt sich, dass das Redmi 10 mit seinem MediaTek Helio G88 zu den schnelleren Budget-Smartphones gehört. Am Motorola Moto G50 mit seinem Snapdragon 480 5G führt zwar kein Weg vorbei, aber das Nokia G20 und das Oppo A16s, in denen jeweils der MediaTek Helio G35 steckt, kann das Xiaomi klar schlagen.
Bei den synthetischen Benchmarks ist das Redmi 10 insgesamt genauso schnell unterwegs wie sein Vorgänger Redmi 9, der bei den Browser-Benchmarks teilweise sogar etwas besser abschneidet. Auf das Surftempo hat das aber gefühlt keinen Einfluss. Webseiten laden schnell und lassen sich zügig durchscrollen
AnTuTu v8 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Redmi 10 | |
Motorola Moto G50 | |
Samsung Galaxy A22 5G | |
Durchschnittliche Mediatek Helio G88 () |
VRMark - Amber Room (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Redmi 10 | |
Xiaomi Redmi 9 | |
Durchschnittliche Mediatek Helio G88 () | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2523 - 10071, n=6, der letzten 2 Jahre) |
Jetstream 2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (13.8 - 387, n=159, der letzten 2 Jahre) | |
Motorola Moto G50 (Chrome 91) | |
Samsung Galaxy A22 5G (Chrome 92) | |
Durchschnittliche Mediatek Helio G88 (28.1 - 35.9, n=3) | |
Xiaomi Redmi 9 (Chrome 85) | |
Xiaomi Redmi 10 (Chrome 94.0.4606.85) |
JetStream 1.1 - Total Score | |
Motorola Moto G50 (Chrome 91) | |
Samsung Galaxy A22 5G (Chrome 92) | |
Xiaomi Redmi 9 (Chrome 85) | |
Xiaomi Redmi 10 (Chrome 94.0.4606.85) | |
Durchschnittliche Mediatek Helio G88 () |
Speedometer 2.0 - Result | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (15.2 - 569, n=146, der letzten 2 Jahre) | |
Motorola Moto G50 (Chome 91) | |
Samsung Galaxy A22 5G (Chome 92) | |
Xiaomi Redmi 9 (Chrome 85) | |
Xiaomi Redmi 10 (Chrome 94.0.4606.85) | |
Durchschnittliche Mediatek Helio G88 (20.6 - 27.5, n=3) |
WebXPRT 3 - Overall | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (38 - 347, n=84, der letzten 2 Jahre) | |
Motorola Moto G50 (Chrome 91) | |
Samsung Galaxy A22 5G (Chrome 92) | |
Xiaomi Redmi 10 (Chrome 94.0.4606.85) | |
Durchschnittliche Mediatek Helio G88 (43 - 53, n=3) | |
Xiaomi Redmi 9 |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 98997, n=195, der letzten 2 Jahre) | |
Samsung Galaxy A22 5G (Chrome 92) | |
Motorola Moto G50 (Chrome 91) | |
Xiaomi Redmi 10 (Chrome 94.0.4606.85) | |
Xiaomi Redmi 9 (Chrome 85) | |
Durchschnittliche Mediatek Helio G88 (7611 - 13413, n=6) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Durchschnittliche Mediatek Helio G88 (3706 - 5573, n=3) | |
Xiaomi Redmi 9 (Chrome 85) | |
Xiaomi Redmi 10 (Chrome 94.0.4606.85) | |
Motorola Moto G50 (Chrome 91) | |
Samsung Galaxy A22 5G (Chrome 92) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=158, der letzten 2 Jahre) |
* ... kleinere Werte sind besser
Das Redmi 10 nutzt einen für seine Smartphone-Klasse ziemlich flotten eMMC-Speicher und legt damit die mit Abstand kürzesten Ladezeiten unter den Vergleichsgeräten hin. Übertroffen wird es nur vom Motorola Moto G50.
Xiaomi Redmi 10 | Motorola Moto G50 | Nokia G20 | Oppo A16s | Samsung Galaxy A22 5G | Xiaomi Redmi 9 | Durchschnittliche 64 GB eMMC Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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AndroBench 3-5 | 16% | -38% | -33% | 0% | -33% | -31% | 385% | |
Sequential Read 256KB | 321.3 | 392 22% | 256.1 -20% | 289.2 -10% | 300.5 -6% | 289.9 -10% | 274 ? -15% | 1815 ? 465% |
Sequential Write 256KB | 178 | 204.4 15% | 139.3 -22% | 168.4 -5% | 210.3 18% | 119.8 -33% | 176.2 ? -1% | 1405 ? 689% |
Random Read 4KB | 100.7 | 89.2 -11% | 63.5 -37% | 45.32 -55% | 118 17% | 49.09 -51% | 59.4 ? -41% | 272 ? 170% |
Random Write 4KB | 95.8 | 131.7 37% | 27.4 -71% | 35.23 -63% | 69.2 -28% | 60.7 -37% | 32 ? -67% | 301 ? 214% |
Spiele - Kein Vorteil durch den 90-Hz-Screen
Spiele bringt das Xiaomi Redmi 10 recht flüssig zum Laufen und untermalt sie mit Stereosound, kann den Vorteil seines 90-Hz-Displays aber kaum ausspielen. Nur bei grafisch sehr einfachen Games wie Subway Surfers sind auch mal 60 Bilder pro Sekunde drin. Dass es hier trotzdem immer mal wieder zu kurzen Einbrüchen in der Framerate kommt, zeigt, dass die Hardware aber mehr oder weniger schon am Anschlag arbeitet. Bei grafisch aufwändigen Titeln wie PUBG Mobile liegt das FPS-Limit noch deutlich darunter. Den beliebten Shooter stellt das Redmi 10 dafür auch im HD/High-Setting mit praktisch konstanten 30 FPS dar.
Die Frameraten ermitteln wir mit dem Tool Gamebench.
Emissionen - Stereolautsprecher als Trumpfkarte
Temperatur
Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Redmi 9 produziert das Redmi 10 deutlich weniger Abwärme. Im Betrieb erhitzt es sich nur auf maximal 35,8 °C (Redmi 9: 44,8° C) und wird damit höchstens handwarm.
Auch unter kontinuierlich anliegender Last muss das Smartphone seine Leistung kaum drosseln. Ein etwas stärkeres Throttling stellen wir nur bei den GFXBench-Stresstests fest.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 35.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
3DMark Wild Life Stress Test
3DMark | |
Wild Life Stress Test Stability | |
Samsung Galaxy A22 5G | |
Xiaomi Redmi 10 | |
Wild Life Extreme Stress Test | |
Xiaomi Redmi 10 | |
Samsung Galaxy A22 5G |
Lautsprecher
Mit seinen Stereo-Lautsprechern zaubert das Redmi 10 ein kleines Ass aus dem Ärmel, denn Sound von zwei Seiten ist bei Low-Budget-Smartphones eher Ausnahme als Regel. So gibt es zum Beispiel beim Motorola Moto G50 und beim Samsung Galaxy A22 5G nur jeweils Mono-Klang.Besonders druckvoll sind die beiden Lautsprecher des Redmi 10 allerdings nicht, was am praktisch nicht vorhandenen Bass liegt.
Externe Audiogeräte holt man per Bluetooth 5.1 und 3,5-mm-Klinkenbuchse ins Boot.