Coronavirus lässt Smartphone-Produktion einbrechen
China meldet weiter neue Rekorde bei den Coronavirus-Infektionen und immer mehr Tote. Unter den Opfern des Coronavirus ist auch der Coronavirus-Entdecker selbst. Mit 34 Jahren ist der Arzt Li Wenliang, der als Erster in China vor dem Coronavirus warnte, daran gestorben - China trauert. Auch auf die Mobilfunkbranche hat die Viruserkrankung verheerende Auswirkungen.
Immer mehr Unternehmen und Aussteller sagen ihre Teilnahme am in Kürze stattfindenen MWC 2020 kurzfristig ab, oder reduzieren ihre Präsenz auf der größten und wichtigsten Mobilfunkmesse des Jahres 2020 auf ein Minimum. Auch Markforscher und Analysten warnen vor den Folgen des Coronavirus-Ausbruchs auf die Lieferkette für Smartphones. TrendForce hat jetzt seine Prognose zur globalen Smartphone-Produktion für das 1. Quartal 20 revidiert und rechnet nun mit einem Rückgang von 12 Prozent auf 275 Millionen produzierte Handys gegenüber dem Vorjahr.
Die Smartphone-Hauptproduktion von Marktführer Samsung befindet sich laut TrendForce in Vietnam. Dadurch habe Samsung bislang von den großen Handyherstellern den geringsten Schaden durch den Ausbruch des Coronavirus erlitten. Da aber auch Samsung einige seiner Komponenten aus China beziehe, hat TrendForce seine Produktionsprognose für Samsung im 1. Quartal um 3 % auf 71,5 Millionen Einheiten reduziert.
Für Huawei rechnet TrendForce mit einem starken Rückgang in Höhe von 15 Prozent auf etwa 42,5 Millionen Smartphones im 1. Quartal 2020. Der Dritte bei den Top 3 ist Apple und auch der iPhone-Konzern wird trotz Vorkehrungen nicht ungeschoren davonkommen. Die Produktionsstilllegungen in China werden sich gemäß TrendForce vor allem auf den Launch des iPhone 9 aka iPhone SE2 auswirken. TrendForce geht davon aus, dass die iPhone-Produktion in Q1/2020 um etwa 10 % von 45,5 Millionen auf 41 Millionen Einheiten sinken wird.
Für Xiaomi revidiert TrendForce seinen Ausblick für das erste Quartal 2020 um 10 % auf 2,47 Millionen Handyeinheiten. Für Oppo und Vivo rechnen die Analysten mit einem Minus von 14 % respektive 15 %, wobei 2,4 Millionen bzw. 1,7 Millionen Einheiten produziert werden dürften.