Test Sony Vaio VPC-EB3Z1E/BQ Notebook
Wie aus dem Nichts tauchte im Handel ein 15.5-Zoll Vaio auf, das mit WUXGA Full-HD Panel, schneller ATI Mobility Radeon HD 5650 und Core i5-460M Prozessor attraktiv ausgerüstet ist. Der Vaio-Hub auf der Sony-Homepage führte zum Testzeitpunkt unser Testgerät VPC-EB3Z1E/BQ auf und nannte es „Einstieg in die HD-Unterhaltung“.
Nachdem das erste Modell der Vaio VPCEB-Serie im Test nur ein unterdurchschnittliches GUT erreichte (80%, VPC-EB1S1E/BJ), haben potentielle Käufer natürlich berechtigte Fragen. Ist das Displaypanel immer noch so schlecht (Luminanz, Kontrast)? Fallen Lüfter und Festplatte weiterhin durch unregelmäßige Geräusche auf (zeitweise pfeifend, klackernd)? Lässt die Stabilität weiterhin zu wünschen übrig (Displayrahmen, Tastenfeld)? Wenn Sie sich auch diese und andere Fragen stellen, so finden Sie die Antworten in unserem ausführlichen Testbericht.
Der Vaio VPC-EB3Z1E/BQ basiert auf exakt demselben Barebone, wie das erste Modell der Serie unter dem Namen VPC-EB1S1E/BJ. Es hat aber eine optische Entschlackung stattgefunden, die vielen Office-Nutzern gefallen dürfte. Die Handballenauflage ist nicht mehr hochglänzend lackiert. Wo sich beim ersten EB-Testgerät noch Fingerabdrücke sammelten, bleiben jetzt auf mattem, schlichtem Kunststoff keinerlei Gebrauchsspuren zurück.
Das Vaio EB3 ist von Seiten seiner Materialien und der Chassis-Konstruktion ein schlichtes und einfaches Notebook. Es gibt keine Alu-Magnesium-Komponenten oder gebürstete Alu-Flächen (oder optisch ähnliche Kunststoffe). Lackierte (matt und glatt) und nicht lackierte Kunststoffteile (matt, griffig) sitzen sauber aneinander. Die Anthrazit-Optik versucht nicht, durch Effekte oder Hochglanz-Einsatz Aufsehen zu erregen. Aber gerade das wird so manchem Käufer gefallen.
Die Kunststoff-Arbeitsumgebung ist für die Hände angenehm griffig aber nicht wertig. Weil die Fläche nicht lackiert ist, dürften Kratzer in diesem Bereich tabu sein. Die Handauflage ist stabil und kann nirgends eingedellt werden. Gleiches gilt nicht zu 100 % für die Unterseite. Diese ist stabil, kann aber über dem optischen Laufwerk deutlich eingedrückt werden.
Die Stabilität des relativ dicken Deckels genügt Heimansprüchen und eignet sich auch für den mobilen Einsatz. Dessen Fläche können wir zwar mit etwas Kraft eindellen, aber er besitzt genügend Spielraum dahinter, so dass frontal nicht sofort Druckstellen entstehen oder gar das Panel beschädigt wird. Die Verwindungsfestigkeit beim Verzerren mit zwei Händen ist gut und die straffen Scharniere halten den Deckel ohne deutliches Nachwippen. Wir brauchen beide Hände zum Öffnen. Der maximale Öffnungswinkel von 130 Grad reicht für den Betrieb auf dem Schoß aus. Die Kraft ist groß genug, damit er sich auch kopfüber nicht von selbst öffnet.
Bei den Anschlüssen kommt alles zusammen, was der Heimanwender heute gebrauchen könnte. Hierbei geht es natürlich nicht um Docking-Ports, sondern um die multimediale Erweiterbarkeit für Datenträger, Netzwerk, Controller oder externe Anzeigen. Manche werden USB 3.0 als neuste Erfindung des rasanten Datentransfers vermissen. Ein solcher Controller kann aber über ExpressCard34 nachgerüstet werden. Zudem steht eSATA zur Verfügung, was ebenfalls schnelle Transfers begünstigt. Lediglich beim externen Klang kann es mangels SPDIF (optischer Ausgang) oder 7.1 Ausgängen (3.5 Klinke) zu Engpässen kommen.
Wer sich den Vaio VPC-EB3 komplett mit Kabeln bestückt vorstellt, der erkennt Nachteile. Der massive Kabelbaum zu beiden Seiten schlängelt sich über den Schreibtisch und behindert die Ablage einer Maus. Rückseitige Anschlüsse wären für viele Nutzer praktischer. Die Anbringung des Deckels verhindert solche aber komplett. Eine Dockingstation gibt es nicht, es gibt ja auch keinen Docking-Port.
Nicht vorhanden ist der für Vaio-Notebooks lange Zeit typische FireWire-Port. Wenn Multimedia-Fans ihren Camcorder auf diese Weise anschließen wollen, so müssen sie sich für den ExpressCard34-Slot eine entsprechende i.LINK Controllerkarte kaufen (20-40 Euro).
Sony verbaut an der Frontseite gleich zwei Karten-Lesegeräte, um neben den handelsüblichen SD-Speicherkarten auch das hauseigene Memory Stick HG-Duo zu lesen. Für den Sony-Konzern ist das sinnvoll, denn HG-Duo ist das Speicherkartenformat der eigenen digitalen Spiegelreflexkameras, High-End-Digitalkameras und digitalen Camcorder.
Während der VPC-EB3 auf hohe Auflösungen optimiert ist, kann die Motion Eye Webcam nur mit 640 x 480 Bildpunkten (VGA, 0.3MP) aufnehmen. Das ist enttäuschend, denn nahezu jedes Acer Aspire kann mit 1.280 x 1.024 Pixeln Standbilder aufnehmen.
Kommunikation
WLAN der schnellsten Generation bietet die Funkkarte von Atheros mit dem Draft-N Standard (AR9285). Das integrierte Bluetooth-Modul unterstützt den Standard 2.1+EDR. Der Marvell Yukon 88E8059 LAN-Adapter kommuniziert passend in Gigabit-Manier. Netzwerktechnisch ist der 15.5-Zoller also gut ausgerüstet, auch ohne Bluetooth 3.0.
Zubehör
Datenträger gibt keine, lediglich eine Schnellstart-, Recovery- und Service-Anleitung. Eine Recovery-DVD für die Sicherung des Windows Home Premium 64 Bit Auslieferungszustandes muss sich der Kunde selbst brennen (Vaio Assist). Auf der Festplatte befinden sich unzählige Vaio-Tools und Programme. Darunter mag das eine oder andere Nützliche sein, aber über 20 Programme mit „Vaio XYZ...“ beginnend, sind einfach zu viel des Guten. Nutzer, die den unnötigen Ballast entfernen möchten, werden Stunden damit zubringen, Sinn und Unsinn der einzelnen Tools zu identifizieren.
Erfahrenen Nutzern empfiehlt sich daher gleich die komplette Neuinstallation des Betriebssystems. Weil wir bei allen Notebooks stets den Auslieferungszustand testen, haben wir aber den Ursprungszustand belassen.
Garantie
Sony setzt für den Vaio eine 24 Monate Bring-In Garantie an. Diese setzt sich aus 1 Jahr Basisgarantie plus 1 Jahr Zusatzgarantie exklusiv für Sony Partner zusammen. Je nach Einkaufsort müssten sich Käufer informieren und ggf. per Registrierung ihr Anrecht auf 24 Monate sichern. Der Kauf von Garantieverlängerungen um ein Jahr (PCGE-VPW1, 99 Euro) oder um zwei Jahre (PCGE-VPW2, 179 Euro) ergibt wenig Sinn, diese Produkte setzten immer auf die Basisgarantie auf.
Tastatur
Sony hat ein gutes Keyboard in das Vaio EB3Z1E eingebaut. Die freistehenden Tasten nutzen die komplette Breite des Chassis bis an den Rand aus. Das erhöht die Treffsicherheit schreibender Finger enorm und selbst die Blindschreiber-Markierungen auf F und J sind sehr gut zu ertasten. Die Tasten bieten einen deutlichen Druckpunkt sowie einen hohen Tastenhub.
Der Tastenanschlag ist auf der linken Seite fest. Die rechte Seite ab der Enter-Taste gibt aber bei mittlerem Druck nach, was hier ein klappriges Schreibfeedback hinterlässt. Hierunter befindet sich das Blu-ray Laufwerk.
Sehr positiv sehen wir die räumlich abgesetzten Pfeiltasten unterhalb der großen Shift- und Enter-Taste. Sony lässt die Richtungstasten einen halben Zentimeter aus dem Tasten-Rechteck herausragen. Die Pfeiltasten sind zwar sehr klein, sie können aber zielsicher ertastet werden.
Das Schreiben auf dem großzügigen Layout geht flüssig von der Hand. Dies liegt auch an der matten und breiten Handauflage. Selbst große Männerhände finden ausreichend Platz. Wenn es um das Eintippen von vielen Zahlen geht, dann macht sich der Ziffernblock bezahlt (Format wir bei Desktop-Eingabe).
Touchpad
Das Alps-Pad nimmt keine Mehrfinger-Gesten entgegen. Dies kann am Treiber liegen (Version 7.105). Ärgerlich ist, dass nicht einmal Scrollbars (vertikal, horizontal) vorhanden sind bzw. in der Maus-Steuerung aktiviert werden können. Zurück bleibt ein verkrüppeltes Pad, mit dem man lediglich Doppelklicks ausführt und den Cursor steuert.
Das Pad besitzt eine fein genoppte Oberfläche mit einem hervorragenden sensorischen Feedback. Die Gleiteigenschaften sind allerdings nicht die Besten, immer wieder werden Bewegungen ungenau oder gar nicht ausgeführt. Bei der Installation unserer Tools und Benchmarks hatten wir uns daher freiwillig für eine USB-Maus entschieden. Die Maustasten mit ihrem kurzen Hub und dem
kurzatmigen Klick-Geräusch runden das schlechte Feedback ab.
Sondertasten
Oberhalb der Tastatur befinden sich Tasten mit der Beschriftung Assist, Web und Vaio. Hinter Assist stecken alle Tools zur Administration des PCs (Recovery, Diagnose, Fehler, Service) und hinter „Vaio“ verbirgt sich die Media Gallery (Zugriff auf Medien im Netzwerk und Player). Beim genauen Hinsehen entpuppt sich die Gallery als ein mächtiger Player, innerhalb dessen man seine kompletten Unterhaltungsambitionen ausleben kann. Hinzu kommt eine Zeitleiste, damit Anwender ihre eigenen Videos, Fotos und auch gekaufte Filme etc. einfach im Zeitstrahl wiederfinden.
Hinter der Web-Taste (drücken bei ausgeschaltetem PC) befindet sich ein Mini-Betriebssystem, das stark an Asus ExpressGate erinnert. Nach der Ersteinrichtung steht binnen Sekunden ein flotter Webbrowser zur Verfügung (Splashtop Browser V3.01). Mehr als diesen Browser gibt es dort auch nicht zu finden, kein Player, keine Dateiverwaltung und auch kein Bildbetrachter. Im Windowsbetrieb startet die Taste schlicht den Webbrowser.
Das Full-HD TFT des Vaio VPC-EB3Z1E dürfte der stärkste Kaufanreiz der Modellvariante sein. Die EB-Modelle sind im Standard mit HD-Ready (1.366 x 769 WXGA) gerüstet. Unser Testgerät fährt mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten (WUXGA) eine ungleich höhere Pixeldichte auf.
Dieses Merkmal macht den 15.5-Zoller besonders für Freunde von HD-Filmen (Blu-ray Player), aber auch für manche Bildschirmarbeiter interessant. Der Hersteller bezeichnet das Modell daher als „Einstieg in die HD-Unterhaltung“.
Als Unterhaltungsgerät ist das Glare-Displaypanel passend aufgestellt, Office-Arbeiter werden aber ein mattes Panel vermissen. Beide Anwender-Typen können sich aber an einem hohen Kontrast von 551:1 erfreuen (Schwarzwert 0.41 cd/m²). Noch verstärkt durch den Glare-Type wirken die Farben unseres Blu-ray Testfilmes brillant und intensiv.
Für Profi-Anwender der Bild- und Videobearbeitung zählt aber nur die Farbraumabdeckung. Der definierte sRGB-Farbraum (t) kann beinahe abgedeckt werden, weshalb man dem Panel einen erweiterten Farbraum zusprechen kann. 08/15-Consumer-Panels, wie im Acer Aspire 5552G, (t) haben einen deutlich kleineren Farbraum. An Workstation-Profi-Displays (z. B. Lenovo Thinkpad W510 mit RGB-Display; oder Dell Studio XPS mit RGBLED (t)) kommt das nicht auslesbare Panel aber nicht heran.
Die LED-Hintergrundbeleuchtung beleuchtet die Anzeige mit durchschnittlich 218 cd/m². Es gibt leichte Abweichungen nach oben, unten rechts gibt es die hellsten Flecken mit 237 cd/m². Die unterschiedliche Ausleuchtungsintensität ist aber mit dem bloßen Auge noch nicht erkennbar (84% Homogenität).
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Ausleuchtung: 84 %
Helligkeit Akku: 226 cd/m²
Kontrast: 551:1 (Schwarzwert: 0.41 cd/m²)61.5% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
88.2% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
60.2% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die Anzeige ist trotz der passablen Luminanz nicht für den Außengebrauch geeignet. Die Glare-Eigenschaft sorgt für Sichtbehinderungen durch Reflexionen. Wer gern seine E-Mails unterwegs lesen oder auf mobile Full-HD Unterhaltung nicht verzichten will, der wird sich zumindest ein schattiges Plätzchen suchen müssen. Bei Bewölkung, wie auf den folgenden Bildern, ist der Glare-Type aber kein Problem.
Bis jetzt hat sich die Anzeige sehr gut geschlagen, endet dies mit perfekten Blickwinkeln? Bei HD-Filmen schauen oft viele Augenpaare in die Anzeige und alle wollen eine gute Sicht haben. Dieses Kriterium ist aber nur für die horizontalen Blickwinkel erfüllt. Es entstehen keine Geisterbilder (Farbinvertierung), auch wenn wir von 80 Grad (weit rechts/links) in die Anzeige schauen. Je nach Farbe entsteht aber ab zirka 45 Grad ein deutlicher Gelb-Stich. Dieser färbt z. B. einen blauen Himmel leicht grün ein.
Vertikal sind die Farben deutlich instabiler und die Blickwinkel entsprechend geringer. Bei zirka 30 Grad Abweichung nach oben beginnt die Farbinvertierung. Bestimmte Weiß-Töne verdunkeln sich dann. Wer nach unten abweicht, der muss schon ab 10 Grad ein beginnendes Verschwimmen dunkler Flächen erleben. Extrem deutlich (Geisterbilder) ist die Invertierung der Farben ab 40 Grad.
Kurz: Das Full-HD Panel ist vertikal deutlich besser als die meisten Consumer Panels. Das muss hoch angerechnet werden, denn 80 Prozent unserer Testnotebooks haben sehr kleine Blickwinkel. An die farbliche Stabilität eines Desktop-TFTs (Farben aus allen Positionen konstant), kommt das Vaio VPC-EB3Z1E/BI allerdings nicht heran.
Der 15.5-Zoller wurde mit einem Core i5-460M-Prozessor (2 x 2.53 GHz, 3MB L2 Cache) und einer ATI HD 5650 Grafik (1.024 MB DDR3) ausgerüstet. Der 460M des Arrandale-Refresh Line-Up besitzt Turbo-Boost (bis 2.80 GHz) und Hyper Threading für beide Kerne. Wie bei allen Core i3/i5 ist der Speichercontroller und eine Intel HD Grafik auf dem CPU-Package integriert. Im Testgerät ist die Intel HD jedoch deaktiviert, weshalb es keine manuelle Abschaltung der dedizierten ATI HD 5650 gibt.
Der 460M ist ein Consumer-i5. Es fehlen die AES, VT-d und Trusted Execution Funktionen. Solche Eigenschaften (schnellere Verschlüsselung etc.) benötigen Professionelle Nutzer (in i5-520M enthalten). 4.096 MB DDR3-Arbeitsspeicher sind im Vaio VPC-EB3Z1E/BQ verbaut (zwei RAM-Module).
Sind Nutzer mit dem Core i5-460M ganz vorn dabei? Der Prozessor-Test Cinebench R11.5 (reine Rechengeschwindigkeit, Multi-Core) verleiht dem Testsystem 2.27 Punkte. 520M-CPUs liegen bei zirka 2.2 Punkten, was am etwas geringeren Standard-Takt liegt (2.4 GHz). Der kleine Bruder 430M kommt auf 2.0 Punkte, das Baby i3-330M bleibt bei 1.75 Punkten hängen. Die Leistungs-Sequenz für den Cinebench R11.5 ist demnach die folgende: 330M, 370M, 430M, 460M/450M, 520M, 540M.
Turbo-Boost sorgt bei Single-Core Anwendungen für die Übertaktung eines einzelnen Kerns auf maximal 2.8 GHz. Zwei Cores (bzw. alle vier Threads) können schon deshalb nicht so stark übertaktet werden, weil der TDP von 35 Watt dann deutlich überschritten würde. Einen einzelnen Kern lässt der Cinebench R10 (64 Bit) rechnen: 3.826 Punkte. Das sind sogar wenige Punkte mehr, als ein 520M (Turbo bis 2.93 GHz) erreichen kann (3.624 bis 3.815 Punkte, Lenovo Thinkpad T410s; Asus G73JH). Der niedriger taktende 430M (Standard 2.26, Turbo 2.53 GHz) schafft hierbei nur 3.418 Punkte (MSI GE600-i5447W7P). Die aufsteigende Leistungs-Sequenz für Single-Core-Power wäre also: 330M, 350M, 370M, 430M, 520M, 460M, 540M, 740QM, 620M.
PCMark 05 Standard | 6309 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 5603 Punkte | |
Hilfe |
Synthetische Rechenpower hin oder her, was das Gesamtsystem leistet, das zeigt uns annäherungsweise der PCMark Vantage. Das Resultat liegt bei 5.603 Punkten. Mit diesem Score tummelt sich der 15.5-Zoller zwischen Lenovo Thinkpad W701 2500-2EG (Workstation, 720QM, Quadro FX 2800M), Asus G53JW (Gamer, 720QM, GeForce GTX 460M) oder Deviltech Devil 9700 DTX HD 5870 (Gamer, 820QM, Mobility Radeon HD 5870).
Die zwei Kerne des 460M können mit den hier genannten i7-Vierkernern mithalten, weil deren Standard Taktung von 1.6 bzw. 1.73 GHz recht gering ist. Oder anders gesagt: Der PCMark Vantage honoriert vier Kerne (acht Threads) nicht genug. Solche Systeme sind für Mehrkern-Anwendungen geeignet, bei denen es auf einen hohen Takt nicht ankommt.
Die HD 5650 Grafikkarte leistet einen kleinen Beitrag (Gaming-Score: 4.476 Punkte) für den hohen PCMark Vantage Wert. Aber selbst Notebooks mit Chipsatz-Grafik können stärkere Gesamt-Scores einfahren (Sony Vaio VPC-B11V9EB: 6.180 Punkte).
3DMark 05 Standard | 12355 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 6234 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2795 Punkte | |
Hilfe |
Der 500 GByte Festspeicher des Herstellers Samsung (HM500JI) arbeitet passabel schnell, ist aber nicht rasant. Es handelt sich um eine mit 5.400 rpm drehende HDD. Sie liest mit 65 MByte/s im Sequential Read (HD Tune). Der Crystal Disk Mark 3.0 liegt mit 75 MByte/s deutlich höher, was aber durch eine anderen Test-Routine erklärt werden kann (10 MByte/s Differenz ist immer vorhanden). Der HDD-Score des PCMark Vantage liegt bei immer noch gemächlichen 3.094 Punkten (Sub-Score). Erst schnelldrehende 7.200 rpm HDDs bringen höhere Durchsätze ein, was dann bspw. in einem HDD-Score von 4.077 Punkten (HP G62-130EG) resultieren kann.
Sony setzt wie bei unserem ersten Vaio EB-Testgerät auf eine dedizierte ATI Radeon HD 5650 (1.024 MB GDDR3). Es handelt sich nicht um eine Hybrid-Grafik, d. h. die HD 5650 ist nicht zu Gunsten einer Intel HD abschaltbar. Laut GPU-Z taktet der Chip mit 450 und der DDR3-Speicher mit 790 MHz. Sony hat sich also wie beim EB1S1E/BJ für ein Heruntertakten des Kerns entschieden. Während alle anderen Anbieter wie Acer, Toshiba, Dell oder HP die HD 5650 im Kern mit 550 MHz takten (Ausnahmen 600 MHz), muss das EB3 mit weniger Performance auskommen.
Die Speicherschnittstelle zu dem einem Gigabyte DDR3 muss mit 128 Bit auskommen, weshalb bei modernen Spielen unnötigerweise Leistung verschenkt wird (Flaschenhals). Dies ist allerdings Standard für die HD 5650 und von Sony unbeeinflusst.
Die HD 5650 gehört zur oberen ATI-Mittelklasse. Ihre Spielekompetenz hat sich im Verlauf des Jahres 2010 herumgesprochen. Der 3DMark2006 schließt mit 6.237 Punkten ab. Das ist ein erstes Indiz für eine Schwächung der Leistung durch 450 MHz Kern-Takt. Derselbe Kern kann im Aspire Timeline X 3820TG (i5-460M) 6.754 Punkte erreichen. Mit einer i7-720QM-Unterstützung können es aber auch 7.076 3DMarks06 werden (Deviltech Fire DTX).
Wie zeigt sich die HD 5650 in echten Games? Weil die GPU bereits intensiv getestet wurde (Siehe HD-5650-Datenblatt), machen wir an dieser Stelle nur eine Stichprobe mit zwei aktuellen Spielen.
StarCraft 2
Das Echtzeit-Strategiespiel braucht in hohen und höchsten Auflösungen einen starken GPU-Support sowie einen schnellen Mehrkern-Prozessor (Steuerung und KI vieler kleiner Einheiten). Mangels passender Test-Auflösung konnten wir keine vergleichbaren Messungen für mittlere und hohe Details tätigen (kein 1.360x768 einstellbar, auch nichts Ähnliches). Bei maximalen Details und Full-HD liefert das EB3 nur unspielbare 15 FPS. Das identisch konfigurierte Aspire 3820TG-5464G75nks (13.3-Zoll, HD 5650 550 MHz) schafft 17 FPS, was aber in der Messtoleranz liegt.
StarCraft 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | ultra | 15 fps | |
1024x768 | low | 164 fps |
Fifa 2011
Das Fußballvergnügen hat erst kürzlich Eingang in die Game-Benchmarks gefunden. Weil es geringe Anforderungen an die Hardware hat, eignet sich Fifa 2011 sehr gut für schwache Grafiklösungen a la HD 5470. Die HD 5650 hat damit natürlich keinen Stress und legt selbst bei Details Ultra und Full-HD Auflösung flüssige 41 FPS hin. Das reicht vollkommen aus und im Vergleich erkennen wir nur einen winzigen Vorteil durch eine HD 5650 (550MHz): 45 FPS.
Fifa 11 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, 4xAA, 0xAF | 41.2 fps | |
1024x768 | medium, 0xAA, 0xAF | 140 fps | |
800x600 | low, 0xAA, 0xAF | 275 fps |
Spiele Fazit
Die gedrosselte HD 5650 ist in Spielen kein eklatanter Nachteil gegenüber 550MHz-Versionen (Normalfall). Der geneigte Durchschnittsgamer wird weitestgehend zufrieden sein. Spielen in Full-HD sollte aber nicht auf der Tagesordnung stehen. Zwar lief Fifa 2011 flüssig, aber anspruchsvollere Titel, welche eher die Regel aus die Ausnahme sind, wie Battlefield: Bad Company, Crysis, Dirt 2, StarCraft 2 oder Risen, werden in der maximalen Auflösung unspielbar sein. Die HD 5650 ist technisch optimal, um Games in HD-Ready (1.366 x 768) oder kleineren Auflösungen wieder zu geben. Mit Full-HD Details ist sie aber völlig überfordert.
min. | mittel | hoch | max. | |
StarCraft 2 (2010) | 164 | 15 | ||
Fifa 11 (2010) | 275 | 140 | 41.2 |
Geräuschemissionen
Leistungsstarke Notebooks dürfen ruhig mal etwas lauter werden, ohne dass Redakteure gleich massiv abwerten. Im Stresstest (Furmark & Prime95 gleichzeitig) dreht das Kühlsystem auf bis zu 47.3 dB(A) auf (15 Zentimeter vor Gehäusekante). Das Geräusch ist dabei nicht konstant, sondern schwankt gemächlich alle 60 Sekunden auf bis zu 39.2 dB(A) herunter. Die Schwankungen, welche auch unter Mittlerer Last (36.6 dB(A)) auftreten, sind kaum störend, da die Drehzahl sehr langsam erhöht wird (kein Aufjaulen).
Die Geräuschkulisse ist insgesamt leise, denn die besagten 47.3 dB(A) treten bei Computerspielen oder allein prozessorlastigen Applikationen gar nicht auf. Hierbei misst das Schallpegelmessgerät höchstens 36.6 dB(A).
Im Office-Betrieb schaltet das VPC-EB3 sogar auf vorbildlich leise 31.8 dB(A). Der Lüfter schaltet sich zwar niemals ab, dreht aber konstant und bedächtig. Die Festplatte macht sich auch bei starker Aktivität nur mit 31.3 dB(A) bemerkbar.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.3 / 31.3 / 31.8 dB(A) |
HDD |
| 31.3 dB(A) |
DVD |
| 36.4 / dB(A) |
Last |
| 36.6 / 47.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Der stetig arbeitende Lüfter sorgt in jeder Betriebsart für ein angenehm kühles Gehäuse. Hier verbrennt sich niemand die Finger und der Betrieb auf dem Schoß ist sogar während eines Stresstests möglich. Die Base-Unit bleibt im Leerlauf kühl, sie erwärmt sich im Durchschnitt nur auf 27.5 Grad (Oberseite) bzw. 29 Grad (Unterseite) auf.
Beim Stresstest für Prozessor und Grafik steigen die Temperaturen auf den Oberflächen nur sachte an, es sind, den Durchschnitt betrachtend, gerade mal plus drei Grad. Der unter Stress wärmste Punkt auf der Bodenplatte ist 38.8 Grad warm. Der Durchschnitt auf der Arbeitsumgebung liegt bei 30.5 Grad. Der Prozessor hatte während des Stresstests keine Temperaturprobleme. Die Kerntemperatur von höchstens 72 Grad Celsius (GPU 59 Grad) erscheint perfekt gekühlt.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 33.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.5 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-3.7 °C).
Lautsprecher
Zwei über der Tastatur verborgene Stereo-Lautsprecher sollen für die musikalische Unterstützung bei Spielen und Full-HD-Filmen sorgen. Dies schaffen sie aber nur ansatzweise, denn sie betonen die Höhen übermäßig und vernachlässigen dafür die Tiefen. Bei maximalem Lautstärkepegel kratzen die kleinen Membranen zudem.
Je nach Musik und Anspruch kann es sich lohnen, die Dolby-Effekte „Audio Enhancer“ und „Surround-Sound“ zu aktivieren (Standard = Off). Sie machen das Klangbild zwar nicht ausgewogener aber etwas breiter. Die maximale Lautstärke ist angemessen, aber nicht besonders kräftig.
Anspruchsvolle Nutzer werden auf jeden Fall eine externe Lösung anschließen wollen. Hierfür steht nur ein Kopfhöreranschluss (Stereo-Mini-Buchse) zur Verfügung. Der Ausgangspegel ist unisono mit der mittleren Maximallautstärke durchschnittlich aber rauschfrei (Hörtest, keine Messung).
Mit seinem matten, unempfindlichen Gehäuse, der brauchbaren Helligkeit und der guten Eingabe eignet sich das Vaio EB3Z1E passabel für unterwegs. Die kurzen Akkulaufzeiten erlauben den Filmspaß in der Bahn aber nur für einen Film. Wenn der Nutzer eine DVD einlegt, dann ist nach 2:04 Stunden Schluss (DVD-Playback 124 Minuten). Wer unterwegs auf seine Blu-ray Filme nicht verzichten kann, der ist mit 1:45 Stunden (105 Minuten) dabei.
Beim Surfen im Internet (WLAN-Test) haben wir die besten Chancen auf eine Laufzeit von über zweieinhalb Stunden (158 Minuten). Die maximale Leerlauf-Laufzeit des Vaio EB3Z1E liegt bei 223 Minuten. Diese 3:43 Stunden sind in der Praxis unrealistisch (niedrigste Helligkeit, Funk inaktiv, CPU-Idle). Zum vollständigen Aufladen vergehen 196 Minuten (3:16 Stunden).
Die recht kurzen Laufzeiten können nicht verwundern, denn 39 Wattstunden Kapazität des Akkus (3.500 mAh) sind sehr knapp bemessen. Hinzu kommt der Verdacht auf einen hohen Strombedarf. Diesen bestätigt das Multimeter zum Teil.
Minimal benötigt das Testgerät 13.5 Watt (Idle, maximales Energiesparen). Wenn im Leerlauf die Energieeinstellungen auf „Höchstleistung“ (Funk aktiv, maximale Helligkeit) stehen, so taktet die CPU nicht herunter und lässt die Energieaufnahme auf 25.1 Watt klettern.
Wenn der Core i5-460M und die HD 5650 mit voller Kraft rechnen (Stresstest), so steigt die Wirkleistung auf 70.4 Watt. Ein solch hoher Stromverbrauch wird aber nicht einmal in 3D-Spielen erreicht, was die Messung während des 3DMark06 zeigt: 49.4 Watt.
Wichtig für Stromsparer: Bei 100% geladenem aber eingelegtem Akku mussten wir in jedem Szenario einen Anstieg um genau 5 Watt feststellen. Die Messwerte haben wir daher mit entferntem Akkumulator aufgezeichnet. Wer auf Nummer sicher gehen will, dass kein Watt zu viel über den Hauszähler geht, der sollte den Akku im stationären Betrieb entnehmen. Am Akku befinden sich keine Standfüße, der Laptop kann also nicht kippeln.
Das 75-Watt-Netzteil hat vor dem Hintergrund des maximal möglichen Verbrauchs exakt die passende Leistung. Unter höchster Belastung wird es 53 Grad warm, was wir für akzeptabel halten.
Aus / Standby | 0.4 / 0.8 Watt |
Idle | 13.5 / 22.6 / 25.1 Watt |
Last |
49.4 / 70.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Außen schlichte Kunststoff-Hülle, innen beste Consumer-Technik. So kann die Kurzform des Fazits zum 15.5-Zoller Vaio VPC-EB3Z1E/BQ lauten. Nicht alles glänzt golden, aber das schlichte Notebook mit den unempfindlichen Oberflächen hat einige bemerkenswerte Vorteile.
Auf Seiten der Leistung werden Unterhaltungsfreunde und Spieler mit Intel Core i5 460M (2 x 2.53 GHz) und ATI HD 5650 (450 MHz) gut bedient. Zocker werden eine Träne wegen der Heruntertaktung der GPU abdrücken. Aber das muss nicht sein, denn für aktuelle Games mit hohen Anforderungen in Full-HD hätte auch die Performance einer 550-MHz-HD-5650 bei weitem nicht gereicht.
Jede Menge Anschlüsse (eSATA, ExpressCard34, HDMI, zwei Kartenleser) und eine gute, übersichtliche Tastatur erleichtern das Handling der Filmsammlung und das Tippen der Abschlussarbeit. Passend für Filme wurde ein Blu-ray Player (kein Brenner) integriert. Aber kein Licht ohne Schatten: Die Position der Anschlüsse provoziert ein Kabel-Chaos auf dem Schreibtisch und das Non-Multi-Touch Pad steuert sich ungenau.
Ein echter Pluspunkt in der Notebook-Welt ist das Full-HD Panel mit 1920x1080 Pixeln. Es glänzt nicht nur durch den Glare-Type, sondern auch durch seinen guten Kontrast (551:1), durch die fast vollständige Abdeckung des sRGB-Farbraumes und durch stabile horizontale Blickwinkel. Profi-Workstation-Qualitäten sind damit noch nicht erreicht, aber 90 % der Consumer-Laptops könnten sich mit ihren 08/15-Panels davon eine Scheibe abschneiden.
Ergonomische Aspekte runden den guten Gesamteindruck des 15.5-Zollers ab. Im Leerlauf und im Office-Betrieb macht sich der Lüfter kaum bemerkbar und die Temperaturen klettern auf gerade mal 30 Grad. Aber auch während eines Computerspiels hält sich der etwas unbeständige Lüfter vornehm zurück. Die hohe Last-Lautstärke ist relativ, sie wurde nur im Stresstest-Szenario erreicht (CPU & GPU 100%).
Letztlich kann auch der Preis überzeugen: Bereits ab 979 Euro ist das getestete Sony EB3Z zu haben. Für ein potentes Multimediagerät mit Full-HD Screen und Blu-Ray ein attraktives Angebot, wie wir meinen.
» Das Sony VAIO EB3Z1E/BQ ist derzeit ab 879,- bei Notebook.de erhältlich