Der Messenger-Dienst WhatsApp zeigt ab sofort an, ob eine erhaltene Nachricht vom Sender eingetippt oder lediglich weitergeleitet wurde. Die Einführung des kleinen Features hat dabei einen ernsten, durchaus politischen Hintergrund.
Aktuell gibt es Indien eine große, angeheizte Debatte, nachdem in mehreren Fällen Menschen Opfer von Lynchjustiz wurden. Dabei wurden Menschenmengen einer Information des indischen Ministeriums für Technologie zufolge konkret mit falschen oder provozierenden WhatsApp-Nachrichten angestachelt.
Nun hat der Messaging-Dienst in einem ersten Schritt reagiert und markiert weitergeleitete Nachrichten. Die Markierung ist zwar vergleichsweise dezent, aufgrund der Positionierung oberhalb des eigentlichen Nachrichtentextes jedoch kaum zu übersehen.
In der entsprechenden Ankündigung weist WhatsApp darauf hin, dass sich Nutzer gut überlegen sollen, welche Inhalte sie teilen wollen und welche nicht. Zudem ließen sich entsprechende Nachrichten melden. Ob sich durch die Maßnahmen Lynchmobs verhindern lassen, ist allerdings unklar. Regulatorische Maßnahmen drohen WhatsApp der Erklärung des Technologie-Ministeriums zufolge zumindest nicht.
Silvio Werner - Senior Tech Writer - 9693 Artikel auf Notebookcheck veröffentlicht seit 2017
Ich bin seit über zehn Jahren journalistisch aktiv, den Großteil davon im Bereich Technologie. Dabei war ich unter anderem für Tom's Hardware und ComputerBase tätig und bin es seit 2017 auch für Notebookcheck. Mein aktueller Fokus liegt insbesondere auf Mini-PCs und auf Einplatinenrechnern wie dem Raspberry Pi – also kompakten Systemen mit vielen Möglichkeiten. Dazu kommt ein Faible für alle Arten von Wearables und insbesondere für Smartwatches. Hauptberuflich bin ich als Laboringenieur unterwegs, weshalb mir weder naturwissenschaftliche Zusammenhänge noch die Interpretation komplexer Messungen fern liegen.