Huawei Mate 20 & Mate 20 Pro-Launch: Unterschiede und Hands-On mit der iPhone Xs-Konkurrenz
Nach all den Leaks rund um Mate 20, Mate 20 Pro und jüngst noch der Riesen-Variante Mate 20 X sind nun endlich die offiziellen Fakten da, unsere US-Redakteure hatten bereits die Gelegenheit, das reguläre Mate 20 und das diesjährige Pro-Modell einem kurzen Hands-On-Check zu unterziehen und mit dem Vorgänger Mate 10 Pro zu vergleichen. In Folge einige der vorab von Huawei verratenen Spezifikationen, die wir je nach Faktenlage nach dem Launchevent in London ergänzen werden, spannend wird etwa auch die Phablet-Version Mate 20 X, die noch nicht Teil unserer Bilderstrecke ist. Zudem gibt es natürlich auch wieder eine spezielle Luxus-Variante für Fans des Porsche Designs.
Die vielfältigen Unterschiede zwischen Mate 20 und Mate 20 Pro
Erstmal ein paar Worte zu den Unterschieden zwischen Mate 20 und Mate 20 Pro: Das reguläre Mate 20 basiert auf einem sehr hellen 820 nits 6,53 Zoll großen LCD-Display mit 2.244 x 1.080 Pixeln Auflösung und 18,7:9-Format, das Mate 20 Pro setzt dagegen auf ein seitlich abgerundetes OLED-Panel mit deutlich höherer 3.120 x 1.440 Pixel Auflösung und HDR-Unterstützung sowie 19:9-Format. Im Vergleich zum Vorgänger Mate 10 Pro (oben) sieht man deutlich, wie stark Huawei das Kinn an der Unterseite reduziert hat, aufgrund der breiteren Notch des Pro-Modells, sieht das reguläre Mate 10 wohl für viele Notch-Hasser deutlich attraktiver aus, man verzichtet mit der kleinen "Waterdrop-Notch" des Mate 20 aber auf eine echte Face ID-Alternative zu Apples iPhone Xs und iPhone Xs Max für sicherere Gesichtserkennung mit 3D-Sensoren.
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Fingerabdrucksensor im Mate 20 Pro direkt unter dem Display
Ebenfalls nur im Pro-Modell zu finden ist der direkt unter das OLED-Display integrierte Fingerabdrucksensor, den Huawei im Vergleich zum Luxushandy Mate RS aus dem Frühjahr um 20 Prozent beschleunigen konnte, auch die Gesichtserkennung soll um 30 Prozent schneller sein als noch beim Huawei P20 Pro. Das nun nach IP68 staub- und wasserresistente Glas-Chassis des Mate 20 Pro wurde im Gegensatz zu dem des Mate 20 leicht aufgerauht um die Griffigkeit zu erhöhen und weniger Fingerabdrücke und Kratzer anzuziehen, dafür hat es wie im Vorjahr keinen 3,5 mm Kopfhöreranschluss - das Mate 20 bewahrt diesen noch ein weiteres Jahr lang.
Nur Pro-Modell mit 40 Watt von 0 auf 70 Prozent in 30 Minuten
Weitere Unterschiede zwischen Mate 20 und Mate 20 Pro finden sich bei den integrierten Akkus und der Fast-Charging-Geschwindigkeit. Das Mate 20 bewahrt seinen 4.000 mAh Akku aus dem Vorjahr, das Mate 20 Pro packt aber noch 200 mAh drauf, was aufgrund der höheren Displayauflösung und der zusätzlichen 3D-Sensoren aber kaum zu längeren Laufzeiten führen dürfte. Beide Mate-Versionen bieten Fast-Charging, das Mate 20 Pro legt mit der 40 Watt Super Charge-Variante aber eins drauf, von 0 auf 70 Prozent in 30 Minuten ist mehr als respektabel. Wer lieber langsamer aber kabellos lädt, wird sich über Qi-Charging freuen, hier sogar als "Reverse-Wireless-Charging" implementiert, sprich kabellos aufladbarer Kleinkram wie die neuen Huawei Freebuds 2 können direkt an der Rückseite des Mate 20 Pro aufgeladen werden, das Mate 20 unterstützt aber leider kein Wireless Charging.
Huawei Mate 20 gegen Mate 20 Pro in Bildern
Kommen wir nun zu den letzten Unterschieden zwischen Mate 20 und Mate 20 Pro und hier insbesondere zur rückwärtigen Kamera, die - wie kann es anders sein, eine Dreifach-Kamera beherbergt. Das neue quadratische Design mit einem LED-Dual-Tone-Blitz und drei Kamera-Augen zieht sich durch die Bank durch alle Mate 20-Varianten und wurde gegenüber der Triple-Cam im P20 Pro deutlich verändert. 2018 stirbt auch eine langjährige Huawei-Tradition, der Monochrom-Sensor, der seit dem Huawei P9 für bessere Bilder sorgen soll.
Triple-Cam deckt im Pro-Modell 5-fachen hybriden Zoom ab
Auch die Triple-Cam im Mate 20 Pro wurde wieder in Zusammenarbeit mit Leica entwickelt und basiert nun auf drei RGB-Sensoren, die vom 16 mm Ultra-Weitwinkel mit 20 Megapixel-Sensor und F/2.2 Blende über die 27 mm Standard-Optik mit dem 40 Megapixel-Sensor des P20 Pro und F/1.8 Blende bis zur OIS-stabilisierten 80 mm Telefoto-Optik mit F/2.4 Blende einen sehr weiten optischen Bereich abdeckt und 5-fachen hybriden Zoom ermöglicht. Die Triple-Cam des regulären Mate 20 holt Objekte deutlich weniger nahe ran und deckt nur einen Brennweitenbereich von 17 bis 52 mm ab. Hier gibt es eine 16 Megapixel Ultraweitwinkel-Cam mit F/2.2 Blende, eine 12 Megapixel 27 mm Kamera mit F/1.8 Blende und eine 8 Megapixel-Telefoto-Cam mit 52 mm Brennweite und F/2.4 Blende. Wie beim P20 Pro ist die Kamera KI-unterstützt und verbessert je nach erkannter Szenerie auf Wunsch automatisch die entsprechenden Bildparameter.
Die Selfie-Cam im Mate 20 Pro erlaubt dank seiner 3D-Sensoren auch 3D-Scanning von Objekten, was für AR-Anwendungen genutzt werden kann. Hier ein kleiner Vorgeschmack auf die Bildqualität: Links das Mate 10 Pro, rechts das Mate 20 Pro: Detailreichtum und Farbintensität wurden verbessert.
Gemeinsamkeiten aller Mate 20-Varianten: Der Kirin 980
Kommen wir zuletzt zu den Gemeinsamkeiten die alle Mate 20-Varianten verbinden. Hier ist insbesondere der neue 7 nm-Kirin 980-SoC zu nennen, der von Huawei ja bereits zur IFA offiziell vorgestellt wurde. Mit diesem System-on-a-Chip hat Huawei im Android-Bereich die Vorreiterrolle übernommen, denn von Qualcomm-bestückten Android-OEMs der Konkurrenz wird es eine ähnliche Performance erst 2019 geben. Dies macht das Mate 20 Pro, abgesehen von seiner Face ID-ähnlichen Gesichtserkennungstechnologie auch zum direkten Konkurrenten für iPhone Xs und iPhone Xs Max, denn die Apple iPhones sind aktuell die einzigen anderen Smartphones mit 7 nm-Chip an Bord.
Der Triple-Cluster-Zugang mit zwei High-Performance Cortex A-76-Kernen bis zu 2,6 Ghz, zwei Mainstream-Cortex-A76-Cores mit 1,92 Ghz und vier Energiespar-Chips des Typs Cortex-A55 mit 1,8 Ghz Taktrate sorgen für deutlich verringerten Energieverbrauch und stark gestiegende Performance, von der man sich in Vorab-Benchmarks bereits ein Bild machen konnte. Dazu trägt auch die doppelt vorhandene NPU für beschleunigte KI-Algorithmen sowie die Mali G76 MP10-GPU bei. An Bord befindet sich nun auch eine Bluetooth 5.0-kompatible Funkeinheit und ein Cat.21-LTE-Modem mit bis zu 1,4 Gbps Downloadgeschwindigkeit sowie Dual-SIM-Dual-Standby-Funktion. Einziger Nachteil des Kirin 980 gegenüber Apples und Qualcomms aktuellen Chips: Er unterstützt weiterhin kein 4K-Recording bei 60 fps, bei 30 fps ist Schluss.
Mate 20 Pro gegen das alte Mate 10 Pro
Weitere Details und Live-Test des Mate 20 Pro
Last but not least noch einige Details der neuen Mate 20-Familie: Im Gegensatz zum Mate 10 Pro erlaubt Huawei wieder die Erweiterung des Speichers, allerdings über proprietäre Nano-Memory-Karten. Wie das Mi 8 von Xiaomi unterstützt nun auch die Mate 20-Serie Dual-GPS, was insbesondere in Städten besseres Tracking ermöglichen soll. Alle Mates, bis auf das Mate 20 Lite basieren bereits auf Android 9 Pie und starten mit EMUI 9, welches optional Gestensteuerung ermöglicht. Der PC-Modus a'la DeX funktioniert nun auch kabellos via Miracast oder über einen optional von Huawei verkauften Dongle. Wer sich explizit für das Mate 20 Pro interessiert - unser Livestest hat bereits begonnen und wird in den nächsten Tagen Schritt um Schritt erweitert, in Bälde werden wir auch die weiteren Mate 20-Varianten testen, das bereits zur IFA veröffentlichte Mate 20 Lite findet sich hier im Test. Unten noch ein paar Bilder vom Mate 20-Launchevent.
Preise, Verfügbarkeit und Mate 20-Varianten in Deutschland und Österreich
Langsam trudeln die ersten Infos zur Verfügbarkeit der Mate 20-Varianten ein. Ganz besonders erfreulich: Das reguläre Mate 20 gibt es dieses Jahr auch im deutschsprachigen Raum, die deutsche Produktseite ist schon online. Der Preis soll für die Version mit 4 GB RAM und 128 GB Speicher 799 betragen, die 6 GB / 128 GB-Version kostet 849 Euro. Das Mate 20 Pro dagegen startet, wie befürchtet deutlich teurer und wird in Europa 1.049 Euro kosten, erstmals also auch bei Huawei extrem hohe Preise. Dafür bekommt man übrigens die Version mit 6 GB RAM und 128 GB Speicher. Mate 20 und Mate 20 Pro sind ab heute bestellbar. Es gibt zudem wie erwartet eine Porsche Edition (Mate 20 RS) und ein Mate 20 X als Gamer- beziehungsweise Phablet-Variante - mehr dazu hier.
Source(s)
Huawei, Eigene