Die Mercedes Concept AMG GT XX hat Anfang August auf der Teststrecke in Nardò für Aufsehen gesorgt. Zwei Prototypen legten innerhalb von weniger als acht Tagen 40.075 Kilometer zurück und stellten dabei 25 Rekorde auf. Mercedes-Benz veröffentlicht jetzt neue technische Informationen, die bislang nicht bekannt waren, darunter Details zu Antrieb, Kühlung, Ladeleistung und Batteriemanagement.
Antrieb und Batterie
Die Fahrzeuge sind mit drei Axialflussmotoren der Mercedes-Tochter Yasa ausgestattet. Besonders hervorzuheben ist die direkt gekühlte Batterie, die konstant hohe Leistung ermöglicht und schnelles Aufladen unmittelbar nach Hochgeschwindigkeitsfahrten erlaubt. Mercedes plant, diese Technologie ab 2026 in der Hochleistungsarchitektur AMG.EA serienmäßig einzusetzen.
Kühlung und Ladekonzept
Ein bisher nicht detailliert beschriebenes System, der „Central Coolant Hub“ (CCH), steuert die Kühlung aller Komponenten mit unterschiedlichen Temperaturanforderungen. In Zusammenarbeit mit Alpitronic wurde eine Prototyp-Ladesäule eingesetzt, die über ein modifiziertes CCS-Kabel Ströme von bis zu 1.000 Ampere überträgt. Die Fahrzeuge konnten dadurch mit durchschnittlich 850 kW geladen werden – deutlich mehr als an bisherigen kommerziellen Ladepunkten.
Aerodynamik und Effizienz
AMG gibt neue Einblicke in die Aerodynamikmaßnahmen, die den cW-Wert auf 0,19 senken. Jede Verbesserung um 0,001 entspricht einer Gewichtsreduktion von rund 90 Kilogramm, was Reichweite und Effizienz deutlich erhöht. Bei 300 km/h werden rund 83 % der Antriebsenergie benötigt, um den Luftwiderstand zu überwinden, wodurch die aerodynamischen Maßnahmen entscheidend für die Rekordfahrt waren.
Betriebsstrategie und Batteriemanagement
Simulationen halfen, die optimale Geschwindigkeit von 300 km/h zu ermitteln. Externe Faktoren wie Temperatur, Wind und Reifenverschleiß wurden in Echtzeit analysiert, um die Fahrstrategie dynamisch anzupassen. Modifizierte Zellen mit Referenzelektroden lieferten neue Daten zur Optimierung des Batteriemanagements, die auch für andere Fahrzeuge mit identischen Zellen von Bedeutung sind.
Erkenntnisse für Serienproduktion
Die gewonnenen Erkenntnisse sollen in zukünftige Serienprodukte von Mercedes und in das globale Schnellladenetz einfließen. Alpitronic bestätigt, dass sehr hohe Ladeleistungen technisch machbar sind und Ladezeiten dem klassischen Tankerlebnis näherkommen, was die Akzeptanz der Elektromobilität steigert.
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