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Sehr schade, Vivo: Globale Vivo X60 und X60 Pro Kamera-Phones unterscheiden sich leider stark von ihren gleichnamigen Brüdern in China

Vivo macht es einem nicht gerade leicht: Die globale Vivo X60-Serie unterscheidet sich durchaus stark von den in China erhältlichen Vivo X60-Phones mit gleichem Namen.
Vivo macht es einem nicht gerade leicht: Die globale Vivo X60-Serie unterscheidet sich durchaus stark von den in China erhältlichen Vivo X60-Phones mit gleichem Namen.
(Update: Launch in Indien, Vivo X60 Pro+ kommt doch global) Vivo macht es Journalisten und Interessenten mal wieder etwas schwerer als nötig. Auf den ersten Blick ähneln die globalen Vivo X60 und Vivo X60 Pro-Phones den chinesischen Brüdern, doch dann fehlt da plötzlich eine Zoom-Kamera im Pro-Modell und die Gimbal-Stabilisierung beschränkt sich auf das Pro-Modell. Auch die Exynos 1080 vs. Snapdragon 870-Problematik gehört angesprochen. Ob die zuvor bereits gemunkelte Pixel Shift-Funktion als Ausgleich für die abgespeckte Hardware reicht?
Kommentar-Artikel geben ausschließlich die individuelle Meinung des/der angeführten Autors/Autorin wieder.

Da gibt es die Bezeichnung Vivo X60 Pro, doch je nachdem wo man es kauft, bekommt man entweder eine Quad-Cam oder eine Triple-Cam. Dieses Spielchen hat Vivo natürlich nicht erfunden, auch Oppo ist in der Vergangenheit bereits damit aufgefallen, chinesische Smartphone-Modelle international unter dem gleichen Namen aber mit teils ganz anderen Interna auszustatten, was nicht nur für uns, die wir darüber schreiben, mühsam ist, sondern auch für Interessenten, die jeweils ganz besonders drauf achten müssen, welches Feature sie nun tatsächlich bekommen.

Wer sich etwa auf Tradingshenzhen ein Vivo X60 Pro kauft, erhält dort ein Smartphone mit Quad-Cam, denn das chinesische Vivo X60 Pro bietet neben einer 48 Megapixel-Hauptkamera mit 13 Megapixel Ultraweitwinkel sowie 13 Megapixel Porträt-Optik mit 2x Zoom auch noch eine 8 Megapixel Periskop-Optik mit 5-fachem optischen Zoom. Letzterer fehlt dem globalen Vivo X60 Pro komplett, womit das globale Vivo X60 Pro nur mehr ein Schatten seiner selbst ist und sehr wenige Unterschiede zum regulären Vivo X60 aufweist, auf die wir unten noch im Detail eingehen werden.

Vivo bietet mit Pixel Shift erstmals eine von manchen DSLRs bekannte Technologie im Smartphone an, aber offenbar nur im Vivo X60 Pro.
Vivo bietet mit Pixel Shift erstmals eine von manchen DSLRs bekannte Technologie im Smartphone an, aber offenbar nur im Vivo X60 Pro.

Globales Vivo X60 Pro

Laut seit heute zugänglicher internationaler Produktseite von Vivo bietet das globale Vivo X60 Pro ein seitlich gebogenes 6,56 Zoll AMOLED-Display mit 2.376 x 1.080 Pixel Auflösung und maximal 120 Hz Refreshrate. Im Inneren steckt ein 4.200 mAh Akku, der mit 33 Watt lädt und minimal kleiner ist als der des regulären Vivo X60. Von Wireless Charging lesen wir im Datenblatt nichts. Die wie erwähnt auf eine Triple-Cam reduzierte abeer mit Zeiss-Linsen bestückte Kamera an der Rückseite basiert auf einem 48 Megapixel-Sensor mit F/1.48 Blende, das ist etwas größer als die F/1.79 Blende beim 48 Megapixel-Sensor des regulären Vivo X60 womit der - zumindest im chinesischen Modell spezifizierte - IMX598-Sensor von Sony im Pro-Modell etwas lichtstärker sein wird.

Wie am Wochenende bereits geleakt und ausführlich besprochen, unterstützt das Vivo X60 Pro (Update: Und alle anderen X60-Modelle) Pixel Shift, sprich, kann durch das Kombinieren mehrerer Einzel-Shots höher auflösende Photos mit höherer Farbtreue erstellen. Hierzu nutzt Vivo das präziser als bei regulärem OIS ansteuerbare Gimbal, was auf der Produktseite auch als "VIS 5-Achsen-Videostabilisierung" beschrieben wird. Das Vivo X60 Pro unterstützt mit 19 LTE-Bändern eines mehr als das Vivo X60, bei den 5G-Bändern herrscht Gleichstand. Wir konnten keine weiteren Unterschiede zwischen globalem Vivo X60 Pro und Vivo X60 finden.

Gemeinsamkeiten und die Exynos 1080 vs. Snapdragon 870-Problematik

Beide Vivo-Phones basieren in ihrer internationalen Version nicht auf dem Exynos 1080-SoC von Samsung sondern auf dem Qualcomm Snapdragon 870. Was nach Vorteil klingt ist vielleicht aber ein Nachteil, denn der Exynos 1080 ist ein moderner 5 nm-Chip mit aktuellen Cortex-A78-Kernen während es sich beim Snapdragon 870 ja eigentlich um einen Snapdragon 865 aus dem Vorjahr mit zugegeben etwas höheren Taktfrequenzen handelt aber weniger aktueller Cortex-Architektur und vor allem mit 7 nm Fertigung weniger energiesparender Bauart.

Und noch etwas: Das 5G-Modem war beim Snapdragon 865 nicht mit im Chip integriert sondern separat, das ist offenbar auch beim Snapdragon 870 noch so. Also eigentlich wenig, was hier für den Snapdragon 870 spricht. Beide Vivo-Phones kommen mit 12 GB RAM und 256 GB Speicher sowie mit FunTouch OS 11.1 auf Android 11-Basis. Die Selfie-Cam ist in beiden X60-Varianten eine 32 Megapixel-Variante mit F/2.45 Blende. Zusätzlich zur Hauptkamera setzen beide Vivo X60-Modelle auf eine 13 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera sowie eine 13 Megapixel Porträt-Optik mit 50 mm Brennweite und damit 2x-Zoom.

Globales Vivo X60, die Gimbal- und Vivo X60 Pro+ Frage

Im regulären Vivo X60, das ihr unten sehen könnt, steckt ein flaches 6,56 Zoll AMOLED-Panel, auch hier mit 2.376 x 1.080 Pixel Auflösung und maximal 120 Hz Refreshrate. In den chinesischen Vivo X60-Modellen gibt es wie beim Pro-Modell auch das von Vivo seit dem Vivo X50 im Vorjahr beworbene "Gimbal" in Version 2.0. Interessanterweise bewirbt die globale Vivo-Seite das Gimbal beziehungsweise die "Enhanced Gimbal Stabilization" exklusiv nur beim Vivo X60 Pro. Beim regulären Vivo X60 ist dagegen nur von "Enhanced OIS" beziehungsweise "Ultra-OIS-Stabilisierung" zu lesen. Derartige Feinheiten beim Marketing lassen durchaus darauf schließen, dass Vivo das vielleicht physisch vorhandene Gimbal beim Non-Pro-Modell per Software limitiert, auch Hardware-Unterschiede wären angesichts der vielen anderen Änderungen zum China-Modell nicht ausgeschlossen. (Update: Das reguläre, globale Vivo X60 hat kein Gimbal an Bord)

Bis dato noch keine Angaben zu Preisen und Verfügbarkeit

Vivo hat sich bis dato noch nicht zu den Unterschieden der Vivo X60-Varianten sowie zu globalen Preisen und der Verfügbarkeit geäußert. Alle hier erwähnten Fakten stammen allerdings von den bereits zugänglichen globalen Produktseiten. (12) Einen Vergleich mit den chinesischen Modellen erschwert Vivo, weil die chinesischen Vivo-Webseiten außerhalb Chinas ohne VPN schlicht nicht zugänglich sind. Ich wäre zudem nicht überrascht, wenn wir in Deutschland, Österreich und der Schweiz auch erst viel später mit diesen Vivo-Phones rechnen dürfen.

Persönliches Fazit

Persönlich finde ich es sehr schade, dass Vivo seine globalen X60-Modelle im Vergleich zu den China-Varianten derart abgespeckt hat und das besonders interessante Vivo X60 Pro+ mit Snapdragon 888 offenbar gar nicht erst bei uns launchen will (zumindest findet sich bis dato kein Hinweis darauf). Den Wechsel zum Snapdragon 870 kann man vielleicht noch nachvollziehen, wenn dadurch der Preis auf China-Niveau bleiben kann, was aktuell noch unklar ist. Der Verzicht auf die vierte 5x Zoom-Kamera beim Pro-Modell ist dagegen einfach eine verpatzte Chance, endlich mal ein konkurrenzfähiges und durch die Bank empfehlenswertes Kamera-Flaggschiff mit innovativen Features wie Pixel Shift am Markt zu etablieren. So wird das nix mit der internationalen Markteroberung, Vivo!

Update 25. März 2021 Launch in Indien und Fehlerbehebung

Mit dem heutigen Tag startete Vivo die X60-Serie offiziell in Indien und brachte dort auch das X60 Pro+ auf den Markt, mehr dazu in dieser News. Da findet sich auch eine Auflistung der wichtigsten Features der drei X560-Modelle aus der hervorgeht, dass doch alle drei Vivo-Phones Pixel Shift unterstützen. 

Quelle(n)

Vivo Global (1, 2)

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Kommentar von Alexander Fagot
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Autor: Alexander Fagot, 22.03.2021 (Update: 15.08.2024)