Test HP ProBook 650 G4 (i5-8250U, FHD IPS) Laptop
Business-Notebooks sind in der Regel preislich nicht günstig. Im Vergleich mit Laptops für Konsumenten zahlt man vor allem für die stabileren, robusteren Gehäuse und Sicherheits-Features drauf. Doch selbstverständlich findet auch im Laptop-Markt für Geschäftskunden eine Differenzierung über den Preis statt. Schließlich geht es für Firmen, die mehrere tausend Laptops für ihre Mitarbeiter kaufen, um richtig viel Geld - jeder einzelne Euro zählt. Und nicht jeder Mitarbeiter braucht ein auf Robustheit optimiertes Notebook: Manche Laptops werden fast nur stationär betrieben und selten transportiert.
Genau für solche Anwendungsfälle gibt es Notebooks wie das HP ProBook 650 G4, unser heutiges Testgerät: Ein günstigeres Business-Laptop, das aber dennoch viele Features mitbringt, die im Firmenumfeld gefragt sind. Es geht um einen heiß umkämpften Kundenstamm, entsprechend namhaft ist die Konkurrenz mit Notebooks wie einem Dell Latitude 5590, dem Lenovo ThinkPad L570 oder dem Lenovo ThinkPad E580. Es gibt auch eine hauseigene Konkurrenz in Form des HP ProBook 450 G5, das nochmals eine Stufe günstiger ist.
Für den ganz schmalen Geldbeutel ist das ProBook 650 G4 nämlich doch auch nichts: Unser Testgerät mit dem Intel Core i5-8250U, 8 GB RAM und einer 256-GB-SSD hat eine Preisempfehlung von rund 1.050 Euro, wobei der Preis aktuell teilweise rund 200 Euro niedriger liegt.
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Details
Gehäuse & Ausstattung
Im Vergleich zum Vorgänger (ProBook 650 G3) hat HP das Design komplett überarbeitet. Das neue ProBook folgt dem Redesign der EliteBook-800-Serie mit einem weniger abgerundeten Gehäuse, auch dominiert die Farbe Silber das Design noch stärker als zuvor. Im Detail zeigen sich zu den EliteBooks aber einige Unterschiede, zum Beispiel gibt es weiterhin zwei kleine Scharniere statt einem großen Scharnier (der maximale Öffnungswinkel beträgt weiterhin etwa 135 °). Die Ähnlichkeiten zu den teuren EliteBooks enden beim Aussehen, denn das ProBook 650 G4 ist komplett aus Kunststoff gefertigt. Das ist der Stabilität nicht unbedingt zuträglich, genau wie das DVD-Laufwerk, auch wenn das ProBook von der Dicke her deutlich oberhalb der EliteBooks rangiert. Die Basiseinheit kann beispielsweise relativ einfach verzogen werden. Die Handballenauflage ist dagegen großteils stabil, genau wie die Tastatur, die nur in der linken, unteren Ecke leicht nachgibt. Das Displaycover aus Kunststoff ist ebenfalls eher schwach und gibt Druck fast direkt an das Display weiter. Haptisch fühlt sich das Gehäuse auch sehr billig an. Trotz Budget-Status: Für ein Laptop dieser Preisklasse erwarten wir beim Gehäuse etwas mehr Qualität. Das ProBook 450 G5 ist teilweise hochwertiger als sein teureres Schwestermodell.
Zur Wartung muss man die Serviceklappe entfernen, die fast die gesamte Unterseite abdeckt. Hat man die zahlreichen Schrauben und Clips gelockert und die Abdeckung abgenommen, erhält man Zugriff auf den Arbeitsspeicher, die 2280-M.2-SSD, einen freien 2,5-Zoll-Steckplatz, den internen Akku, die WLAN-Karte und das optische Laufwerk. Ein kleiner Kritikpunkt: Der Lüfter ist zwar sicht-, aber nicht entfernbar, da mehrere Gehäusestreben im Weg sind.
Ein optisches Laufwerk findet man heutzutage nur noch selten. Während die meisten Nutzer wohl auch keine Anwendung mehr dafür haben dürften, gibt es vermutlich eine kleine Käufergruppe, die HP mit dem ProBook 650 G4 glücklich machen kann. Das trifft auch auf die serielle RS-232-Schnittstelle zu, die sich auf der rechten Seite des Laptops befindet. Während das ProBook in dieser Hinsicht durchaus besonders und auch sonst gut ausgestattet ist, verdient die Abwesenheit eines SD-Kartenslots in voller Größe bei einem so voluminösen Notebook durchaus Kritik. Stattdessen spendiert HP dem ProBook nur einen MicroSD-Kartenslot. Zudem sind die Anschlüsse rechts teilweise sehr eng zusammengequetscht, was zu einem Abzug in der Wertung für die Anschlusspositionierung führt.
Anschlussausstattung
SD Card Reader | |
average JPG Copy Test (av. of 3 runs) | |
Dell Latitude 5590 (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Lenovo ThinkPad E580-20KSCTO1WW (Toshiba Exceria Pro M501) | |
Lenovo Thinkpad L570 20J9S01600 (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
HP Probook 650 G3 Z2W44ET (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
HP ProBook 650 G4 3UP57EA (Toshiba Exceria Pro M501 microSDXC 64GB) | |
Durchschnitt der Klasse Office (22.7 - 198.5, n=35, der letzten 2 Jahre) | |
maximum AS SSD Seq Read Test (1GB) | |
Dell Latitude 5590 (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
HP Probook 650 G3 Z2W44ET (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Lenovo ThinkPad E580-20KSCTO1WW (Toshiba Exceria Pro M501) | |
HP ProBook 650 G4 3UP57EA (Toshiba Exceria Pro M501 microSDXC 64GB) | |
Durchschnitt der Klasse Office (25 - 249, n=32, der letzten 2 Jahre) |
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Lenovo Thinkpad L570 20J9S01600 | |
HP Probook 650 G3 Z2W44ET (jseb) | |
HP ProBook 650 G4 3UP57EA | |
Lenovo ThinkPad E580-20KSCTO1WW | |
Dell Latitude 5590 | |
iperf3 receive AX12 | |
HP Probook 650 G3 Z2W44ET (jseb) | |
HP ProBook 650 G4 3UP57EA | |
Lenovo Thinkpad L570 20J9S01600 | |
Dell Latitude 5590 | |
Lenovo ThinkPad E580-20KSCTO1WW |
Eingabegeräte
Die Tastatur des ProBook 650 G4 entspricht zum Großteil den Klaviaturen, die HP auch in den 15,6 Zoll großen EliteBooks wie dem EliteBook 850 G5 einsetzt. Die Chiclet-Tastatur mit sechs Tastenreihen bringt dementsprechend einen dedizierten Nummernblock mit. Allerdings handelt es sich trotz dem Freiraum rechts und links der Tastatur nicht um eine Tastatur in voller Größe, einige Tasten sind minimal kleiner als bei einem Desktop-Keyboard – in der Nutzung fällt es meistens nicht auf, erwähnenswert ist es aber auf jeden Fall. Einen gewichtigen Unterschied zu den EliteBooks gibt es allerdings auch: Die Tastatur verfügt nicht über eine Hintergrundbeleuchtung – sehr unverständlich für ein Notebook, das über 1.000 Euro kostet. Immerhin ist das Tippgefühl der leicht angerauten Tasten gut und vieltippertauglich.
Beim Touchpad geht HP den Weg in die Moderne, denn das ProBook 650 G4 hat, anders als seine Vorgänger, ein Touchpad mit integrierten Tasten, ein sogenanntes Clickpad also. Das hier verbaute Modell verfügt über eine Kunststoff-Oberfläche, die 11,5 cm breit und 6,3 cm lang ist. Die Gleiteigenschaften der Oberfläche sind gut, sie ist glatt genug, um ein Hängenbleiben der Finger zu verhindern. Weniger gut ist dagegen die Klickmechanik, die hier ein wenig klapprig ist – die Lösung mit dedizierten Tasten war in der Hinsicht hochwertiger. Einen Pointstick bietet HP anders als beim Vorgängermodell auch optional nicht an – schade, denn das sollte bei Business-Geräten eigentlich schon im Program sein.
Display
Zwar gibt es laut Datenblatt mehrere Display-Optionen wie einen HD-TN-Bildschirm (1.366 x 768) oder einen Full-HD-IPS-Bildschirm (1.920 x 1.080) mit Touch, tatsächlich verfügbar in Deutschland ist aber nur eine Modellvariante: ein mattes Full-HD-IPS-Display ohne Touch, das auch in unserem Testgerät verbaut ist.
Die Bildschirmhelligkeit dieses LDC-Panels, das in unserem spezifischen Testmodell vom Hersteller Innolux stammt, sollte laut HP bei 220 cd/m² liegen. Diese Angabe können wir nicht bestätigen, allerdings nicht, weil das Display dunkler ist, sondern weil es durchschnittlich mit 269 cd/m² eindeutig heller ist. Damit ist das Display zwar dunkler als das Full-HD-TN-Display im Vorgängermodell, aber heller als beispielsweise das Display im Dell Latitude 5590.
Die Helligkeitswerte sind allerdings auch quasi der einzige echte Pluspunkt dieses Displays. Ansonsten sind die Messwerte sehr durchschnittlich. Während die Kontrastwerte mit 782:1 zum Beispiel ganz OK sind, ist die Farbraumabdeckung mit lediglich 63 % des sRGB-Farbraums sehr schlecht – typisch für ein günstigeres Business-Notebook.
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Ausleuchtung: 80 %
Helligkeit Akku: 305 cd/m²
Kontrast: 782:1 (Schwarzwert: 0.39 cd/m²)
ΔE Color 3.26 | 0.5-29.43 Ø4.93
ΔE Greyscale 1.98 | 0.5-98 Ø5.2
63% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
40% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
43.28% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
63% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
41.89% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.38
HP ProBook 650 G4 3UP57EA CMN15D3, , 1920x1080, 15.6" | Dell Latitude 5590 NV15N42, , 1920x1080, 15.6" | Lenovo Thinkpad L570 20J9S01600 Lenovo LP156WF6-SPK4, , 1920x1080, 15.6" | Lenovo ThinkPad E580-20KSCTO1WW BOE NV156FHM-N49, , 1920x1080, 15.6" | HP Probook 650 G3 Z2W44ET AU Optronics, , 1920x1080, 15.6" | |
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Display | -2% | -10% | -6% | 31% | |
Display P3 Coverage | 41.89 | 41.56 -1% | 37.68 -10% | 39.83 -5% | 55.2 32% |
sRGB Coverage | 63 | 61.3 -3% | 56.4 -10% | 58.5 -7% | 81.1 29% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 43.28 | 42.93 -1% | 38.97 -10% | 41.15 -5% | 57 32% |
Response Times | -46% | 8% | 663% | -39% | |
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 31 ? | 53.2 ? -72% | 43 ? -39% | 48.4 ? -56% | 38 ? -23% |
Response Time Black / White * | 24 ? | 39.6 ? -65% | 11 ? 54% | 37.6 ? -57% | 27 ? -13% |
PWM Frequency | 1000 ? | 1000 ? 0% | 22030 ? 2103% | 200 ? -80% | |
Bildschirm | -41% | -25% | -29% | -94% | |
Helligkeit Bildmitte | 305 | 243 -20% | 276 -10% | 292 -4% | 351 15% |
Brightness | 270 | 234 -13% | 252 -7% | 272 1% | 345 28% |
Brightness Distribution | 80 | 83 4% | 85 6% | 84 5% | 95 19% |
Schwarzwert * | 0.39 | 0.19 51% | 0.45 -15% | 0.3 23% | 0.65 -67% |
Kontrast | 782 | 1279 64% | 613 -22% | 973 24% | 540 -31% |
Delta E Colorchecker * | 3.26 | 6.6 -102% | 5.01 -54% | 5.8 -78% | 11.02 -238% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 6.84 | 22.3 -226% | 9.71 -42% | 22.4 -227% | 17.68 -158% |
Delta E Graustufen * | 1.98 | 5.2 -163% | 3.69 -86% | 2.3 -16% | 13.14 -564% |
Gamma | 2.38 92% | 2.24 98% | 2.39 92% | 2.12 104% | 2.7 81% |
CCT | 6540 99% | 6990 93% | 7023 93% | 6223 104% | 16626 39% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 40 | 39.2 -2% | 36 -10% | 37.6 -6% | 52 30% |
Color Space (Percent of sRGB) | 63 | 60.8 -3% | 56.3 -11% | 58 -8% | 81 29% |
Colorchecker dE 2000 calibrated * | 5 | ||||
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -30% /
-35% | -9% /
-18% | 209% /
105% | -34% /
-60% |
* ... kleinere Werte sind besser
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
24 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 14 ms steigend | |
↘ 10 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 50 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
31 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 14 ms steigend | |
↘ 17 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 37 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (33 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 1000 Hz | ≤ 90 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 1000 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 90 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 1000 Hz ist sehr hoch und sollte daher auch bei empfindlichen Personen zu keinen Problemen führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 17146 (Minimum 5, Maximum 3846000) Hz. |
Für den Outdoor-Einsatz ist das ProBook 650 G4 durchaus geeignet, schließlich ist die Displayoberfläche matt, und die Displayhelligkeit beträgt mehr als 200 cd/m². Die grundsätzliche Eignung zur Outdoor-Nutzung heißt aber nicht, dass man das Gerät uneingeschränkt im Außenbereich nutzen kann. Im Gegenteil: Nur im Schatten lässt sich der Displayinhalt gut erkennen.
Zumindest muss man sich nicht mehr mit einer schlechten Blickwinkelstabilität auseinandersetzen, denn HP hat das TN-Display des Vorgängermodells gegen ein IPS-Panel getauscht. Dieses Panel ist zwar nicht perfekt, aber deutlich besser als das Display des ProBook 650 G3 ist es in dieser Hinsicht auf jeden Fall.
Leistung
Im Moment sind in Deutschland vier Modelle bei verschiedenen Händlern gelistet. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Modellvarianten liegen vor allem beim Prozessor, dem Arbeitsspeicher und dem Massenspeicher, wobei es jeweils zwei Ausstattungsvarianten gibt: Was den Prozessor angeht, kann man sich zum Beispiel zwischen dem Intel Core i5-8250U und dem Intel Core i7-8550U entscheiden, beim Massenspeicher gibt es die Option eines 256- oder 512-GB-SSD-Speichers, und beim RAM hat man die Wahl zwischen 8 oder 16 GB. Maximal sind 32 GB DDR4-2400-RAM möglich, da zwei SO-DIMM-Steckplätze vorhanden sind. Ein Steckplatz ist ab Werk frei.
Prozessor
Der Intel Core i5-8250U ist ein Ultra-Low-Voltage-Prozessor (ULV-CPU) der achten Intel-Core-i-Generation – ULV deshalb, weil die TDP bei 15 Watt liegt. Die vier Prozessorkerne dieser Quad-Core-CPU der Kaby-Lake-Refresh-Generation arbeiten maximal mit 3,4 GHz, der Grundtakt liegt bei 1,6 GHz. Vergleiche mit anderen Prozessoren sind mit unserer CPU-Vergleichstabelle möglich.
Im ProBook kann der Prozessor tatsächlich mit 3,4 GHz arbeiten, da HP der CPU einen Verbrauch von maximal 44 Watt zugesteht – allerdings nur für knapp 30 Sekunden, danach tritt das eigentliche TDP-Limit in Kraft, das der Hersteller bei 18 Watt festgelegt hat. Die CPU taktet so noch mit 2,6 GHz, was das Ergebnis unsere Cinebench Schleife auch gut abbildet. Wie so oft steht die maximale Boost-Leistung nur am Anfang der ersten Test-Iteration zur Verfügung.
Dank dem freigeschalteten Turbo-Boost schneidet das ProBook im Cinebench-Multicore-Test überdurchschnittlich ab. Auch unter Last erzielt das ProBook immer noch ein gutes Ergebnis, das Vorgängermodell HP ProBook 650 G3 war mit seinem Dual-Core-Prozessor wesentlich langsamer.
Im Akkubetrieb ist die CPU-Leistung ab Werk gedrosselt. Diese Einstellung kann man aber im BIOS ändern, wenn man die volle Leistung auch im Akkumodus benötigt.
System Performance
In der Alltagsnutzung arbeitet das ProBook sehr flüssig. Dazu passt auch das Ergebnis im PCMark8, wo das Testgerät ein durchschnittliches, gutes Ergebnis erreichte.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3566 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4804 Punkte | |
PCMark 10 Score | 3574 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
HP verbaut im ProBook als Massenspeicher eine Toshiba XG5. Dabei handelt es sich um eine M.2-PCIe-NVMe-SSD, in diesem Fall mit einer Kapazität von 256 GB. Für eine PCIe-NVMe-SSD ist sie durchschnittlich schnell, die Samsung PM961, die wir beispielsweise im ThinkPad L570 getestet haben, ist deutlich schneller. Die anderen Vergleichsgeräte mit SATA-III-SSDs können aber auch mit der Toshiba XG5 bei der SSD-Geschwindigkeit übertrumpft werden.
HP ProBook 650 G4 3UP57EA Toshiba XG5 KXG50ZNV256G | Dell Latitude 5590 SK hynix SC311 M.2 | Lenovo Thinkpad L570 20J9S01600 Samsung PM961 NVMe MZVLW512HMJP | Lenovo ThinkPad E580-20KSCTO1WW Toshiba KBG30ZMT128G | HP Probook 650 G3 Z2W44ET Hitachi Travelstar Z7K500 HTS725050A7E630 | Durchschnittliche Toshiba XG5 KXG50ZNV256G | Durchschnitt der Klasse Office | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
CrystalDiskMark 3.0 | -16% | 89% | -33% | -93% | 5% | 95% | |
Read Seq | 2041 | 498.8 -76% | 1412 -31% | 916 -55% | 109.4 -95% | 1843 ? -10% | 2022 ? -1% |
Write Seq | 293.5 | 436.4 49% | 1110 278% | 135 -54% | 99.9 -66% | 394 ? 34% | 2080 ? 609% |
Read 512 | 922 | 352.9 -62% | 833 -10% | 787 -15% | 16.34 -98% | 832 ? -10% | 706 ? -23% |
Write 512 | 287.6 | 322.8 12% | 920 220% | 134.3 -53% | 43.45 -85% | 331 ? 15% | 898 ? 212% |
Read 4k | 31.59 | 29.11 -8% | 56.8 80% | 33.34 6% | 0.337 -99% | 28.1 ? -11% | 30.8 ? -3% |
Write 4k | 95.1 | 74.5 -22% | 138.9 46% | 92.4 -3% | 0.866 -99% | 105.8 ? 11% | 91.8 ? -3% |
Read 4k QD32 | 271.9 | 276.4 2% | 539 98% | 199.2 -27% | 0.826 -100% | 309 ? 14% | 269 ? -1% |
Write 4k QD32 | 341.3 | 267 -22% | 444.8 30% | 118.8 -65% | 0.859 -100% | 320 ? -6% | 248 ? -27% |
Grafikkarte
Die Intel UHD Graphics 620 ist der integrierte Standard-Grafikchip in allen U-Prozessoren der achten Generation der Intel-Core-i-Prozessoren. Die Leistung dieser iGPU hängt vor allem von der Arbeitsspeicher-Bestückung ab. Im ProBook 650 G4 ist nur ein Speichermodul verbaut, womit der Hauptspeicher im Single-Channel-Modus läuft. Somit könnte die Intel UHD 620 noch bessere Ergebnisse erreichen, wenn man ein zweites Speichermodul verbaut. Ab Werk erreicht die integrierte GPU im ProBook durchschnittliche Ergebnisse in den 3DMark-Benchmarks.
Die GPU-Leistung ist aufgrund der Limitierung der CPU-Leistung ebenfalls gedrosselt, wenn das ProBook im Akkumodus läuft. Diese Beschränkung der Leistung kann man aber aufheben.
3DMark 11 Performance | 1834 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 7440 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 941 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Da das HP ProBook 650 G4 lediglich über eine integrierte Grafikkarte von Intel verfügt, ist es nicht verwunderlich, dass es für Computerspiele kaum taugt. Selbst ältere Spiele laufen nur mit einer niedrigeren Auflösung und Detailstufe. Gamer sollten sich eher nach einem Gaming-Laptop umsehen.
min. | mittel | hoch | max. | |
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BioShock Infinite (2013) | 53.8 | 27.92 | 23.04 | 7.75 |
Emissionen & Energie
Geräuschemissionen
Was die Lautstärke angeht, gibt es zurückhaltendere Laptops als das HP ProBook 650 G4. Auch im Idle läuft der Lüfter oftmals, wobei er dann vergleichsweise leise bleibt. Immerhin ist das Lüftergeräusch nicht hochfrequent, sondern eher gleichmäßig, sodass es nicht sonderlich störend ist. Spulenfiepen konnten wir bei diesem HP Laptop nicht feststellen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32 / 33.8 / 34.2 dB(A) |
DVD |
| 34.9 / dB(A) |
Last |
| 36.2 / 35.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Audix TM1, Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 30.3 dB(A) |
Temperatur
Selbst unter Last erhitzt sich das Gehäuse des ProBook 650 G4 kaum. Das ist auch kein Wunder, wenn man die Ergebnisse des Stresstests mit Prime95 und FurMark betrachtet: Hier kann das ProBook für etwa 30 Sekunden 44 Watt verbrauchen, womit der Prozessor dann mit 3,4 GHz arbeiten kann. Danach tritt das eigentliche TDP-Limit in Kraft, das bei 18 Watt liegt, die Taktrate sinkt dementsprechend auf den Grundtakt von 1,6 GHz, da gleichzeitig ja auch die iGPU ausgelastet wird. Im Laufe des Tests sinkt der CPU-Takt zeitweise auch noch auf 1,4 GHz. Ursächlich dafür ist HPs Temperaturmanagement, das die Temperaturen durch thermisches Throttling bei etwa 70 °C hält.
Das leichte thermale Throttling im Stresstest wirkt sich nicht auf den 3DMark11 aus, den wir im Anschluss gestartet haben. In der Alltagsnutzung dürfte es also keinerlei Einschränkungen geben.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 33.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 26 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (+1.7 °C).
Lautsprecher
Obwohl sich die Lautsprecher unter einem breiten Gitter oberhalb der Tastatur verbergen und damit ideal positioniert sind, da sie nach oben hin abstrahlen, kann man die Boxen des ProBook 650 G4 nur mit "ungenügend" bewerten. Der Sound ist generell deutlich zu leise, zu blechern, und der Bass fehlt, wie bei Notebooks so oft, komplett. Wenn möglich, sollte man auf externe Lautsprecher oder Kopfhörer ausweichen, wobei selbst die Soundausgabe über den Kombo-Audio-Port etwas blechern ist.
HP ProBook 650 G4 3UP57EA Audio Analyse
(-) | Nicht sonderlich laut spielende Lautsprecher (66.9 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 18.2% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (6.7% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (7.5% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 2.5% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (2.9% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (19.5% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 35% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 58% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 7%, durchschnittlich ist 22%, das schlechteste Gerät hat 53%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 44% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 48% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
HP EliteBook 850 G5 3JX58EA Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (76.4 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 28.1% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (11.4% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 2.1% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (7.6% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 5.5% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (2.4% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (20.4% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 40% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 11% vergleichbar, 50% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 7%, durchschnittlich ist 22%, das schlechteste Gerät hat 53%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 49% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 43% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Energieaufnahme
Unter Last verbraucht das HP Notebook ProBook 650 G4 kurzzeitig 50 Watt und damit mehr, als das beiliegende 45-Watt-Netzteil an das Notebook liefern kann. Da der Verbrauch im Stresstest aber sowieso rasch sinkt, stellt das kein Problem dar.
Die Idle-Verbrauchswerte bewegen sich in einem typischen Bereich für ein Laptop mit einem Ultra-Low-Voltage-Prozessor, sind also relativ niedrig.
Aus / Standby | 0.37 / 0.28 Watt |
Idle | 3.2 / 6 / 6.4 Watt |
Last |
34 / 34.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Akkulaufzeit
Das HP ProBook 650 G4 hat einen integrierten Akku mit einer Kapazität von 48 Wattstunden – Akkus mit etwa dieser Kapazität werden heutzutage in vielen Notebooks eingesetzt; die Akkus des ThinkPad L570 und des Vorgängermodells HP ProBook 650 G3 waren zum Beispiel auch so dimensioniert. Das ThinkPad E580 hat einen minimal kleineren Akku, während das Dell Latitude 5590 über etwas mehr Akkukapazität verfügt. Insgesamt bewegen sich also alle Vergleichsgeräte in einem Bereich von 45 bis 51 Wattstunden, dementsprechend fallen die Ergebnisse im WiFi-Akkulaufzeit-Test ziemlich ähnlich aus. Das ThinkPad L570 liegt mit fast neun Stunden Akkulaufzeit an der Spitze, das ProBook 650 G4 ist aber mit etwas über acht Stunden nicht viel schlechter. Das relativ gesehen schlechteste Ergebnis erzielt das Dell Latitude 5590, das aus einem größeren Akku deutlich weniger Akkulaufzeit rausholte.
Die Ladezeit des Akkus beträgt knapp über zwei Stunden bzw. 127 Minuten.
Pro
Contra
Fazit
Das HP ProBook 650 G4 ist ein in vielerlei Hinsicht durchschnittliches Office-Notebook, das unter Firmenkunden dennoch viele Abnehmer finden dürfte.
Seine besten Qualitäten liegen im Prinzip in der Ausstattung, die großteils den teureren Business-Geräten entspricht, teilweise diesen sogar überlegen ist. Einen seriellen RS-232-Anschluss findet man heutzutage kaum noch, das gilt auch für das DVD-Laufwerk. Die Ausstattung mit Sicherheits-Features ist vorbildlich, denn das ProBook verfügt über einen Fingerabdruck-Leser, einen Smartkarten-Leser und auch eine mechanische Abdeckung für die Webcam. Die Tastatur des ProBooks ist gut, ebenso ist die CPU-Leistung leicht überdurchschnittlich. Dabei bleibt der HP PC auch unter Last komplett kühl. Die Akkulaufzeit ist nicht schlecht, wobei man dafür eine niedrigere CPU-Leistung im Akkubetrieb in Kauf nehmen muss.
Nicht überzeugt sind wir von dem Gehäuse, das HP beim ProBook 650 G4 einsetzt. Der Kunststoff fühlt sich nicht sehr hochwertig an, und das Gehäuse ist auch nicht sonderlich stabil – von einem Laptop, der eine ursprüngliche Preisempfehlung von rund 1.050 Euro hat (Straßenpreis aktuell niedriger), erwartet man eigentlich etwas mehr. Ein ähnlicher Sparkurs ist auch bei den Eingabegeräten vorhanden, denn die Tastatur verfügt nicht über eine Hintergrundbeleuchtung. Was uns auch nicht gefällt: HP verbaut nur einen MicroSD-Kartenleser, obwohl das geräumige Gehäuse eigentlich genug Platz für einen normalen SD-Kartenleser bieten sollte – zudem sind die Anschlüsse alle rechts und teilweise sehr eng zusammen platziert, was in der Nutzung durchaus problematisch sein kann. Ansonsten kann man das Display für seine schlechte Farbraumabdeckung kritisieren, während der Lüfter dem ProBook Kritik einfährt, weil er auch im Idle zu häufig läuft. Die Garantielaufzeit ist mit nur 12 Monaten zudem sehr knapp bemessen. Zu guter Letzt bemängeln wir den fehlenden TrackPoint.
Ein taugliches Business-Notebook für bestimmte Einsatzzwecke, ansonsten aber eher grauer Durchschnitt: das HP ProBook 650 G4.
Insgesamt ist das ProBook 650 G4 für anspruchslose Heimnutzer eigentlich empfehlenswert, doch da macht der Preis dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung. Privatkunden-Notebooks im selben Preisbereich enthalten bessere Displays, die zudem in deutlich dünneren Gehäusen stecken. Nur für Firmennutzer, die die businessspezifischen Funktionen benötigen, ist das ProBook wirklich attraktiv. Selbst hier gibt es viele andere Modelle, die eventuell eine bessere Wahl darstellen, da das ProBook für heutige Verhältnisse doch recht moppelig ist.
HP ProBook 650 G4 3UP57EA
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15.06.2018 v6 (old)
Benjamin Herzig